06.01.2013 Aufrufe

Konzeptionelles Modell einer gemeinsamen Berufsschul ...

Konzeptionelles Modell einer gemeinsamen Berufsschul ...

Konzeptionelles Modell einer gemeinsamen Berufsschul ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

instrumente wie kreisübergreifende Fachklassen und Landesfachklassen werden die Anmeldezahlen<br />

in den meisten Berufen hier in wenigen Jahren nicht mehr zur Einrichtung von<br />

Klassen mit regulärer Stärke ausreichen, die <strong>Berufsschul</strong>landschaft würde sich auf die städtischen<br />

Zentren – hier in erster Linie Cottbus als Oberzentrum der Planungsregion Lausitz-<br />

Spreewald – konzentrieren. Gegen die einfache Übernahme <strong>einer</strong> solchen Entwicklungslinie<br />

sprechen aber andere Kriterien, die es ebenfalls zu berücksichtigen gilt.<br />

Ausbildungsqualität<br />

Die Sicherung <strong>einer</strong> hohen Qualität der Ausbildung ist ein zentrales Ziel der <strong>Berufsschul</strong>en.<br />

Die Ausbildungsqualität wird dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zunächst besteht<br />

ein gewisser Zusammenhang mit der Standortgröße (s.u.). Ein größerer Standort geht<br />

mit einem größeren Lehrkörper einher, der zumindest im Prinzip die Voraussetzungen für intensiven<br />

fachlichen Austausch und Spezialisierungen des Lehrangebots bietet. Eine wichtige<br />

Voraussetzung für eine hohe Ausbildungsqualität stellt darüber hinaus die technische Ausstattung,<br />

nicht zuletzt im Bereich der Fach- und Computerkabinette, dar. Diese Voraussetzungen<br />

lassen sich relativ gut objektiv erfassen. Die tatsächliche Qualität der Ausbildung<br />

wird aber von weiteren, „weicheren“ Faktoren beeinflusst, wie der Intensität der Zusammenarbeit<br />

mit den ausbildenden Unternehmen, Kooperationen mit anderen Einrichtungen z. B.<br />

für besondere Projektangebote und der Qualifikation und dem generellen Engagement der<br />

am OSZ tätigen Lehrkräfte. Der Ausbildungserfolg hängt aber auch wesentlich von der Ausbildungsmotivation<br />

und Ausbildungszufriedenheit der Jugendlichen ab. Diese wird ihrerseits<br />

von vielen Randbedingungen beeinflusst, die nicht alle im Einflussbereich der <strong>Berufsschul</strong>e<br />

liegen, wie beispielsweise die Verfügbarkeit von Ausbildungsplätzen in gewünschten Berufen<br />

oder familiäre Problemhintergründe. Der Ausbildungserfolg, gemessen an der Quote bestandener<br />

Abschlussprüfungen und am erreichten Notenspektrum, kann daher nur ein Indikator<br />

für die an der <strong>Berufsschul</strong>e erreichte Ausbildungsqualität sein.<br />

Organisatorisch, pädagogisch, didaktisch und sozial tragfähige Standortgrößen<br />

Die Tragfähigkeit eines OSZ-Standortes unter Größengesichtspunkten ist wiederum unter<br />

verschiedenen Aspekten zu betrachten. Unter pädagogischen und didaktischen Aspekten<br />

beeinflusst vor allem die Anzahl der am OSZ unterrichtenden Lehrer/-innen die Möglichkeiten<br />

zum fachlichen Austausch und den Anreiz zur Weiterentwicklung didaktischer Konzepte.<br />

Schulorganisatorisch sichert eine Mindestgröße ein ausreichendes Spektrum an, auch spezialisierteren<br />

und differenzierten, Lehrangeboten. Ergänzende soziale Einrichtungen wie Internate<br />

und Mensen sind bei <strong>einer</strong> gewissen Mindestgröße effizienter zu betreiben als an<br />

sehr kleinen Standorten.<br />

Laut Brandenburgischem Schulgesetz (§ 103) wird die Bildung von 20 (Vollzeit-)Klassen als<br />

Untergrenze <strong>einer</strong> tragfähigen Standortgröße benannt. Im Rahmen <strong>einer</strong> stärkeren Modularisierung<br />

der Ausbildung – bei der Bausteine klassenübergreifend unterrichtet werden bzw. bei<br />

denen die in <strong>einer</strong> Klasse zusammen gefassten Auszubildenden eines Berufsfeldes je ihrem<br />

Ausbildungsberuf in ergänzenden und vertiefenden Modulen unterrichtet werden – und bei<br />

Einsatz von Fachlehrer/-innen an mehreren Schulen sind allerdings auch <strong>Modell</strong>e vorstellbar,<br />

die einen geordneten Schulbetrieb in kl<strong>einer</strong>en Grundeinheiten ermöglichen. Auch in der<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!