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Dokumentation Fachdialog: „Wertschätzung für die Pflegenden ist grundlegend für die Fachkräftesicherung“ • Dietmar Meng – stellvertretender Vorsitzender des AGVP – Arbeitgeberverband Pflege e.V. • Hanfried Zimmermann – stellvertretender Vorstandsvor- sitzender der Stephanus-Stiftung • Kerstin Liebich – Staatssekretärin für Integration und Arbeit, Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Berlin • Michael Musall – Gewerkschaftssekretär, ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg, FB 3 Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen 17.00 Uhr Abschluss der Veranstaltung 2
Dokumentation Fachdialog: „Wertschätzung für die Pflegenden ist grundlegend für die Fachkräftesicherung“ 2. Begrüßung und Impuls Carola Bluhm, Senatorin für Arbeit, Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Berlin Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserer Veranstaltung „Wertschätzung für die Pflegenden ist grundlegend für die Fachkräftesicherung! – Was muss sich in Berlin noch ändern?“. Ende 2008 gab es in den Berliner Altenheimen und ambulanten Pflegeeinrichtungen knapp 73.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. 75 % davon waren Frauen, mehr als ein Drittel arbeitete in Teilzeit. Hinzu kamen rund 9.000 Beschäftigte in Minijobs. Bei 48 % der Beschäftigten lag der monatliche Lohn unter 1.500 Euro brutto, bei 72 % unter 2.000 Euro. Die Ausbildungsquote war mit 2 % an den Beschäftigten im Vergleich zum übrigen Sozialwesen (4,8 %) ausgesprochen niedrig. Der heutige Fachdialog, meine Damen und Herren, ist der Auftakt einer Landesinitiative „Gute Arbeit in der Pflege“ mit der wir in Kooperation mit anderen Verwaltungen Akteure wie die Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit, die Kranken- und Pflegekassen, die Verbände der Pflegeinrichtungen sowie die Pflegewissenschaft gewinnen wollen. Wir wollen sie gewinnen, um gemeinsam unterschiedliche Themen wie Ausbildung, Arbeitsbedingungen, Bezahlung, sowie die Einhaltung des Mindestlohns zu bewegen. Ich möchte Sie einladen, Botschafter dieser Initiative zu werden. Putzen Sie mit diesem kleinen Tuch sichtbar ihre Brille: „Nicht wegsehen: Werte pflegen – Pflege aufwerten!“ heißt es auf dem Tuch in drei Sprachen. Und putzen Sie im übertragenen Sinne auch die Brille der Gesellschaft. Helfen Sie mit, den gesellschaftlichen Wert von Pflege durch mehr Wertschätzung sichtbar zu machen! Meine Damen und Herren, werfen wir einen Blick in die Zukunft: Allein in der Gruppe der über 80-Jährigen wird bis 2030 ein Anstieg der Personen von 73 % auf 6,3 Mio. erwartet. Insgesamt werden bis dahin etwa 28,4 Mio. Menschen in Deutschland 60 Jahre oder älter sein. Mit der wachsenden Zahl an alten Menschen wird auch der Anteil derer mit chronischen und multiplen Erkrankungen steigen. Die Zahl der behinderten und pflegebedürftigen älteren Menschen in der Gesellschaft wird insgesamt zunehmen. Veränderte Gesellschafts- und Familienstrukturen sowie die steigende Komplexität bei der Versorgung machen eine Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen durch Angehörige oder Freunde immer seltener möglich. Die formelle Pflege gewinnt damit langfristig an Bedeutung. Wir erfahren momentan, dass die Auswirkungen des demografischen Wandels eine der größten Herausforderungen für die Gesundheitswirtschaft und somit auch für die pflegenden Dienstleistungen darstellen. Das Aufgabenspektrum verändert sich, es entstehen neue Berufsanforderungen oder gänzlich neue Berufsbilder, die durch das vorhandene oder durch zusätzliches Personal abgedeckt werden müssen. Wissenszuwächse durch Forschung und technologische Entwicklung in der Gesundheitsbranche führen zu Modernisierungs- und Professionalisierungsprozessen, die auch die pflegenden Dienstleistungen betreffen und weitere Qualifizierungen dringend notwendig machen. 3
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