Der Bergwenzel 2009 - Deutscher Alpenverein Sektion Altenburg
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die benachbarte Kleinstadt Hassankif.<br />
Hier durchstreifen wir den Basar, bummeln<br />
durch die Stadt und kaufen ein.<br />
Nach Sonnenuntergang gibt es in einem<br />
Restaurant endlich auch etwas Richtiges<br />
zu essen.<br />
Endlos ist an diesem Tag, dem<br />
10. September, die Fahrt durch teils<br />
äußerst abgeschiedene Gebirgsgegenden<br />
und am Ende über abenteuerliche, fast<br />
unbefahrbare Straßen nach Nandal, einem<br />
kleinen Bergdorf in etwa<br />
2500 Höhe. Es ist der Ausgangspunkt<br />
zum 5671 m hohen Damawand, dem<br />
höchsten Gipfel Irans. Dieser erhebt<br />
sich majestätisch unweit des Ortes und<br />
ist bestens zu sehen. Die Besteigung des<br />
schönen Gipfels soll den Abschluss<br />
unserer Bergtouren bilden. In einer bescheidenen<br />
Unterkunft übernachten wir.<br />
So weit es geht, bringen uns am nächs-<br />
Die Schutzhütte Takhte Fereidon auf 4360 m Höhe mit dem<br />
Gipfel des Damawand<br />
ten Tag zwei Lkw ein Stück gipfelwärts.<br />
Auf etwa 3000 Meter Höhe endet<br />
die Fahrt bei einem Hirten-Lager. Hier<br />
übernehmen Maultiere den Transport<br />
des Gepäcks zur Berghütte Takht-e Fereidon<br />
an der Nordostroute des Dama-<br />
20<br />
Tourenberichte<br />
wands. Wir nehmen die fast<br />
1400 Höhenmeter zu Fuß in Angriff. Es<br />
ist ein weiter Aufstieg, bei dem wir nur<br />
langsam an Höhe gewinnen. Die Landschaft<br />
ist abwechslungsreich und der<br />
Damawand ist anfangs gut zu sehen.<br />
Allmählich trübt sich das Wetter ein.<br />
Kurz bevor wir nach 6 Stunden die Hütte<br />
erreichen, beginnt es zu graupeln und<br />
leicht zu gewittern. Auf 4360 m Höhe<br />
liegt diese einfache, massive Schutzhütte.<br />
Sie ist glücklicherweise nicht belegt,<br />
so dass wir in ihr unterkommen. Andernfalls<br />
hätten wir zelten müssen, bei<br />
dem aufgekommenen sturmartigen<br />
Wind kaum vorstellbar. Zwar ist es in<br />
der nicht heizbaren Hütte kalt und ungemütlich,<br />
aber wir sind vor Wind und<br />
Wetter in Sicherheit. In der Nacht gewittert<br />
und graupelt es, und der Wind<br />
sorgt für ein gewaltiges Getöse.<br />
Neuschnee ist über Nacht gefallen und<br />
es ist sehr kalt geworden.<br />
<strong>Der</strong> Damawand<br />
erstrahlt in prächtigem<br />
Licht. Mit Verspätung<br />
gehen sechs Reiseteilnehmer<br />
zusammen mit<br />
unseren beiden Bergführern<br />
bei starkem<br />
Wind den Gipfelriesen<br />
an. Hans und ich müssen<br />
aus gesundheitlichen<br />
Gründen leider<br />
passen. Das Warten<br />
auf die Rückkehr der<br />
Kameraden wird für<br />
uns unendlich lang.<br />
Abwechslung in die lange Warterei<br />
bringt eine größere Gruppe von Steinwild,<br />
die unweit der Hütte äst. Nach<br />
10 Stunden kommen die Freunde vom<br />
Gipfel zurück – alle haben den höchsten<br />
Berg Irans, einen ehemaligen Vulkan,