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Der Bergwenzel 2009 - Deutscher Alpenverein Sektion Altenburg

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wenig, so dass wir noch ein paar<br />

zusätzliche Höhenmeter machten.<br />

Nachdem wir dann endlich Sichtkontakt<br />

zur Kristallwand hatten, hielten wir<br />

direkt zum Ausläufer des südwestlichen<br />

Grates zu. Kurz vorm Zustieg zu diesem<br />

Abstieg von der Kristallwand<br />

bemerkten wir, dass wir uns in einer<br />

ausgedehnten Spaltenzone aufhielten.<br />

Nach mehreren kleinen Einbrüchen kam<br />

nun auch das was passieren musste.<br />

Lutz, der in der Mitte unserer Seilschaft<br />

lief, brach bis zur Brust in eine Spalte<br />

ein. Da wir aber sehr straff am Seil<br />

gegangen sind, hatten wir ihn sofort<br />

gesichert und er konnte sich auch selbst<br />

hinaus retten. Nachdem der Puls wieder<br />

etwas runter gefahren war sahen wir,<br />

12<br />

Tourenberichte<br />

dass uns der Weg bis zum sicheren Fels,<br />

noch von einer drei Meter breiten Spalte<br />

versperrt wurde, die nur mit Altschnee<br />

gefüllt war. Also, kurzer Entschluss: Ich<br />

baute einen Standplatz auf und sicherte<br />

Helmut da hinüber. Auf der anderen<br />

Seite machte er dann das<br />

Gleiche und holte uns nach.<br />

Endlich wieder „festen<br />

Boden“ unter den Füßen<br />

ging es leicht über<br />

Schneefelder hinauf zum<br />

Gipfel, wo wir uns als Erste<br />

in das neu ausgelegte<br />

Gipfelbuch eintragen<br />

konnten. <strong>Der</strong> Abstieg zur<br />

Badener Hütte (2608 m)<br />

hatte es dann noch einmal in<br />

sich, denn es ging über den<br />

Neuangelegten und sehr<br />

ausgesetzten Klettersteig am<br />

Südostgrat. Aber bei<br />

schönstem Wetter und<br />

genug Zeit im Rücken<br />

bereitete uns diese kleine<br />

Herausforderung kein<br />

Problem. Im Gegenteil.<br />

Genussklettern pur. Dabei<br />

sahen wir sogar noch das<br />

erste Edelweiß auf dieser<br />

Tour. Am Ausläufer des<br />

Grates angekommen, ging’s<br />

weiter über den<br />

Moränenkamm des<br />

Frosnitzkees, am Trinkwasser-stausee<br />

vorbei bis zur Hütte hinab. Dort<br />

mussten wir dann erst einmal etwas<br />

gegen die während der langen Tour<br />

aufgetretene Unterhopfung tun.<br />

<strong>Der</strong> nächste Tag war dann ein<br />

unplanmäßiger Ruhetag, denn als wir<br />

am Morgen abmarschfertig vor der<br />

Hütte standen, fing es an zu schütten<br />

und hörte auch so schnell nicht mehr<br />

auf. Also, wieder rein in die warme

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