30 Jahre - Gour-med
30 Jahre - Gour-med
30 Jahre - Gour-med
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kongressbericht Osteologie 2012<br />
Mit Teriparatid die Frakturkaskade<br />
durchbrechen - osteoanabole Therapie bei<br />
Patienten mit schwerer Osteoporose<br />
Jede osteoporotische Fraktur erhöht das<br />
Risiko für weitere Knochenbrüche, mit<br />
zum Teil dramatischen Konsequenzen für<br />
die Patienten: nicht nur Mobilität und Alltagsaktivitäten<br />
sind erheblich beeinträchtigt,<br />
auch das Sterberisiko erhöht sich mit<br />
jeder weiteren Fraktur. Mit dem osteoanabol<br />
wirkenden Medikament Forsteo® (Teriparatid/Parathormon-Fragment<br />
rhPTH<br />
[1-34]) ist es möglich, die Frakturkaskade<br />
zu durchbrechen. Teriparatid aktiviert<br />
den Knochenstoffwechsel und fördert<br />
so den Aufbau von neuem belastbarem<br />
Knochengewebe. Wie dies gelingen kann<br />
und bei welchen Patienten Teriparatid<br />
angezeigt ist, berichteten ausgewiesene<br />
Experten im Rahmen des Lilly-Symposiums<br />
„Neuer Knochen, neue Stabilität<br />
– was kann eine osteoanabole Therapie<br />
leisten?“ auf dem Kongress „Osteologie<br />
2012“.<br />
Wie unter Teriparatid die Progredienz des<br />
Krankheitsverlaufs aufgehalten werden<br />
kann, demonstrierte Professor Peyman<br />
Hadji aus Marburg anschaulich anhand<br />
von Patientenfällen. Gerade bei Patienten<br />
mit multiplen Vorfrakturen könne mithilfe<br />
der osteoanabolen Therapie das Auftreten<br />
weiterer Knochenbrüche signifikant<br />
reduziert werden. Dies hatte sich bereits<br />
in den Zulassungsstudien zu Teriparatid<br />
gezeigt: Dort sank z.B. bei Patienten mit<br />
mindestens drei vorbestehenden vertebralen<br />
Frakturen das Risiko für neue mittelschwere<br />
oder schwere Frakturen um<br />
92%. Dass hinsichtlich der Verhinderung<br />
neuer vertebraler Frakturen Teriparatid<br />
einen Vorteil gegenüber Bisphosphonaten<br />
haben könnte, legte die Zulassungs-<br />
58<br />
studie zur glukokortikoidinduzierten Osteoporose<br />
nahe, in der Teriparatid mit<br />
Alendronat verglichen wurde. Professor<br />
Hadji referierte auf dem Osteologie<br />
Kongress nun aktuelle Ergebnisse aus<br />
einer weiteren doppelblind randomisierten<br />
direkten Vergleichsstudie, in der das<br />
Bisphosphonat Risedronat als Wochentablette<br />
mit 35 mg zum Einsatz kam.<br />
Explorativ wurde das Auftreten neuer<br />
Frakturen erfasst. In der Teriparatid-<br />
Gruppe kam es nach der 18-monatigen<br />
Therapie zu signifikant weniger neuen<br />
vertebralen Frakturen (9,4% vs. 4,1%;<br />
p=0.01), wobei in der Gruppe, die mit<br />
Teriparatid behandelt wurde, insbesondere<br />
die für das zukünftige Frakturrisiko<br />
ungünstigeren schweren und mittelschweren<br />
Frakturen seltener aufgetreten<br />
sind. Von den 710 Patientinnen, die<br />
an der Studie teilnahmen und randomisiert<br />
entweder mit Teriparatid oder<br />
Risedronat behandelt wurden, hatten<br />
mehr als 50% eine schwere Osteoporose<br />
mit mindestens zwei vorbestehenden<br />
radiologisch gesicherten vertebralen<br />
Frakturen „Bei solchen Patienten ist<br />
es sehr wohl gerechtfertigt, ein osteoanaboles<br />
Therapieprinzip einem antiresorptiven<br />
vorzuziehen“, so Hadji.<br />
Osteoanaboles Therapieprinzip:<br />
regenerieren und aufbauen<br />
Worin bei diesen Patienten der Vorteil<br />
des osteoanabolen Wirkprinzips von<br />
Teriparatid gegenüber den Antiresorptiva<br />
liegt, erläuterte Professor Franz Jakob<br />
aus Würzburg. Der pathologischen<br />
Situation einer Osteoporose liege im<br />
Wesentlichen ein überstürzter Knochenabbau<br />
und/oder eine insuffiziente Aufbauleistung<br />
zugrunde. In der Therapie<br />
würden heutzutage überwiegend antiresorptiv<br />
wirksame Substanzen eingesetzt:<br />
„Antiresorptiva wirken primär hemmend<br />
auf die Osteoklasten und können durch<br />
eine erhöhte Mineralisierung eine Stabilisierung<br />
vorhandener Knochenstrukturen<br />
erzielen, jedoch in keinem nennenswerten<br />
Umfang neues Knochengewebe aufbauen<br />
oder regenerieren.“<br />
Teriparatid hingegen wirkt in erster Linie<br />
auf die Osteoblasten und stimuliert so<br />
den Knochenaufbau. So ist die Substanz<br />
in der Lage, in die osteogene Differenzierung<br />
fördernd einzugreifen und hemmend<br />
auf die Apoptose von Osteocyten und Osteoblasten<br />
zu wirken und damit geeignet,<br />
auch wesentliche negative zellbiologische<br />
Vorgänge im Zusammenhang mit<br />
der glukokortikoidinduzierten Osteoporose<br />
umzukehren. Die regenerative Potenz<br />
von Teriparatid haben sich in einer Studie<br />
mit gepaarten Knochenbiopsien bei Patientinnen,<br />
die entweder noch keine spezifische<br />
Osteoporosetherapie erhalten<br />
hatten oder bereits seit längerer Zeit mit<br />
Alendronat vorbehandelt waren, unter anderem<br />
in der signifikant reduzierten Dichte<br />
der Microcracks manifestiert. „Dies<br />
zeigt, dass sich durch den Ersatz mit<br />
neuem Knochengewebe auch die Qualität<br />
der extrazellulären Matrix verbessert“,<br />
so Jakob.<br />
Quelle:<br />
Lilly-Symposium anlässlich des Kongresses<br />
Osteologie 2012<br />
Neuer Knochen, neue Stabilität – Was<br />
kann eine osteoanabole Therapie leisten?<br />
März 2012, Basel<br />
Lilly Deutschland GmbH<br />
Werner-Reimers-Straße 2-4<br />
61352 Bad Homburg<br />
Telefon: (0 61 72) 27 <strong>30</strong><br />
www.lilly-pharma.de<br />
our-<strong>med</strong><br />
G<br />
5/6-2012