Der Bergwenzel 2009 - Deutscher Alpenverein Sektion Altenburg
Der Bergwenzel 2009 - Deutscher Alpenverein Sektion Altenburg
Der Bergwenzel 2009 - Deutscher Alpenverein Sektion Altenburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
zes. Prunkvolle Profanbauten streiten<br />
sich hier mit religiösen Architekturhighlights<br />
um das beste Fotomotiv. <strong>Der</strong><br />
morbide Charme des leisen Verfalls legt<br />
sich wie ein seidenes Tuch über all die<br />
Pracht. Um das alles betrachten zu können,<br />
muß man als Tourist eine kleinen<br />
Blick zum 6335m hohen Cholatse<br />
Obolus entrichten. Dieser wird zur Erhaltung<br />
der Bauten verwendet, übrigens<br />
ist das auch in Katmandu und Bhaktapur<br />
der Fall. Westlich des Häuserkonglomerates,<br />
auf einem kleinem Berg gelegen,<br />
erhebt sich Swayambhodnath<br />
über die Landschaft. Die markante und<br />
schlanke Stupa mit angeschlossenem<br />
Kloster, sollte bei keinem Nepalbesuch<br />
fehlen. Bietet sich doch von hier ein<br />
28<br />
Tourenberichte<br />
umfassender Blick auf die drei Städte<br />
und die Himaayakette, gutes Wetter<br />
vorausgesetzt.<br />
Die kleine Twin-Otter setzt auf der eigentlich<br />
viel zu kurzen Landepiste von<br />
Lukla in 2840m Höhe auf. Im Morgengrauen<br />
sind wir von Katmandu aufgebrochen,<br />
der knapp einstündige<br />
Flug glich einem Weitwinkelpanoramaendlosfilm,<br />
immer an<br />
den himmelwärts strebenden<br />
Bergen entlang. Von nun an<br />
heißt es für die nächsten 10 Tage<br />
jeden Morgen die Wanderschuhe<br />
zu schnüren, den Rucksack zu<br />
schultern und etliche Höhenmeter<br />
zu meistern. Das Hauptgepäck<br />
übernehmen zwei Träger,<br />
die in ihrem Leben erst ein einziges<br />
Mal Autos gesehen hatten.<br />
Das ganze Khumbutal besitzt<br />
keine einzige für Fahrzeuge befahrbare<br />
Straße. Alles, von Lebensmitteln<br />
bis zu Baumaterial,<br />
wird bis in den entlegensten Talwinkel,<br />
auf den Rücken von Trägern<br />
oder den Yaks transportiert.<br />
Die Sherpa, die in diesem Tal<br />
wohnen, sind hervorragende Begleiter,<br />
Träger und Bergführer.<br />
Übrigens bezeichnet der Begriff<br />
Sherpa nicht die Träger, sondern<br />
ein Bergvolk, welches vermutlich<br />
vor ca. 500 Jahren aus dem<br />
Norden in dieses Tal eingewandert<br />
ist. Zunächst müssen wir<br />
gute 200m absteigen zu den milchig<br />
trüben Wellen des Dudh Koshi, bis Jorsale<br />
wird er unser ständiger Begleiter<br />
sein. Durch noch grüne, baumbestandene<br />
Landschaft, kleine Weiler und Dörfer<br />
gelangen wir nach Phakding, immer das<br />
Rauschen des Flusses im Hintergrund.<br />
In einer einfachen Lodge schlagen wir<br />
das Lager für die Nacht auf. Die ersten