Beiträge zur Sportgeschichte - Deutsche Sportgeschichte DDR
Beiträge zur Sportgeschichte - Deutsche Sportgeschichte DDR
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Von ihrer Gründung bis zu ihrem Untergang blieb die <strong>DDR</strong> ein antifaschistischer<br />
Staat und ein Baustein des europäischen Friedensgebäudes.<br />
Gemäß diesen allgemeinen politischen Prämissen gelangte<br />
der <strong>DDR</strong>- Sport zu seiner spezifischen Identität, indem er<br />
sich, gesellschaftlich instrumentalisiert, folgenden Aufgaben widmete:<br />
- Befriedigung sportlicher Bedürfnisse der Bürger, insbesondere<br />
der Jugendlichen<br />
- Sinnvolle Gestaltung des Freizeitlebens, von freud- und erfolgsbetonten<br />
Lebensvollzügen<br />
- Pflege sozialer Beziehungen, verbunden mit der Herausbildung<br />
von Persönlichkeitseigenschaften<br />
- Streben nach einer stabilen Gesundheit und nach einem hohen<br />
Leistungsvermögen, orientiert an humanistischen Körperidealen<br />
- Befriedigung des Bewegungshungers, Aktivierung der motorischen<br />
Vitalität, Hinführung zu Bewegungserlebnissen<br />
- Erziehung der Sporttreibenden im Geiste der Völkerfreundschaft,<br />
des Friedens, der Achtung fremder Territorien sowie des Respektes<br />
vor der Souveränität anderer Völker<br />
- Sicherung des Verteidigungspotentials der <strong>DDR</strong><br />
- Mehrung des internationalen Ansehens der <strong>DDR</strong> durch hohe<br />
sportliche und sportwissenschaftliche Leistungen, Hilfen <strong>zur</strong> Entwicklung<br />
des Sportes in vielen Ländern verschiedener Kontinente<br />
sowie durch eine tatkräftige Unterstützung der Entfaltung des internationalen<br />
Sportgeschehens.<br />
Obwohl diese Inhalte von allen Strukturen und ihren Leitungen des<br />
<strong>DDR</strong>-Sportes getragen wurden, verlief ihre Realisierung nicht konfliktlos.<br />
Die Auseinandersetzungen um die Akzentuierungen und<br />
Umsetzungsmodalitäten gehörten permanent <strong>zur</strong> Wirklichkeit des<br />
<strong>DDR</strong>-Sportes, woraus sich auch erklärt, daß es immer wieder Populationen<br />
gab, die mit bestimmten Tendenzen des <strong>DDR</strong>-Sportes<br />
haderten. So widersprüchlich, facettenreich, letztendlich aber erfolgreich<br />
die Entwicklung des <strong>DDR</strong>-Sportes verlief, so erklärt sich<br />
dieser Prozeß einerseits aus der spezifischen Genese der <strong>DDR</strong> als<br />
staatliches Gebilde, wie andererseits die Profilierung des<br />
<strong>DDR</strong>-Sportes darauf gerichtet war, die Existenz seiner gesellschaftlichen<br />
Basis in Form der <strong>DDR</strong> zu sichern, wodurch er politisch<br />
instrumentalisiert war. Ohne Zweifel hat Manfred Ewald diese<br />
Instrumentalisierung mit getragen und an hervorragender Stelle mit<br />
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