06.01.2013 Aufrufe

Ortskern Neukirchen - Stadt Neukirchen-Vluyn

Ortskern Neukirchen - Stadt Neukirchen-Vluyn

Ortskern Neukirchen - Stadt Neukirchen-Vluyn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Stadt</strong> <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den<br />

<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong><br />

In <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />

ENTWURF 19.10.2012<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 1


<strong>Stadt</strong> <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den<br />

Auftragnehmer:<br />

atelier stadt & haus<br />

Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>‐ und Bauleitplanung mbH<br />

Annastraße 75<br />

45130 Essen<br />

mail@ash‐planung.de<br />

www.ash‐planung.de<br />

<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong><br />

In <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />

Ansprechpartner:<br />

Dipl.‐Ing. Christian Muhs<br />

Dipl.‐Ing. Mario del Vecchio Essen, 19.10.2012<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 2


INHALT<br />

I. Aufgabenstellung und Untersuchungsbereich 5<br />

1. Aufgabenstellung / Methodik 5<br />

2. Abgrenzung des Untersuchungsbereichs 7<br />

II. Aktuelle Situation des Einzelhandels in <strong>Neukirchen</strong> 8<br />

1. Erfassung des Einzelhandelsbestandes 8<br />

2. Stärken und Schwächen des Einzelhandelsbestandes 11<br />

3. Leerstände im <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> 13<br />

III. Städtebauliche Analyse des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> 23<br />

1. Beschreibung der städtebaulichen Situation 23<br />

2. Bilderübersicht Stärken und Schwächen 32<br />

3. Zusammenfassendes Stärken‐Schwächen‐Profil des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> 40<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 3


IV. Maßnahmenkonzept zur Weiterentwicklung des <strong>Ortskern</strong>s <strong>Neukirchen</strong> 43<br />

1. Handlungsfelder 43<br />

2. Handlungsfeldbezogene Maßnahmen 44<br />

3. Maßnahmenkonzeptplan 56<br />

V. Städtebauliches Entwicklungskonzept 57<br />

1. Standortkonzepte ‐ Einordnung und Bewertung von Potenzialflächen 57<br />

2. Detailbereich Hochstraße / Mozartstraße 87<br />

3. Städtebauliches Gesamtkonzept 88<br />

VI. Zusammenfassung 89<br />

Anhang 92<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 4


I. Aufgabenstellung und Untersuchungsbereich<br />

I.1. Aufgabenstellung / Methodik<br />

<strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> ist seit dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden <strong>Neukirchen</strong> und <strong>Vluyn</strong> im Jahr 1928 eine <strong>Stadt</strong> mit zwei gleich‐<br />

berechtigten Siedlungskernen. Innenstadttypische zentrale Funktionen wie z.B. Verwaltungseinrichtungen und Versorgungsbereiche<br />

sind in beiden <strong>Stadt</strong>teilen vorhanden. Der <strong>Stadt</strong>teil <strong>Neukirchen</strong> bildet dabei den östlichen Siedlungsbereich der Gesamtstadt. Von der<br />

Gesamteinwohnerzahl in Höhe von 28.658 (Stand: 30.06.2011) leben 13.771 Bürger in <strong>Neukirchen</strong>.<br />

Innerhalb des <strong>Stadt</strong>teils <strong>Neukirchen</strong> erstreckt sich der ursprüngliche <strong>Ortskern</strong> als Kristallisationspunkt der Siedlungsentwicklung im we‐<br />

sentlichen entlang der Hochstraße zwischen dem Friedhof im Norden bis zur Mozartstraße im Süden. Grundsätzlich ist dieser <strong>Ortskern</strong><br />

vom städtebaulichen Erscheinungsbild als positiv zu bewerten. Historische Gebäude und dörfliche Strukturen prägen noch heute den<br />

Bereich der Hochstraße rund um die evangelische Dorfkirche. Jedoch sind in diesen Lagen im Einkaufsbereich zunehmende Leerstände<br />

von Ladenlokalen und eine verstärkte Fluktuation festzustellen.<br />

Dies liegt einerseits in einem geänderten Konsum‐ und Verbraucherverhalten, mit dem die Einzelhandelslandschaft nicht nur in Neukir‐<br />

chen zu kämpfen hat. Mit dem Strukturwandel im Einzelhandel in Richtung großflächiger Einheiten und dem verstärkten Online‐Handel<br />

stellen sich für die tradierten Einzelhandelsstandorte in den Kernbereichen Fragen hinsichtlich der zukünftigen Nutzungen. Großflächige<br />

Verkaufseinheiten siedeln sich zunehmend nicht mehr in den eigentlichen Innenstadtbereichen an, sondern suchen verkehrsgünstige<br />

Standorte am Rand der <strong>Stadt</strong>‐ und <strong>Ortskern</strong>e. Dieses Ansiedlungsverhalten hat Auswirkungen auf die Struktur und das <strong>Stadt</strong>bild, da der<br />

Leerstand von Ladenlokalen das Ortsbild ebenso beeinträchtigt wie eine nicht adäquate Nachfolgenutzung.<br />

Auf der anderen Seite können aber auch ungünstige städtebauliche Rahmenbedingungen (z.B. die verkehrliche Erreichbarkeit des Kern‐<br />

bereiches) zu einer Verschärfung der Leerstandsproblematik und damit zu einem zunehmenden Funktionsverlust des <strong>Ortskern</strong>s beitra‐<br />

gen. Im vorliegenden Fall ist zudem die Lage von <strong>Neukirchen</strong> im Nahbereich größerer Städte (insbesondere zur Nachbarstadt Moers) zu<br />

nennen.<br />

Die Gemeinde <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> hat daher beschlossen, den Entwicklungen im <strong>Ortskern</strong> mit ihren negativen Folgen für das Ortsbild<br />

durch die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes als integriertes Handlungskonzept entgegen zu wirken. Im Rahmen dieser Entwick‐<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 5


lungskonzeption sollen Stärken und Schwächen aufgezeigt sowie Perspektiven und Handlungsfelder zur Sicherung und Stärkung des<br />

<strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> entwickelt werden.<br />

Dabei wird der Fokus auf folgende Themenfelder gelegt:<br />

� Situation des Einzelhandels und ergänzender zentrenbildender Nutzungen;<br />

� Entwicklung der städtebaulichen und verkehrlichen Rahmenbedingungen.<br />

Aus den möglichen Maßnahmen und Aufwertungsansätzen ergeben sich eine Reihe von Handlungsoptionen, die bei zielgerichtetem<br />

Einsatz geeignet sind, eine Verbesserung der <strong>Ortskern</strong>entwicklung auszulösen. Um den Standort durch das Zusammenwirken sämtlicher<br />

Akteure langfristig wettbewerbsfähiger und attraktiver für Kunden und Besucher zu machen, soll aufbauend auf einer Aktualisierung<br />

der Bestandserfassung sowie einer quantitativen und qualitativen Bewertung der städtebaulichen sowie nutzungsbezogenen Situation<br />

ein handlungs‐ und umsetzungsorientiertes Entwicklungskonzept mit Aussagen zu den wesentlichen Innenstadtthemen (z. B. Bran‐<br />

chenmix, Erscheinungsbild, ergänzende Nutzungen, Verkehr / Parken, Städtebau / öffentlicher Raum, Erlebbarkeit) erstellt werden. Die‐<br />

ses Konzept soll als Handlungsrahmen zur Attraktivierung und Stärkung des <strong>Ortskern</strong>s dienen.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 6


I.2. Abgrenzung des Untersuchungsbereichs<br />

Das Untersuchungsgebiet umfasst den nicht parzellenscharf abgegrenzten<br />

<strong>Ortskern</strong> mit seinen Schwerpunktnutzungen Handel‐ und Dienstleistung<br />

sowie den Übergangsbereich in die angrenzenden Wohnnutzungen.<br />

Räumliches Kernelement des <strong>Ortskern</strong>s ist die frühere Fußgängerzone rund<br />

um die evangelische Kirche mit einer relativ hohen Angebotsdichte an Ge‐<br />

schäften und Dienstleistungseinrichtungen. Dieser <strong>Ortskern</strong> (im nebenste‐<br />

henden Lageplan rot hinterlegt) bildet den Fokus dieser Untersuchung und<br />

erstreckt sich ungefähr vom Friedhof im Norden bis zur Alten Rathausstra‐<br />

ße im Süden.<br />

Der erweiterte Betrachtungsbereich dieser Untersuchung, in dem u.a. die<br />

Potenziale für mögliche städtebauliche Entwicklungen herausgefiltert wer‐<br />

den, erstreckt sich über den eigentlichen <strong>Ortskern</strong> hinausgehend in Rich‐<br />

tung Süden entlang der Andreas‐Bräm‐Straße bis zur Niederrheinallee und<br />

in Richtung Norden bis zum nördlichen Abschluss des Friedhofs.<br />

Abb. 1:<br />

Abgrenzung des Untersuchungsbereichs<br />

<strong>Ortskern</strong><br />

Erweiterter<br />

Betrachtungsbereich<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 7


II. Aktuelle Situation des Einzelhandels in <strong>Neukirchen</strong><br />

II.1. Erfassung des Einzelhandelsbestandes<br />

Eine detaillierte Erfassung des Einzelhandels und die Bewertung der Angebotssituation erfolgten im Zuge des im Jahr 2006 vom Büro Dr.<br />

Acocella erarbeiteten Einzelhandelskonzeptes. Im Rahmen dieses Entwicklungskonzepts werden die zentralen Ergebnisse übernommen<br />

und eine Fortschreibung der Entwicklung vorgenommen.<br />

Der gesamte Versorgungsbereich gemäß der im Einzelhandelskonzept 2006 vorgenommenen Abgrenzung erstreckt sich entlang der<br />

Hochstraße und der Andreas‐Bräm‐Straße in Nord‐Süd‐Richtung. Die Abgrenzung wurde so gewählt, da in diesen Bereichen eine höhere<br />

Konzentration von Einzelhandels‐ und Dienstleistungseinrichtungen vorzufinden ist. Seine lineare Struktur weist in diesen Abgrenzun‐<br />

gen eine Länge von mehr als 600 m auf. Diese für einen relativ kleinen Siedlungsbereich wie <strong>Neukirchen</strong> außerordentliche Größe behin‐<br />

derte aber die Festigung eines zusammenhängenden Einkaufsbereichs. Die Mozartstraße trennt den 2006 definierten Versorgungsbe‐<br />

reich in einen nördlichen Bereich, der die Hochstraße bis zum Evangelischen Gemeindezentrum umfasst und einen südlichen Teil, der<br />

die Andreas‐Bräm‐Straße bis zu deren Einmündung in die Niederrheinallee einschließt.<br />

Eine räumliche Konzentration des Einzelhandels ist im Bereich der Hochstraße vorzufinden, die fußgängerzonenähnlich ausgestaltet, für<br />

Anlieger aber befahrbar ist. Hier findet sich ein Einzelhandelsangebot, welches heute noch Waren aus unterschiedlichen Bedarfsberei‐<br />

chen sowohl des kurz‐, mittel‐ und auch langfristigen Bedarfs umfasst. In der eigentlichen Einkaufslage sind jedoch verstärkt Lücken<br />

durch Leerstände, mindergenutzte Flächen und fehlende Schaufenster bei Büros und Dienstleistungsnutzungen festzustellen. Die Fuß‐<br />

gängerfrequenz ist insgesamt als gering zu bewerten. Im südlichen Kernbereich ist das Angebot an Einzelhandelsbetrieben weitaus ge‐<br />

ringer; es dominieren hier Dienstleistungsangebote aus den Bereichen Lernen, Gesundheit, Finanzen, freie Berufe etc. Das Einzelhan‐<br />

delsangebot in diesem räumlichen Teilbereich hat sich gegenüber der Erfassung der Bestandssituation im Jahr 2006 weiter verringert.<br />

Entlang der Andreas‐Bräm‐Straße ist nur eine lockere Verdichtung der Bebauung vorzufinden, so dass die Funktion als Einzelhandels‐<br />

standort in der Örtlichkeit nicht mehr gegeben ist.<br />

Die räumliche Verteilung der Nutzungen im <strong>Ortskern</strong> und die vergleichende Entwicklung zwischen der Erfassung aus dem Jahr 2006 und<br />

der heutigen Situation ist den beiden nachfolgenden Grafiken zu entnehmen.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 8


Abb. 2: Bestandserfassung von Nutzungen im <strong>Ortskern</strong> von<br />

<strong>Neukirchen</strong> und angrenzenden Bereichen (Stand: 2006)<br />

nach Dr. Acocella<br />

Abb. 3: Bestandserfassung von Nutzungen im <strong>Ortskern</strong> von<br />

<strong>Neukirchen</strong> und angrenzenden Bereichen (Stand: Juni 2012eigene<br />

Erhebung)<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 9


Nutzungen in der Innenstadt von <strong>Neukirchen</strong> und angrenzenden<br />

Bereichen (Stand: 2006) nach Dr. Acocella<br />

Dienstleistung<br />

1 Medizinischer Bereich<br />

2 Banken, Wirtschaft, Recht<br />

3 Post<br />

4 Apotheke<br />

5 Sonstige Dienstleistung<br />

Gastronomie<br />

1 Gastronomie<br />

Einzelhandel<br />

1 Einzelhandelsnahe und sonstige<br />

2 Lebensmittelhandwerk<br />

3 Buchhandlung<br />

Leerstand<br />

Verwaltung / Soziale Infrastruktur<br />

1 Polizeistation<br />

2 <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsverein<br />

3 <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

4 Evangelische Dorfkirche<br />

5 Kindergarten<br />

6 Ev. Gemeindezentrum<br />

Nutzungen im <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> und angrenzenden<br />

Bereichen (Stand: Juni 2012-eigene Erhebung)<br />

Dienstleistung<br />

1 Lernzentrum<br />

2 Sanitärfachbetrieb<br />

3 Reisebüro<br />

4 Bank / Sparkasse<br />

5 Post<br />

6 Arztpraxis<br />

7 Apotheke<br />

8 Frisörsalon<br />

9 Physiopraxis<br />

10 Tanzschule<br />

11 Versicherung<br />

12 Änderungsschneiderei<br />

13 Rechtsanwaltskanzlei<br />

14 Hörzentrum<br />

15 Fotostudio<br />

16 Haustechnik<br />

17 Fahrschule<br />

18 Immobilienmakler<br />

19 Werbeagentur<br />

20 Steuerbüro<br />

21 medizinisches Therapiezentrum<br />

(betriebliches Gesundheitswesen<br />

mit 5 Ärzten)<br />

Gastronomie<br />

1 Hotel<br />

2 Restaurant<br />

3 Imbiss/Pizzeria<br />

4 Eisdiele<br />

5 Gaststätte<br />

Einzelhandel<br />

1 Optiker<br />

2 Buchhandlung<br />

3 Mode<br />

4 Lebensmittel (Vollsortimenter)<br />

5 Lebensmittel (Discounter)<br />

6 Lotto/Toto<br />

7 Reformware<br />

8 Fleischerei<br />

9 Fahrradverkauf<br />

10 Schuhe<br />

11 Badmöbel<br />

12 Blumenladen<br />

13 Motorradladen<br />

14 Backwaren<br />

Leerstand<br />

Soziale Infrastruktur<br />

1 Polizeistation<br />

2 <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsverein<br />

3 <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

4 Evangelische Dorfkirche<br />

5 Kindergarten<br />

6 Ev. Gemeindezentrum<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 10


II.2. Stärken und Schwächen des Einzelhandelsbestandes<br />

Stärken des Einzelhandelsangebotes im <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong><br />

• Als Stärke des Einzelhandelsangebots in der Innenstadt von <strong>Neukirchen</strong> ist zunächst zu nennen, dass es heute noch Waren aus allen<br />

