Berufe 44 2009 Foto: Obermeyer/willmycc
Kerstin Ebert lernt während ihrer <strong>Ausbildung</strong> zur Chemielaborantin unterschiedliche chemische Versuchs- und Prüfverfahren kennen. Zur eigenen Sicherheit ist es Pflicht, dabei Schutzbrille, Gummihandschuhe, Arbeitskittel und Sicherheitsschuhe zu tragen. Sonstige Berufe Dem Wirkstoff auf der Spur Betriebe in <strong>Mittelfranken</strong> bilden noch in vielen weiteren Bereichen aus – beispielsweise in der Chemie-, Bau- oder Nahrungsmittelbranche. Hier gibt es eine Vielzahl an spannenden <strong>Ausbildung</strong>sberufen. Kerstin Ebert entwickelt sich während ihrer <strong>Ausbildung</strong> zur absoluten Pflanzenexpertin� Dabei lernt sie nicht etwa in einer Gärtnerei, sondern in einem Labor� Bei PhytoLab, einem Speziallabor <strong>für</strong> Pflanzenanalytik, wird sie zur Chemielaborantin ausgebildet� Melisse, Kamille oder Pfefferminze – getrocknet, als flüssigen Extrakt oder frische Pflanze� Damit arbeitet Kerstin Ebert täglich: „Meine Aufgabe ist im Wesentlichen, mittels chemischer Verfahren den Wirkstoffgehalt bestimmter Pflanzen zu überprüfen“, erklärt sie� „Ich teste zum Beispiel, wie viel Menthol eine Lieferung Pfefferminze hat, und ob der Rohstoff verunreinigt ist, etwa mit Pestiziden oder Blei�“ Da das Pflanzenmaterial in Lebensmitteln, Tees oder Arzneimitteln verarbeitet wird, ist die ständige Qualitätskontrolle so wichtig� Bei PhytoLab arbeiten 160 Mitarbeiter im Labor an der Qualitätssicherung, darunter 17 angehende Chemielaborantinnen und -laboranten� Geliefert werden die Rohstoffe vor allem von den Schwesterfirmen von PhytoLab, die alle zur Firmengruppe MB-Holding gehören� Die Gruppe mit Sitz in Vestenbergsgreuth (nahe Höchstadt/ Aisch) bietet Produkte und Dienstleistungen rund um die Pflanze <strong>für</strong> die Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie an� Prüfen und auswerten Doch wie kann man den Wirkstoffgehalt der Pflanzen bestimmen? Kerstin Ebert wendet in ihrer momentanen <strong>Ausbildung</strong>s- Foto: Obermeyer/willmycc Bei der Auswertung sieht Kerstin Ebert, in welchen Mengen ein gesuchter Wirkstoff vorhanden ist. Berufe station die sogenannte „Dünnschichtchromatografie (DC)“ an� Dazu trägt sie auf eine spezielle „DC-Platte“ einen Extrakt des zu untersuchenden Pflanzenmaterials auf� Daneben kommt eine Vergleichsprobe, die den Idealwert des Wirkstoffs enthält und mit der das zu untersuchende Muster übereinstimmen sollte� Zur Sicherheit wird noch eine weitere Standardlösung des Wirkstoffes mit Idealwert aufgetragen� Dann „entwickelt“ Kerstin Ebert die „DC-Platte“ mit Lösungsmittelgemischen� Anschließend wird die Platte getrocknet, mit einem Sprühreagenz behandelt und erhitzt� Durch die Wärme und das Reagenz werden die Wirkstoffe des Pflanzenmaterials in Form von Balken in verschiedenen Farben und mit unterschiedlicher Stärke sichtbar� Das Ergebnis wird per Video dokumentation als Bilddatei aufgenommen und abgespeichert, sodass es im Labordatensystem zur Verfügung steht� Anhand der Auswertung kann Kerstin Ebert ablesen, ob und in welchen Mengen der gesuchte Wirkstoff im Pflanzenmaterial vorhanden ist, und wie es demnach mit der Qualität aussieht� Dieses Verfahren ist nur eines von vielen, die sie in der <strong>Ausbildung</strong> kennengelernt hat� Besonders gut gefällt ihr an der Arbeit, dass sie am Ende einer Prüfung ein fassbares und exaktes Ergebnis vorliegen hat� Und dass sie die einzelnen Schritte bei den Prüfverfahren selbst durchführt und nicht alles automatisch abläuft� Da<strong>für</strong> ist bei der Probenaufarbeitung im Umgang mit den Glas- und Analysegeräten aber auch besonders manuelles Geschick gefragt� Und Interesse an Naturwissenschaften, vor allem an Biologie und Chemie, sollte man sowieso mitbringen� Bauzeichner/in Bauzeichner erstellen maßstabsgerechte Zeichnungen und Pläne <strong>für</strong> den Baubereich� Am Computer setzen sie die Entwurfsskizzen und Vorgaben von Architekten und Bauingenieuren mit Hilfe von CAD-Programmen (Computer Aided Design) um� Außerdem berechnen sie zum Beispiel auch den Bedarf an Baustoffen� Die <strong>Ausbildung</strong> zum Bauzeichner wird in drei Fachrichtungen angeboten: Architektur, Ingenieurbau sowie Tief-, Straßen- und Landschaftsbau� Die <strong>Ausbildung</strong> dauert drei Jahre� Brauer/in und Mälzer/in Brauer/innen und Mälzer/innen stellen aus Getreide Malz her und verarbeiten es zusammen mit Wasser, Hopfen und Hefe zu Bier� In Brauereien und Mälzereien arbeiten sie in Abfüllhallen, im Sudhaus sowie in Gär- und Lagerkellern oder in Keimstraßen� Im Büro tragen sie beispielsweise Mess- und Prüfergebnisse in Listen und Ordner sowie in Datenverarbeitungsprogramme am Computer ein� Sie bedienen moderne Abfüllanlagen, kennen aber auch den Ausschank in der Gastwirtschaft� Die <strong>Ausbildung</strong> dauert drei Jahre� � 2009 45