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„Wertschätzung für die Pflegenden ist grundlegend für die ...

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Dokumentation Fachdialog: <strong>„Wertschätzung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pflegenden</strong> <strong>ist</strong> <strong>grundlegend</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fachkräftesicherung“<br />

scher Grundsätze (Stichwort: „wertschätzende Unternehmenskultur“, „Le<strong>ist</strong>ungen wertschätzen“)<br />

großer Wert gelegt. Zudem, so Hanfried Zimmermann, <strong>ist</strong> auch gezielte Werbung eine<br />

Maßnahme zur langfr<strong>ist</strong>igen Fachkräftesicherung. Die Stephanus-Stiftung habe so etwa ihre<br />

Werbematerialien erweitert, um sich nicht nur als attraktive Pflegeinrichtung <strong>für</strong> Kundinnen<br />

und Kunden, sondern auch als attraktiver Arbeitgeber <strong>für</strong> (potenzielle) Beschäftigte darstellen<br />

zu können. Zudem werde der Kontakt mit Schulen forciert, um hier gezielt potenzielle<br />

zukünftige Auszubildende über das Berufsfeld zu informieren und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit in <strong>die</strong>sem<br />

Bereich zu bege<strong>ist</strong>ern.<br />

Auf <strong>die</strong> Unterstützungsmöglichkeiten der Berufsgenossenschaft Gesundheitspflege und<br />

Wohlfahrts<strong>die</strong>nste im Bereich Gesundheitsschutz und Belastungsminimierung wies Claudia<br />

Stiller-Harms hin. Unter der Überschrift „Aufbruch Pflege“ gäbe es eine breite Palette an<br />

Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen bzw. Weiterbildungsmaßnahmen, u.a. zum Thema „psychische<br />

Belastungen“. Allerdings, so <strong>die</strong> als „Branchenbeauftragte Pflege“ der Berufsgenossenschaft<br />

<strong>für</strong> Gesundheits<strong>die</strong>nst und Wohlfahrtspflege tätige Stiller Harms, würden <strong>die</strong>se Angebote nur<br />

zu geringem Maße von Unternehmen abgefragt. Dies sieht sie im Widerspruch stehend zum<br />

hohen Bedarf solcher Maßnahmen, der immer wieder betont werde.<br />

Erklärungen hier<strong>für</strong> kamen von Seiten des Publikums. So führten viele Vertreterinnen und<br />

Vertreter aus Einrichtungen <strong>die</strong> fehlende Nutzung darauf zurück, dass <strong>die</strong> Angebote nicht<br />

bekannt seien oder aber <strong>die</strong> Teilnahme im Unternehmen (während der Arbeitszeit) nicht<br />

durchgesetzt werden könnte. Kritisiert wurde zudem auch, dass Arbeitsschutz – gerade in<br />

Bezug auf psychische Belastungen – keinen ausreichenden Stellenwert habe. Michael<br />

Musall begrüßte aus <strong>die</strong>sem Grund <strong>die</strong> unangemeldeten Betriebsrevisionen durch den MDK.<br />

Unternehmen seien durch <strong>die</strong>se gezwungen, sich auch mehr mit Maßnahmen zum Arbeits-<br />

und Gesundheitsschutz zu beschäftigen. Hierdurch erhielten sie langfr<strong>ist</strong>ig einen besseren,<br />

festen Stellenwert in den Einrichtungen.<br />

Die geringe Ausbildungsquote der Unternehmen wurde von Seiten des Publikums damit erklärt,<br />

dass es nicht an Ausbildungswilligkeit mangele, sondern dass es nicht ausreichend<br />

Pflegeausbilder und Praxisanleiter gäbe. Auch wurde auf das Fehlen von Fernstu<strong>die</strong>ngängen<br />

(ohne Präsenzpflicht) hingewiesen, <strong>die</strong> gerade <strong>für</strong> Beschäftigte mit Betreuungspflichten sehr<br />

attraktiv seien, um sich weiter zu qualifizieren.<br />

Vom Publikum besonders kritisch bewertet wurden reine Imagekampagnen <strong>für</strong> das Berufsfeld.<br />

Diese seien sinn- und zwecklos, wenn sie nicht gleichzeitig auch mit einer Verbesserung<br />

der Arbeits- und Entlohnungsbedingungen einhergingen. Gerade aufgrund des bereits<br />

heute hohen Altersdurchschnitts der Beschäftigten, müssten Maßnahmen zur Umsetzung<br />

alternsgerechter Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Maßnahmen <strong>für</strong> Beschäftigte mit<br />

Betreuungspflichten wurden begrüßt, gleichzeitig aber auch darauf hingewiesen, dass Maßnahmen<br />

zur besseren Work-Life-Balance <strong>die</strong>ser Beschäftigtengruppe nicht auf Kosten anderer/<br />

älterer Beschäftigter ohne Betreuungspflichten gehen dürften.<br />

Insgesamt gesehen – so eine Meinung aus dem Publikum – sei <strong>die</strong> Pflege ein interessantes<br />

und facettenreiches Berufsfeld, das mit ausreichender Finanzierung und größerem zeitlichem<br />

Budget auch wieder attraktiv sein könnte. Die heute <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pflege zu Verfügung stehenden<br />

finanziellen Mittel müssten da<strong>für</strong> aber auch unmittelbar <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pflegearbeit bzw. <strong>die</strong><br />

Entlohnung der <strong>Pflegenden</strong> verwendet werden. Hier werde momentan oftmals an der falschen<br />

Stelle gespart. Auch wurden <strong>die</strong> zu niedrigen Pflegesätze bemängelt und eine Novellierung<br />

des Pflegebedürftigkeitsbegriffes gefordert.<br />

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