Bedarfsbereichen umfasst. Dazu gehören neben Betrieben für die Nahversorgung auch Betriebe, die mittelfristige oder sogar lang‐<br />

fristige Bedarfe decken (Fahrradhändler, Elektromarkt). Die Einzelhandelsstruktur ist bis heute vor allem durch kleinflächige, inha‐<br />

bergeführte Fachgeschäfte geprägt.<br />

• Die Nahversorgung der Wohnbevölkerung wird innerhalb des <strong>Ortskern</strong>s durch einen Supermarkt, ein Reformhaus und Betriebe des<br />

Lebensmittelhandwerks gewährleistet. Dabei dient insbesondere der Supermarkt als Frequenzbringer für die übrigen Geschäfte;<br />

wenngleich er offensichtlich bei der Kundschaft immer weniger angenommen wird .<br />

• Ergänzend zu den stationären Betrieben findet in der Hochstraße einmal pro Woche ein Wochenmarkt statt, der das Einzelhandels‐<br />

angebot im Bereich der Nahversorgung ergänzt. Gleichzeitig wird die Kundenfrequenz in der Hochstraße erhöht und zudem an den<br />

Markttagen ein positives Ambiente vermittelt.<br />

• Neben den Einzelhandelsbetrieben sind im Betrachtungsbereich verschiedene Dienstleistungsnutzungen vertreten. Post, Apotheken,<br />

Geldinstitute, medizinische und sonstige Dienstleistungen erhöhen die Frequenz und tragen somit zur Belebung des <strong>Ortskern</strong>s bei.<br />

• Auch Einrichtungen der sozialen Infrastruktur (Bücherei, Kindergarten, Kinderbetreuungseinrichtung) tragen zum vielfältigen Charak‐<br />

ter insbesondere der Hochstraße bei und dienen teilweise als Frequenzbringer für den Einzelhandel.<br />

• Die Hochstraße mit der größtenteils zwei‐ bis dreigeschossige Bebauung weist einen dörflichen Charakter auf. Die Pflasterung betont<br />

wichtige städtebauliche Platz‐Bereiche wie den Missionshof oder den Bereich um die evangelische Dorfkirche und trägt an diesen<br />

markanten Punkten in der Innenstadt zur Aufenthaltsqualität bei.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 11


Schwächen des Einzelhandelsangebotes im <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong><br />

• Der erweiterte Bereich des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> weist mit einer Länge von ca. 600 Metern eine zu große Ausdehnung auf. Die<br />

Nutzungsdichte ist daher in Teilbereichen gering, vor allem in der Andreas‐Bräm‐Straße ist der Einzelhandelsbesatz durch Wohnnut‐<br />

zungen und schaufensterlose Dienstleistungsnutzungen unterbrochen. Der rückläufige Einzelhandelsbesatz wurde in den vergange‐<br />

nen Jahren durch die Umnutzung ehemaliger Einzelhandelsbetriebe bestätigt.<br />

• Der aufgrund der geringen Kundenfrequenz in der Hochstraße erfolgte Umzug des Lebensmitteldiscounters aus dem <strong>Ortskern</strong> in den<br />

zentralen Bereich Ernst‐Moritz‐Arndt‐Straße hat zu einer zusätzlichen Abnahme der Kundenfrequenz im <strong>Ortskern</strong> geführt.<br />

• Ein weiterer Lebensmitteldiscounter befindet sich im Nahbereich der Hochstraße. Für diese dringend benötigte Nahversorgungsein‐<br />

richtung mit Lebensmitteln und sonstigen Gütern des täglichen Bedarfs stand im unmittelbaren <strong>Ortskern</strong> keine geeignete Fläche zur<br />

Verfügung. Aufgrund der räumlichen Entfernung und der trennenden Andreas‐Bräm‐Straße ist die ursprünglich erhoffte Funktion ei‐<br />

nes Frequenzbringers weitgehend ausgeblieben.<br />

• Auch der einzige Drogeriemarkt innerhalb des Einkaufsbereiches Hochstraße wurde im Frühjahr 2012 geschlossen. Der verbliebene<br />

Drogeriemarkt am südlichen Ende des Betrachtungsbereiches besteht aufgrund der Insolvenz der Drogeriemarktkette ebenfalls nicht<br />

mehr; er konnte aber ohnehin aufgrund der Entfernung kaum zur Belebung des Haupteinkaufsbereiches Hochstraße beitragen.<br />

• Die Struktur einer Vielzahl von inhabergeführten Fachgeschäfte hat zur Folge, dass ein hoher Anteil an kleinflächigen und unzeitge‐<br />

mäßen Verkaufsflächen besteht, für die im Falle einer Betriebsaufgabe nur schwer Nachfolger zu finden sind. Die Ansiedlung von sog.<br />

Magneten als Frequenzbringer für die übrigen Fachgeschäfte ist aufgrund des strukturellen Problems von zu kleinen Laden‐ und<br />

Grundstücksflächen nicht gelungen.<br />

• Die Aufteilung in einen fast als Fußgängerzone wahrnehmbaren Kernbereich entlang der Hochstraße und der stark befahrenen An‐<br />

dreas‐Bräm‐Straße führt dazu, dass die Innenstadt von <strong>Neukirchen</strong> nicht als Einheit erlebbar ist. Der breite Straßenraum der Andre‐<br />

as‐Bräm‐Straße mit der z.T. offenen Bebauung bildet einen starken Kontrast zur dörflichen Struktur in der Hochstraße. Die Trennung<br />

in zwei Bereiche wird durch das Eingangsgebäude an der Hochstraße, das wie ein Riegel wirkt, und die Grünfläche an der Kreuzung<br />

von Mozartstraße und Andreas‐Bräm‐Straße verstärkt.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 12


• Im südlichen Eingangsbereich der Hochstraße befindet sich ein leerstehendes, in Teilen eingestürztes Gebäude. Die Eingangssituation<br />

in die Hochstraße ist daher optisch wenig ansprechend. Zudem konzentrieren sich Leerstände in diesem Bereich.<br />

• Die Schaufenstergestaltung entspricht z.T. nicht den Anforderungen an eine moderne Warenpräsentation.<br />

II.3. Leerstände im <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong><br />

a. Grundsätzliche Ursachen von Leerständen<br />

In der Vergangenheit sind vielfältige Untersuchungen diverser Einzelhandelsgutachter zu den Ursachen von Ladenleerständen erarbei‐<br />

tet worden. Wenngleich Leerstände von Ladenlokalen den durchgeführten Untersuchungen zufolge grundsätzlich viele Ursachen haben<br />

können, sind sie primär die Folge des durchgreifenden Strukturwandels im Einzelhandel.<br />

Insbesondere ein geändertes Verbraucherverhalten, welches durch zunehmende Kaufaktivitäten im Internet oder Kauferlebnis in den<br />

„Konsumtempeln“ oder den größeren Städten mit vielen Filialisten geprägt ist, macht dem inhabergeführtem Einzelhandel das Überle‐<br />

ben schwierig. Aber auch eine generelle Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die Umsatz‐ und Ertragsschwäche des Einzelhandels<br />

haben den Wettbewerb der Vertriebsformen intensiviert.<br />

Diese prinzipielle Einschätzung trifft auch auf den <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> zu. Hinzu kommt in diesem besonderen Fall, dass der Stand‐<br />

ort <strong>Neukirchen</strong> im Vergleich zu den größeren Nachbarstädten (Moers, Krefeld) ein zu geringes Gewicht hat und „Magnetbetriebe“ in der<br />

Lauflage nicht vorhanden sind.<br />

Neben der grundsätzlichen Entwicklung der Einzelhandelslandschaft können weitere Kriterien gegen eine erfolgreiche Nachfolgenut‐<br />

zung aufgegebener Ladenlokale sprechen. Hier sind als häufige Mängel einzelner Handelsimmobilien insbesondere zu nennen:<br />

• Unterschreitung der aus betrieblichen Gründen erforderlichen Objektgröße<br />

• unbefriedigende verkehrliche Rahmenbedingungen (PKW/ÖPNV‐Erreichbarkeit, Parkierung, Andienung)<br />

• unzureichende Objektqualität (Grundriss, ausreichende zusammenhängende Flächen, Mehrgeschossigkeit etc.)<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 13


• fehlende bauliche Pflege und Modernisierungsmaßnahmen<br />

• Standort‐ / Objekt‐unangemessene Kaufpreis‐ / Mietforderungen der Eigentümer<br />

• fehlende Umfeldnutzungen, trading down‐Prozesse (z. B. Fehl‐ und Mindernutzungen)<br />

• gestalterische Vernachlässigung des städtebaulichen Umfeldes<br />

• unzureichende Sauberkeit und Sicherheit.<br />

In größeren Städten wurden Leerstände nach Aufgaben von Fachgeschäften zunehmend durch filialisierende Handelsketten aufgefüllt,<br />

die in der Lage sind, die entsprechenden Flächen wirtschaftlich zu betreiben. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Zahl der Fir‐<br />

men im Einzelhandel erheblich verringert; die Standortdynamik im Einzelhandel und damit die Nachfrage auch nach „neuen“ Flächen<br />

wurde hauptsächlich durch Filialisten bestimmt. Allerdings sind diese Filialisten auf ein gewisses Maß an Kundenaufkommen und Größe<br />

der Ladenlokale angewiesen, weshalb eine Ansiedlung in kleineren Einkaufsbereichen häufig nicht in Frage kommt.<br />

Dabei stehen insbesondere die gewachsenen Einkaufslagen von Klein‐ und Mittelstädten, welche überwiegend durch kleinflächige und<br />

mittelgroße Fachhandelsanbieter geprägt sind, unter besonderem Anpassungsdruck. Es ist zu beobachten, dass der Leerstand von Han‐<br />

delsflächen in den Kommunen zunehmend flächenhaft auftritt und nicht nur auf Nebenlagen beschränkt ist. Zudem sind auch Objekte<br />

betroffen, die günstige Mieten offerieren. Diese Entwicklung ist quer durch alle Gemeindegrößen und bundesweit zu beobachten.<br />

b. Leerstandssituation im <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong><br />

Im Rahmen der Bestandserhebung im Juni 2012 wurden im <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> 13 leer stehende Gebäude bzw. Geschäfte ermittelt.<br />

Bei der im Zuge des Einzelhandelsgutachtens von Dr. Acocella durchgeführten Erhebung im April 2006 konnten lediglich 2 Leerstände<br />

verzeichnet werden.<br />

Die Mehrzahl der gegenwärtig ungenutzten Ladeneinheiten (11) entfällt auf den Einkaufsbereich Hochstraße und dort auf den südlichen<br />

Abschnitt (insgesamt 7). Dort befindet sich auch das ungenutzte Eckgebäude Hochstraße / Mozartstraße. Zwei weitere Ladenlokale ste‐<br />

hen an der Bruchstraße gegenüber der Kirche innerhalb des Kernbereichs sowie je eins im nördlichen Bereich des Einkaufsbereichs und<br />

am Missionshof leer.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 14


Außerhalb des <strong>Ortskern</strong>s, aber innerhalb des Untersuchungsbereiches<br />

steht darüber hinaus noch ein Ladenlokal im Erdgeschoss des Sparkas‐<br />

sengebäudes an der Poststraße leer. Dieser Leerstand ist aber als funk‐<br />

tional unerheblich für den <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> zu werten, da es<br />

keine direkte Verbindung zur Hauptgeschäftslage gibt und die Sparkasse<br />

als Hauptnutzer des Gebäudes auch in Zukunft Garant für eine hohe<br />

Kundenfrequenz in diesem Bereich ist. Eine optische und strukturelle<br />

Abwertung ist in diesem Bereich nicht zu erwarten. Ebenso ist zwischen‐<br />

zeitlich der Drogeriemarkt an der Andreas‐Bräm‐Straße nicht mehr vor‐<br />

handen.<br />

Bei den derzeitigen Leerständen in der Hauptgeschäftslage Hochstraße /<br />

Bruchstraße handelt es sich um ehemalige Geschäfte bzw. Dienstleis‐<br />

tungsbetriebe ganz unterschiedlicher Branchen, darunter z. B. Modelä‐<br />

den, Drogeriemarkt, Akustikbau etc. Da sich jeder einzelne Leerstand<br />

negativ auf das gesamte Umfeld auswirken kann, sollte zur Vermeidung<br />

einer negativen Prägung des gesamten <strong>Stadt</strong>bildes die Häufung von<br />

Leerständen vermieden werden.<br />

Eine Wiederbesetzung der Leerstände ist allerdings schwierig, da sich<br />

die Leerstände in den wenig frequentierten Lagen befinden und sich von<br />

ihrer Flächendimensionierung und / oder ihrem Gebäudezustand für<br />

Nachnutzungen im Einzelhandel nicht mehr oder nur bedingt eignen.<br />

Abb. 4: Leerstand (Ladenlokale)<br />

(Stand: Juni 2012 – eigene Erhebung)<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 15


Dadurch sind zunehmend auch dauerhafte Leerstände zu verzeichnen, d. h. nur wenige Ladenlokale werden innerhalb eines Jahres wie‐<br />

der besetzt. Eine Abwertung des Umfeldes durch sogenannte trading‐down‐Effekte i. S. von Mindernachnutzungen (z. B. Spielotheken,<br />

Sportwettbüros, Dönerbuden) hat allerdings bisher nicht stattgefunden.<br />

Aufgrund der geänderten Situation im Einzelhandel sind an den Standorten, die aufgrund der Frequentierung oder der Gebäudestruktur<br />

zukünftig nicht mehr für Einzelhandel geeignet erscheinen, auch Nachnutzungen auch außerhalb des Einzelhandels (z. B. Büros, Dienst‐<br />

leistungen, Gastronomie, Wohnen) denkbar.<br />

Zur Bewertung der einzelnen Leerstände wurde ein Leerstandskataster erstellt. Dieses soll für den jeweiligen Leerstand aufzeigen, ob<br />

zukünftig noch eine Eignung im Einzelhandel besteht bzw. welche Nachfolgenutzungen denkbar und aus städtebaulicher Sicht empfeh‐<br />

lenswert sind. Als Kriterien werden neben der verfügbaren Fläche, der Lage und dem baulichen Zustand auch die Erreichbarkeit, die Ein‐<br />

sehbarkeit und die vorhandenen Umfeldnutzungen berücksichtigt.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 16


c. Leerstandskataster für den Einkaufsbereich Hochstraße<br />

Standort Hochstraße 2 Hochstraße 2a Hochstraße 4<br />

Fläche k.A. 75‐100 qm 75‐100 qm<br />

Schaufensterfront Zur Zeit keine Schaufensterfront<br />

vorhanden, grundsätzlich aber mög‐<br />

lich<br />

baulicher Zustand Sanierungsbedürfig; Anbau (Scheu‐<br />

ne) verfallen<br />

bisherige<br />

Dienstleistung (aber lange leerste‐<br />

Nutzungen<br />

hend)<br />

Erreichbarkeit Sehr gut erreichbar, öffentliche<br />

Einsehbarkeit<br />

Parkplätze in unmittelbarer Nähe<br />

Gute Einsehbarkeit sowohl von der<br />

Hochstraße als auch der Mozart‐<br />

straße<br />

aus<br />

und Andreas‐Bräm‐Straße<br />

Umfeldnutzungen Einzelhandel:<br />

Leerstand<br />

Mode, Supermarkt,<br />

Eignung für<br />

Gute Eignung nach Umbau oder<br />

Einzelhandel<br />

Neubau gegeben<br />

Empfehlungen zur<br />

Nachfolgenutzung<br />

1 Fenster (insgesamt ca. 5m) zur<br />

Hochstraße<br />

3 Fenster (insgesamt ca. 8m) zur<br />

Hochstraße; davon eines an der Sei‐<br />

tenfront<br />

Renovierungsbedürftig, eine Stufe<br />

(kein ebenerdiger Zugang)<br />

Noch zeitgemäß, fast ebenerdiger Zu‐<br />

gang (1 kleinere Stufe)<br />

Einzelhandel (Mode) Einzelhandel (Mode)<br />

Fußläufig erreichbar; Parkplätze in ca.<br />

100 m Entfernung<br />

Gute Einsehbarkeit im Verlauf der<br />

Hochstraße<br />

Fußläufig erreichbar; Parkplätze in<br />

ca. 100 m Entfernung<br />

Gute Einsehbarkeit im Verlauf der<br />

Hochstraße<br />

Einzelhandel, Haustechnik, Arztpra‐ Einzelhandel (Mode), Arztpraxen,<br />

xen, Leerstand<br />

Leerstand<br />

Grundsätzliche Eignung gegeben Grundsätzliche Eignung nach Um‐<br />

bau gegeben<br />

Cafe, Gastronomie, Einzelhandel Spezialisierter Einzelhandel, Dienst‐ Spezialisierter Einzelhandel, Dienst‐<br />

