Luag 2010 Ausgabe 2 - Ländle-Metzg Klopfer

Portrait
Neugierde
für Neues ...
Fredi Binder als Käseverkäufer …
Fredi Binder aus Bregenz wird nicht umsonst Vorarlbergs
Käsepapst genannt. Sein Erfolgsgeheimnis ist
die Verpackung, denn er verpackt den Käse nicht nur
in ein Papier, sondern in eine Geschichte.
Im Jahre 1982 wurde Fredi Binder, der zuvor 20 Jahre
Molkereiarbeiter war, selbstständig und gründete in Bregenz
„Fredis Käslädele“. Er war überzeugt davon, dass
Vorarlberger Käse eine besondere Delikatesse ist und
vermarktete diesen nicht nur in seinem Lädele sehr erfolgreich,
sondern belieferte auch die renomiertesten Restaurants
in ganz Österreich. Heute wird das Käslädele von
seiner Tochter geführt.
Sein Geheimnis des Erfolges ist die Verpackung. Für
ihn gehört zu jedem Käse eine Geschichte – eine Lebensgeschichte.
Grundsätzlich sollte man Sachen, die man
verkauft, nicht nur in Papier verpacken, sondern auch in
eine Geschichte. So wird die Sache lebendiger und der
Käufer spürt den Mehrwert. Er soll auch spüren, dass der
Verkauf aus dem Herzen erfolgt.
Fredi Binder wollte aber auch sich selbst erleben.
Daher ist er schon drei Mal den Jakobsweg gegangen –
allein mit seinem Fahrrad – von Bregenz nach Santiago de
LUAG 26
Compostela, 2.488 Kilometer. Das erste Mal 1997, das
dritte Mal nach dem Tod seiner Frau. Damals wollte er
Abschied nehmen vom bisherigen Leben und irgendwo auf
dem Jakobsweg stehen bleiben. Doch der Jakobsweg
führte ihn wieder an den Bodensee zurück.
Die Erfahrungen auf dem Jakobsweg haben den Menschen
Fredi Binder sehr geprägt. Zufriedenheit und Dankbarkeit
sind heute zwei wichtige Begriffe für ihn. Und so ist
er jeden Tag dem Herrgott dankbar, wie er ihn durchs
Leben führt. Für ihn steht der Mensch im Mittelpunkt und
nicht die Ware. Während er in seinem Berufsleben den
Leuten den Käse schmackhaft machte, begeistert er sie
heute mit Vorträgen über sein Leben – gut verpackt in
spannender Lebensgeschichten.
… und Pilger auf dem Jakobsweg.