Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe
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Veranstaltungen<br />
Seite 16 . 15. Mai 2008 Pro:fit<br />
Termine<br />
ITS-TECHNO-APÉRO<br />
Ökoeffizienz in Firmen<br />
„Wer Ressourcen spart, spart auch<br />
Geld“ – so lautet das Motto des<br />
29. Techno-Apéro des Industrieund<br />
Technozentrum Schaffhausen<br />
(IST), der am Montag, 30.<br />
Juni, im SIG-Hus in Neuhausen<br />
am Rheinfall stattfindet. Neben<br />
Vorträgen zur Ökologie-Effizienz<br />
in <strong>Unternehmen</strong> von Stefan<br />
Schaltegger (Uni Lüneburg), Peter<br />
Müller, Präsident des Brillenglasherstellers<br />
Knecht & Müller und<br />
Thomas Heim, Geschäftsführer<br />
der Effizienz-Agentur Schweiz,<br />
gibt es im Anschluss eine Ausstellung.<br />
Los geht der Apéro um<br />
17.30 Uhr. Ort der Veranstaltung:<br />
SIG-Hus, Wüscherstr. 6, Neuhausen<br />
am Rheinfall. (sab)<br />
Anmeldung:<br />
www.its.sh.ch oder per E-Mail:<br />
administration@its.sh.ch<br />
VOGTHAUS-STIFTUNG<br />
Diskussion über Märkte<br />
„Wo bitte geht’s zur Zukunft – der<br />
Märkte, Marken, Menschen?“,<br />
lässt der Trend- und Handelsforscher<br />
David Bosshart fragen:<br />
am Donnerstag, 5. Juni, ab 19 Uhr<br />
im Öffentlichen Wohnzimmer der<br />
Vogthaus-Stiftung Ravensburg.<br />
Bosshart leitet das Gottlieb<br />
Duttweiler Institut (GDI) in<br />
Rüschlikon, eines der<br />
bedeutendsten Zentren<br />
für Zukunftsforschung<br />
in der Schweiz. Dort<br />
werden gesellschaftsundwirtschaftsrelevante<br />
Trends und<br />
Gegentrends analysiert.<br />
Eine der<br />
wichtigsten Thesen<br />
des Forschers ist,<br />
dass das Marketing<br />
heute eine ganzheitliche,<br />
den<br />
Kunden in seinem<br />
sozialen<br />
Kontext begreifende<br />
Perspektive<br />
entwickeln<br />
muss. (sab)<br />
Infos im<br />
Netz:<br />
www.vogthaus.org<br />
Neues GmbH-Recht kurz erklärt<br />
◆ Mini-GmbH soll Unternehmern die Gründung erleichtern – bei „Voll-GmbHs“ reichen künftig 10 000 Euro Stammkapital<br />
von Ute Kimmling und Isabelle Büren<br />
Die Gründung einer GmbH soll einfacher<br />
werden. Seit 23.05.2007 liegt der<br />
Regierungsentwurf zum MoMiG, dem<br />
Gesetz zur Modernisierung des<br />
GmbH-Rechts und zur Bekämpfung<br />
von Missbräuchen, vor. Nachdem der<br />
Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages<br />
am 23. Januar 2008 eine öffentliche<br />
Sachverständigenanhörung<br />
durchgeführt hat, wird mit einem bal-<br />
digen Inkrafttreten des Gesetzes im<br />
dritten Quartal 2008 gerechnet. Mit<br />
der umfassendsten Reform des<br />
GmbH-Gesetzes seit 1892 wird das gesamte<br />
GmbH-Recht modernisiert.<br />
Einfacher gründen<br />
So soll das Mindeststammkapital der<br />
„Voll-GmbH“ soll von bisher 25 000<br />
Euro auf 10 000 Euro herabgesetzt<br />
werden. Als Einstiegsvariante für Existenzgründer,<br />
die am Anfang nur sehr<br />
wenig Stammkapital haben<br />
und benötigen<br />
(z.B. im Dienstleistungsbereich)<br />
führt<br />
das MoMiG eine<br />
Einstiegsvariante<br />
der GmbH,<br />
die haftungsbeschränkte<br />
Unternehmergesellschaft (UG) ein.<br />