leistung<br />

leistung<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 17


Standort Hochstraße 6 Hochstraße…….. Hochstraße 22a<br />

Fläche k.A. k.A. k.A.<br />

Schaufensterfront 2 Fenster (insgesamt ca. 4‐5m) zur<br />

Hochstraße<br />

3 Fenster (insgesamt ca. 6m) zur Ca. 8 m durchgängiger Fensterfront<br />

Hochstraße; davon eines an der Sei‐<br />

tenfront<br />

Guter Zustand, ebenerdiger Zustand Gut, ebenerdiger Zugang<br />

baulicher Zustand Noch zeitgemäß, fast ebenerdiger<br />

Zugang (1 kleinere Stufe)<br />

bisherige<br />

Nutzungen<br />

Telefon/Handyladen Einzelhandel (Juwelier) Änderungsschneiderei<br />

Erreichbarkeit Fußläufig erreichbar; Parkplätze in Fußläufig erreichbar; Parkplätze in ca. Fußläufig gut erreichbar; 2 Park‐<br />

ca. 100 m Entfernung<br />

100 m Entfernung<br />

platzanlagen in jeweils ca. 100 m<br />

Entfernung<br />

Einsehbarkeit Zurückgesetzt im Straßenverlauf, Gute Einsehbarkeit im Verlauf der Gute Einsehbarkeit im Verlauf der<br />

deshalb erst aus der Nähe einsehbar Hochstraße; auch von der Mozart‐<br />

straße aus einsehbar<br />

Hochstraße<br />

Umfeldnutzungen Einzelhandel, Apotheke, Arztpraxen,<br />

Leerstand<br />

Einzelhandel, Arztpraxen, Leerstand Einzelhandel, Büros, Praxen<br />

Eignung für<br />

Eher nicht geeignet wegen zurück‐ Grundsätzlich geeignet Für den Einzelhandel gut geeignet<br />

Einzelhandel<br />

gesetzter Lage<br />

Empfehlungen zur<br />

Nachfolgenutzung<br />

Büro, Dienstleistung, Wohnen Einzelhandel, Dienstleistung Einzelhandel, Dienstleistungen<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 18


Standort Passage parallel zur Mozartstraße Passage parallel zur Mozartstraße Missionshof<br />

Fläche k.A. k.A. k.A.<br />

Schaufensterfront Ein Schaufenster (ca. 3 m) zur Mo‐ Ein Schaufenster (ca. 3 m) zur Mozart‐ 8 m<br />

zartstraße<br />

straße<br />

baulicher Zustand Gut, ebenerdiger Zugang Gut, ebenerdiger Zugang Gut, ebenerdiger Zugang<br />

bisherige<br />

Nutzungen<br />

Erreichbarkeit<br />

Fußpflege k.A.; temporäre Nutzung als Ausstel‐<br />

lungsfläche<br />

Fußläufig gut erreichbar; Parkplätze Fußläufig gut erreichbar; Parkplätze in<br />

in ca. 50‐100 m Entfernung<br />

ca. 50‐100 m Entfernung<br />

Akustikbau<br />

Eher schlecht, Lage innerhalb eines<br />

abseitig gelegenen Durchgangs<br />

Einsehbarkeit Verminderte Einsehbarkeit aufgrund Verminderte Einsehbarkeit aufgrund Keine Einsehbarkeit von der Hoch‐<br />

der Arkaden und Gebüsch<br />

der Arkaden und Gebüsch<br />

straße aus<br />

Umfeldnutzungen Einzelhandel, Gastronomie Einzelhandel, Gastronomie Bücherei, Büros, Praxen<br />

Eignung für<br />

Einzelhandel<br />

Empfehlungen zur<br />

Nachfolgenutzung<br />

Aufgrund der geringen Fußgänger‐ Aufgrund der geringen Fußgängerfre‐ Eher nicht geeignet wegen abseiti‐<br />

frequenz nur bedingt geeignet quenz nur bedingt geeignet<br />

ger Lage<br />

Dienstleistung, Gastronomie Dienstleistung, Gastronomie Büros für freie Berufe oder Dienst‐<br />

leistungen<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 19


Standort Bruchstraße 3 Bruchstraße 5<br />

Fläche 65 qm k.A.<br />

Schaufensterfront Ein Schaufenster (ca. 2m) zur Bruch‐<br />

straße<br />

4 Schaufenster zur Bruchstraße<br />

baulicher Zustand Gut, ebenerdiger Zugang Gut, ebenerdiger Zugang<br />

bisherige<br />

Nutzungen<br />

Erreichbarkeit Etwas abseitige Lage vom Hauptge‐<br />

schäftsbereich Hochstraße; aber in<br />

der Verbindung zum Discounter an<br />

der Andreas‐Bräm‐Straße<br />

Einsehbarkeit Zurückgesetzt im Straßenverlauf,<br />

Umfeldnutzungen<br />

hinter Arkaden „versteckt“<br />

Ladenlokale (z.T. leerstehend), Kir‐<br />

che<br />

Eignung für<br />

Eher nicht geeignet aufgrund der ge‐<br />

Einzelhandel<br />

ringen Fußgängerfrequenz und der<br />

Kleinflächigkeit<br />

Empfehlungen zur Büros für freie Berufe oder Dienst‐<br />

Nachfolgenutzung leistungen<br />

Optiker Drogeriemarkt<br />

Etwas abseitige Lage vom Hauptge‐<br />

schäftsbereich Hochstraße; aber in der<br />

Verbindung zum Discounter an der<br />

Andreas‐Bräm‐Straße<br />

Einsehbarkeit nur von der Bruchstraße<br />

aus gegeben<br />

Tankstelle, leerstehendes Ladenlokal,<br />

Kirche<br />

Aufgrund der geringen Fußgängerfre‐<br />

quenz nur bedingt geeignet<br />

Einzelhandel<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 20


Sinnvoll ist zukünftig ein Leerstandsmanagement, welches frühzeitig auf sich abzeichnende Veränderungen reagiert. Grundsätzlich gilt<br />

nämlich, dass jeder einzelne Leerstand wie ein „totes Auge“ im <strong>Stadt</strong>bild auffällt und das gesamte Umfeld negativ prägt. Eine stadtbild‐<br />

prägende Wirkung gehäuft auftretender Leerstände ist daher zwingend zu vermeiden. Von daher sind die bestehenden Ansätze, leer‐<br />

stehende Ladenlokale als zusätzliche Schaufenster für bestehende Geschäfte zu nutzen, ausdrücklich zu begrüßen. Zusätzlich sind diese<br />

Leerstände als Ausstellungs‐ / Informationsfläche für Vereine / Künstler oder mit zeitlich begrenzter Nutzung, wie etwa als Flohmarkt<br />

etc. nutzbar.<br />

Insgesamt ist aber auch zu berücksichtigen, dass nicht alle Leerstände überhaupt für Einzelhandel nachnutzbar sind. Von den elf Leer‐<br />

ständen kommen im wesentlichen sechs Ladenlokale auch weiterhin als Geschäftsräume in Betracht. Für die übrigen Leerstände sind<br />

aufgrund ihrer Lage und der Größe voraussichtlich auch andere Nutzungen zu fördern.<br />

d. Mögliche Nachfolgenutzungen<br />

Das Spektrum möglicher Nachfolgenutzungen ist aufgrund des geringen Einzugsbereiches und der besonderen städtebaulichen Situati‐<br />

on (kleinflächige Ladenlokale, abseitige Lage) begrenzt. In erster Linie sind Betriebe zur Deckung der Nahversorgung zu nennen (Le‐<br />

bensmittel, Drogeriewaren), die allerdings erhebliche Ansprüche an Lagequalität und Verkaufsflächengröße stellen. Aber auch speziali‐<br />

sierter Einzelhandel, der ein größeres Einzugsgebiet bei kleineren Ladeneinheiten (z.B. Weinhandel mit Weinverkostung / Weinsemina‐<br />

ren) benötigt, käme grundsätzlich in Frage. Schwieriger ist dagegen die Situation für Filialisten aus dem Bereich Mode/Schuhe, da hier<br />

ein gewisses Kundenaufkommen unverzichtbar ist. Allenfalls denkbar wäre ein Textildiscounter, die mitunter auch auf kleineren Flächen<br />

abseits von Haupteinkaufslagen wirtschaftlich betrieben werden können.<br />

Falls Einzelhandelsnutzungen den Leerstand nicht füllen können, wären in erster Linie Dienstleistungsbetriebe als mögliche Nachfolge‐<br />

nutzung anzusehen. Gegenwärtig werden häufig auch in Nebenlagen leerstehende Ladenlokale von Dienstleistungsbetrieben aus dem<br />

Bereich Gesundheit / Beauty angemietet.<br />

Erst in letzter Konsequenz, wenn sich trotz erhöhter Vermarktungsbemühungen keine adäquate Nutzung finden lässt, ist in Einzelfällen<br />

auch über die Umnutzung von Ladenlokalen zu Wohnzwecken nachzudenken. Hierfür sollten aber zunächst die Ladenlokale in Anspruch<br />

genommen werden, für die aufgrund ihrer Lage oder Zuschnitts eine andersartige Nutzung unwahrscheinlich ist.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 21


Einzelhandel<br />

Gastronomie<br />

Dienstleistung<br />

Sonstiges<br />

Mögliche Nachfolgenutzungen<br />

‐ Textildiscounter (kik o.ä.)<br />

‐ Lebensmittel (Vollsortimenter)<br />

‐ Drogeriemarkt<br />

‐ Telefonladen<br />

‐ Weinladen<br />

‐ Schmuck, Juwelier, Uhrmacher<br />

‐ Bäckereikette mit Cafe<br />

‐ Imbiss / Schnellrestaurant<br />

‐ Nagelstudio<br />

‐ Kosmetik / Fußpflege<br />

‐ Reha‐Einrichtung<br />

‐ Gemeinnützige Vereine/Verbände (Lohnsteuerhilfe o.ä.)<br />

‐ Bildungseinrichtung (Schülerhilfe o.ä.)<br />

‐ Freie Berufe<br />

‐ Kunsthandwerk<br />

‐ Ateliers<br />

‐ Ausstellungsräume<br />

‐<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 22


III. Städtebauliche Analyse des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong><br />

III.1. Beschreibung der städtebaulichen Situation<br />

Der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> ist als Einzelhandelsstandort aus verschiedenen Gründen benachteiligt: Zum einen besitzt die Binde‐<br />

strichstadt <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> zwei gleichberechtigte <strong>Ortskern</strong>e. Daher kann der Ortsteil <strong>Neukirchen</strong> mit ca. 14.000 Einwohnern nur ein<br />

relativ geringes endogenes Nachfragepotential zur Verfügung stellen. Zum anderen gibt es aufgrund der Randlage zum Rhein‐Ruhr‐<br />

Gebiet starke Konkurrenzen im Umfeld, die zeitgemäße, erlebnisorientierte Einkaufsmöglichkeiten bieten. Diese sind von <strong>Neukirchen</strong>‐<br />

<strong>Vluyn</strong> aus mit dem PKW in einem geringen Zeitraum von 10 ‐ 30 Minuten erreichbar.<br />

Als zentrale Konkurrenten sind hier zu nennen:<br />

Moers – Innenstadt: ca. 5 Kilometer<br />

Duisburg‐Innenstadt: ca. 18 Kilometer<br />

Krefeld‐Innenstadt: ca. 19 Kilometer<br />

Oberhausen‐Einkaufszentrum CentrO: ca. 30 Kilometer<br />

Düsseldorf‐Innenstadt: ca. 35 Kilometer<br />

Venlo (Niederlande): ca. 35 Kilometer<br />

Gegenüber diesen Einzelhandelsagglomerationen im Umfeld ist der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> aufgrund des vergleichsweise geringen<br />

Einzelhandelsbesatzes grundsätzlich benachteiligt. Als weitere Faktoren kommen die Knappheit der Entwicklungsflächen im eigentli‐<br />

chen Kernbereich, die Nachteile bei verkehrlicher Erschließung sowie die heterogene Interessenslage der Akteure hinzu.<br />

Um so wichtiger ist es, das zentrale Alleinstellungsmerkmal der <strong>Ortskern</strong>e insbesondere gegenüber peripher gelegenen Einzelhandels‐<br />

agglomerationen zu nutzen: Es handelt sich hier um die städtebauliche Gestalt, die auch in <strong>Neukirchen</strong> einen geschichtlichen Erlebnis‐<br />

raum darstellt, sowie um die Nutzungsmischung aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und weiteren öffentlichen und privaten Dienst‐<br />

leistungen.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 23


Diesen auch für den <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> gegebenen Vorteil einer gewachsenen Innenstadt gilt es zu stärken und fortzuentwickeln,<br />

um ihn auch zukünftig in Teilen als Einzelhandelsstandort attraktiv zu erhalten.<br />

Da die zum Teil über Jahrhunderte gewachsenen Kernbereiche in Konkurrenz zu am Reißbrett konzipierten Einkaufszentren, in denen<br />

von einer optimierten Grundrissgestaltung bis zu Beleuchtung und Musikbeschallung jedes Detail inszeniert ist, stehen, sollte bei dem<br />

Versuch einer Aufwertung des <strong>Ortskern</strong>s insbesondere in den Hauptgeschäftslagen neben einem möglichst attraktiven Einzelhandelsan‐<br />

gebot auch intensiv auf das bauliche Erscheinungsbild geachtet werden.<br />

Im Bereich des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> wurde daher eine detaillierte Analyse der verkehrlichen Erreichbarkeit, Parksituation, Typolo‐<br />

gie / baulichen Struktur, Architektur / Fassadengestaltung / Warenpräsentation, des öffentlichen Raumes und der Fußwegebeziehungen<br />

durchgeführt.<br />

Grundsätzlich ist festzustellen, dass der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> im Hinblick auf Rahmenbedingungen wie Erreichbarkeit und Park‐<br />

platzangebot gut aufgestellt ist. Zudem wurde der <strong>Ortskern</strong> punktuell durch die Erstellung neuer Gebäude aufgewertet. Demgegenüber<br />

ist festzuhalten, dass es einige Defizite bei Erscheinungsbild und Warenpräsentation der ansässigen Geschäfte gibt. Verbesserungspo‐<br />

tenzial besteht zudem insbesondere bei der Aufwertung der Zugänge in die Hochstraße.<br />

Die wesentlichen Ergebnisse sind auf den folgenden Seiten dargestellt, ergänzt um eine anschauliche Fotodokumentation der wichtigs‐<br />

ten Stärken und Schwächen.<br />

1. Nutzungsmischung<br />

Der Einzelhandel erstreckt sich entlang der Hochstraße und der Andreas‐Bräm‐Straße und dehnt sich von Norden nach Süden über den<br />

