Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe
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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />
Seite 14 . 15. Mai 2008 Pro:fit<br />
News<br />
JOACHIM LAEMPE<br />
Bei Absturz getötet<br />
Der Schopfheimer Unternehmer<br />
Joachim Laempe, Begründer der<br />
Laempe & Mössner GmbH, stürzte<br />
Mitte April mit seinem Flugzeug<br />
am Kaiserstuhl ab und starb<br />
bei dem Unglück. Der 59-Jährige<br />
war geschäftlich von München<br />
nach Bremgarten unterwegs und<br />
änderte seine Flugrichtung aufgrund<br />
der Wetterlage. Über die<br />
Ursache des tödlichen Absturzes<br />
soll eine Untersuchung des Bundesamtes<br />
für Flugfalluntersuchung<br />
in Braunschweig Klarheit<br />
bringen. Vermutet wird aber, dass<br />
die zweimotorige Maschine von<br />
einem Blitzschlag getroffen wurde.<br />
Die Laempe & Mössner GmbH<br />
ist ein international tätiges <strong>Unternehmen</strong><br />
im Bereich der Projektierung,<br />
Konstruktion, Fertigung<br />
und Herstellung von Maschinen<br />
und Anlagen für die<br />
Gießerei-Industrie. Weltweit hat<br />
die Firma 25 Gesellschaften und<br />
Niederlassungen. (sk)<br />
MSF PAVALETZ<br />
Insolvent<br />
Die Bauträger-Firma MSF Pavaletz<br />
GmbH mit Niederlassungen<br />
in Villingen, Brigachtal und<br />
Schaffhausen ist insolvent. Vor<br />
allem Kunden aus der Schweiz,<br />
aber auch aus dem Inland, so<br />
Geschäftsführer Ralf Pavaletz,<br />
hätten ihn mit gekürzten Zahlungen<br />
in Schwierigkeiten gebracht.<br />
Der Preiskampf am Markt<br />
habe sich stark verschärft. Auch<br />
die gestiegene Mehrwertsteuer<br />
und die gestrichene Eigenheimzulage<br />
habe die Flaute am privaten<br />
Baumarkt verstärkt. Jetzt<br />
will sich der Unternehmer neu<br />
orientieren. (sk)<br />
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Tanken für neue Wälder<br />
◆ Das Singener Heizungsunternehmen Widmann befeuert seine Flotte nur noch mit CO 2-neutralem Kraftstoff<br />
von Jadis Walden<br />
Singen – Gärtner, die ein Lenkrad in<br />
der Hand haben anstatt einer Gießkanne.<br />
Wie passt das zusammen? Es<br />
geht – und wie, das führt das Singener<br />
Heizungs- und Sanitärunternehmen<br />
Widmann GmbH vor. Der Fuhrpark<br />
des mittelständischen Betriebes umfasst<br />
derzeit 48 Fahrzeuge inklusive<br />
zwei Gasfahrzeuge. Gut 50 000 Liter<br />
Benzin oder Diesel verbraucht das<br />
<strong>Unternehmen</strong> jährlich mit seiner Flotte.<br />
Den Kraftstoff bezieht Widmann<br />
vornehmlich vom Bundesverband der<br />
freien Tankstellen (bft) und beteiligt<br />
sich so an dessen Projekt „Umweltverträgliche<br />
Mobilität“, für das sich der<br />
bft, der Automobilclub von Deutschland<br />
(AvD) sowie die Umweltschutzorganisation<br />
Global Woods zusammengeschlossen<br />
haben.<br />
Zwei Cent mehr pro Liter kostet dadurch<br />
der Kraftstoff an den Tankstellen<br />
der bft, wenn sich Kunden wie<br />
Widmann anstatt für den Normalpreis<br />
für das Klima-Bonus-Angebot<br />
entscheiden. Für dauerentschlossene<br />
Tanker bietet sich die Jahresvignette<br />
an, durch die die gesamte Jahres-<br />
Fahrleistung neutralisiert werden<br />
kann, zumindest in Bezug auf den<br />
Kohlendioxidausstoß. „Der Entschluss<br />
dafür und damit die Vorreiterrolle<br />
samt Vorbildfunktion in der Region<br />
zu übernehmen, wurde von unserem<br />
<strong>Unternehmen</strong> eher selbstverständlich<br />
gefasst“, charakterisiert Geschäftsführer<br />
Michael Kumpf die Entscheidung<br />
der Widmann GmbH.<br />
Denn: „Wir nehmen den Klimaschutz<br />
sehr ernst. Und hoffen, dass so viele<br />
Autofahrer wie möglich aus der Bevölkerung<br />