Bei der auch „Mini-GmbH“ genannten<br />
GmbH-Variante handelt es sich<br />
nicht um eine eigene, neue Rechtsform,<br />
sondern um eine GmbH. Das<br />
bedeutet, dass die Vorschriften, die für<br />
eine normale GmbH einschlägig sind,<br />
auch für die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft<br />
gelten. Zu beachten<br />
sind aber die ausdrücklichen<br />
Sonderregelungen für diese Gesellschaft.<br />
Die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft<br />
kann ohne sofortige<br />
Einzahlung des Mindeststammkapitals<br />
gegründet werden, das heißt<br />
theoretisch ist eine Gründung mit einem<br />
Geschäftsanteil in Höhe von 1Euro<br />
möglich. Hierbei muss aber die<br />
strafbewehrte Insolvenzantragspflicht<br />
des Geschäftsführers beachtet wer-<br />
Ute Kimmling<br />
(links) und<br />
Isabelle Büren<br />
erklären am<br />
28. und 29.<br />
Mai das neue<br />
GmbH-Recht.<br />
Bild: Tesche<br />
Begeisterung für Technik von früher<br />
◆ Neue Messe „Klassikwelt Bodensee“ zeigt in Friedrichshafen historische Fahrzeuge – Oldieschau geht vom 22. bis 25. Mai<br />
von Herbert Guth<br />
Friedrichshafen – Wer denkt nicht<br />
gerne an die angeblich ach so schönen<br />
Jahre zurück, als man noch jung und<br />
ungestüm war, die Welt verändern<br />
wollte und der erste Urlaub mit der<br />
hübschen, kurz berockten Freundin in<br />
Italien das große Erlebnis war? Mit der<br />
neu geschaffenen Messe „Klassikwelt<br />
Bodensee“ sollen vom 22. bis 25. Mai<br />
auf dem Friedrichshafener Messegelände<br />
und in der Altstadt solche Erinnerungen<br />
aufleben. Oldtimer und<br />
Youngtimer zu Lande, zu Wasser und<br />
in der Luft stehen an vier Tagen im<br />
Mittelpunkt des Interesses der vielen<br />
tausend Besucher, die erwartet werden.<br />
Und wenn diese auch noch in die<br />
Kleidung von früher schlüpfen, die<br />
Männer sich der vergessenen Koteletten<br />
erinnern – dann haben die Friedrichshafener<br />
Messemacher das geschafft,<br />
was sie sich bei der Konzeption<br />
der Messe erträumten.<br />
Bei der Vorstellung der Inhalte der<br />
Klassikwelt Bodensee benutzte Projektleiter<br />
Berthold Porath gestern Superlative:<br />
„Eine solche Messe in dieser<br />
Konzeption gibt es in ganz Europa<br />
nicht mehr.“ Dass Friedrichshafen der<br />
richtige Ort für eine solche technisch<br />
geprägte Technologiemesse mit Ausstellungsstücken<br />
aus früheren Jahrzehnten<br />
ist, bestätigt die Einschätzung<br />
des Stuttgarter Professors Hartmut<br />
Seeger, der gesagt haben soll: „Das Silicon<br />
Valley der Mobilität lag vor 100<br />
Jahren am Bodensee!“ Die Berechtigung<br />
einer solchen Aussage zeigt sich,<br />
wenn an die Namen der großen Erfinder<br />
und Konstrukteure vom Bodensee<br />
gedacht wird: Zeppelin, Maybach,<br />
Dornier, Porsche und wie sie alle heißen.<br />
Mit deren Produkten, die aus ihrer<br />
Arbeit heraus im Laufe der Jahrzehnte<br />
entstanden, können die Messe-<br />
Klassikwelt Bodensee<br />
den. Hat die Gesellschaft eine Kapitalausstattung<br />
von 1 Euro, ist sie bereits<br />
nach dem Kauf eines Taschenrechners<br />