<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> aus. Die stärkste Konzentration an Einzelhandelsgeschäften befindet sich an der Hochstraße, weiter in Richtung<br />

Süden bis zur Niederrheinallee nimmt der Einzelhandelsbesatz deutlich ab. Diese Tendenz hat sich in den vergangenen Jahren durch die<br />

Umnutzung von Ladenlokalen bestätigt.<br />

Das im <strong>Ortskern</strong> anzutreffende Einzelhandelsangebot umfasst auch heute noch Waren aus allen Bedarfsbereichen. Zum Teil sind Ge‐<br />

schäfte vorhanden, die in solch kleineren Einkaufsstraßen eigentlich nicht mehr zu erwarten gewesen wären (Elektrofachmarkt, Fahr‐<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 24


adgeschäft). Die Einzelhandelsstruktur ist vielfach durch kleinflächige, inhabergeführte Fachgeschäfte geprägt. Die Nahversorgungssi‐<br />

tuation ist noch durch einen Supermarkt als Vollsortimenter im <strong>Ortskern</strong>, ein Reformhaus sowie weitere Betriebe des Lebensmittel‐<br />

handwerkes sichergestellt. Auch der einmal wöchentlich stattfindende Wochenmarkt ergänzt die Angebotspalette der Nahversorgung.<br />

Ein Discounter oder zeitgemäßer Drogeriemarkt fehlt aber als Frequenzbringer; der vor einigen Jahren errichtetet Discounter jenseits<br />

der Andreas‐Bräm‐Straße kann diese Funktion nicht übernehmen.<br />

Auffällig ist der Mangel an Angeboten für jüngere Leute. Einzelhandelseinrichtungen oder Gastronomiebetriebe speziell für diese Ziel‐<br />

gruppe sind praktisch nicht vorzufinden. Auch bekannte Filialisten (insbesondere im Bereich Bekleidung / Schuhe / Kosmetik) sucht man<br />

vergebens. Es ist daher davon auszugehen, dass markenbezogene Käufe in erster Linie in den die <strong>Stadt</strong> <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> umgebenden<br />

Zentren getätigt werden.<br />

Daneben weist der <strong>Ortskern</strong> eine relativ hohe Nutzungsmischung bzw. eine große Vielfalt an unterschiedlichen Nutzungen auf, in der<br />

neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungs‐, Kultur‐ und Bildungsangebote sowie öffentliche Einrichtungen eine gewisse Rolle spie‐<br />

len.<br />

Die räumliche Ausstrahlung des <strong>Ortskern</strong>s in die Region ist aufgrund der Überschneidungen mit Einzugsbereichen wesentlich größerer<br />

Städte im Umfeld als sehr gering zu bezeichnen. Eine Erhöhung der Ausstrahlungskraft durch Ansiedlungen innerhalb des räumlich be‐<br />

grenzten <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> ist aufgrund der Kraft und Größe der umliegenden Oberzentren nicht realistisch.<br />

Im Falle einer sich abzeichnenden Betriebsaufgabe auch des Lebensmittel‐Vollsortimenters ist von einem weiteren Funktionsverlust und<br />

einer Abnahme der Besucherfrequenz im <strong>Ortskern</strong> auszugehen.<br />

2. Verkehrliche Situation<br />

2.1 Erreichbarkeit für den motorisierten Verkehr<br />

Die überregionale Verkehrsanbindung von <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> ist aufgrund der Situation der Einzelhandelslandschaft in der Rhein‐Ruhr‐<br />

Region für den <strong>Ortskern</strong> nicht von erheblicher Bedeutung. Die Erreichbarkeit für auswärtige Besucher kann als Bewertungskriterium da‐<br />

her vernachlässigt werden.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 25


Innerörtlich kann der <strong>Ortskern</strong> über die Andreas‐Bräm‐Straße erreicht werden, die wiederrum an die Niederrheinallee im Süden und<br />

<strong>Neukirchen</strong>er Ring bzw. Geldernsche Straße im Norden anbindet. Der eigentliche <strong>Ortskern</strong> ist insbesondere aus Richtung Süden von der<br />

Andreas‐Bräm‐Straße aus grundsätzlich gut erreichbar. Jedoch erschweren die abseitige Lage der Hochstraße und die baulichen Gege‐<br />

benheiten die optische Anbindung des <strong>Ortskern</strong>s an die Andreas‐Bräm‐Straße. Für Ortsunkundige ist eine Wahrnehmung des <strong>Ortskern</strong>s<br />

ohne das Wissen, dass es einen solchen gibt, praktisch nicht möglich. Es fehlt eine deutliche und hervorgehobene Beschilderung der Zu‐<br />

gangsmöglichkeiten zum <strong>Ortskern</strong> sowie des Parkplatzangebotes.<br />

Im Zusammenhang mit der verkehrlichen Erschließung des <strong>Ortskern</strong>s ist auch auf die Wettbewerbssituation mit autokundenorientierten<br />

Angeboten hinzuweisen. Die Besucher akzeptieren i. d. R. die Einschränkung (Fußgängerzone / verkehrsberuhigte Zonen), sofern den‐<br />

noch möglichst kurze und attraktive Wegeverbindungen zwischen Parkplätzen und Geschäftslagen vorhanden sind und diese auch so<br />

wahrgenommen werden. Der Einzelhandel in <strong>Neukirchen</strong> steht allerdings in intensivem Wettbewerb mit den großen Angeboten auto‐<br />

kundenorientierter Standorte in den umgebenden Städten. Daher haben die verkehrliche Erreichbarkeit, eine verständliche Beschilde‐<br />

rung und das Parkplatzangebot in diesem Fall einen besonders hohen Stellenwert.<br />

2.2 Rad‐ und Fußwegebeziehungen<br />

In <strong>Neukirchen</strong> ist der wichtigste Einkaufsbereich als Fußgängerzone bzw. verkehrsberuhigter Bereich ausgebildet. Die Bruchstraße er‐<br />

möglich ein Queren der Hochstaße in West‐Ost‐Richtung. In der Vergangenheit bestanden Überlegungen, auch diesen Bereich zur Fuß‐<br />

gängerzone zu erklären oder während Marktzeiten zu sperren. Da allerdings die verkehrliche Erreichbarkeit ein wichtiges Kriterium für<br />

Käufer ist, wird vom Verfasser empfohlen, eine (temporäre oder dauerhafte) Sperrung nur für den Fall vorzunehmen, dass eine Gefähr‐<br />

dung schwächerer Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Kinder) eintritt. Bisher liegen aber keine Hinweise auf ein erhöhtes Gefährdungspo‐<br />

tential vor.<br />

Grundsätzlich ist die Haupteinkaufslage aus allen Richtungen über z.T. wenig befahrene Straßen gut für Fußgänger und Radfahrer zu er‐<br />

reichen. In einigen Bereichen existieren auch vom Straßenverkehr unabhängige Fußgängerwege (z.B. entlang der Mozartstraße und im<br />

Bereich des Kinderspielplatzes). Insgesamt ist eine ausreichende Fußgängerfreundlichkeit und –sicherheit überall im <strong>Ortskern</strong> gegeben.<br />

Auch die sozialen Infrastruktureinrichtungen wie Spielplätze, Kindergärten und die Bücherei sind so gut für den nichtmotorisierten Ver‐<br />

kehr zu erreichen. Allerdings ist der <strong>Ortskern</strong> aufgrund eines unzureichenden Beschilderungssystemes derzeit nicht gut auffindbar.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 26


Wenig genutzt und nicht attraktiv ist die fußläufige Anbindung des neuen Discounters an der Andreas‐Bräm‐Straße zum <strong>Ortskern</strong>. Ein<br />

Austausch mit der Geschäftslage entlang der Hochstraße findet nur in einem untergeordneten Umfang statt. Neben der räumlichen Dis‐<br />

tanz (verbunden mit der Bequemlichkeit vieler Kunden, die mit dem Auto den Einkauf tätigen) sind sicherlich auch die fehlende optische<br />

Verbindung und die erforderliche Querung der breiten Andreas‐Bräm‐Straße Gründe dafür, dass sich die durch die Discounter‐<br />

Ansiedlung erhoffte Belebung der Hochstraße nicht erfüllt hat.<br />

Der Durchgang vom Lebensmittelmarkt zur Hochstraße ist dunkel und vermittelt teilweise eine Hinterhofatmosphäre.<br />

Nur erschwert gelangt man zu den Nutzungen auf der östlichen Seite der Andreas‐Bräm‐Straße, da der Verkehrsraum dazwischen als<br />

Barriere für Fußgänger wirkt.<br />

2.3 Ruhender Verkehr<br />

Grundsätzlich ist positiv hervorzuheben, dass ein zentrumsnahes Parkplatzangebot (insbesondere für Kurzzeitparker) im Nahbereich der<br />

Hochstraße gegeben ist. Im Umfeld des <strong>Ortskern</strong>s bestehen zahlreiche Parkmöglichkeiten, darunter mehrere größere ebenerdige Stell‐<br />

platzanlagen (Parkplatz vor dem Gemeindehaus am nördlichen Ende der Fußgängerzone Hochstraße, Senkrechtparker in der Mozart‐<br />

straße am südlichen Ende der Hochstraße, Parkplatzanlage vor dem Lebensmittelmarkt ´Kaisers`) sowie straßenbegleitende Kurzzeit‐<br />

parkplätze im Verlauf verschiedener Straßen des <strong>Ortskern</strong>s. Während in den 3 genannten Stellplatzanlagen Kurzzeitparkplätze angebo‐<br />

ten werden, stehen in den umgebenden Straßen kostenfreie Stellplätze auch für Dauerparker zur Verfügung.<br />

Alle diese Stellplatzanlagen sind gut an den Haupteinkaufsbereich entlang der Hochstraße angebunden. Bei Begehungen an unter‐<br />

schiedlichen Wochentagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten wurden ausreichende Stellplatzverfügbarkeiten vorgefunden. Die Er‐<br />

reichbarkeit der Parkplätze ist aber aufgrund einer mangelnden Ausschilderung mit Ausnahme des Parkplatzes von ´Kaisers` als schwie‐<br />

rig zu bezeichnen. Vereinzelt sind die aufgestellten Hinweisschilder für den Autofahrer aus dem fahrenden Fahrzeug im Verkehrsfluss<br />

nicht direkt zu erkennen. Von daher sollte geprüft werden, ob für die Parkplatzstandorte die zugehörigen Hinweisschilder an geeignete‐<br />

ren Standorten aufgestellt werden können. In Teilen ist die Gestaltung der Parkplatzanlagen verbesserungswürdig (v.a. nördlich der<br />

Hochstraße).<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 27


Die Einrichtungen im Verlauf der Andres‐Bräm‐Straße weisen in der Regel ausreichende Parkmöglichkeiten vor dem jeweiligen Gebäude<br />

auf. Allerdings wirkt die viel befahrene und überbreite Straße als trennendes Element zwischen den Einzelhandels‐ und Dienstleis‐<br />

tungseinrichtungen östlich der Straße und dem zentralen Einkaufsbereich entlang der Hochstraße.<br />

3. Typologie / bauliche Struktur<br />

Der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> entstand seit dem 13. Jahrhundert im Bereich rund um die Dorfkirche. Die einstige Siedlungsstruktur mit<br />

dem Kristallisationspunkt im Eckbereich der Hochstraße / Bruchstraße ist auch heute noch im Straßenbild erkennbar. Allerdings sind<br />

aufgrund des Bevölkerungswachstums im Zuge der Industrialisierung und auch beim Wiederaufbau nach dem Krieg umfangreiche Sied‐<br />

lungserweiterungen vorgenommen worden. Im Betrachtungsbereich dieses Entwicklungskonzeptes gibt es historischen Gebäudebe‐<br />

stand in nennenswertem Umfang nur im Bereich der Hochstraße. Hier befinden sich vereinzelt historisch wertvolle Gebäude, die durch<br />

einen <strong>Stadt</strong>rundgang mit entsprechenden Erläuterungstafeln kenntlich gemacht worden sind.<br />

Im Verlauf der Hochstraße gibt es mehrere Platzbereiche / Aufweitungen, die insgesamt zu einem ansprechenden Siedlungsbild des<br />

<strong>Ortskern</strong>s beitragen. Zu nennen sind hier vor allem der Bereich rund um die evangelische Dorfkirche, die Platzsituation im Bereich der<br />

<strong>Stadt</strong>bücherei sowie eine kleine zur Hochstraße orientierte Platzaufweitung nördlich des Gebäudekomplexes mit dem Kaiser´s‐<br />

Lebensmittelmarktes.<br />

Entlang der Hochstraße säumen die überwiegend II‐geschossigen, ursprünglichen und historischen Gebäude in traufständiger Stellung<br />

den Straßenverlauf. Mit der historischen Haupterschließung Hochstraße wurden die anliegenden Grundstücke erreicht; viele Grundstü‐<br />

cke haben daher immer noch eine Zufahrtsmöglichkeit von der Hochstraße. Trotz eines geschlossenen wirkenden Straßenraumes sind<br />

die Gebäude nicht als geschlossene Bebauung errichtet.<br />

Im Gegensatz stehen hierzu neuere Gebäude, die im historischen Teil an der Hochstraße bzw. im Kreuzungsbereich mit der Mozartstra‐<br />

ße errichtet worden sind. Bei diesen in jüngerer Vergangenheit errichteten Gebäuden handelt es sich um geschlossene Baukörper, die<br />

meist giebelständig und in einer III‐geschossigen Bauweise errichtet worden sind. Mit dieser großmaßstäblicher angelegten Bebauung<br />

konnten flexiblere Grundrisse vor allem für Einzelhandelsnutzungen in den Erdgeschosszonen generiert werden, die außen durch witte‐<br />

rungsbeständige Kolonnaden begleitet sind. Die Gliederung der Fassade durch Vor‐ und Rücksprünge und Ausprägung einzelner Giebel<br />

nimmt hierbei die Prägung der historischen eher kleinteiligeren Situation auf.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 28


Der zweigeteilte Charakter des erweiterten <strong>Ortskern</strong>s wird durch die eher offen gehaltene Bebauung entlang der Andreas‐Bräm‐Straße<br />

bestimmt. Einseitig auf der westlichen Seite zurückversetzt vom Straßenverlauf reihen sich größere Einzelgebäude, die mit überwiegend<br />

Dienstleistungseinrichtungen durchsetzt sind. Der gesamte Erweiterungsbereich ist hauptsächlich durch die Verkehrsfläche der<br />

Andres‐Bräm‐Straße geprägt.<br />

4. Architektur / Fassadengestaltung<br />

Die Gestaltungsqualität des <strong>Ortskern</strong>s ist sehr heterogen: Einzelne gut gepflegte Gebäude stehen neben sanierungsbedürftigen Objek‐<br />

ten. In einigen Fällen ist auf mangelnde Erhaltung und Pflege der Bausubstanz hinzuweisen, welches insbesondere im Bereich der Ein‐<br />

kaufslagen im Hinblick auf die Attraktivität des <strong>Ortskern</strong>s als negativ zu bewerten ist.<br />

Erheblicher Sanierungsbedarf besteht am südlichen Ende der Hochstraße als wesentlichem Eingang in den alten <strong>Ortskern</strong> von Süden.<br />

Dieser Bereich ist durch Leerstand und verfallene Bausubstanz geprägt. Auch im Verlauf der Hochstraße befinden sich Gebäude, die<br />

derzeit vom Leerstand geprägt sind. Zu erwähnen ist noch die Gestaltung von Gebäuden, die von Leerständen betroffen sind. Leerstän‐<br />

de kommen nahezu zwangsläufig in Einkaufslagen vor, es sollte aber einem gewissen gestalterischen Niveau entsprochen werden (z. B.<br />

keine unkontrollierte Plakatierung). Jeder einzelne Leerstand wirkt nicht nur auf die Immobilie, sondern auf das gesamte Umfeld nega‐<br />

tiv. Leerstände eignen sich vielmehr vorübergehend als Informationsflächen (z. B. für Vereine, Veranstaltung, aktuelle <strong>Stadt</strong>entwick‐<br />

lungsplanungen) oder als zusätzliche Schaufenster‐ / Werbefläche für andere Geschäfte sowie ggf. für attraktive Zwischennutzungen.<br />