mitmachen.“<br />
Der Aufpreis von zwei Cent pro Liter<br />
geht immerhin ohne Selbstbehalt<br />
an „Global Woods“. Die Aufforstungsgesellschaft<br />
pflanzt dafür<br />
hauptsächlich in Afrika oder Südame-<br />
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Sigmaringen/Stuttgart – „Langeweile<br />
und Einsamkeit prägen den Alltag vieler<br />
alleinstehender Senioren. Die<br />
nächsten Angehörigen wohnen meist<br />
weit weg oder sind beruflich stark eingespannt.<br />
Da bleibt kaum Zeit für gemeinsame<br />
Unternehmungen“, sagt<br />
Karin Mußhoff. Die 25-Jährige ist derzeit<br />
in Elternteilzeit und hat eine Geschäftsidee<br />
entwickelt, die auf einer<br />
Dienstleistung basiert, die in früheren<br />
Jahrhunderten allgemein bekannt<br />
und weit verbreitet war: die Gesellschaftsdame.<br />
Congrego Seniorenbetreuungsgesellschaft<br />
GmbH heißt<br />
Mußhoffs Firma, die ihren Sitz in Sigmaringen<br />
hat. Als Geschäftsgebiet<br />
denkt die Jungunternehmerin aber<br />
mehr an Ballungsräume wie Stuttgart<br />
– dort leben rund 85 000 Menschen<br />
über 70 Jahre – oder Städte, in denen<br />
besonders viele Senioren wohnen, wie<br />
in Baden-Baden.<br />
Nach dem Vorbild der früheren Gesellschaftsdamen<br />
will sie eine qualifizierte<br />
Betreuung und Begleitung für<br />
Senioren anbieten, bei der nicht das<br />
Pflegerische, sondern eher die sozialen<br />
Kontakte und das Bedürfnis nach<br />
Unterhaltung im Vordergrund stehen.<br />
„Es ist erwiesen, dass für das ganzheitliche<br />
Wohlbefinden zwischenmenschliche<br />
Belange erfüllt sein müssen.<br />
Diesem Bedürfnis entsprang das<br />
frühere Berufsbild der Gesellschaftsdame,<br />
das wir nun wiederbeleben“,<br />
erläutert Karin Mußhoff die Beweggründe<br />
für das neue Angebot.<br />
Das Aufgabengebiet der Congrego-<br />
Gesellschaftsdamen umfasst die Unterstützung<br />
bei alltäglichen Arbeiten,<br />
wie zum Beispiel Hilfe beim Ankleiden,<br />
Einkaufen oder bei Behördengängen.<br />
Großen Wert legt man bei<br />
Congrego aber auch auf die soziale Betreuung<br />
und aktive Freizeitgestaltung.<br />
Wenn der Kontakt zu Angehörigen<br />
rika neue Wälder an, die nicht nur<br />
nachhaltig in die weltweite Klimastabilisierung<br />
wirken sollen. Darüber hinaus<br />
sollen diese auch langfristige<br />
Existenzgrundlagen für die Menschen<br />
vor Ort schaffen, indem die Bevölkerung<br />
in die Aufforstungsprojekte eingebunden<br />
werden, in den gepflanzten<br />
Wäldern traditionelle Landwirtschaft<br />
betreiben können und an den Erträgen<br />
der Holzwirtschaft beteiligt werden.<br />
und Mitmenschen fehlt und die Vereinsamung<br />
droht, sind die Damen –<br />
und durchaus auch Herren – von<br />
Congrego Gesprächspartner und helfen,<br />
Abwechslung in den Alltag zu<br />
bringen.<br />
Dies kann das Vorlesen eines Buchs<br />
oder einer Zeitung sein, aber auch<br />
Spaziergänge oder kleine Ausflüge.<br />
Und wer für einen Theaterbesuch<br />
oder ein Konzert eine Begleitung haben<br />
möchte, der kann sich die von Karin<br />
Mußhoffs Agentur holen. „Wir versuchen<br />
natürlich, genau die richtigen<br />
Personen zusammenzubringen“, sagt<br />
sie. Im Klartext: Wer bei Congrego arbeiten<br />
will, braucht eine gute Allgemeinbildung<br />
und muss sich auch in<br />
vielen Themenbereichen einigermaßen<br />
auskennen.<br />
In den USA, wo sich die Exis-<br />
Warum die Projekte nicht auf<br />
Deutschland übertragbar sind, hat<br />
seine Gründe. „Hier fehlt es an Flächen<br />
für die Aufforstung“, erklärt<br />
Hans Friedrich Ley die Rahmenbedingungen<br />
des Unterfangens. „Neue<br />
Bäume dürfen nur auf brachliegenden<br />
Flächen gepflanzt werden, nicht<br />
