Studie zur beruflichen Weiterbildung in Wien - Arbeiterkammer Wien
Studie zur beruflichen Weiterbildung in Wien - Arbeiterkammer Wien
Studie zur beruflichen Weiterbildung in Wien - Arbeiterkammer Wien
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ziel des hier berichteten Pilot-Forschungsvorhabens war es sowohl im Falle „freiwilliger“ als auch verpflichteter 22<br />
Fortbildungsmaßnahmen e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme beruflicher <strong>Weiterbildung</strong>s<strong>in</strong>teressen und -barrieren von<br />
bildungsbenachteiligten Gruppen 23 nach den Indikatoren Alter, Geschlecht, Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, Menschen mit<br />
besonderen Bedürfnissen, Bildungsstatus, berufliche Ausbildung, und Beschäftigungsverhältnis <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> zu erstellen.<br />
Daraus ableitend sollten - auf Auswertung des hier erhobenen Datenmaterials basierend - entsprechende<br />
Empfehlungen für das Erwachsenenbildungsmanagement im Allgeme<strong>in</strong>en entworfen werden, sowie Lösungsansätze<br />
für die Beseitigung von Teilnahmebarrieren der (weiter)bildungsbenachteiligten Gruppen entwickelt werden.<br />
Das Pilotprojekt konzipierte se<strong>in</strong> Forschungsdesign und entwickelte se<strong>in</strong>e Erhebungs- und Auswertungs<strong>in</strong>strumente<br />
mit klarem Fokus auf <strong>Wien</strong>.<br />
Grundsätzlich stand von Anfang an zu erwarten, dass sich im Zuge verallgeme<strong>in</strong>erten Lernanforderungen an<br />
Jugendliche wie Erwachsene neue „Problemgruppen“ stärker abzuzeichnen beg<strong>in</strong>nen, wie bspw. jene, die von<br />
Zugang und Nutzung der neuen Kommunikationstechnologien <strong>in</strong> vergleichsweise besonderem Ausmaß<br />
abgeschnitten s<strong>in</strong>d, bzw. jene, bei denen der „Imperativ des lebenslangen und lebensbegleitenden Lernens“ <strong>in</strong><br />
unversöhnlichem Widerspruch zu eigenen vorwiegend negativen Lernerfahrungen <strong>in</strong> Schule und Ausbildung steht<br />
(Schul- und AusbildungsabbrecherInnen). Wie Tippelt treffend konkludierte, muss die AdressatInnenforschung heute<br />
als analysierende Frage der Beschaffenheit von Hemmschwellen und Bildungsbarrieren gerade auch der<br />
NichtteilnehmerInnen an Bildungsangeboten reformuliert werden, da die Bemühungen des „<strong>Weiterbildung</strong>smarktes“<br />
sich zumeist auf die Angebotsseite beschränken oder durch methodologisch quantitative Erhebungen primär auf e<strong>in</strong>e<br />
durchaus bescheiden zu nennende Auswahl wirtschaftlich potenter <strong>Weiterbildung</strong>strägerInnen beschränkt.<br />
1.1. Forschungs<strong>in</strong>teresse<br />
Ziel des Forschungsprojekts war die Erhebung qualitativer Interviews mit ausgewählten <strong>Weiterbildung</strong>strägerInnen,<br />
InteressensvertreterInnen, ReferentInnen sowie von mit <strong>in</strong>stitutionellen Aus- und <strong>Weiterbildung</strong>smaßnahmen<br />
Betroffenen, grundsätzlich jedoch bildungsbenachteiligten Personen. Der Fokus war dabei auf direkte wie <strong>in</strong>direkte<br />
berufliche <strong>Weiterbildung</strong> (siehe Punkt III) gerichtet. Im Detail wurden hier Motivationsh<strong>in</strong>tergründe für und erfahrene<br />
Barrieren bei der Teilnahme, aber auch subjektive Erwartungen an die Anforderungserfüllung der<br />
<strong>Weiterbildung</strong>sangebote als zentral angenommen, die schließlich zu e<strong>in</strong>er Formulierung von Empfehlungen im<br />
Endbericht zusammengefasst werden sollen.<br />
Die zentralen Fragestellungen (<strong>in</strong> Anlehnung an die <strong>Studie</strong> von Barz/Tippelt 2004) für die Herausschälung der<br />
Konturen und Konfigurationen der Nachfrageseite im Bereich der <strong>Weiterbildung</strong> lauten:<br />
1. Erstellung von TeilnehmerInnenprofilen im Rahmen der ExpertInnen<strong>in</strong>terviews mit<br />
<strong>Weiterbildung</strong>strägerInnen und mittels e<strong>in</strong>er Sekundärdatenrecherche:<br />
Welche TeilnehmerInnen (spezifische Branchen, berufliche Positionen oder auch bisherig unbezahlte<br />
22 So bspw. im Zuge so genannter AMS-Fortbildungsmaßnahmen, wobei e<strong>in</strong>e Nicht-Teilnahme mit dem Entzug der Arbeitslosen- bzw.<br />
Notstandsunterstützung bedroht wird.<br />
23 Bildungsbenachteiligte Gruppen werden anhand von den zuvor durchgeführten ExpertInnen-Interviews (siehe dazu Pkt. Modul II) konkret<br />
def<strong>in</strong>iert.<br />
12