Studie zur beruflichen Weiterbildung in Wien - Arbeiterkammer Wien
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S<strong>in</strong>n von (Aus-/Weiter-)Bildung näher zu br<strong>in</strong>gen, um ihr Interesse zu wecken und sie dah<strong>in</strong>gehend zu<br />
mobilisieren. 199 Weitere Barrieren s<strong>in</strong>d:<br />
- fehlende Vorqualifizierungen, wie entsprechende Deutschkenntnisse: Interessierte waren zu niedrig<br />
qualifiziert (Schulbildung) bzw. hatten fehlende Computerkenntnisse, um sich onl<strong>in</strong>e bewerben zu können,<br />
obwohl Onl<strong>in</strong>e-Bewerbungen state-of-the-art s<strong>in</strong>d. 200<br />
- Sprache/ Fachterm<strong>in</strong>ologien für Projektbezeichnungen s<strong>in</strong>d meist zu abstrakt für die Zielgruppen. 201<br />
- fehlende Motivation aufgrund negativer Erfahrungen im Bildungssystem oder aufgrund fehlender<br />
Perspektive bzw. mangeldem Bildungsverständnis/Stellenwert von Bildung. 202<br />
E<strong>in</strong>e differenzierte Betrachtung h<strong>in</strong>sichtlich Barrieren <strong>zur</strong> Aus- bzw. <strong>Weiterbildung</strong> ist bei ger<strong>in</strong>gqualifizierten Männern<br />
mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund empfehlenswert, da diese als bildungsferner gegenüber Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
beschrieben werden. Spezielle Programme oder Förderungen gibt es bspw. beim WAFF noch nicht, im Gegensatz<br />
<strong>zur</strong> Zielgruppe Frauen 203 , wenngleich kürzlich e<strong>in</strong> Jugendschwerpunkt begonnen wurde, der die Schnittstelle Schule<br />
und Beruf fokussiert und Förderungen für Männer mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bereits <strong>in</strong> den bestehenden<br />
Beratungsleistungen <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d. 204<br />
Im Kontext der <strong>Weiterbildung</strong>sabst<strong>in</strong>enz würden diverse <strong>Studie</strong>n e<strong>in</strong>er Expert<strong>in</strong> gemäß belegen, dass das<br />
vorhandene Bildungsniveau mit der Teilnahme an (Aus-/Weiter-)Bildung positiv korreliere: „Je niedriger das<br />
Bildungsniveau ist, desto schwieriger ist (…) auch der Zugang <strong>zur</strong> <strong>Weiterbildung</strong> oder desto größer ist die<br />
Abst<strong>in</strong>enz“ 205 . In diesem S<strong>in</strong>ne wird auch auf die „Vererbung des Bildungsniveaus“ h<strong>in</strong>gewiesen, <strong>in</strong>dem K<strong>in</strong>der das<br />
gleiche Bildungsniveau der Eltern erreichen. Nicht nur das Bildungsniveau sondern auch die E<strong>in</strong>stellung gegenüber<br />
(Aus-/Weiter-)Bildung wird von den Eltern mit bee<strong>in</strong>flusst. Das bedeutet grundsätzlich, wenn Eltern über e<strong>in</strong>en positiv<br />
konnotierten (Aus-/Weiter-)Bildungszugang verfügen, haben auch die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e positive E<strong>in</strong>stellung dazu. Auch<br />
der Faktor Schule spielt dabei e<strong>in</strong>e zentrale Rolle, denn dort besteht die Möglichkeit das „Gesetz“ des vererbten<br />
(Aus-/Weiter-)Bildungsverständnisses zu durchbrechen. Zudem weisen Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund sowie<br />
Frauen mehr Nachteile auf, weil diese weniger oft auf betrieblicher Ebene gefördert bzw. weniger aus ihrem privaten<br />
Umfeld unterstützt würden sowie das Bildungssystem kaum entsprechende Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für Menschen mit<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>zur</strong> Verfügung stelle. 206<br />
Grundsätzlich wird von den meisten ExpertInnen e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge Zahl von KursabbrecherInnen <strong>in</strong> der<br />
Erwachsenenbildung attestiert. Als Grund dafür wird vor allem e<strong>in</strong>e optimale Bildungsberatung im Vorfeld angeführt,<br />
die e<strong>in</strong>erseits auf Chancen am derzeitigen Arbeitsmarkt aufmerksam mache sowie auf <strong>in</strong>dividuelle Geld-, Zeit-,<br />
Energie- und Gesundheitsdimension Rücksicht nehme. Wie bereits erwähnt, wird e<strong>in</strong> Bildungsplan beim WAFF<br />
konzipiert, der kle<strong>in</strong>ere, überschaubare Kursschritte vorschlägt und somit e<strong>in</strong>e andauernde Teilnahmemotivation<br />
durch derart gesicherte Erfolgserlebnisse garantiert. Weitere Motivationsfaktoren bzw. Gründe für ger<strong>in</strong>ge Drop-out-<br />
199 MR, Z 116-119<br />
200 vgl. AAK, Z 271-275; Z 285-287<br />
201 vgl. MN, Z 263-267<br />
202 vgl. MR, Z 120-126; AB, Z 184-187, Z 221-223; MV, Z 151-155<br />
203 siehe dazu Kapitel 2.4.3 „<strong>Weiterbildung</strong>sangebote & (Weiter-)Bildungsverständnis der Zielgruppe“<br />
204 vgl. MN, Z 236-240; 270-276<br />
205 US, Z 156-157<br />
206 vgl. MR, Z 102-111; US, Z 155-160<br />
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