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Mountainbike

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teuersten gegen 13'000 Franken. Hier gilt es noch anzumerken, dass ein Bike für 1'000 Franken<br />

nicht gerade das ideale Gerät für einen harten Downhill ist.<br />

Auf dem deutschen Bikemarkt bieten gegenwärtig 52 Hersteller 98 verschiedene<br />

Fullsuspensionbikes an. Diese Zahlen werden noch steigen, denn das Geschäft mit den<br />

vollgefederten <strong>Mountainbike</strong>s läuft gut.<br />

5.3. Alternative Federungssysteme<br />

"Schon für ungefähr 300 Franken kann man sein Bike mit Lenker- und Stossdämpfer-Sattelfederung<br />

so nachrüsten, dass man ein volltaugliches Fullsuspensionbike besitzt..."; dies jedenfalls behaupten<br />

die Hersteller verschiedener alternativer Federsysteme. Bei diesen Preisen könnte man sich sogar<br />

noch ein paar edle Komponenten kaufen. Weiter sagen die Hersteller: "Ein alternatives Federbike<br />

wiegt kaum mehr als ein ungefedertes Bike, was man von Bikes mit Federgabeln und<br />

Fullsuspensionbikes nicht behaupten kann. Auch entstehen durch alternative Federungssysteme<br />

keine Geometrieveränderungen." All diese Behauptungen machten viele Verkäufer und Kunden<br />

neugierig. Es wurden sofort Tests mit diesen neuartigen Federungssystemen duchgeführt. Auf den<br />

ersten Anblick fragte man sich sofort, ob das wirklich die Wunderteile gegen Wucherpreise, starke<br />

Schläge und wunde Gelenke sind, von denen ihre Hersteller so viel halten. Doch welche alternative<br />

Federungssysteme gibt es eigentlich?<br />

Die meisten der alternativen Federungselemente sind gefederte Lenkervorbauten. Es gibt hier<br />

verschiedene Systeme, zum Beispiel der Parallelogrammvorbau Allsop Softride. Er arbeitet mit<br />

Elastomerdämpfer und Stahlfeder in Form eines Parallelogramms. Der Vorbau reagiert sehr gut auf<br />

kleinere Schläge, dafür ist die Elastomerdämpfung bei grösseren Schlägen deutlich überfordert, was<br />

ein unkontrolliertes Zucken des Lenkers zur Folge hat. Der schweizer Bike-Profi Thomas<br />

Frischknecht fährt Rennen auf einem Bike mit einem solchen Vorbau. Wer aber noch nicht über<br />

genügend Erfahrung beim Biken verfügt, der sollte sich nicht diesen Vorbau kaufen. Allgemein kann<br />

man über einen gefederten Vorbau sagen, dass er den Fahrkonfort verbessert, und vor allem für<br />

geübte Tourenfahrer geeignet ist. Für Extrem-Biker ist ein gefederter Vorbau allerdings nichts. In<br />

Sachen Preis und Gewicht besitzen sie gegenüber der Federgabel deutliche Vorteile, aber in Bezug<br />

auf Funktionalität und Federweg sind ihnen die Federgabeln doch noch voraus.<br />

Viele Hersteller von alternativen Federungssystemen setzen auf gefederte Sättel, bzw. gefederte<br />

Sattelstützen. Sie arbeiten mit, in der Sattelstütze eingebauten, Stahlfedern. Das Gewicht ist relativ<br />

gering, und der Preis liegt unter 200 Franken. Die gefederten Sattelstützen mühen sich zwar mit den<br />

Schlägen ab, vermögen aber nur einen kleineren Teil zu absorbieren. Auch dieses alternative<br />

Federelement ist sehr springfreudig, da der Stahlfeder keine Dämpfung zur Seite steht. Dies führt zu<br />

unangenehmen Schwingungen und auch dazu, dass sich die Distanz Sattel-Pedal ständig verändert.<br />

Der Federweg einer solchen Federung beträgt etwa 40 Millimeter, was genau der Distanzänderung<br />

entspricht. Diese Distanzänderung erschwert im Gelände das Treten. Im Allgemeinen ist eine<br />

Sattelstützenfederung genau das Richtige für Tourenfahrer mit Rückenproblemen, sie ist aber für<br />

einen Renneinsatz eher hinderlich als nützlich.<br />

Ein weiteres alternatives Federungssystem stellt Ciclo Sport her: Allsop Softride. Es handelt sich<br />

hier um eine Kohlefaserschwinge, die am Oberrohr des Bikes befestigt wird und beinahe waagrecht<br />

(leicht steigend) nach hinten schaut. Am hinteren Ende ist der Sattel befestigt. Diese Konstruktion ist<br />

mit einem Rahmen ohne Sattelrohr zu vergleichen, aber der Arm des Allsop Softride ist noch viel<br />

stärker federbar. Schon beim Aufsitzen sinkt der Sattel um einige Centimeter ein. Durch die Montage<br />

eines solchen alternativen Federelements wird die Fahrt viel komfortabler, aber das System ist<br />

leider fast ungedämpft. Dadurch wird es bei holpriger Fahrt fast zu einem Katapult. Wegen des 90<br />

Millimeter Federwegs verändert sich die Distanz zwischen Sattel und Pedal noch stärker als bei den<br />

oben genannten gefederten Sattelstützen. Dieses alternative Federungssystem bietet zwar eine<br />

ziemlich aufregende Optik, aber es ist auch sehr kostspielig. Es kostet um die 500 Franken und<br />

sorgt dazu noch für eine unerwünscht beschwingte Fahrt.

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