Anzumerken ist aber ebenso, dass Neubauten (z. B. Gebäudekomplex Kreuzungsbereich Hochstraße Mozartstraße) das <strong>Stadt</strong>bild positiv<br />

aufwerten (vgl. Stärken III).<br />

5. Öffentlicher Raum / Aufenthaltsqualität<br />

5.1 Möblierung / Bodenbelänge<br />

Entsprechend des historischen <strong>Stadt</strong>grundrisses des Zentrums an der Hochstraße ist der öffentliche Bereich durch eine historisierende<br />

Möblierung ausgestattet. Hierbei korrespondieren Altstadtlaternen mit der sonstigen Möblierung, wie Poller, Bänke Papierkörbe und<br />

einem historisierenden Pumpbrunnen. In den angrenzenden Bereichen der Hochstraße, wie der Bruchstraße und dem Platzbereich Ecke<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 29


Andreas‐Bräm‐Straße / Mozartstraße, erfolgten unterschiedliche und neuere Ausstattungen des öffentlichen Raumes. Ein einheitliches<br />

Bild ist nicht verfolgt worden. In den Sommermonaten werden die Platzaufweitungen im historischen Zentrum von der ansässigen Gast‐<br />

ronomie durch Außenbestuhlung genutzt. Diese zeigt sich in Teilen in einer ansprechenden Qualität (z. B. am Missionshof), verfolgt aber<br />

keine einheitliche Gestaltung. Der Bereich des historischen Zentrums ist mit unterschiedlichen Materialien gestaltet. Die Hochstraße ist<br />

mit Betonsteinpflaster, gegliedert durch Natursteinbänder befestigt. Im Bereich der Platzaufweitungen und im Umfeld der Dorfkirche ist<br />

mit Natursteinpflaster aus Basalt und Backsteinpflaster ein höherwertiges Material verlegt worden. Insgesamt wird mit den Materialien<br />

der Charakter einer Fußgängerzone bzw. einer Anliegerstraße unterstützt.<br />

5.2 Grün‐ / Ruhe‐ / Spielgelegenheiten<br />

Im unmittelbaren Umfeld des <strong>Ortskern</strong>s finden sich eine insgesamt gute Ausstattung mit Grünflächen, die temporäre Möglichkeiten<br />

zum Ausruhen und Spielmöglichkeiten für Kinder bieten.<br />

Dem Auftakt des historischen Zentrums vorgelagert befindet sich eine baumbestandene öffentliche Grünfläche im Kreuzungsbereich<br />

der Andreas‐Bräm‐Straße und der Mozartstraße, in der zudem 1927 ein Kriegerehrendenkmal errichtet wurde. Von hier aus begleitet<br />

auf der südlichen Straßenseite ein Grünstreifen mit Wegeverbindung die Mozartstraße in westlicher Richtung und unterstreicht den<br />

grünen Eindruck.<br />

Neben Sitzmöglichkeiten im Straßenraum befindet sich in rückwärtiger Lage der Hochstraße ein öffentlicher Kinderspielplatz, der von<br />

den umliegenden Straßen und auch der Hochstraße aus fußläufig erreichbar ist. Den nördlichen Abschluss des historischen Zentrum bil‐<br />

det als Grünfläche die Friedhofsanlage zwischen der Hochstraße und Ludwig‐Doll‐Straße.<br />

In exponierter Lage bietet der Grafschafter‐Platz westlich von der Ortsmitte Möglichkeiten zum Verweilen bzw. Spielen. Mittlerweile<br />

zeigen sich hier allerdings Erscheinungen der geringen Nutzung und Alterung der Anlage. Dieses resultiert auch sicherlich aus der heute<br />

nicht mehr zeitgemäßen Gestaltung und Ausstattung der Platzfläche.<br />

Auch im Verlauf der beengten Hochstraße sind Gehölzpflanzungen vorgenommen worden, die sich mittlerweile jedoch zu großkronigen<br />

Bäumen entwickelt haben. Die heute entwickelten Ausdehnungen der Baumäste führen in den engen Gassen daher zur Schattenbil‐<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 30


dung. In Teilbereichen entstehen hierdurch dunkle Räume, die nicht zur Aufenthaltsqualität beitragen. Weitere ausgeprägte Bäume<br />

säumen das Umfeld der Kirche und stehen einreihig entlang der Bruchstraße bis zur Andreas‐Bräm‐Straße.<br />

Im Zuge der beabsichtigten Erneuerung der Kanalinfrastruktur im Zentrum von <strong>Neukirchen</strong> besteht die Möglichkeit, ein Grünausstat‐<br />

tungskonzept für die Hochstraße und angrenzenden Straßen im Rahmen einer Neugestaltung der Oberflächen vorzunehmen und die<br />

vorhandene, zu starke Verschattung einzelner Bereiche zu beheben.<br />

Ebenso kann über eine Neugestaltung der öffentlichen Grünfläche im Falle einer möglichen Neubebauung auf dem Grundstück des<br />

<strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins nachgedacht werden. Ziel sollte hier eine Freihaltung von Sichtachsen in Richtung Hochstraße sein. Mit<br />

diesen Maßnahmen können positive Effekte für die Hochstraße erzielt werden, die die Aufenthaltsqualität und Attraktivität und damit<br />

auch die Voraussetzungen für Einzelhandelsbetriebe verbessern können.<br />

Die Attraktivierung des Grafschafter Platzes durch ein Neugestaltungskonzept wird hingegen weniger Auswirkungen auf den zentralen<br />

Bereich rund um die Hochstraße haben und die Einzelhandelssituation in der Hochstraße nicht verbessern können. Aufgrund des Zu‐<br />

standes und einer überholten Ausstattung der Platzfläche ist eine Neugestaltung als eigenständiges Projekt jedoch bereits in Diskussion<br />

(siehe Vorlage der Verwaltung im Anhang).<br />

Im Zusammenspiel mit einer Verlängerung der gestalteten Grünfläche südlich der Mozartstraße kann eine engere Verzahnung des Graf‐<br />

schafter Platzes mit der Hochstraße erreicht und die Attraktivität des Bereiches westlich der Hochstraße insgesamt erhöht werden.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 31


III.2. Bilderübersicht Stärken und Schwächen<br />

Bilderübersicht: Stärken<br />

a. Gebäude<br />

+ teilweise attraktive, historische Gebäudefassaden<br />

+ Gestaltung der Neubebauung in Anpassung an den dörflichen <strong>Ortskern</strong><br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 32


. Nutzung des öffentlichen Raumes<br />

+ Belebung durch Gastronomieeinrichtungen,<br />

die Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien anbieten<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 33


c. Grünflächen<br />

+ Gepflegte Grünflächen im Umfeld der Hochstraße<br />

+ Großer Spielbereich mit Anbindung an die Hochstraße<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 34


Bilderübersicht: Schwächen<br />

a. Baulicher Zustand der Gebäude<br />

‐ Mangelhafter baulicher Zustand der Gebäude in den beiden Eingangsbereichen der Hochstraße<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 35


. Gestalterische Mängel der Bausubstanz<br />

‐ Kolonnaden ohne Nutzen lassen die Neubebauung wie einen Riegel im Verlauf der Hochstraße erscheinen<br />

‐ Vernachlässigung von Schaufenster und Fassaden<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 36


c. Gestaltung des öffentlichen Raumes<br />

‐ Vernachlässigung von <strong>Stadt</strong>mobiliar = geringe Aufenthaltsqualität<br />

‐ Dicht gepflanzte, großkronige Bäume verschatten Fußgängerbereiche<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 37


‐ Teilweise fehlende, in anderen Fällen kaum<br />

lesbare Beschilderung des <strong>Ortskern</strong>s<br />

‐ Unzureichende Beschilderung der Parkmöglichkeiten<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 38


d. Nutzungsdefizite<br />

‐ Mangelhafte Funktionszuweisung und Gestaltung des<br />

Grafschafter Platzes<br />

‐ Ungenutzte Brachflächen in Sichtlage der Hauptverkehrsstraßen<br />

hier: Andreas‐Bräm‐Straße / NIederrheinallee<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 39


III.3. Zusammenfassendes Stärken‐Schwächen‐Profil des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong><br />

Stärken Schwächen<br />

Diversifiziertes Spektrum an Einzelhandels‐ und Dienst‐<br />

leistungseinrichtungen<br />

Hoher Anteil inhabergeführter, individuellen Fachge‐<br />

schäfte<br />

Öffentliche Einrichtungen entlang des Einzelhandelsbe‐<br />

reiches vorhanden (Bücherei, Kindergärten, Bildungsein‐<br />

richtungen)<br />

Funktionsmischung zwischen öffentlichen und privaten<br />

Einrichtungen gegeben<br />

Stationäre Betriebe werden durch einen Wochenmarkt<br />

ergänzt<br />

Verschiedene Gastronomiebetriebe mit Sitzmöglichkeiten<br />

auch im Freien<br />

Nutzungs‐/Einzelhandelsstruktur<br />

Relativ große räumliche Ausdehnung des Innenstadtbereiches mit<br />

„auslaufenden“ Lagen<br />

Keine räumliche Ausstrahlung des <strong>Ortskern</strong>s in die Region (Über‐<br />

schneidungen mit Einzugsbereichen größerer Städte und Einkaufs‐<br />

zentren)<br />

Fehlender Frequenzbringer innerhalb des Einkaufsbereiches Hoch‐<br />

straße (z.B. Discounter, Drogeriemarkt)<br />

Nach Insolvenz einer namhaften Drogeriemarktkette befindet sich<br />

im Untersuchungsbereich kein Drogeriemarkt mehr. Ein grundle‐<br />

gendes Element der Nahversorgung fehlt damit in <strong>Neukirchen</strong><br />

Lücken im Markenbesatz insbesondere für jüngere Leute (v.a. Be‐<br />

kleidung, Schuhe, Kosmetik)<br />

Überwiegend klein‐ und kleinststrukturierte Geschäfte<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 40


Stärken Schwächen<br />

Der zentrale Bereich des <strong>Ortskern</strong>s ist mit dem PKW di‐<br />

rekt erreichbar<br />

Zentral gelegene und kostenfreie Parkgelegenheiten<br />

Der <strong>Ortskern</strong> ist auch für Fußgänger über ausreichend<br />

breite und gut ausgebaute Fußwege zu erreichen (in Tei‐<br />

len separat vom motorisierten Verkehr geführt)<br />

Straßenquerschnitt der Hochstraße mit dörflichem Cha‐<br />

rakter<br />

Abwechslungsreiche Abfolge von Straßen / Plätzen ent‐<br />

lang der Hochstraße<br />

Sauberkeit im öffentlichen Raum und gepflegte Grünan‐<br />

lagen<br />

Verkehrliche Erreichbarkeit / Parken<br />

Überbreite Andreas‐Bräm‐Straße trennt die Einzelhandels‐ und<br />

Dienstleistungseinrichtungen östlich der Straße vom zentralen Ein‐<br />

kaufsbereich entlang der Hochstraße<br />

Durch mangelnde Beschilderung und Nachvollziehbarkeit er‐<br />

schwerte Anfahrbarkeit innenstadtnaher Parkplätze<br />

Architektur / öffentlicher Raum<br />

Mangelhafte Gestaltung und Attraktivität der <strong>Stadt</strong>eingänge Hoch‐<br />

straße<br />

Einige Läden mit veraltetem Erscheinungsbild und unattraktiver<br />

Außenwerbung<br />

Problematischer Anteil an Leerständen im südlichen Teil der Hoch‐<br />

straße und der Bruchstraße<br />

Teilweise anspruchsvolle Architektur von Neubauten Teilweise ungepflegtes <strong>Stadt</strong>mobiliar<br />

Einheitlicher Gestaltungswille im öffentlichen Raum er‐<br />

kennbar (Bodenbelag)<br />

Möglichkeit zur weiteren Verbesserung des öffentlichen<br />

Raumes nach Durchführung der anstehenden Kanalbau‐<br />

arbeiten<br />

Nur geringe Aufenthaltsqualität innerhalb der öffentlichen Flä‐<br />

chen/ wenige Sitzmöglichkeiten<br />

Fehlende Raumkante im Kreuzungsbereich Niederrheinallee / An‐<br />

dreas‐Bräm‐Straße<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 41


Der Einkaufsbereich ist aus fast allen Bereichen nördlich<br />

der Niederrheinallee fußläufig über kleinere Straßen er‐<br />

reichbar<br />

Auch die ergänzenden sozialen Infrastruktureinrichtun‐<br />

gen im Bereich des <strong>Ortskern</strong>s sind für nichtmotorisierte<br />

Verkehrsteilnehmer gut erreichbar<br />

„Tote“ Schaufenster aufgrund von Leerständen oder Nutzungen,<br />

die keine Schaufenster benötigen (z.B. Ärztehaus am südlichen En‐<br />

de der Hochstraße)<br />

Fußwege‐/Fußwegebeziehungen<br />

Geringe Passantenfrequenz in der Hochstraße<br />

Unattraktive Gestaltung der Andreas‐Bräm‐Straße für Fußgänger<br />

(stärkeren Verkehrsteilnehmer wird Vorrang gegeben )<br />

Unzureichende Fußgängeranbindung des Discounters an der An‐<br />

dreas‐Bräm‐Straße zum Einkaufsbereich Hochstraße<br />

Verbesserungswürdige Gestaltung des Durchgangs vom Lebens‐<br />

mittelmarkt zur Hochstraße<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 42


IV. Maßnahmenkonzept zur Weiterentwicklung des <strong>Ortskern</strong>s <strong>Neukirchen</strong><br />

IV.1. Handlungsfelder<br />

Ergebnis der Situationsanalyse, des Leerstandskatasters sowie der städtebaulichen Analyse war ein Stärken‐Schwächen‐Profil des Orts‐<br />

kerns <strong>Neukirchen</strong> (vgl. Kapitel III.). Auf Basis dieser Stärken und Schwächen sowie des Einzelhandelskonzeptes werden sechs wesentli‐<br />

che Handlungsfelder als Oberziele zur Weiterentwicklung des <strong>Ortskern</strong>s formuliert. Die Erarbeitung eines übergeordneten städtebauli‐<br />

chen Leitbildes ist dagegen nicht erforderlich, da in der Vergangenheit schon über viele Jahre Überlegungen und Maßnahmen für den<br />

<strong>Ortskern</strong> getroffen wurden.<br />

Diese Handlungsfelder als Oberziele lauten:<br />

1. Entwicklung des Einzelhandels‐ und Gastronomieangebotes<br />

2. Attraktivierung des bestehenden Einzelhandelsangebotes<br />

3. Nutzung weiterer Potentialflächen<br />

4. Aufwertung des Erscheinungsbildes<br />

5. Verbesserung der Verkehrs‐ und Parksituation<br />

6. Weiterentwicklung von Marketing und Kommunikation.<br />

Im Nachfolgenden werden konkrete Maßnahmen vorgestellt, die in den einzelnen Handlungsfeldern zum Erreichen der o. a. Oberziele<br />

beitragen sollen. Diese verstehen sich als Empfehlungen des Verfassers und sollten im weiteren Verlauf gemeinsam mit der <strong>Stadt</strong>ver‐<br />

waltung und den Akteuren vor Ort diskutiert und hinsichtlich ihrer Priorität und zeitlichen Einordnung gewichtet sowie hinsichtlich ihrer<br />

