04.01.2013 Aufrufe

SZ 01/2005-Druck - Senioren Zeitschrift Frankfurt

SZ 01/2005-Druck - Senioren Zeitschrift Frankfurt

SZ 01/2005-Druck - Senioren Zeitschrift Frankfurt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Im Sommer flattern wieder die Rentenmitteilungen ins Haus.<br />

Neues aus dem<br />

Versicherungsrecht<br />

Bruttorente ab 1. Juli<br />

unverändert<br />

Auch im Jahr <strong>2005</strong> werden die Renten<br />

nicht erhöht. Das hat das Bundeskabinett<br />

am 13. April <strong>2005</strong> beschlossen.<br />

Warum ist das so? Erstmals wird in<br />

diesem Jahr die Rentenanpassung auf<br />

der Grundlage des „Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetzes“festgelegt<br />

(siehe <strong>SZ</strong> 1/05). Mehrere neue<br />

Faktoren beeinflussen die Rentenhöhe.<br />

Basis für die Anpassung der Renten<br />

ist außerdem nach wie vor die Entwicklung<br />

der Löhne und Gehälter.<br />

Denn die Höhe der Rente soll sich an<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung orientieren.<br />

Die Bruttolöhne im Jahr<br />

2004 sind lediglich um 0,12 % in den<br />

alten und 0,21 % in den neuen Bundesländern<br />

gestiegen, was auch dazu<br />

beiträgt, dass sich die aktuellen Rentenwerte<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

ab dem 1. Juli <strong>2005</strong> nicht<br />

verändern.<br />

Für die Festsetzung des aktuellen<br />

Rentenwertes sind noch zwei weitere<br />

Faktoren ausschlaggebend. Für Arbeit-<br />

nehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer<br />

haben sich<br />

im Jahr 2004<br />

Mehrbelastungen<br />

bei den Aufwendungen<br />

für<br />

ihre Altersvorsorge<br />

ergeben, die<br />

nach der Anpassungsformel<br />

auf<br />

die Rentnerinnen<br />

und Rentner übertragen<br />

werden.<br />

So mussten Arbeitnehmer<br />

im<br />

letzten Jahr für<br />

die steuerlich geförderteergänzendeAltersvorsorge<br />

(„Riester-<br />

Rente“) zwei Prozent<br />

ihres Bruttoeinkommensaufwenden,<br />

um die<br />

volle Förderung zu<br />

erhalten – 2003<br />

lag der Aufwand<br />

noch bei einem<br />

Prozent. Die Rentenanpassungverringert<br />

sich durch<br />

diesen so genannten<br />

„Riester-<br />

Faktor“ um 0,5 %.<br />

Zusätzlich belastend wirkt schließlich<br />

der neue Nachhaltigkeitsfaktor, der<br />

die ungünstige Entwicklung des Verhältnisses<br />

von Rentnern zu Beitragszahlern<br />

einfließen lässt. Rein rechnerisch<br />

wäre es sogar zu einer Kürzung<br />

der Renten gekommen. Dies aber hat<br />

der Gesetzgeber durch eine Schutzklausel<br />

ausgeschlossen, so dass die<br />

Bruttorenten unverändert bleiben.<br />

Veränderung der Nettorente<br />

Für viele Rentnerinnen und Rentner<br />

wird sich zum 1. Juli jedoch die Nettorente<br />

individuell verändern.<br />

Grund ist der Eigenanteil an den<br />

Beiträgen zur Krankenversicherung<br />

der Rentner, der sich nach dem allgemeinen<br />

Beitragssatz der jeweiligen<br />

Krankenkasse bemisst. Die Höhe dieses<br />

Eigenbetrags ist davon abhängig,<br />

inwieweit die Krankenkasse ihren<br />

Beitragssatz zum 1.7.<strong>2005</strong> verändert,<br />

und fällt daher für jeden Rentner<br />

unterschiedlich aus.<br />

Darüber hinaus ist auch der zum 1.<br />

Juli eingeführte, von allen Versicherten<br />

– auch den Rentnern - allein zu<br />

tragende, zusätzliche Krankenversicherungsbeitrag<br />

in Höhe von 0,9 % zu<br />

berücksichtigen (siehe <strong>SZ</strong> 2/05). Da<br />

die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet<br />

wurden, gleichzeitig den allgemeinen<br />

Beitragssatz abzusenken,<br />

werden die Rentnerinnen und Rentner<br />

ebenso wie die Arbeitnehmer im Ergebnis<br />

mit 0,45 % mehr belastet.<br />

Roman Fehr<br />

Renten<br />

AB C<br />

„Riestern“, Nachhaltigkeitsfaktor...Vielen<br />

surren angesichts der<br />

komplizierten Zusammenhänge<br />

die Ohren. Mit unserer Serie wollen<br />

wir Stück für Stück aufklären.<br />

A wie Aktueller Rentenwert...<br />

Der aktuelle Rentenwert ist ein<br />

wichtiger Bestandteil der Rentenformel<br />

(persönliche Entgeltpunkte<br />

x Rentenartfaktor x aktueller Rentenwert<br />

= Monatsrente). Er stellt<br />

sicher, dass die Renten auch weiterhin<br />

an die aktuelle Lohnentwicklung<br />

angepasst werden (Rentenanpassung).<br />

Der aktuelle Rentenwert<br />

entspricht dem Betrag, den<br />

ein Jahr an Durchschnittsverdienst<br />

als Altersrente ergibt. Er wird durch<br />

Verordnung bestimmt. Solange<br />

noch unterschiedliche Einkommensverhältnisse<br />

im Westen und Osten<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

bestehen, gilt für die neuen<br />

Bundesländer ein eigener aktueller<br />

Rentenwert, der aktuelle Rentenwert<br />

(Ost).<br />

Er beträgt ab dem 1. Juli 2003 in<br />

den alten Bundesländern 26,13<br />

Euro und in den neuen Bundesländern<br />

22,97 Euro.<br />

Für die Festlegung des aktuellen<br />

Rentenwerts ist die Veränderung<br />

der Bruttolöhne und des Beitragssatzes<br />

in der Rentenversicherung<br />

maßgebend. Zum 1. Juli 2003 wirken<br />

sich auch die Aufwendungen<br />

der Versicherten für die staatlich<br />

geförderte ergänzende Altersvorsorge<br />

auf die Rentenanpassung<br />

aus. In die Anpassung zum 1. Juli<br />

<strong>2005</strong> fließt erstmals der „Nachhaltigkeitsfaktor“<br />

ein.<br />

<strong>SZ</strong> 3/<strong>2005</strong> 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!