überschuldet. Einem Existenzgründer<br />
wäre deshalb anzuraten, die Gesellschaft<br />
mindestens mit einem Startkapital<br />
von ein paar tausend Euro auszustatten,<br />
damit die Gründungskosten<br />
gezahlt werden können und ein Mindest-Startkapital<br />
für die notwendigsten<br />
Anschaffungen vorhanden ist.<br />
Um das Mindestkapital anzusparen<br />
darf die Unternehmergesellschaft ihre<br />
Gewinne nicht voll ausschütten. Sie<br />
muss vielmehr ein Viertel des um den<br />
Verlustvortrag des Vorjahres gekürzten<br />
Gewinns in eine Rücklage einstellen.<br />
Diese Rücklage darf nur zur Kapitalerhöhung<br />
verwendet werden. Dem<br />
Geschäftsführer der Gesellschaft kann<br />
durch Anstellungsvertrag ein angemessenes<br />
Gehalt gezahlt werden. Dieses<br />
Gehalt mindert den rückstellungspflichtigen<br />
Betrag. Allerdings sollte<br />
wegen des Verbots der vollständigen<br />
Gewinnausschüttung wirklich auf die<br />
Angemessenheit des Gehaltes geachtet<br />
werden.<br />
Notar nicht mehr nötig<br />
Wenn die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft<br />
durch Kapitalerhöhung<br />
das Mindestkapital von 10 000 Euro<br />
erreicht hat, muss sie die Rücklage<br />
nicht weiter bedienen. Die Unternehmergesellschaft<br />
kann dann umfirmieren<br />
zur „klassischen GmbH“. Sie kann aber<br />
auch weiterhin mit dem Rechtsformzusatz<br />
„haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft“<br />
firmieren. In Bezug auf<br />
Verhandlungen mit Banken und weiteren<br />
Kapitalgebern wäre dem Unternehmer<br />
allerdings eine Umfirmierung in<br />
die „klassische GmbH“ zu empfehlen.<br />
Für einfache Standardgründungen,<br />
Veranstaltungstipp<br />
Die Messe Klassikwelt Bodensee ist eine Dokumentation historischer<br />
Fahrzeuge zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Die<br />
Tageskarte kostet 12 Euro, die Zwei-Tages-Karte 20 Euro.<br />
Informationen im Internet:<br />
www.klassikweltbodensee.de<br />
Auf dem Foto von links: Roland Bosch, Leiter der <strong>Unternehmen</strong>sentwicklung Messe Friedrichshafen Berthold Porath, Projektleiter der Klassikwelt Bodensee.<br />
Die Oldtimer: Im Hintergrund das Wasserflugzeug Do 24, ein Austin Healey Le Mans Baujahr 1962 und eine NSU Max Baujahr 1955. Bild: Messe<br />
beispielsweise eine Bargründung unter<br />
höchstens 3 Gesellschaftern, stellt das<br />
neue Gesetz einen Mustervertrag als Anlage<br />
zur Verfügung. Der Mustervertrag<br />
wird ergänzt durch weitere Muster für<br />
die Handelsregisteranmeldung, die Geschäftsführerbestellung<br />
sowie die Gesellschafterliste<br />
(„Gründungs-Set“).<br />
Bei Verwendung des Musters, muss<br />
der Gesellschaftsvertrag nicht mehr<br />
notariell beurkundet werden. Die öffentliche<br />
Beglaubigung der Unterschriften<br />
unter dem Gesellschaftsvertrag<br />
soll genügen.<br />
Schnelle Registereintragung<br />
Bislang konnten Gesellschaften, deren<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgegenstand genehmigungspflichtig<br />
ist, nur nach Vorliegen<br />
der verwaltungsrechtlichen Genehmigungsurkunde<br />
eingetragen werden<br />
(z.B. Bauträger, Finanzdienstleister,<br />
