Beiträge zur Sportgeschichte - Deutsche Sportgeschichte DDR
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Jahres für einen der amerikanischen Hochschulsportverbände, z.<br />
B. für die NCAA. Diese haben eigene, andere Dopingbestimmungen,<br />
die sich stärker an amerikanischer Gesetzgebung orientieren.<br />
Das bedeutet nicht nur, daß z. B. 5 statt 4 Tassen Kaffee vor dem<br />
Wettkampf zulässig sind (1,5 mcg/ml zu 1,2 Koffein), sondern daß<br />
im Interesse von gerichtsverwertbaren Fakten die Prinzipien der forensischen<br />
Medizin und nicht die der medizinischen Kommission<br />
des IOC angewandt werden. 13) Während das IOC darauf besteht,<br />
daß aus einem Urin-Sample eine A- und eine B-Probe entnommen<br />
und diese im selben Labor untersucht werden, sehen amerikanische<br />
Gerichte dieses Verfahren nur als eine freiwillige Möglichkeit<br />
an und erwarten im Normalfall Analysen aus zwei verschiedenen<br />
Laboren, um die Fehlerquote und die falsch positiven Befunde verringern<br />
zu können. 14) Schließlich beträgt die Sperre bei Erstmißbrauch<br />
in Dopingvergehen nicht die im IOC üblichen 2 Jahre, sondern<br />
nur 90 Tage. 15)<br />
Größer noch sind die Unterschiede zu den Profiverbänden, die unter<br />
bestimmten Voraussetzungen ebenfalls seit dem IOC-Kongreß<br />
1981 in Baden-Baden ihre Athleten zu den Olympischen Spielen<br />
entsenden können. Die Teilnahme der Eishockeyspieler der NHL<br />
und der Tennisspieler der ATP führt dazu, daß man hier Sportlerinnen<br />
und Sportler bei den Olympischen Spielen zuläßt, denen Anabolikakonsum<br />
während des ganzen Jahres gestattet. Nur bei den<br />
Olympischen Spielen selbst müssen sie anabolikafrei starten, nicht<br />
aber beim Daviscup, den Grand-Slam-Turnieren oder im Training<br />
in der Vorbereitung auf diese Turniere – und damit auch auf die<br />
Olympischen Spiele. Wer 1996 in Wimbledon erfolgreich - also mit<br />
Anabolika - spielen wollte, konnte nicht in Atlanta starten - umgekehrt,<br />
wer in Atlanta starten wollte, mußte schon deutlich vor<br />
Wimbledon Anabolika absetzen. Anabolika beschleunigen nicht nur<br />
die Wiederherstellungsprozesse bei langen Turnieren, sind fast eine<br />
zwingende Notwendigkeit bei viel Training und Turnieren auf<br />
Hartplätzen, sie verbessern auch deutlich die Ballgeschwindigkeit<br />
beim Aufschlag. 16)<br />
2. Doping-Kontrollen wurden bis 1989 nur nach Wettkämpfen<br />
durchgeführt, während seitdem 1.1.1990 auch gleichsam unangekündigte<br />
Trainingskontrollen nach dem IOC-Reglement in einzelnen<br />
Staaten einschließlich Deutschlands stattfinden. Einmal da-<br />
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