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Andreas Freitäger

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Martin Löning Werkstattbericht<br />

schung über die Fächergrenzen hinweg initiieren und fördern sowie die<br />

Isolierung der einzelnen Wissenschaftsdisziplinen verhindern sollte.<br />

Abb. 3: Handschriftlicher Entwurf Schelskys zum Dokument XV „Ziele und Zeitpläne des<br />

Aufbaus (Wissenschaftliche Planung) der Universität Ost-Westfalen“ vom 20.<br />

November 1965 (Universitätsarchiv Bielefeld, NL Schelsky 1).<br />

In den vier Jahren von der Planungsbeauftragung durch Mikat im März<br />

1965 bis zur Gründung der Universität Bielefeld im November 1969 ist<br />

der größte Teil des Materials des Teilnachlasses entstanden. Schelsky fungierte<br />

in dieser Zeit als stellvertretender Vorsitzender des Gründungsausschusses<br />

und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Universität<br />

Bielefeld. Darüber hinaus war er von 1970 bis 1971 Geschäftsführender<br />

Direktor des ZiF und von 1970 bis 1973 Professor für Soziologie der Universität<br />

Bielefeld, bevor er sich Ende 1973 bei zunehmender Distanz zu seinem<br />

Reformprojekt und entnervt von den Niederungen der Fakultätsarbeit<br />

zurück nach Münster versetzen ließ, wo er 1978 emeritiert wurde.<br />

Die Universität Bielefeld ernannte ihn am 16. Februar 1983 zusammen<br />

mit den anderen „Gründervätern“ der Universität (Kultusminister Paul<br />

Mikat, Gründungsrektor Ernst-Joachim Mestmäcker und der „Beauftragte<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen für die Organisations- und Verwaltungsplanung<br />

der Universität im ostwestfälischen Raum“, der Bonner Universitätskanzler<br />

Eberhard Freiherr von Medem) zum Ehrensenator. Die feierliche<br />

Verleihung der Ehrensenatorwürde am 4. Mai 1984 – von der Presse<br />

als „Versuch einer Versöhnung“ interpretiert – erlebte Schelsky allerdings<br />

nicht mehr. Helmut Schelsky starb am 24. Februar 1984 in Münster. Bis<br />

dahin hatte er die Entwicklung der Universität Bielefeld weiter verfolgt.<br />

Anfang der 1980er Jahre dachte er sogar darüber nach, zusammen mit dem<br />

anfangs erwähnten Bielefelder Soziologen Klaus-Dieter Bock, die Entstehungsgeschichte<br />

der Universität Bielefeld von 1965 bis 1970 in einem<br />

größer angelegten Forschungsprojekt zu beleuchten, wie eine Forschungsskizze<br />

vom 26. April 1982 belegt.<br />

Umfang und Zustand des Materials<br />

Legen wir das Bewertungsschema Max Plassmanns zugrunde, gehört der<br />

Nachlass des „Universitätsgründers“ Helmut Schelsky für das Universitätsarchiv<br />

Bielefeld eindeutig in die höchste Kategorie („Grundsätzlich kommen<br />

alle angebotenen Unterlagen für eine Archivierung in Frage; Nachlass<br />

sehr bedeutender Wissenschaftler oder sehr wichtiger Persönlichkeiten der<br />

Universitätsgeschichte“), was die Bewertung einfach macht.<br />

156 Universitätsreden 73 Universitätsreden 73 157

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