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Magen & Darm - Kwizda

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Was können Betroffene tun?<br />

Eine auf die jeweilige intoleranz abgestimmte<br />

Diät kann zu weitgehender<br />

beschwerdefreiheit führen.<br />

Bei Lactoseintoleranz:<br />

• nehmen Sie nur laktosearme oder<br />

laktosefreie Milchprodukte zu sich<br />

(beachten Sie die Kennzeichnung<br />

auf den Produkten).<br />

• Meiden Sie Fertigprodukte, da sie<br />

oft Laktose enthalten.<br />

Bei Histaminintoleranz:<br />

• Meiden Sie „auslösende“ nahrungsmittel<br />

ebenso wie Sie histaminliberatoren<br />

meiden sollen.<br />

Bei Fructose-Malabsorption:<br />

• Vermeiden Sie fructosehaltige<br />

Lebensmittel und bevorzugen Sie<br />

fructosearme Obstsorten (beeren,<br />

grapefruit).<br />

bestimmte Verdauungshilfen können<br />

auch in Form einer Supplementierung<br />

zugeführt werden.<br />

Was ist Zöliakie?<br />

Zöliakie (Sprue) ist eine chronische<br />

Erkrankung des Dünndarms, ausgelöst<br />

durch ein Klebereiweiß (Gluten).<br />

Das Eiweiß findet sich unter anderem<br />

in Weizen, Roggen, gerste, hafer,<br />

Dinkel und grünkern. gluten sorgt als<br />

Zusatz für die Festigkeit von brotteig.<br />

Es kommt aber auch in vielen Le-<br />

bensmitteln vor, wo man es gar nicht<br />

vermutet – unter anderem auch in<br />

Dressings, Desserts und Süßigkeiten.<br />

Glutenhältige Nahrung wird von Zöliakiepatienten<br />

nicht vertragen.<br />

bei der Zöliakie handelt es sich um<br />

keine „typische“ allergie, sondern genau<br />

genommen um eine art autoimmunerkrankung:<br />

Das immunsystem<br />

aktiviert antikörper gegen gluten,<br />

sogenannte iga (bei einer allergie<br />

werden igE-antikörper freigesetzt).<br />

Es entstehen Entzündungen, die<br />

Schleimhaut des Dünndarms wird<br />

geschädigt. Kleine Vorwölbungen der<br />

Schleimhautoberfläche – auch Zotten<br />

genannt – werden dadurch abgebaut.<br />

Die Folgen sind fatal: Da immer weniger<br />

Zotten vorhanden sind, bleiben<br />

nährstoffe unverdaut im <strong>Darm</strong>. Es<br />

kommt zu Verdauungsstörungen<br />

und durch fehlende nährstoffe zu<br />

(spürbaren) Mangelerscheinungen.<br />

Wie kann sie sich äußern?<br />

Da der <strong>Darm</strong> aufgrund der Schädigung<br />

nicht in der Lage ist, alle wichtigen<br />

nährstoffe aus dem nahrungsbrei<br />

zu filtern, kommt es häufig zu blässe<br />

(Eisenmangel), bleierner Müdigkeit,<br />

Fett im Stuhl, Durchfall, blähungen,<br />

bläschenförmigem hautausschlag mit<br />

starkem Juckreiz an Knie und Ellbogen<br />

und gewichtsverlust.<br />

Was sind die Ursachen?<br />

Die Krankheit ist zu zehn Prozent<br />

vererbbar, es besteht aber eine genetische<br />

Veranlagung dafür. Oft sind<br />

schon babys betroffen – zwischen<br />

dem ersten und zweiten Lebensjahr<br />

treten erste Symptome auf, wenn der<br />

Säugling schrittweise auf brei bzw.<br />

normale Kost und damit auch auf<br />

getreidehältige Produkte umgestellt<br />

wird. Erkrankte Kinder gedeihen<br />

nicht richtig. Sie sind blass, ihr Stuhl<br />

ist übelriechend, gelblich-massig, sie<br />

leiden an blähungen und aufgetriebenem<br />

bauch. aber auch Erwachsene<br />

können, verstärkt zwischen dem<br />

20. und 40. Lebensjahr, an Zöliakie<br />

erkranken.<br />

Was macht der Arzt?<br />

Ein blutbild, ein spezieller bluttest<br />

sowie eine gewebeprobe aus dem<br />

oberen Dünndarm (Zwölffingerdarm)<br />

bringen Klarheit.<br />

Wie kann man mit Zöliakie<br />

leben?<br />

ist der befund positiv, ist der einzige<br />

Weg zur beschwerdefreiheit eine<br />

KAPITEL 5<br />

lebenslange Diät. nur ein strenger<br />

Verzicht auf gluten lässt nach einigen<br />

Wochen – je nach Schwere der<br />

beeinträchtigung – die Schleimhautschäden<br />

abklingen, der allgemeinzustand<br />

verbessert sich oftmals schon<br />

nach wenigen Tagen. Medikamente<br />

zur besserung der Symptome gibt es<br />

nicht.<br />

Was passiert, wenn Zöliakie<br />

nicht behandelt wird?<br />

Unbehandelt begünstigt Zöliakie eine<br />

Reihe von autoimmunerkrankungen,<br />

wie z. b. hautausschlag (Morbus<br />

Duhring), Typ-1-Diabetes oder<br />

Schilddrüsenerkrankungen, Osteoporose,<br />

Fehlgeburten und später auch<br />

die Entstehung von Lymphkrebs des<br />

Dünndarms (Lymphon).<br />

Polypen und <strong>Darm</strong>krebs<br />

Was sind Polypen?<br />

Polypen sind zumeist zunächst gutartige<br />

geschwülste in der <strong>Darm</strong>wand,<br />

die wie Warzen in den <strong>Darm</strong> – meist<br />

in den Dickdarm – hineinragen. Meist<br />

sehen sie aus wie kleine Pilze mit einem<br />

Stil und einer Verdickung oben.<br />

Mehr als 90 Prozent der Polypen sind<br />

sogenannte adenome. Sie können<br />

sich im Laufe der Jahre zu Dickdarmkrebs<br />

entwickeln. Je größer die<br />

Polypen werden, desto größer ist das<br />

Risiko, dass sie sich zu bösartigen Tumoren<br />

entwickeln. Kleinere Polypen<br />

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