Handwerks- und Restaurantbetriebe).<br />
Nunmehr wird auf die Einreichung der<br />
Genehmigungsurkunde komplett verzichtet.<br />
Das bedeutet, dass das Eintragungsverfahren<br />
vollständig von der<br />
verwaltungsrechtlichen Genehmigung<br />
abgekoppelt wird.<br />
Hinsichtlich der Ein-Mann-GmbH<br />
erfolgt ebenfalls eine Erleichterung:<br />
Hier wird künftig auf die Stellung einer<br />
besonderen Sicherheitsleistung bei<br />
nicht vollständiger Einzahlung des<br />
Stammkapitals verzichtet.<br />
Zukünftig soll es auch möglich sein,<br />
den Verwaltungssitz einer GmbH unabhängig<br />
von dem in der Satzung gewählten<br />
Sitz zu errichten. Der Verwaltungssitz<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s kann<br />
dann auch im Ausland liegen.<br />
Die Autorinnen sind Rechtsanwältinnen<br />
in der Singener Wengert GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft.<br />
Die Verfasserinnen des Artikels, Ute Kimmling und Isabelle<br />
Büren, Rechtsanwältinnen von der Wengert GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
in Singen, werden im Rahmen der kostenlosen<br />
Informationsveranstaltung der IHK Hochrhein Bodensee<br />
„Das neue GmbH-Recht“ über die im Artikel erwähnten und<br />
alle weiteren Neuregelungen des GmbH-Rechts informieren.<br />
Die Veranstaltung findet statt in Konstanz: am Mittwoch 28.<br />
Mai 2008, 18:00 bis 20:00 Uhr im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee,<br />
Schützenstr. 8; in Schopfheim: am Donnerstag,<br />
29. Mai 2008, 18:00 bis 20:00 Uhr im Gebäude der IHK<br />
Hochrhein-Bodensee, E.-Fr.-Gottschalkweg 1.<br />
Anmeldungen bitte bei der IHK, Geschäftsfeld Recht und<br />
Fairplay, Telefon 07531/2860-137, Mail: karin.schmidt-<br />
@konstanz.ihk.de<br />
besucher ein Wiedersehen<br />
feiern. Maybach-<br />
Automobile sind zu sehen, Porsche-<br />
Traktoren, der Zeppelin Neue Technologie<br />
schwebt über dem Gelände und<br />
lädt zu Rundflügen ein, ebenso wie die<br />
legendäre Ju 52.<br />
Dornier-Flugzeuge sind zu sehen,<br />
ebenso Wasserflugzeuge auf dem Bodensee.<br />
Jenseits der Attraktionen auf<br />
dem Messegelände gibt es an der<br />
Uferpromenade einen Treffpunkt<br />
„Klassikwelt am See“. Hier sind historische<br />
Schiffe zu besichtigen, mit denen<br />
auch Rundfahrten angeboten<br />
werden. Reinhard Kloser, Senior-Kapitän<br />
des Raddampfers „Hohentwiel“<br />
und ausgewiesener Oldtimerexperte<br />
setzte sich dafür ein, dass auch historische<br />
Dampflokomotiven an den Bodensee<br />
kommen. Dabei werden die<br />
Stahlrösser auf Schienen zwischen<br />
Friedrichshafen und Lindau verkehren.<br />
Historische Omnibusse pendeln<br />
zwischen Messe, Flughafen und Gondelhafen.Oldtimerliebhaber<br />
Rainer<br />
Klink, Leiter des Boxenstopp-Museums<br />
Tübingen, räumt der Klassikwelt<br />
Bodensee eine große Zukunft ein.<br />
„Friedrichshafen hat die Chance, aus<br />
der Nur-Messe deutlich mehr zu machen.<br />
Hier können die Besucher Atmosphäre<br />
schnuppern.“ Begeistert<br />
prophezeit Klink außerdem: „Friedrichshafen<br />
ist auf dem Weg, die deutsche<br />
Oldtimer-Szene aufzuwirbeln!“