Mountainbike
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aussieht: Biker sind hirnlose Ökosäue, die auf jeder Biketour die Natur niederwalzen, gewaltige<br />
Erosionen auslösen und seltene Pflanzen ausrotten.<br />
Durch verschiedene Nachfragen bei Naturschutz- und Forstämtern können diese erheblichen<br />
Schäden der Natur, die durch Biker verursacht werden sollen, dementiert werden. Wo man auch<br />
nachfragt, nirgends sind ökologische Schäden in der Natur bekannt, die von <strong>Mountainbike</strong>rn<br />
stammen. Wenn man aber Presseberichte über das Biken liest, dann kommt man nicht um die<br />
angeblichen Schäden der Natur durch Biker herum. Es muss sich hier um eine Art von<br />
Hetzkampagne gegen den <strong>Mountainbike</strong>sport handeln. Diese Artikel verkaufen sich bei den Lesern<br />
sehr gut, denn der Leser will über etwas empört sein und braucht einen Sündenbock. Dazu sind<br />
natürlich Umweltschäden, die von einer kleinen Gruppe von Sportlern verursacht werden sollen, wie<br />
geschaffen. Der <strong>Mountainbike</strong>sport eignet sich dafür wirklich gut, denn eine noch sehr junge<br />
Sportart, die vor allem von jungen Personen betrieben wird, hat in der Regel ziemlich viele Kritiker<br />
und Feinde. Und diese warten natürlich nur darauf, an einem weiteren Punkt herumzumeckern.<br />
Doch die angeblich von Bikern verursachten grossen Naturschäden sind keiner offiziellen Stelle, die<br />
sich mit der Problematik auseinandersetzt, bekannt. Schon gar nicht kann man von einer<br />
ökologischen Bedrohung der Natur sprechen. Eine Studie des österreichischen Alpenvereins im<br />
Karwendelgebiet ergab folgende Auswertung: Im gesamten Untersuchungsgebiet konnten keine<br />
ökologischen Schäden festgestellt werden. Leider fahren vereinzelte Biker abseits von Wegen, doch<br />
man konnte trotzdem keine negativen Auswirkungen entdecken. Im Wald wird überhaupt nicht<br />
gefahren, aber im Bereich der Alpen und Wiesen konnten vereinzelte Ausritte registriert werden.<br />
Meist sind dies allerdings Wanderer, die sich abseits von Wegen aufhalten und somit auch für das<br />
Wegabschneiden verantwortlich sind.<br />
Da fragt man, sich von wo denn die ganze Aufregung und der publizistische Ärger stammen? Die<br />
Antwort liefert die Studie aus Österreich. Es sind weniger als zehn Prozent der Biker, welche den<br />
ganzen Konflikt hervorrufen. Sie sind diejenigen, die die Wege verlassen und über Wiesen fahren.<br />
Eine weitere Studie bestätigt dies. 93 Prozent aller Biker bleiben auf den Wegen, denn der grosse<br />
Teil der Biker hat Sinn für ökologische Zusammenhänge, ist sensibel für die Natur und schränkt sich<br />
bei der Routenwahl selber ein. Leider vermiesen einige Schwachsinnige mit ihren Randalen in der<br />
Natur allen Bikern den Ruf und durch ihre Geschicklichkeitsfahrten mitten durch den Wald<br />
provozieren sie nur Verbote. Daraus entsteht ein schlechtes Image, unter dem auch die<br />
rücksichtsvollsten Biker zu leiden haben.<br />
Der grössere Teil der Biker allerdings fährt vorwiegend auf Forstwegen. Diese Wege sind etwa zwei<br />
bis drei Meter breit und bestehen aus Schotter. Dass Biker hier Erosionsschäden hervorrufen ist<br />
völlig unmöglich, denn dort fahren ja auch Lastwagen und Forstfahrzeuge herum. Weitere ideale<br />
Wege für Biker sind die Wanderwege, welche als befestigte Wege erkennbar sind und<br />
aufgeschottert sind. Wenn ein Weg aber feucht ist, so sind sofort Spuren sichtbar, die zu Empörung<br />
bei Wanderern führen, obwohl sie keine ökologische Auswirkung haben. Es gilt eine Faustregel für<br />
Biker im Gelände: Je feuchter der Weg und je höher der Weg hinauf führt, um so empfindlicher wird<br />
die Natur, und um so sorgfältiger müssen die Biker damit umgehen.<br />
Seit 1989 befasst sich eine Forschergruppe der Universität Bern mit dem Thema "Tourismus und<br />
Wild". Das Ziel dieser Gruppe ist es, die Gesamtbelastung und die Störung der Wildtiere durch den<br />
Freizeitbetrieb in den Alpen zu erforschen. Die Frage nach den beobachteten Häufigkeiten von<br />
möglichen Störquellen ergab, dass sich zumindest Wanderer in jedem Gebiet aufhalten, und zwar<br />
das ganze Jahr über. Im Sommer und Herbst werden sie auch von Wildhütern als die grössten<br />
Störenfriede genannt. Fast ebenso häufig seien Pilz- und Beerensammler anzutreffen. Erst dann<br />
folgen in der Störungshitliste Helikopterflüge, Hängegleiter, Privatverkehr auf Forststrassen,<br />
Bergsteiger, <strong>Mountainbike</strong>r, Jogger und freilaufende Hunde. Im Winter verschiebt sich das Ganze in<br />
Richtung Skisport. Als häufigste Störungsquelle nannten die Wildhüter Tourenskifahrer, Wanderer,<br />
Helikopter, Variantenskifahrer und freilaufende Hunde. Danach wurden Privatverkehr, Bergsteiger,<br />
Jogger, Hängegleiter und ganz am Schluss <strong>Mountainbike</strong>r genannt.<br />
Abgesehen davon, dass nur wenige Biker der Natur möglicherweise geringen Schaden zufügen,<br />
muss man sich natürlich bewusst sein, dass jedes Motorfahrzeug mehr Spuren hinterlässt und dazu<br />
auch noch mit vielen Abgasen die Luft verschmutzt. Ein echter Schaden für die Natur kann