Zuständigkeiten konkretisiert werden.<br />

Die maßgeblich zuständigen Akteure werden in der letzten Spalte aufgeführt. Die Abkürzungen sind wie folgt zu verstehen:<br />

P = private Engagement oder Investment; ggf. ist die <strong>Stadt</strong> NV in beratender Funktion hinzuzuziehen<br />

NV = <strong>Stadt</strong> <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 43


NRW = Land NRW (vertreten durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW)<br />

RAG = Kanalsanierung mit Straßenwiederherstellung durch die RAG (Vertrag RAG mit der <strong>Stadt</strong>)<br />

Werbering = zentrale Marketingorganisation für den <strong>Ortskern</strong><br />

IV.2. Handlungsfeldbezogene Maßnahmen<br />

1.1<br />

1.2<br />

Handlungsfeld 1: Entwicklung des Einzelhandels‐ und Gastronomieangebots<br />

Maßnahme<br />

Räumliche Steuerung neuer Ein‐<br />

zelhandelsvorhaben durch die<br />

Begrenzung des Haupteinkaufsbe‐<br />

reichs<br />

Optimierung des Branchenmixes<br />

Strategie / Arbeitsschritte<br />

‐ Einzelhandelseinrichtungen sollten im Bereich der Hochstraße konzentriert<br />

und ein weiteres „Ausfransen“ des Einkaufsbereichs verhindert werden<br />

(dabei ist aber ein Berücksichtigung des Bestandsschutzes unerlässlich)<br />

‐ Freiwerdende Grundstücke außerhalb des eigentlichen <strong>Ortskern</strong>s sollten<br />

keiner Einzelhandelsnutzung zugeführt werden<br />

� Politischer Beschluss zur Änderung des Einzelhandelskonzepts: Änderung<br />

der Ausdehnung der definierten, einzelhandelsbezogenen Innenstadt bis<br />

auf Höhe der Alten Rathausstraße<br />

‐ Versuch zur Ansiedlung eines Drogeriemarktes oder eines Lebensmittel‐<br />

marktes im unmittelbaren <strong>Ortskern</strong>bereich<br />

‐ nach Möglichkeit Umgestaltung des Grundstücks des <strong>Neukirchen</strong>er Erzie‐<br />

hungsvereins (siehe Punkt VI. – Standortkonzepte)<br />

‐ Versuch der Ergänzung des Einzelhandelsangebotes um Filialisten und Gast‐<br />

ronomiebetriebe auch für jüngeres Publikum<br />

Akteur<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 44<br />

P / NV<br />

NV<br />

P<br />

P<br />

P


1.3 Weitere Profilierung des Orts‐<br />

kerns<br />

1.4 Ausbau des gastronomischen An‐<br />

gebotes<br />

� Suchen von in Frage kommenden Filialisten durch die Wirtschaftsförderung<br />

oder den Einzelhandelsverband<br />

� Beratung von Vermietern und Eigentümern mit dem Ziel, entsprechende<br />

Mieter / Käufer zu finden<br />

� Beratung von Vermietern und Eigentümern mit dem Ziel, realistische Miet‐<br />

preise in Ansatz zu bringen<br />

‐ falls möglich, gezielte Ansiedlung fehlender Marken im mittleren und geho‐<br />

benen Profilierungsbereich (v.a. Bekleidung, Schuhe, Körperpflege)<br />

‐ Ziele sind ein möglichst breiter Mix aus Markenstores und individuellen<br />

Fachgeschäften, eine bewusste Stärkung des <strong>Ortskern</strong>s gegenüber den de‐<br />

zentralen Gewerbegebietslagen sowie eine breitere Zielgruppenansprache<br />

(z.B. auch Jüngere / Studenten)<br />

‐ Bereitstellung geeigneter Flächen in geeigneten Lagen (z.B. Ausloten von<br />

Möglichkeiten zur Umnutzung des Geländes <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsver‐<br />

eins)<br />

� Beratung der Grundstückseigentümer / Hinwirken von Politik und Verwal‐<br />

tung auf die angestrebte Lösung<br />

� Umsetzung der Zielvorstellungen durch planungsrechtliche Vorgaben (Auf‐<br />

stellung entsprechender vorhabenbezogener Bebauungspläne)<br />

‐ Förderung von Angebotsergänzungen (Gastronomie, die auch jüngere Ein‐<br />

wohner anspricht)<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 45<br />

NV<br />

NV (Wirtschafs‐<br />

Förderung)<br />

NV<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P / NV<br />

P / NV<br />

P


2.1<br />

2.2<br />

2.3<br />

Handlungsfeld 2: Attraktivierung des bestehenden Einzelhandelsangebotes<br />

Maßnahme<br />

Anstreben eines möglichst<br />

durchgängigen Geschäftsbesat‐<br />

zes in der Haupteinkaufslage<br />

Aufwertung der Außenwerbung<br />

und Warenpräsentation<br />

Modernisierung und Attraktivie‐<br />

rung des Erscheinungsbildes der<br />

Gebäude<br />

Strategie / Arbeitsschritte<br />

‐ Prüfung der Möglichkeiten zur Nutzung des Gebäudes im südlichen Ein‐<br />

gangsbereich der Fußgängerzone Hochstraße (siehe Vorschlag unter Punkt<br />

V.1 – Standortkonzepte)<br />

Begründung: Zentraler Standort am Beginn der Fußgängerzone; heute<br />

werden die Blicke aufgrund des leerstehenden Gebäudes nicht in Richtung<br />

Fußgängerzone geleitet<br />

‐ Verstärktes Bemühen um eine Nachfolgenutzung von nicht für den Einzel‐<br />

handel geeigneten Ladenlokalen durch Dienstleistungsbetriebe und in Ein‐<br />

zelfällen auch Wohnnutzungen<br />

� Zunächst keine Änderung des bestehenden Bebauungsplanes<br />

� Aber in begründeten Ausnahmefällen sollten beantragte Abweichungen<br />

mit dem Ziel, Ladenlokale zu Wohnzwecken umzunutzen, geprüft werden<br />

‐ Außenwerbung in vernünftigem Maße und qualitätsvoll zulassen, ggf. An‐<br />

passung der Gestaltungssatzung<br />

‐ Hinweise / Anregungen zur regelmäßigen Anpassung der Geschäfte an<br />

moderne Kundenansprüche (v.a. Warenpräsentation, Schaufenstergestal‐<br />

tung, Werbeanlagen, Barrierefreiheit) schaffen<br />

‐ Aufwertung der Gebäudefassaden im <strong>Ortskern</strong> unter Miteinbeziehung der<br />

Hauseigentümer<br />

Akteur<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 46<br />

P<br />

P/ Werbering<br />

NV<br />

P/NV<br />

P / Werbering<br />

P


2.4<br />

2.5<br />

aktives Flächen‐ und Leerstands‐<br />

management<br />

Entwicklung von Nutzungsalter‐<br />

nativen<br />

� Aktive „Einmischung“ und Unterstützung bei der Umgestaltung von Ge‐<br />

bäuden (z.B. im Zuge anstehender Sanierungs‐/Wärmedämmmaßnahmen)<br />

� Erarbeitung eines Gestaltungskataloges mit Beispielen und Gestaltungs‐<br />

vorschlägen als Richtschnur für Eigentümer oder Überarbeitung der Ge‐<br />

staltungssatzung<br />

‐ Früherkennung von bevorstehenden Geschäftsaufgaben / Leerständen,<br />

frühzeitige Reaktion auf sich abzeichnende Veränderungen<br />

� Förderung sinnvoller Zwischennutzungen für leer stehende Ladenlokale<br />

(z.B. Flohmarkt oder zusätzliche Ausstellungsfläche für andere Geschäfte /<br />

Künstler, als Informationsfläche für Vereine, Veranstaltungen, aktuelle<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungsplanungen) und damit „Kaschierung“ der leer stehenden<br />

Ladenlokale<br />

‐ offensive Suche nach neuen Nutzungen für Ladenlokale, die aufgrund ihrer<br />

Lage, Flächengröße / ‐zuschnitt, Umfeldbedingungen zukünftig aus be‐<br />

triebswirtschaftlicher Sicht nicht mehr für klassischen Einzelhandel geeig‐<br />

net sind. Alternative Nutzungen können z.B. sein: individuelle / experimen‐<br />

telle Anbieter, Kunsthandwerk (z.B. Werkstatt mit Ausstellung / Verkauf),<br />

Büros, Praxen, Dienstleistungen, Gastronomie, Kultureinrichtungen etc.<br />

‐ Entwicklung von Quartieren für hochwertiges innerstädtisches Wohnen<br />

(Identifizierung der Zielgruppen, verstärkte Nutzung des Potenzials „ruhi‐<br />

ges innerstädtisches Wohnen“)<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 47<br />

NV / P<br />

NV<br />

P/NV<br />

(Wirtschaftsför‐<br />

derung,) / Wer‐<br />

bering<br />

P/NV<br />

(Wirtschaftsför‐<br />

derung) / Wer‐<br />

bering<br />

NV


3.1<br />

3.2<br />

3.3<br />

Maßnahme<br />

Nachverdichtungspotentiale nutzen<br />

a) Ev. Gemeindehaus<br />

b) Mandelstraße<br />

c) Fläche östl. Kirche und Pastorat‐<br />

gebäude<br />

d) Heutiges Postgebäude an der<br />

Poststraße<br />

Handlungsfeld 3: Nutzung weiterer Potentialflächen<br />

Strategie / Arbeitsschritte<br />

‐ Nutzung der zur Verfügung stehenden Potentialflächen möglichst für<br />

Wohnungsbauflächen im Segment der Leute, die Geschäfte und Ein‐<br />

richtungen der sozialen Infrastruktur in fußläufiger Entfernung nutzen<br />

(z.B. Seniorenwohnen, Familien mit Kindern); weitere Ausführungen<br />

siehe unter Punkt V.1 – Standortkonzepte<br />

‐ Entwicklungen können nur erfolgen, wenn die jeweiligen Eigentümer<br />

die Maßnahmen aus eigener Kraft finanzieren<br />

� Abstimmung der Ziele mit den Eigentümern der ermittelten Potential‐<br />

flächen<br />

� Schaffung der planungsrechtlichen Grundlagen für eine Neubebauung<br />

im Bereich des heutigen Gemeindehauses<br />

Umnutzung des Polizeigebäudes ‐ Im Falle einer Standortaufgabe sollte eine Nachfolgenutzung vorzugs‐<br />

weise im Segment Wohnen erfolgen<br />

Nutzung des Eckgrundstücks Nieder‐<br />

rheinallee / Andreas‐Bräm‐Straße<br />

� Eine Umnutzung ist auf der Grundlage des § 34 BauGB unmittelbar ge‐<br />

nehmigungsfähig; weitere Arbeitsschritte zur Umsetzung des Zieles<br />

sind nicht erforderlich<br />

‐ Der Kreuzungsbereich sollte durch ein neues Gebäude städtebaulich<br />

akzentuiert werden. Nutzung: Büros, Wohnen, Dienstleistung<br />

‐ Aufgrund der Entfernung zum <strong>Ortskern</strong> ist eine Einzelhandelsansied‐<br />

lung nicht zu präferieren<br />

Akteur<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 48<br />

P<br />

NV / P<br />

P / NV<br />

P<br />

P


3.4<br />

‐ weitere Ausführungen siehe unter Punkt V.1 – Standortkonzepte<br />

� Abstimmung der Ziele mit dem Grundstückseigentümer<br />

� Investorensuche<br />

Baulückenschließung ‐ Nutzung von Baulücken für Wohnbebauung, um das Nachfragepotenti‐<br />

al zu stärken<br />

� ggfs. Aktualisierung des Baulückenkatasters aus dem Jahr 1994, um<br />

Potentiale zu ermitteln<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 49<br />

NV / P<br />

P<br />

P<br />

NV


4.1<br />

4.2<br />

Maßnahme<br />

Aufenthaltsqualitäten im öffentli‐<br />

chen Raum verbessern<br />

Gestaltqualität der privaten<br />

Grundstücksflächen sichern<br />

4.3 Bestehende Missstände beseiti‐<br />

gen<br />

Handlungsfeld 4: Aufwertung des Erscheinungsbildes<br />

Strategie / Arbeitsschritte<br />

‐ Die Möblierung im öffentlichen Raum ist zu erneuern bzw. zu ergänzen<br />

(Bänke erneuern, neue Sitzmöglichkeiten schaffen)<br />

� im Zuge der anstehenden Kanalbaumaßnahme ist ein Gestaltungskonzept<br />

für die Wiederherstellung der Hochstraße zu erarbeiten, dabei ist auf eine<br />

hohe Gestaltqualität der Oberflächen und des Mobiliars zu achten. Auch<br />

auf eine gute Begehbarkeit / Barrierefreiheit ist besondere Rücksicht zu<br />

nehmen<br />

� Umsetzung nach Fertigstellung Kanalbau im Rahmen der Wiederherstel‐<br />

lung der Hochstraße<br />

� im Zuge von Baugenehmigungen bei Bau‐/Umbaumaßnahmen sollte die<br />

bestehende gestalterische Beratung intensiviert werden<br />

� Überprüfung und Anpassung der Gestaltungssatzung an heutige Erforder‐<br />

nisse<br />

‐ Unattraktive Fassaden / Gebäude in schlechtem baulichen Zustand sollten<br />

aufgewertet werden (z.B. Gebäude im nördlichen und südlichen Eingangs‐<br />

bereich zum <strong>Ortskern</strong>, einzelne Gebäude im zentralen Bereich)<br />

� Gespräch mit den jeweiligen Eigentümern suchen<br />

Akteur<br />

NV / RAG<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 50<br />

NV<br />

NV<br />

P<br />

NV / Werbering


4.4<br />

4.5<br />

4.6<br />

4.7<br />

Durchgang Lebensmittelmarkt –<br />

Hochstraße gestalterisch aufwer‐<br />

ten<br />

Umgestaltung des Grafschafter<br />

Platzes<br />

Anbindung des Grafschafter Plat‐<br />

zes an den <strong>Ortskern</strong> verbessern<br />

Umgestaltung der Wohnsiedlun‐<br />

gen rund um den Grafschafter<br />

Platz<br />

4.8 Sichtachse von der Andreas‐<br />

Bräm‐Straße zur Hochstraße<br />

‐ Anregungen an den Eigentümer über die Sinnhaftigkeit einer Neugestal‐<br />

tung (Lichtgestaltung o.ä.)<br />

� Studentenarbeit initialisieren?<br />

‐ Neugestaltung des Grafschafter Platzes mit dem Ziel einer klaren Funkti‐<br />

onsteilung (siehe hierzu auch die Beratungsvorlagen des <strong>Stadt</strong>entwick‐<br />

lungsausschuss im Anhang 5)<br />

‐ Reduzierung der vorhandenen Bepflanzung<br />

‐ Schaffung von Spielmöglichkeiten für ältere Kinder (z.B. Bolzplatz)<br />

� Entwicklung eines Gestaltungskonzeptes<br />

‐ Es ist zu prüfen, ob ein Rückbau des Gebäudeblocks im Kreuzungsbereich<br />

Mozartstraße / Grevenstraße in Betracht kommt (Leerstandsproblematik?).<br />

In diesem Fall ist eine Verlängerung der Grünanbindung bis zum Grafschaf‐<br />

ter Platz möglich.<br />

� Abstimmung mit dem Eigentümer<br />

� Prüfung der planungsrechtlichen Grundlagen<br />

‐ Langfristig ist eine Neugestaltung der Wohnsiedlungen rund um den Graf‐<br />

schafer Platz sinnvoll. Als ein erster Step könnten 3 Gebäudezeilen zwi‐<br />

schen Grevenstraße und Grafschafter Platz durch eine zeitgemäße Neube‐<br />

bauung ersetzt werden.<br />

� Abstimmung mit dem Eigentümer<br />

� Prüfung der planungsrechtlichen Grundlagen<br />

‐ Reduzierung der vorhandenen Bepflanzung durch Entnahme von Bäumen<br />

oder Büschen<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 51<br />

P<br />

NV<br />

P / NV<br />

P<br />

NV


schaffen / verbessern<br />

4.9 Aufwertung des Spielplatzes<br />

westlich der Hochstraße<br />

� Entwicklung eines Freiflächenkonzeptes im Zuge einer möglichen Überpla‐<br />

nung der Flächen des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins<br />

