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Konzeptionelles Modell einer gemeinsamen Berufsschul ...

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Hervorzuheben ist, dass die identifizierten Ziele gleichberechtigt nebeneinander und in vielfältigen<br />

Wechselbeziehungen zueinander stehen und sich in einem komplexen Bedingungsgefüge<br />

gegenseitig beeinflussen.<br />

Im Mittelpunkt des vorliegenden Gutachtens stand zwar die Sicherung <strong>einer</strong> nachhaltigen Infrastruktur,<br />

jedoch waren die anderen Ziele und Zieldimensionen <strong>einer</strong> aktiven Berufsbildungspolitik<br />

ebenfalls problemadäquat zu beachten. Entsprechend wurde versucht, die<br />

durch den demographischen Wandel erforderliche Umstrukturierung der OSZ-Landschaft in<br />

der Planungsregion Lausitz-Spreewald nicht nur als Herausforderung zu begreifen, sondern<br />

auch als Chance für eine nachhaltig abgestimmte regionale Entwicklung zu nutzen.<br />

5.2 Einflussfaktoren und Entscheidungskriterien im Detail<br />

Die Berufsausbildung im Dualen System leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung eines<br />

qualifizierten Arbeitskräfteangebotes und ist damit auch bedeutsam für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung <strong>einer</strong> Region. Die Berücksichtigung der Anforderungen und Interessen der<br />

ausbildenden Betriebe und die enge Kooperation von Ausbildungsbetrieb und <strong>Berufsschul</strong>e<br />

ist integraler Bestandteil des Systems der dualen Ausbildung mit den zwei Lernorten Betrieb<br />

und Schule. Etwaige Unzufriedenheit mit dem Angebot an <strong>Berufsschul</strong>en seitens der Unternehmen<br />

könnte zu einem von der wirtschaftlichen Entwicklung unabhängigen Rückgang der<br />

Ausbildungsbereitschaft von Unternehmen führen. Die Standortentscheidungen für <strong>Berufsschul</strong>en<br />

bzw. OSZ müssen diesen Aspekt der Verflechtung mit den Ausbildungsleistungen<br />

der Unternehmen berücksichtigen.<br />

Für die Schulentwicklungsplanung im Bereich der beruflichen Schulen bzw. OSZ müssen vor<br />

diesem Hintergrund deutlich mehr Kriterien berücksichtigt werden als im Bereich der allgemein<br />

bildenden Schulen. Dabei kann – in Anlehnung an Kriterien zur Standortwahl von Unternehmen<br />

– zwischen „harten Faktoren“ und „weichen Faktoren“ unterschieden werden.<br />

Harte Faktoren sind im Gegensatz zu weichen Faktoren von unmittelbarer Relevanz für die<br />

Tätigkeit von <strong>Berufsschul</strong>e, jedoch nicht immer verlässlich zu operationalisieren. Die hohe<br />

Relevanz ergibt sich dabei direkt aus dem Bildungsauftrag der <strong>Berufsschul</strong>en und aus spezifischen<br />

Rahmenbedingungen, beispielsweise aus dem geltenden brandenburgischen Schulgesetz.<br />

Beispiele für gut operationalisierbare und quantifizierbare Kriterien von hoher Relevanz<br />

sind die Entwicklung der Anmeldezahlen an <strong>einer</strong> <strong>Berufsschul</strong>e oder die Berücksichtigung<br />

von künftigen Investitionsbedarfen. Nicht alle unmittelbar relevanten Kriterien sind aber<br />

so eindeutig quantifizierbar. Auch gute Kooperationsbeziehungen zwischen <strong>Berufsschul</strong>e<br />

und regionaler Wirtschaft sind beispielsweise für eine qualitativ hochwertige Ausbildung im<br />

Dualen System von großer Bedeutung und damit durchaus relevant, aber wesentlich schwieriger<br />

zu erfassen und zu bewerten. Hier spielen subjektive Einschätzungen, sowohl durch die<br />

Unternehmen als auch durch die <strong>Berufsschul</strong>en selbst, eine wesentlich größere Rolle. Von<br />

geringerer Relevanz und ebenfalls schwer objektiv zu bewerten ist hingegen beispielsweise<br />

das kulturelle und soziale Umfeld, in dem <strong>Berufsschul</strong>en angesiedelt sind. Dieses Umfeld<br />

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