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30 Jahre - Gour-med

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Ultraschall verbessert Diagnose bei Karpaltunnelsyndrom<br />

DGKN: Häufige Komplikationen nach<br />

OP sind vermeidbar<br />

Das sogenannte Karpaltunnelsyndrom<br />

tritt vor allem bei Menschen auf, die ihre<br />

Hand beruflich stark belasten, wie etwa<br />

Kassierer/innen oder Fließbandarbeiter/<br />

innen. Frauen erkranken etwa dreimal<br />

häufiger daran. Ursache sind meist Ödeme<br />

oder Entzündungen, die auf die Nerven<br />

in der Handwurzel drücken. Selten<br />

stecken aber auch Tumoren oder Blutgerinnsel<br />

hinter dieser meist schmerzhaften<br />

Erkrankung, die fast die Hälfte aller nichttraumatischen<br />

Nervenschädigungen ausmacht.<br />

Erfolgt die Diagnose zu spät, verlieren<br />

Betroffene das Gefühl in Daumen,<br />

Zeigefinger und Mittelfinger. Dann muss<br />

oft operiert werden.<br />

Dabei treten jedoch bei bis zu 20 Prozent<br />

Komplikationen auf. Vor allem dann,<br />

wenn die Ursache für die Ausfälle vor der<br />

OP nicht geklärt wurde, so die Deutsche<br />

Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie<br />

und funktionelle Bildgebung (DGKN).<br />

Würden erfahrene Ärzte elektrophysiologische<br />

Verfahren durch Ultraschallbilder<br />

ergänzen, könne die Ursache der<br />

Beschwerden präzisiert und Operationen<br />

besser geplant werden. Die Hände<br />

schlafen oft ein, die Fingerspitzen kribbeln,<br />

brennen oder sind pelzig. Manchmal<br />

strahlt der Schmerz des Karpaltunnelsymptoms<br />

(KTS) bis in den Oberarm.<br />

„Obwohl es sich um einen der häufigsten<br />

Nervenschäden handelt, werden Druckschädigungen<br />

häufig erst spät erkannt“,<br />

sagt Professor Dr. <strong>med</strong>. Detlef Claus, 1.<br />

Sekretär der DGKN, Darmstadt. Denn<br />

die Ursachen der Schmerzen werden<br />

oft verkannt. Beim KTS klemmen meist<br />

entzündete und daher angeschwollene<br />

Sehnenscheiden einen wichtigen Nerv im<br />

Karpalkanal in der Handwurzel ein – den<br />

www.gour-<strong>med</strong>.de<br />

MEDIZIN NEWS<br />

sogenannten Nervus <strong>med</strong>ianus. Ist der<br />

Schmerz in den Fingern so stark, dass<br />

Betroffene nachts davon aufwachen<br />

oder treten Lähmungen in den Fingern<br />

auf, befinden sie sich bereits im fortgeschrittenen<br />

Stadium. Eine Handschiene<br />

oder schmerzlindernde Medikamente<br />

reichen dann nicht mehr aus. „Ob eine<br />

Operation helfen muss, zeigen dann<br />

elektrophysiologische Verfahren wie<br />

etwa die Elektroneurographie“, so der<br />

DGKN-Experte Claus.<br />

Jährlich führen Ärzte in Deutschland<br />

etwa <strong>30</strong>0 000 operative Eingriffe durch,<br />

um den Medianusnerv im Karpaltunnel<br />

zu entlasten. Damit zählt die Dekompression<br />

des KTS bundesweit zu den<br />

häufigsten Operationen. Allerdings verlaufe<br />

diese Operation nur bei etwa 75<br />

Prozent der Fälle sehr gut, sagt Claus.<br />

Mitunter lindert der Eingriff die Beschwerden<br />

nicht.<br />

Literatur:<br />

Schelle T, Schneider W.<br />

Ist der hochauflösende Ultraschall des<br />

N. <strong>med</strong>ianus vor einer Karpaltunnel-<br />

Rezidiv-operation hilfreich?<br />

DGKN<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Klinische Neurophysiologie und<br />

funktionelle Bildgebung<br />

Robert-Bosch-Str. 7<br />

64293 Darmstadt<br />

Tel.: 06151/66 73-422<br />

(erreichbar täglich von 9 - 12 Uhr)<br />

sekretariat@dgkn.de<br />

www.dgkn.de<br />

Inkontinenz bei Kindern<br />

und Jugendlichen:<br />

erstes wissenschaftlich fundiertes<br />

Schulungsmaterial<br />

In Deutschland leiden mehr als eine halbe<br />

Million Kinder und Jugendliche zwischen<br />

fünf und 16 <strong>Jahre</strong>n unter Inkontinenz. Diagnostik<br />

und Behandlung sind selten und<br />

oft fehlerhaft. Kinder werden immer wieder<br />

Opfer überflüssiger urologisch-invasiver<br />

Diagnostik und umfänglicher Medikamententherapie;<br />

im günstigeren Fall sind<br />

die Maßnahmen nutzlos und kostspielig,<br />

in ungünstigeren Fällen auch schädlich.<br />

Die „Konsensusgruppe Kontinenzschulung<br />

im Kindes- und Jugendalter“ legt ein<br />

dreibändiges Werk vor, das Ärzten, anderen<br />

Therapeuten bzw. Erziehern und den<br />

betroffenen Eltern das notwendige Wissen<br />

übersichtlich vermittelt.<br />

Band 1., das Grundlagenmanual, bietet<br />

den aktuellen, wissenschaftlich fundierten<br />

Überblick - von der Differenzialdiagnostik<br />

bis zur Kontinenzschulung; das Buch,<br />

DinA4, mit 172 farbigen DinA-4-Seiten,<br />

erschienen 2010.<br />

Band 2., das erste wissenschaftlich fundierte<br />

Schulungsmanual zum Thema,<br />

liegt neu vor: ein DinA4-Ringordner mit<br />

452 vierfarbigen, grafisch-didaktisch anspruchsvoll<br />

gestalteten Seiten.<br />

Band 3., das Arbeitsmaterial für betroffene<br />

Kinder („Spurenbuch“), wird zusätzlich<br />

separat in einem DinA4-Ringordner mit<br />

188 vierfarbigen Seiten angeboten.<br />

Pabst Science Publishers<br />

Eichengrund 28<br />

49525 Lengerich<br />

Tel. 05484-97234<br />

E-Mail: pabst.publishers@t-online.de<br />

Internet: www.pabst-publishers.de /<br />

www.psychologie-aktuell.com<br />

G our-<strong>med</strong> 5/6-2012

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