‐ Anbindungen verbessern und vorhandene Zugänge attraktivieren<br />

‐ Aufenthaltsqualität erhöhen<br />

� Umgestaltungskonzept erarbeiten lassen (innerhalb der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

oder durch ein externes Fachbüro)<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 52<br />

NV


5.1<br />

5.2<br />

5.3<br />

5.4<br />

Handlungsfeld 5: Verbesserung der Verkehrs‐ und Parkplatzsituation<br />

Maßnahme<br />

Verbesserung der Wahrnehm‐<br />

barkeit von Parkplätzen<br />

Verbesserung der Anbindung der<br />

Seniorenwohnanlage Ludwig‐<br />

Doll‐Straße / Gartenstraße an<br />

den Einkaufsbereich Hochstraße<br />

Anbindung des Grafschafter Plat‐<br />

zes an den <strong>Ortskern</strong> verbessern<br />

Umgestaltung Parkplatz Hoch‐<br />

straße / Gartenstraße<br />

Strategie / Arbeitsschritte<br />

� Ergänzen der Beschilderung um ein zentrales Hinweisschild (siehe Vor‐<br />

schlag im Anhang)<br />

‐ Umgestaltung der Kreuzungssituation Ludwig‐Doll‐Straße / Gartenstraße<br />

(Verbesserung der Querungsmöglichkeit durch Reduzierung des Fahr‐<br />

bahnquerschnitts im Einmündungsbereich der Ludwig‐Doll‐Straße in die<br />

Gartenstraße oder Einrichtung einer Querungshilfe) im Zuge der anste‐<br />

henden Kanalsanierung<br />

‐ Prüfung eines kleinen Kreisverkehrs innerhalb des bestehenden Straßen‐<br />

raumes<br />

� Möglichkeiten der Straßenraumumgestaltung durch einen Verkehrsplaner<br />

prüfen lassen<br />

‐ Es ist zu prüfen, ob ein Rückbau des Gebäudeblocks im Kreuzungsbereich<br />

Mozartstraße / Grevenstraße in Betracht kommt. In diesem Fall ist eine<br />

Verlängerung der eigenständigen Fußwegeverbindung im Verlauf der Mo‐<br />

zartstraße bis zum Grafschafter Platz möglich.<br />

� Abstimmung mit dem Eigentümer<br />

‐ Der Platzcharakter als Stärke der städtebaulichen Struktur ist eindeutig<br />

herauszuarbeiten; die heutige unübersichtliche Parkplatzfläche sollte um‐<br />

gestaltet werden. Ziel ist eine klare Verkehrsführung und neue Wegever‐<br />

Akteur<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 53<br />

NV<br />

NV / RAG<br />

P / NV<br />

P / NV


5.5 Umgestaltung des Kreuzungsbe‐<br />

reichs Niederrheinallee/ Andre‐<br />

as‐Bräm‐Straße<br />

bindungen zur Gartenstraße und dem Grundstück des Gemeindezentrums<br />

‐ Aufenthaltsqualitäten und Nutzungsmöglichkeiten für nichtmotorisierte<br />

Verkehrsteilnehmer verbessern<br />

� Erarbeitung eines Umgestaltungskonzeptes im Zusammenhang mit der<br />

Umgestaltung des Grundstücks des ev. Gemeindehauses<br />

‐ In Zusammenspiel mit einer Nutzung des Eckgrundstücks sollte eine attrak‐<br />

tive Neugestaltung des Kreuzungsbereichs erfolgen (z.B. Kreisverkehr mit<br />

Hinweis auf den <strong>Ortskern</strong><br />

� Prüfung einer Umsetzungsmöglichkeit der vorliegenden Umgestaltungs‐<br />

planung<br />

NV / NRW<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 54


6.1<br />

6.2<br />

6.3<br />

Handlungsfeld 6: Weiterentwicklung von Marketing und Kommunikation<br />

Maßnahme<br />

Verbesserung der Beschilderung<br />

des <strong>Ortskern</strong>s<br />

Werbemaßnahmen<br />

Strategie / Arbeitsschritte<br />

� Größere Hinweisschilder entlang der Andreas‐Bräm‐Straße<br />

� Hinweisschild auf Parkplätze<br />

‐ Die Attraktivität des <strong>Ortskern</strong>s verstärkt publik machen<br />

‐ Das Alleinstellungsmerkmal „Aufenthaltsqualität“ sollte betont werden:<br />

der <strong>Ortskern</strong> ist als der Ort zu definieren, wo man zum Essen oder Kaffee<br />

trinken hinspaziert.<br />

� Werbung in leerstehenden Ladenlokalen<br />

� Betonung des Eingangsbereiches der Hochstraße durch ein Werbeschild<br />

o.ä.<br />

� Förderung von Aktivitäten und Festen im <strong>Ortskern</strong>, die den Bekanntheits‐<br />

grad steigern und Besucher locken<br />

� Werbung / Veröffentlichung in lokalen Anzeigenblättern<br />

� Werbung im Internet (eigene Homepage oder Homepage der Gesamt‐<br />

stadt)<br />

Leerstandsmanagment ‐ Benennung einer zentralen Stelle oder eines Ansprechpartners, an die sich<br />

Interessenten wenden können.<br />

� Hinweise darauf auf der Homepage<br />

Akteur<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 55<br />

NV<br />

NV /<br />

Werbering in<br />

Abstimmung<br />

mit den jewei‐<br />

ligen Eigentü‐<br />

mern<br />

NV (Wirt‐<br />

schaftsförde‐<br />

rung) oder<br />

Werbering


IV.3. Maßnahmenkonzeptplan<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 56


V. Städtebauliches Entwicklungskonzept<br />

V. 1 Standortuntersuchung „<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong>“‐ Einordnung/Bewertung von Potenzialflächen<br />

Wesentliches Ziel des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes „<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong>“ ist die Bestimmung von Freiflächen und nicht<br />

adäquat genutzten Standorten und Gebäuden, die für eine bauliche Umnutzung oder Verdichtung in Frage kommen und damit zu einer<br />

Stützung und Stärkung der zentralen Funktionen des <strong>Ortskern</strong>s beitragen können.<br />

Der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> stellt einen gewachsenen Siedlungsbereich dar und es finden sich im Kernbereich aufgrund der bereits be‐<br />

stehenden Verdichtung und der kleinteiligen Eigentumssituationen nur sehr begrenzte Potenziale für eine ergänzende baulichen Ent‐<br />

wicklung und qualitative Umnutzung.<br />

Nach Untersuchung der örtlichen Situation unter Berücksichtigung sich abzeichnender Entwicklungen werden die nachfolgenden Poten‐<br />

zialstandorte einer detaillierten Betrachtung unterzogen:<br />

Bereich A – Standorte innerhalb des <strong>Ortskern</strong>es<br />

I. Gelände des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins<br />

II. Eckbereich Hochstraße / Mozartstraße<br />

III. Hochstraße / Gartenstraße<br />

Bereich B – Standorte im erweiterten Betrachtungsbereich<br />

IV. Kreuzungsbereich Niederrheinallee/Andreas‐Bräm‐Straße<br />

V. Postgebäude Andreas‐Bräm‐Straße<br />

VI. Innenergänzung Mandelstraße<br />

VII. Grafschafter Platz<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 57


Daneben finden sich im Betrachtungsbereich weitere Entwicklungspotenziale, die bereits zu früheren Zeitpunkten von der <strong>Stadt</strong>verwal‐<br />

tung benannt worden sind. Hierzu gehören u.a. Standorte für die Nachverdichtung bestehender Siedlungsbereiche im Bereich nördlich<br />

der Mandelstraße oder die Umnutzung des Polizeigebäudes. Allerdings werden Entwicklungen in diesen Bereichen ebenso wie eine<br />

mögliche Baulückenschließung aufgrund der geringen Zahl an zusätzlich möglichen Wohneinheiten keine erheblichen positiven Effekte<br />

auf die Einzelhandelslandschaft haben*.<br />

Eine detaillierte Betrachtung dieser Flächen kann daher im Rahmen dieser Untersuchung unterbleiben; sie sollte für den Fall eines er‐<br />

kannten Mangels an Wohnraum im Rahmen einer Potenzialanalyse möglicher Wohnbauflächen erfolgen.<br />

* Zum Vergleich: Am 30.06.2011 betrug die Gesamteinwohnerzahl von <strong>Neukirchen</strong> 13.771 Einwohner. Selbst hoch angesetzte 100 zusätzliche Wohneinheiten in den genannten<br />

Bereichen würden nur eine Steigerung der Einwohnerzahl um weniger als 0,1 % ausmachen.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 58


Bereich A – Standorte innerhalb des <strong>Ortskern</strong>es<br />

I. Gelände des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins<br />

II. Eckbereich Hochstraße / Mozartstraße<br />

III. Hochstraße / Gartenstraße<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 59<br />

III.<br />

I.<br />

II.


I. Gelände des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins<br />

Steckbrief<br />

Grundstücksgröße: ca. 6.750 qm<br />

Derzeitige Nutzung: Verwaltung, Buchhandlung, ehemalige Druckerei (leerstehend)<br />

Planungsrechtliche<br />

Situation:<br />

Erschließung:<br />

Kein Bebauungsplan vorhanden; Beurteilung nach § 34 BauGB<br />

Fußläufige Erschließung über die Mozartstraße und die Andreas‐Bräm‐Straße,<br />

Anbindung für Kfz‐Verkehr über die Alte Rathausstraße<br />

Ansicht Mozartstraße Ansicht Andreas‐Bräm‐Straße von Süden Rückwärtiger Bereich<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 60


Lageplan: Luftbild:<br />

Bestandssituation<br />

Das Grundstück des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins bildet nach Flächengröße (ca. 6.750 qm) und Lagewert innerhalb des <strong>Ortskern</strong>s das<br />

Hauptpotenzial für eine zentral gelegene Entwicklungsmaßnahme. Die Nutzung umfasst neben der Verwaltung des Erziehungsvereins<br />

eine Buchhandlung, eine nicht mehr genutzte Druckerei sowie eine untergenutzte Stellplatzanlage.<br />

Allerdings ist derzeit nicht absehbar, ob die Flächen in der vorhandenen Größenordnung vom Erziehungsverein zukünftig noch benötigt<br />

werden oder ob der Gebäudekomplex und die ihn umgebenden Freiflächen zur Disposition stehen werden. In der Vergangenheit sind<br />

Gespräche mit dem Eigentümer ergebnislos verlaufen.<br />

Entwicklungsperspektive<br />

Das Grundstück liegt in der Mitte des von Nord nach Süd ausgerichteten <strong>Ortskern</strong>s und am Beginn des Einkaufsbereiches Hochstraße.<br />

Die zentrale Lage und die fehlende Verfügbarkeit alternativer Entwicklungsflächen begründen den hohen Potenzialwert des Standortes.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 61


Die integrierte Lage im <strong>Ortskern</strong> könnte bei Entwicklung insbesondere von kundenintensivem Einzelhandel in Ergänzung der vorhande‐<br />

nen Nutzungsmischung einen wesentlichen Beitrag zur Belebung und Anziehungskraft des <strong>Ortskern</strong>es leisten.<br />

Voraussetzung ist eine städtebaulich und auch nutzungsbezogene sensible Berücksichtigung der Standortgegebenheiten. Als Nutzung<br />

wäre insbesondere kundenintensiver Einzelhandel in Betracht zu ziehen, der den vorhandenen Nutzungsmix ergänzen sollte. Vorrangig<br />

könnte der Standort für Nahversorgungseinrichtungen aus dem Segment des Lebensmitteleinzelhandels (z.B. Lebensmitteldiscounter<br />

oder Vollsortimenter) oder dem Drogeriemarktbereich verfügbar gemacht werden. Diese Betriebsformen können aufgrund ihres Kun‐<br />

denaufkommens eine Magnetwirkung entwickeln und Ankerpunkte der Einzelhandelsentwicklung bilden. Neben einer der aufgeführten<br />

Einzelhandelseinrichtungen könnte ein zweites Geschäft (z.B. der vorhandene Buchladen in verkleinerter Form) untergebracht werden.<br />

Aufgrund der zentralen Lage des Standorts ist davon auszugehen, dass ein Teil der Kundschaft auf den PKW verzichten wird und statt‐<br />

dessen fußläufig die angesiedelten Geschäfte erreichen wird. Dieser Kundenkreis könnte zu einer erhöhten Frequentierung auch der<br />

angrenzenden Hochstraße und der Andreas‐Bräm‐Straße beitragen.<br />

Unter städtebaulichen Gesichtspunkten kommt dem Standort eine äußerst hohe Wichtigkeit als Leitgrundstück für den Einkaufsbereich<br />

Hochstraße zu. Es sollte auf ein Gebäude von architektonischer Prägnanz und gestalterisch hochwertiger Ausführung Wert gelegt wer‐<br />

den. Ein eingeschossiger, typischer Discounterbau wäre an dieser Stelle als funktional und gestalterisch unangemessen zu bewerten. Ein<br />

neues Gebäude sollte III‐IV‐Geschosse aufweisen, um zum einen eine städtebauliche Prägung des Bereiches rund um das Denkmal be‐<br />

wirken zu können. Zum anderen könnte in einem mehrgeschossigen Gebäude auch zukünftig der Verwaltungssitz des <strong>Neukirchen</strong>er Er‐<br />

ziehungsverein untergebracht werden.<br />

Im Zusammenhang mit einer Neunutzung des Grundstücks wäre auch eine Umgestaltung des Bereiches bis zur Andreas‐Bräm‐Straße<br />

anzustreben.<br />

Zur Umsetzung dieser Planung ist die Schaffung der planungsrechtlichen Grundlagen erforderlich, da eine Genehmigungsfähigkeit nach<br />

§ 34 BauGB nicht gegeben sein wird. Es wird empfohlen, zum gegebenen Zeitpunkt das Instrumentarium des vorhabenbezogenen Be‐<br />

bauungsplans (Vorhaben‐ und Erschließungsplan) anzuwenden, um die Umsetzung der angestrebten städtebaulichen Zielstellung ver‐<br />

traglich absichern zu können.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 62


Konzeptvorschlag<br />

Nutzungs‐/Gestaltungsbeispiele für die<br />

Unterbringung von Einzelhandelseinrich‐<br />

tungen in mehrgeschossigen Gebäuden:<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 63


II. Eckbereich Hochstraße/Mozartstraße<br />

Steckbrief<br />

Grundstücksgröße: ca. 450 qm<br />

Derzeitige Nutzung: Leerstehendes, in Teilen verfallenes Gebäude (ehemalige Scheune)<br />

Planungsrechtliche<br />

Situation:<br />

Eine Bebauungsmöglichkeit ist über den Bebauungsplan Nr. 14 gesichert (Festsetzungen: Kernge‐<br />

biet; GRZ 0,8; GFZ 1,4; I bzw. II‐geschossig).<br />

Erschließung: Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über die Hochstraße und die Mozartstraße<br />

Hauptgebäude Hochstraße 5 Hintergebäude ehem. Scheune Mozartstraße Eingangsbereich Hochstraße<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 64