in sturmgeschädigten Gebieten. Außerdem<br />
kostet die Pflanzung eines<br />
Baumes hier um ein Vielfaches mehr<br />
als in Afrika oder Südamerika“, zählt<br />
der geschäftsführende Gesellschafter<br />
der bft-Tankstelle in der Singener<br />
Freibühlstrasse als einen weiteren<br />
Grund auf. „Global Woods“ lässt sich<br />
dabei transparent in seine Arbeit<br />
schauen, zeigt „seinen“ Autofahrern,<br />
wo ihr Geld „ihre“ Bäume gesetzt werden.<br />
„Wir nehmen den<br />
Klimaschutz sehr ernst“<br />
WIDMANN-CHEF, MICHAEL KUMPF<br />
Für Widmann hat der Ort der Aufforstung<br />
nur sekundäre Priorität.<br />
Dringendstes Gebot ist, überhaupt<br />
viele neue Wälder zu schaffen, die den<br />
CO 2 -Ausstoß ausgleichen. Und nicht<br />
weniger wichtig sieht Michael Kumpf<br />
den Klimaschutz im eigenen Haus:<br />
Sein <strong>Unternehmen</strong>, in dem auch Heizanlagen<br />
gebaut werden, soll CO 2 -neutral<br />
mit seiner Wagenflotte dem täglichen<br />
Kundendienst nachgehen und<br />
damit auch Zeichen setzen. Kumpf<br />
hofft, auch dadurch möglichst viele<br />
Hausbesitzer von der Notwendigkeit<br />
umweltfreundlicher Heizkonzepte<br />
und deren Nutzen mit erneuerbaren<br />
Energien überzeugen zu können. Autofahren<br />
setzt in Deutschland weniger<br />
CO 2 frei als das Heizen von Häusern<br />
und Gebäuden.<br />
„Der Klimaschutz fängt im Kleinen<br />
an“, heißt da die Devise der Widmann<br />
GmbH, die sukzessiv weitere Kreise<br />
ziehen soll, beispielsweise durch Gespräche<br />
mit Lieferanten, bei denen<br />
Michael Kumpf auf ein Umdenken<br />
durch Überzeugung setzt.<br />
Klein abgesteckte Ziele lassen sich<br />
schneller erreichen und motivieren zu<br />
mehr. Im Falle des Singener <strong>Unternehmen</strong>s<br />
werden diese Ziele bald<br />
nicht mehr zu übersehen sein, zumindest<br />
in Südamerika oder Afrika: Bei<br />
50 000 verbrauchten Litern Kraftstoff<br />
„pflanzt“ die Widmann GmbH jährlich<br />
300 Bäume.<br />
Moderne Gesellschaftsdamen<br />
◆ Sigmaringer Firma vermittelt Freizeitgestalter für Senioren<br />
von Karlheinz Fahlbusch<br />
„Wir versuchen,<br />
die richtigen Personenzusammenzubringen“<br />
CONGREGO-GRÜNDERIN<br />
KARIN MUSSHOFF<br />
tenzgründerin aus erster Hand informierte,<br />
sind derartige Betreuungsangebote<br />
bereits sehr ausgeprägt. Im<br />
Vordergrund steht hierbei immer ein<br />
erstklassiger Service durch qualifiziertes<br />
Personal. „Genau in diesem Punkt<br />
wollen wir uns von diversen Angeboten<br />
einzelner Haushaltshilfen unterscheiden“,<br />
erklärt Mußhoff. Alle<br />
Congrego-Gesellschaftsdamen verfügen<br />
über eine Ausbildung und praktische<br />
Erfahrung im Gesundheits- und<br />
Sozialwesen. Vor ihrem Arbeitsbeginn<br />
durchlaufen sie bei Congrego eine zusätzliche<br />
Schulung, die garantieren<br />
soll, dass in respektvollem Umgang<br />
auf jeden älteren Menschen persönlich<br />
eingegangen werden kann.<br />
Karin Mußhoff: „Gerade in Ballungsräumen<br />
ist die soziale Isolation<br />
vieler älterer Menschen größer als auf<br />
dem Land, wo Senioren oft im gleichen<br />
Haus mit ihren Kindern leben-<br />
.“Die Congrego-Geschäftsführerin ist<br />
sich sicher, dass in spätestens zehn<br />
Jahren nicht mehr die Kinderbetreuung<br />
im Mittelpunkt der Diskussion<br />
und der Bedürfnisse stehen wird, sondern<br />
die älterer Familienmitglieder.<br />
Infos im Netz:<br />
www.congrego.de<br />
„Farbe in den<br />
Alltag von<br />
Senioren bringen.“<br />
Anders als<br />
reine Pflegedienste<br />
möchte<br />
Congrego alten<br />
Menschen in<br />
erster Linie<br />
anregende<br />
Gesellschaft<br />
leisten.<br />
Bilder: dpa/<br />
Congrego