Magen & Darm - Kwizda

Chronische Darmleiden
Welche chronischen
Dickdarmleiden gibt es?
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
zählen zu den chronisch-entzündlichen
Darmerkrankungen.
Was ist Morbus Crohn?
Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche,
unheilbare Erkrankung, die
den gesamten Darm betreffen kann,
unbehandelt immer weiter voran-
Heftige Krämpfe begleiten Morbus Crohn.
schreitet und zu unwiederbringlichem
Verlust von Darmgewebe führen
kann. Morbus Crohn ist weltweit im
Steigen begriffen und entwickelt sich
häufig bei jüngeren Menschen zwischen
dem 15. und 40. Lebensjahr.
aber auch Kinder sind immer häufiger
betroffen. Die gesamte anzahl der
betroffenen wird in Österreich auf
30.000 bis 40.000 geschätzt.
Wie äußert sich
die Erkrankung?
Zu beginn der Erkrankung, die sich
über Jahre hinweg entwickeln kann –
können Symptome wie mehrmals am
Tag wässriger oder breiiger Durchfall,
Krämpfe und / oder Schmerzen
im Unterbauch bzw. appetitlosigkeit,
Übelkeit und Erbrechen sowie
gewichtsverlust auftreten. Patienten
mit schwerwiegendem Morbus Crohn
leiden überwiegend an heftigen
chronischen Durchfällen, die ihnen
sehr den alltag erschweren. bis zu 70
Prozent klagen über bauchkrämpfe
und -schmerzen. auch gewichtsverlust
wird beobachtet, genauso wie
Fieber, Müdigkeit und allgemeines
Krankheitsgefühl sowie blutungen
aus dem Enddarm. appetitlosigkeit,
Übelkeit und Erbrechen komplettieren
das bild. außerdem kann Morbus
Crohn auch zu beschwerden außerhalb
des Magen-Darm-Traktes führen,
wie z. b. gelenksschmerzen, knotige
und entzündliche hautveränderungen,
ein gesteigertes Thromboserisiko oder
augenentzündungen. auch das Risiko
für Dickdarmkrebs steigt stark an.
Was sind die Ursachen?
Ein konkreter auslöser für Morbus
Crohn konnte bisher nicht gefunden
werden. genetische Muster, Um-
weltfaktoren, die Darmflora und das
immunsystem spielen allerdings eine
Rolle. TnF-alpha (Tumor-nekrosefaktor
alpha), ein zentraler botenstoff
des immunsystems, wird vermehrt
gebildet und fördert die Entzündung
des Verdauungstraktes.
Wie wird Morbus Crohn
behandelt?
in der medikamentösen Therapie
des Morbus Crohn werden vorrangig
systemische Steroide und / oder
immunsuppressiva eingesetzt. als
hochwirksame Medikamente, die das
Fortschreiten der Erkrankung stoppen
können, haben sich TnF-alpha-blocker
herausgestellt. Diese Substanzen
blockieren den Tumornekrosefaktor
(TnF-alpha) und können eine besonders
langanhaltende beschwerdefreiheit
garantieren. auf der Website
www.crohnhilfe.at sind neben
informationen über therapeutische
Möglichkeiten zahlreiche nützliche
Tipps für den alltag zu finden.
Was passiert bei
Colitis ulcerosa?
Die Colitis ulcerosa ist auf den
Mast- und Dickdarm beschränkt. im
Rahmen dieser Entzündung können
kleine, offene geschwüre (Ulzera)
entstehen. Die Symptome sind individuell
verschieden, typisch sind blut
im Stuhl, schmerzhafter Stuhlgang,
Durchfall, häufige Darmentleerung,
bauchschmerzen bis Krämpfe sowie
seltener Fieber bei schwerem Verlauf.
Wird die Krankheit vererbt?
Die genauen Ursachen sind noch
nicht geklärt. Forschungsergebnisse
deuten jedoch darauf hin, dass –
ähnlich wie beim Morbus Crohn –
mehrere Faktoren wie erbliche
Veranlagung, infektionen, aber auch
Stress und immunbedingte Mechanismen
daran beteiligt sind. 30.000
bis 40.000 Menschen in Österreich
sind von dieser Erkrankung, die sich
zumeist im jungen Erwachsenenalter
das erste Mal zeigt, betroffen.
Welche Untersuchungen
werden durchgeführt?
Sowohl bei Colitis ulcerosa als auch
bei Morbus Crohn stellt der arzt die
Diagnose mittels Untersuchung des
gesamten Verdauungstraktes. Dazu
gehören Endoskopie (ileokoloskopie),
Computertomographie bzw.
Magnetresonanztomographie und
Ultraschall.
Wie erfolgt die Therapie?
Es stehen Medikamente zur Verfügung
(wie z. b. Mesalazin, Kortison
oder auch TnF-alpha-blocker), die
die Symptome der Erkrankung unter
Kontrolle halten können und somit
Zeitabschnitte ermöglichen, in
denen die Krankheit „ruht“. Ziel der
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