23.09.2012 Aufrufe

Magen & Darm - Kwizda

Magen & Darm - Kwizda

Magen & Darm - Kwizda

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

machen meist keine beschwerden,<br />

bei größeren kann sich mitunter etwas<br />

blut und Schleim auf dem Stuhl zeigen,<br />

ein Wechselspiel von Durchfall<br />

und Verstopfung ist möglich.<br />

Welche Risikofaktoren begünstigen<br />

ihre Entstehung?<br />

Viel Fleisch und tierische Fette, aber<br />

wenig Pflanzenfasern in der Ernährung<br />

scheinen ihre Entstehung zu<br />

fördern. Ebenso wird Rauchen als<br />

Risikofaktor angesehen. Die häufigkeit<br />

von Polypen nimmt auch mit dem<br />

alter zu: Drei von vier über 75-Jährigen<br />

haben Polypen im <strong>Darm</strong>, die<br />

Polypenbildung beginnt meist um das<br />

50. Lebensjahr.<br />

Gibt es Alarmzeichen?<br />

blutiger oder schleimiger Stuhl ist<br />

immer ein grund, zum arzt zu gehen.<br />

auch wenn immer wieder auftretende<br />

oder länger bestehende Durchfälle<br />

oder Verstopfung bestehen. Mit einer<br />

<strong>Darm</strong>spiegelung (Koloskopie) lässt<br />

sich die gesamte Dickdarmschleimhaut<br />

beurteilen. Einzelne adenome<br />

werden im Zuge der Untersuchung<br />

vorsorglich entfernt.<br />

Was kann ich vorbeugend<br />

tun?<br />

im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung<br />

kann jährlich ein Test auf verstecktes<br />

(okkultes) Blut durchgeführt<br />

werden, diese Untersuchung wird ab<br />

dem 40. Lebensjahr einmal jährlich<br />

empfohlen. Dazu wird dreimal eine<br />

Stuhlprobe auf einen Papierstreifen<br />

aufgebracht und anschließend untersucht<br />

(siehe auch Seite 56). ab dem<br />

50. Lebensjahr sollte alle sieben bis<br />

zehn Jahre eine Koloskopie durchgeführt<br />

werden (siehe auch Seite 63).<br />

Wer schon einmal Polypen gehabt<br />

hat, sollte je nach feingeweblicher<br />

Zusammensetzung des Polypen alle<br />

ein bis drei Jahre zu nachsorgeuntersuchungen<br />

gehen.<br />

Eine weitere Vorsorgemaßnahme<br />

ist, das Rauchen aufzugeben, viel<br />

zu trinken, wenig Fett und viel Obst<br />

und gemüse zu essen sowie reichlich<br />

bewegung.<br />

Was passiert, wenn Polypen<br />

nicht entfernt werden?<br />

Es können die Zellen in den Polypen<br />

unkontrolliert zu wachsen beginnen,<br />

es entsteht eine bösartige geschwulst:<br />

der <strong>Darm</strong>krebs. ist der Krebs im Polypen<br />

allerdings noch nicht in die Tiefe<br />

der Schleimhaut eingewachsen, ist<br />

der Patient durch die Polypabtragung<br />

geheilt und muss nicht mehr operiert,<br />

sondern nur konsequent kontrolliert<br />

werden.<br />

Wie häufig ist <strong>Darm</strong>krebs?<br />

bei den Männern ist Dickdarmkrebs<br />

die dritthäufigste Krebserkrankung<br />

nach Prostata- und Lungenkrebs, bei<br />

den Frauen die zweithäufigste nach<br />

brustkrebs.<br />

Dickdarmkrebs unterscheidet sich<br />

von allen anderen Krebserkrankungen<br />

in einem ganz wesentlichen Punkt: in<br />

mehr als 90 Prozent aller Fälle sind<br />

vor der Entstehung des Karzinoms<br />

viele Jahre hindurch Vorstufen der<br />

Erkrankung in Form von zunächst<br />

gutartigen <strong>Darm</strong>polypen nachweisbar.<br />

Die konsequente aufspürung und<br />

Entfernung dieser Polypen könnte<br />

einen großteil dieser Erkrankungen<br />

verhindern! Daher ist die Vorsorgeuntersuchung<br />

so wichtig!<br />

Wie entsteht <strong>Darm</strong>krebs?<br />

Mögliche Risikofaktoren an <strong>Darm</strong>krebs<br />

zu erkranken sind:<br />

• Alter: <strong>Darm</strong>krebs tritt in jungen<br />

Jahren seltener auf. ab 50 steigt mit<br />

zunehmendem alter das Risiko, an<br />

<strong>Darm</strong>krebs zu erkranken.<br />

• Ernährungsweise: Eine ballaststoffarme<br />

und fettreiche Kost erhöht<br />

das <strong>Darm</strong>krebsrisiko, weil die<br />

Gesunde Ernährung senkt <strong>Darm</strong>krebsrisiko.<br />

Schadstoffe länger im <strong>Darm</strong> verweilen<br />

und so die Krebsentstehung<br />

begünstigen.<br />

• Chronisch-entzündliche Erkrankungen<br />

der <strong>Darm</strong>schleimhaut (Morbus<br />

Crohn, Colitis ulcerosa) und<br />

<strong>Darm</strong>polypen<br />

• Erbliche Veranlagung: Rund fünf<br />

bis zehn Prozent aller Krebserkrankungen<br />

sind auf genetische Veranlagung<br />

zurückzuführen.<br />

• Rauchen, Übergewicht<br />

Wie wird <strong>Darm</strong>krebs<br />

therapiert?<br />

Der Tumor muss mittels Operation<br />

entfernt werden. Chemotherapie und<br />

Strahlentherapie werden zur Sicherung<br />

des Operations- und anhaltenden<br />

heilungserfolgs eingesetzt.<br />

Bei welchen Alarmzeichen<br />

sollte man<br />

umgehend zum Arzt?<br />

• Verändertes Stuhlaussehen:<br />

blut am oder im Stuhl.<br />

• Veränderte Stuhlgewohnheiten:<br />

anhaltender Durchfall, plötzlich<br />

aufgetretene Verstopfung oder<br />

Wechsel von Durchfall mit Verstopfung.<br />

• Krampfartige Bauchschmerzen,<br />

die über eine Woche andauern.<br />

• Blässe und Blutarmut können<br />

darauf hinweisen, dass der <strong>Darm</strong><br />

längere Zeit unbemerkt blutet.<br />

KAPITEL 5<br />

54 55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!