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SZ 01/2005-Druck - Senioren Zeitschrift Frankfurt

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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

jetzt sind wir schon mitten im Jahr. Die Zeit, sie vergeht so schnell, man<br />

kann sie nicht festhalten. Man fragt sich immer wieder, wo sind die Jahre geblieben.<br />

Was bleibt, sind die Erinnerungen, die einen begleiten und die man<br />

dann wieder abrufen kann. Zufrieden kann man sein, wenn man einigermaßen<br />

gesund ist, seine Verstandeskraft noch benutzen kann und die kleinen Dinge<br />

beachtet. Und auch die kleinen Wunder sehen kann, die immer noch geschehen,<br />

die man erhaschen muss, wie einen Schmetterling, den man festhält, damit<br />

er nicht wieder fortfliegt. Man muss aufmerksam sein und es sehen wollen.<br />

Der Sommer wird hoffentlich angenehm warm, nicht zu heiß, das tut<br />

dem Kreislauf nicht immer gut. Wichtig ist es, sich zu bewegen,<br />

immer wieder Neues aufzunehmen, raus zu gehen, unter<br />

Menschen zu sein und sich dann wieder zu Hause wohl fühlen,<br />

wenn es etwas ruhiger wird. Ich wünsche Ihnen schöne helle Tage<br />

mit viel Gesundheit und Lebensfreude. Und denken Sie daran,<br />

wie ich immer sage: „Miteinander ist besser als Gegeneinander.“<br />

Ihr Wolfgang Kaus<br />

ERICH FRIES<br />

WUNSCHTRAUM BEI 35 GRAD<br />

Ich wollt‘ ich wär e Schoppeglas,<br />

In dene heiße Zeite<br />

Dann bräucht ich, unter dere Hitz<br />

Net allzusehr zu leide.<br />

Mer füllt‘ mit kühlem Äppelwein<br />

Mir unentwegt die Rippe.<br />

Un sicher führt‘ manch goldig Oos<br />

Mich dürstend an sei Lippe!<br />

Un weil der Dorscht so bleibend wär‘<br />

Müßt‘ mer mich dauernd spüle,<br />

ich fühlt – trotz 35 Grad-<br />

Nur angenehme Kühle.<br />

KURT BAMBACH<br />

GEDANKE MACHE<br />

Schon weit voraus wird oft gedacht,<br />

ob’s aach klappt, wie mer’s gern hätt!<br />

Mer sorscht und plant so uff Verdacht,<br />

is überzeucht. Mecht fast e Wett!<br />

Dann kimmt’s, wie jetzt, grad annersrum<br />

De Franz war richtig uffgereecht!<br />

Sei Dochter redd nix, war wie stumm;<br />

Wie secht se’s nur, hat se üwwerlecht.<br />

Ihrn Freund war zwar schon eingeführt;<br />

Die Familie hat en uffgenomme,<br />

doch hat se sich jetzt orsch scheniert -<br />

was net geplant war, is gekomme!<br />

Schwanger vor de Hochzeit schon -<br />

De Babba hat des wohl geahnt!<br />

Die schee „Familietradition“,<br />

die immer hatte er gemahnt!<br />

Doch em Babba wurde net gehört.<br />

Sie lebte halt so ihrn „Jugendstil“ -<br />

Des stete Meckern hat fast gestört -<br />

Mer is ja jung un hat sei Gefühl!<br />

RUDOLF KISSEL<br />

DAS ARBEITSAMT<br />

Das Arbeitsamt<br />

Ist dazu da,<br />

die Arbeit zu vermitteln.<br />

Grundsätzlich scheint es nicht zu<br />

stimmen,<br />

daß man Arbeit könnt gewinnen,<br />

wenn die Ämter größer werden,<br />

nur daran zweifeln die Gelehrten.<br />

Unterhaltung<br />

Glückwunsch, Wolfgang Kaus!<br />

Nur wenig Platz haben wir unserem „poetischen“<br />

Mitarbeiter Wolfgang Kaus diesmal gelassen. Den<br />

Rest wollten wir für unsere herzlichen Glückwünsche<br />

zu seinem 70. Geburtstag, den er am 23. Juli<br />

feiert, reservieren.<br />

Wolfgang Kaus und das <strong>Frankfurt</strong>er Volkstheater<br />

Liesel Christ – das ist eine glückliche Beziehung seit<br />

rund 20 Jahren, seit er als Künstlerischer Leiter an<br />

das Haus kam. Mit weit über 100 Inszenierungen<br />

seither hat er den festen Platz der Bühne im <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Kulturleben gesichert. Erfolgreich holte er<br />

internationale Klassiker der Weltliteratur ins<br />

Volkstheater und bearbeitete sie, von Shakespeare<br />

bis Molière, einfühlsam für die <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Mundart.<br />

Jedenfalls ist es doch so,<br />

nicht immer macht die Arbeit froh,<br />

die hat auch ihre Mucken,<br />

so mußt Du dabei manches mal,<br />

vieles runter schlucken.<br />

Wer die Arbeit hat verlorn,<br />

ist nicht gerade auserkorn.<br />

Wenn zum Arbeitsamt er geht,<br />

wo die lange Schlange steht,<br />

schlafen ein die Beine,<br />

doch Arbeit gibt es keine.<br />

In jedem neuen Jahr,<br />

da soll der Aufschwung kommen,<br />

dann bist du auch vermittelbar,<br />

doch leider ist es gar nicht wahr.<br />

Du wartest Jahr für Jahr umsonst,<br />

bis Du ins Rentenalter kommst.<br />

Dann brauchst Du einmal so besehn,<br />

nicht mehr in der Schlange stehn.<br />

Zum Glück verliert nicht der Beamte,<br />

seine Arbeit auf dem Amte,<br />

sonst wär der Arbeitslosensegen,<br />

noch viel größer seinetwegen.<br />

Gott schütze das Beamtenheer,<br />

ist das Leben noch so schwer,<br />

denn mit vielen Staatsbeamten,<br />

wird jede Krise überstanden.<br />

Das Gedicht von Kurt Bambach ist im<br />

Verlag M.Naumann erschienen. Buchtitel:<br />

„Warum dann net“.<br />

Ein Bild aus alten Zeiten:<br />

Wolfgang Kaus mit Liesel<br />

Christ. Foto: Rüffer<br />

Der Bühne ist der gebürtige Hofheimer Wolfgang Kaus bereits seit seinen Studentenjahren<br />

verbunden und wird ihr hoffentlich auch am Volkstheater noch<br />

eine Weile treu bleiben.<br />

<strong>SZ</strong> 3/<strong>2005</strong><br />

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