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SZ 01/2005-Druck - Senioren Zeitschrift Frankfurt

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Abgebaut wird noch bis Frühjahr 2006, die Glaskuppel ist aber jetzt schon fertig. Foto: FKK, Christ<br />

Es werde Licht Der Hauptbahnhof hat sein neues Dach<br />

Eine ungewohnte Helligkeit, wie<br />

sie Generationen von Menschen hier<br />

noch nicht erlebt haben, empfängt die<br />

Reisenden in den mittleren Bahnsteighallen<br />

des <strong>Frankfurt</strong>er Hauptbahnhofs.<br />

Wir kennen die Hallen geschwärzt<br />

vom Rauch der Dampfloks. Wir kennen<br />

das Dunkel der Holzplatten, die<br />

bei der Behebung der Kriegsschäden<br />

1952 anstelle von Glasscheiben eingesetzt<br />

wurden. Wenn bald die kleineren<br />

Außenhallen saniert sind, erstrahlen<br />

Glas und Stahl der unter Denkmalschutz<br />

stehenden Hallen im Glanz der<br />

Gründerzeit, und 50 Prozent mehr Licht<br />

als zuvor fällt auf die Bahnsteige.<br />

„Der neue Zentralbahnhof in <strong>Frankfurt</strong><br />

a.M. gehört zu den großartigsten<br />

Schöpfungen der Neuzeit“, schrieb<br />

die Illustrierte Zeitung 1888 anlässlich<br />

seiner Eröffnung. Johann Wilhelm<br />

Schwedler konstruierte die drei 186 m<br />

langen, bis zu 30 m hohen und 168 m<br />

breiten, 18 Gleise überspannenden<br />

Hallen. Später kamen außen noch die<br />

beiden kleineren Hallen für je drei<br />

Gleise hinzu. Vorgelagert ist das<br />

Empfangsgebäude mit seinem repräsentativen<br />

Vestibül.<br />

50 <strong>SZ</strong> 3/<strong>2005</strong><br />

Die vom Rost zerfressenen Stahlträger<br />

und das undichte Dach machten<br />

eine umfassende Sanierung notwendig.<br />

Sie wurde immer wieder hinausgeschoben<br />

wegen der ungeklärten<br />

Finanzlage. Doch 2002 konnten die<br />

Arbeiten, die insgesamt 117 Millionen<br />

Euro kosten werden, beauftragt werden.<br />

Der Denkmalschutz kam der<br />

Bahn entgegen, indem er nicht darauf<br />

bestand, die Alt-Substanz zu 100 Prozent<br />

zu erhalten.<br />

Eine Million Schrauben<br />

Große Teile der mürben Stahlträger<br />

konnten durch neue Binder, aber mit<br />

den alten Profilen, ersetzt werden.<br />

Auch werden keine Nieten wie 1888<br />

verwendet, sondern eine Million speziell<br />

nach altem Vorbild hergestellte<br />

Schrauben. Um während der Arbeiten<br />

den Bahnbetrieb von 1.100 Zügen täglich<br />

nicht zu unterbrechen, wurde über<br />

den Gleisen ein Gerüst errichtet, von<br />

dem von einer Plattform aus, die<br />

nachts auf Rollen durch die Halle<br />

bewegt wird, am Dach gearbeitet werden<br />

kann.<br />

Im Frühjahr 2006 sollen die Schön-<br />

heit und Kühnheit der Hallenkonstruktion<br />

wie zur Entstehungszeit vor 116<br />

Jahren erstrahlen. Auch die Zierrosetten<br />

an der Stahlkonstruktion erhalten<br />

wieder ihre ursprüngliche Farbe –<br />

dunkles Blau, was sich vom Hellgrau<br />

des Stahls abhebt.<br />

Hans-Otto-Schembs<br />

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