Lageplan: Luftbild:<br />

Bestandssituation<br />

Das Eckgrundstück Hochstraße / Mozartstraße liegt am südlichen Eingang des engen Einkaufsbereiches Hochstraße und hat auf Grund<br />

dieser Lage eine hohe Bedeutung für die Prägung des Einkaufsbereichs. Das heutige Erscheinungsbild des Gebäudes ist als unbefriedi‐<br />

gend zu bewerten: Mit Brettern verkleidete Fenster an der Hochstraße und eine teilweise eingefallene, ehemalige Scheune an der Mo‐<br />

zartstraße bestimmen nachteilig die städtebauliche Situation.<br />

Entwicklungsperspektive<br />

Eine Umgestaltung oder Neubau an dieser Stelle, verbunden mit einer attraktiven Nutzung in der Erdgeschosszone trägt zu einer städ‐<br />

tebaulich visuellen Aufwertung und zu einer Belebung der Hochstraße bei.<br />

In Verbindung mit dem Gelände des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins könnte der <strong>Ortskern</strong> an seinem südlichen Pol attraktiviert und<br />

Kundenströme über die Mozartstraße in den Beginn des Einkaufsbereiches Hochstraße „gelockt“ werden. Als Nutzung wird zur Umset‐<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 65


zung dieses Zieles z.B. eine Bäckerei / Cafe oder sonstige Gastronomieeinrichtung vorgeschlagen, welche möglichst auch über Sitzmög‐<br />

lichkeiten im Außenbereich verfügen sollte. In den oberen Geschossen sollten zusätzliche Wohnungen entstehen können.<br />

Konzeptvorschlag<br />

Nutzungs‐/Gestaltungsbeispiel:<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 66


III. Hochstraße / Gartenstraße<br />

Steckbrief<br />

Grundstücksgröße: ca. 2.750 qm<br />

Derzeitige Nutzung: Parkplatz, Ev. Gemeindehaus<br />

Planungsrechtliche<br />

Situation:<br />

Kein Bebauungsplan; Genehmigungsfähigkeit einer Neubebauung u.U. nach § 34 BauGB möglich<br />

Erschließung: Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über die Hochstraße und die Gartenstraße<br />

Ansicht von der Hochstraße aus Norden Ansicht von der Hochstraße aus Süden Blick von Süden<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 67


Lageplan: Luftbild:<br />

Bestandssituation<br />

Das Entwicklungsgrundstück liegt unmittelbar nördlich des Einkaufsbereichs Hochstraße. Dort befindet sich derzeit das evangelische<br />

Gemeindehaus, welches in absehbarer Zeit aufgegeben werden soll. Nach Norden schließen in Richtung Friedhof Rasenflächen an das<br />

Gemeindehaus an; nach Süden ist dem Gebäude eine baumbestandene, private Stellplatzanlage vorgelagert. Diese grenzt an die öffent‐<br />

liche Parkplatzfläche im Verlauf der Straße „Am alten Pastorat“ an.<br />

Entwicklungsperspektive<br />

Aufgrund seiner ruhigen Lage und der vorhandenen Versorgungsinfrastruktur bietet sich eine Nachfolgenutzung des Grundstücks durch<br />

Wohnungsbau an. Zu präferieren wäre z. B. eine Einrichtung für seniorengerechtes Wohnen. Im Rahmen der architektonischen Ausge‐<br />

staltung könnte geprüft werden, ob in einem neuen Baukörper auch ein Multifunktionsraum untergebracht werden könnte, der ggf.<br />

auch die Funktion eines Gemeindesaals übernehmen würde. Alternativ sollte eine Wohnanlage mit hochwertigen Eigentumswohnun‐<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 68


gen in Betracht gezogen werden. Eine reine Einzelhandelsnutzung sollte dagegen an dieser Stelle unterbleiben, um den Einkaufsbereich<br />

nicht noch weiter in die Länge zu ziehen.<br />

Ein mögliches Gebäude sollte anders als das heutige Gemeindehaus einen klaren baulichen Abschluss des <strong>Ortskern</strong>s in Richtung Süden<br />

definieren. Hierzu wäre es denkbar, auch Teile der heutigen Stellplatzanlage zu überbauen, was aber mit dem Verlust der Bäume an<br />

dieser Stelle einhergehen würde. Die entfallenden Stellplätze könnten in einer Stellplatzanlage nördlich des Baukörpers kompensiert<br />

werden.<br />

Im Zusammenhang mit der Neubebauung wird eine Neugestaltung des Platzbereiches zwischen Gartenstraße, Hochstraße und „Am Al‐<br />

ten Pastorat“ vorgeschlagen. Die heute als Parkplatz genutzte Fläche weist an ihren Rändern keine klare Definition auf und wird gestal‐<br />

terisch nur unzureichend gegenüber den angrenzenden Nutzungen abgegrenzt.<br />

Das Ziel einer Umgestaltung sollte eine klarere Wegeführung, eine eindeutige Funktionszuweisung und die Anbindung der vorgeschla‐<br />

genen Neubebauung an den <strong>Ortskern</strong> sein.<br />

Es wird empfohlen, auf der Grundlage des nachfolgenden Konzeptvorschlags in enger Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer ei‐<br />

ne detaillierte Prüfung der Umnutzungsmöglichkeiten vorzunehmen.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 69


Konzeptvorschlag<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 70


Bereich B – Standorte im erweiterten Betrachtungsbereich<br />

IV. Kreuzungsbereich Niederrheinallee/Andreas‐Bräm‐Straße<br />

V. Postgebäude Andreas‐Bräm‐Straße<br />

VI. Innenergänzung Mandelstraße<br />

VII. Grafschafter Platz / Mozartstraße<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 71<br />

VII.<br />

VI.<br />

IV.<br />

V.


IV. Kreuzungsbereich Niederrheinallee / Andreas‐Bräm‐Straße<br />

Steckbrief<br />

Grundstücksgröße: ca. 3.500 qm<br />

Derzeitige Nutzung: Brachliegend, in Teilen ausgebauter und in Teilen unbefestigter Parkplatz<br />

Planungsrechtliche<br />

Situation:<br />

Erschließung:<br />

Eine Bebauungsmöglichkeit ist über den Bebauungsplan Nr. 33 gegeben (Festsetzungen: Misch‐<br />

gebiet; GRZ 0,6; Gebäudehöhe bis zu ca. 15 m). Allerdings sind die Festsetzungen sehr objektbe‐<br />

zogenen auf ein Projekt aus dem Jahr 2000 zugeschnitten, welches nicht umgesetzt worden ist.<br />

Fußläufige Erschließung über die Poststraße, die Andreas‐Bräm‐Straße und die Niederrheinallee;<br />

eine Anbindung für den Kfz‐Verkehr besteht derzeit nur von der Poststraße aus.<br />

Ansicht von der Andreas‐Bräm‐Straße aus Ansicht Niederrheinallee Heutige Nutzung<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 72


Lageplan: Luftbild:<br />

Bestandssituation<br />

Der Bereich befindet sich innerhalb des erweiterten Betrachtungsraums im Anschluss an den engeren <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong>. Es han‐<br />

delt sich um eine ca. 3.800 qm große Brachfläche, die zum Teil für Stellplätze genutzt wird. Die einzige Zufahrtsmöglichkeit auf das<br />

Grundstück besteht von der Poststraße aus. Für das Grundstück ist seit dem Jahr 2000 ein auf ein konkretes Bauvorhaben zugeschnitte‐<br />

ner Bebauungsplan rechtskräftig. Das geplante Bauvorhaben ist seinerzeit nicht umgesetzt worden.<br />

Entwicklungsperspektive<br />

Da der Bereich nicht unmittelbar der Haupteinkaufslage zuzurechnen ist, sollte das zur Verfügung stehende Grundstück nicht primär ei‐<br />

ner Einzelhandelsnutzung zugeführt werden. Gleichwohl ist eine bauliche Nutzung zur Aufwertung des Straßenraums und zur Betonung<br />

des Kreuzungsbereichs wünschenswert. Eine Bebauung mit III‐IV Vollgeschossen für Büro‐/Dienstleistungs‐/ Wohnnutzungen, die den<br />

Kreuzungsbereich der Niederrheinallee mit der Andreas‐Bräm‐Straße auch an dieser Stelle städtebaulich betont, wäre bevorzugt weiter<br />

zu untersuchen. Bei einer möglichen Konzeption sind verschiedene Rahmenbedingungen zu beachten bzw. weiter zu untersuchen: So<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 73


ist unter verkehrstechnischen Gesichtspunkten die angestrebte Umgestaltung des Kreuzungsbereiches zu einem Kreisverkehr zu be‐<br />

rücksichtigen. Eine weitere sinnvolle Anbindung für Kfz‐Verkehr im Nahbereich des Kreuzungspunktes Andreas‐Bräm‐Straße/ Nieder‐<br />

rheinallee müsste unter verkehrstechnischen Gesichtspunkten geprüft werden (insbesondere die Möglichkeit einer Fahrbeziehung<br />

Rechts‐rein/Rechts‐raus vom Grundstück auf die Andreas‐Bräm‐Straße), weiterhin wie viele der heute vorhandenen Stellmöglichkeiten<br />

für PKW in Zukunft an diesem Standort benötigt werden. Eine direkte Erschließung von der Niederrheinallee ist voraussichtlich nicht<br />

möglich, so dass Einschränkungen für Nutzungen bestehen, die ein hohes Kundenverkehrsaufkommen aufweisen.<br />

Es wird empfohlen, die Möglichkeiten der verkehrstechnischen Erschließung detailliert zu prüfen und dem Eigentümer nochmals Ent‐<br />

wicklungsperspektiven für sein Grundstück aufzuzeigen.<br />

Konzeptvorschlag<br />

Berücksichtigung der<br />

Kreisverkehrsplanung<br />

Ein‐ und<br />

Ausfahrts‐<br />

möglichkeit<br />

prüfen<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 74


V. Postgebäude Andreas‐Bräm‐Straße<br />

Steckbrief<br />

Grundstücksgröße: ca. 2.300 qm<br />

Derzeitige Nutzung: Postgebäude mit rückwärtigem Parkplatz<br />

Planungsrechtliche<br />

Situation:<br />

Planungsrecht über den Bebauungsplan Nr. 30 vorhanden (Festsetzungen: Mischgebiet; GRZ 0,4;<br />

GFZ 1,2; II‐geschossig)<br />

Erschließung: Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über die Poststraße und die Andreas‐Bräm‐Straße<br />

Ansicht von der Andreas‐Bräm‐Straße aus Ansicht Poststraße mit freistehendem Einzelhaus<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 75


Lageplan: Luftbild:<br />

Bestandssituation<br />

Auf dem Grundstück im Kreuzungsbereich der Poststraße und der Andreas‐Bräm‐Straße ist das II‐geschossige Gebäude der Postfiliale<br />

untergebracht. Der Baukörper befindet sich augenscheinlich in einem guten baulichen Zustand. Der von der Andreas‐Bräm‐Straße ab‐<br />

gewandte Grundstücksteil hinter dem Gebäude ist als Stellplatzfläche für Postfahrzeuge großflächig versiegelt.<br />

Entwicklungsperspektive<br />

In der Vergangenheit gab es Spekulationen darüber, dass dem allgemeinen Trend entsprechend auch dieser Standort der Postfiliale auf‐<br />

gegeben werden könnte. Sollte dies der Fall sein und das Postgebäude aufgrund seiner baulichen Gegebenheiten auch für eine Umnut‐<br />

zung nicht in Betracht kommen, wäre an dieser Stelle eine Nachfolgenutzung durch eine Wohnbebauung zu bevorzugen.<br />

Um eine höhere Ausnutzung der Grundstücksfläche zu erreichen, wäre eine Konzeption, bestehend aus zwei Gebäudekörpern jeweils<br />

im Westen und Osten des Grundstücks unter Einbeziehung eines Einzelgebäudes anzustreben. Neue Gebäude sollten mindestens II<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 76


Vollgeschosse zuzüglich eines Staffelgeschosses aufweisen, um eine angemessene Fassung des Straßenraumes zu gewährleisten. Insbe‐<br />

sondere entlang der Andreas‐Bräm‐Straße sind auch bis zu 3 Vollgeschosse als städtebaulich angepasst zu bewerten, da sich südlich der<br />

Poststraße ein noch höherer Baukörper anschließt.<br />

Die planungsrechtliche Zulässigkeit wäre auf der Grundlage des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes gegeben; eventuell wären Be‐<br />

freiungstatbestände (wie z.B. eine Überschreitung der zulässigen Zahl der Vollgeschosse) zu prüfen.<br />

Handlungsbedarf besteht an dieser Stelle erst, wenn eine Aufgabe der Postfiliale absehbar ist und keine geeignete Nachfolgenutzung für<br />

das Gebäude gefunden werden kann.<br />

Konzeptvorschlag<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 77


VI. Innenergänzung Mandelstraße<br />

Steckbrief<br />

Flächengröße: ca. 4.000 qm<br />

Derzeitige Nutzung: Hausgärten<br />

Planungsrechtliche<br />

Situation:<br />

Erschließung:<br />

Kein Bebauungsplan; Genehmigungsfähigkeit einer Neubebauung nach § 34 BauGB aufgrund feh‐<br />

lender Erschließung nicht möglich<br />

Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über eine neue Erschließungsstraße mit Anbindung an<br />

die Gartenstraße<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 78


Lageplan: Luftbild:<br />

Bestandssituation<br />

Im Blockinnenbereich zwischen der Mandelstraße im Norden und der Lindenstraße im Süden befinden sich übertiefe Grundstücksflä‐<br />

chen, die grundsätzlich für eine bauliche Ergänzung mit Wohngebäuden geeignet wären. Die Flächen werden derzeit als Privatgärten<br />

genutzt.<br />

Entwicklungsperspektive<br />

Insgesamt könnten im Zuge einer Innenentwicklung bis zu 16 Hauseinheiten in Form von Einzel‐ oder Doppelhäusern entstehen. Dazu<br />

wäre es erforderlich, eine von der Mandelstraße ausgehende neue Wohnstraße in den Innenbereich zu führen. Aufgrund der geringen<br />

Zahl an Wohneinheiten und des damit verbundenen relativ geringen Verkehrsaufkommens wäre eine Bebauung in dieser Form grund‐<br />

sätzlich als nachbarschaftsverträglich zu bewerten. Zwar würden sich in den umliegenden Bereichen geringfügige klimatische Verände‐<br />

rungen ergeben (z.B. erhöhte Aufheizung durch Versiegelung), erhebliche negative Auswirkungen auf das Kleinklima wären aber bei ei‐<br />

ner lockeren Bebauung in Form von Einzel‐ und Doppelhäusern nicht zu erwarten.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 79


Voraussetzung für eine solche Entwicklung ist jedoch die Bereitschaft aller Grundstückseigentümer, an einer solchen Entwicklung teil‐<br />

zunehmen. Bei fehlender Bereitschaft auch nur einzelner Eigentümer besteht keine Chance auf Umsetzung. Unmittelbare positive Aus‐<br />

wirkungen auf den Einkaufsbereich Hochstraße sind mit der Maßnahme voraussichtlich nicht verbunden. Die Zahl der möglichen Haus‐<br />

einheiten ist im Vergleich zur Gesamtzahl der vorhandenen Wohngebäude zu gering, als dass eine spürbare Erhöhung des Passanten‐<br />

aufkommens in der Hochstraße zu erwarten wäre.<br />

Da somit kein dringendes städtisches Interesse besteht, wird empfohlen, die Grundstückseigentümer lediglich über die Entwicklungs‐<br />

möglichkeit zu informieren. In Eigenregie sollten diese dann ein mögliches Interesse eruieren und ggfs. einen Bauträger zur Entwicklung<br />

und Koordination der Gesamtmaßnahme einschalten.<br />

Konzeptvorschlag<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 80


VII. Grafschafter Platz / Mozartstraße<br />

Steckbrief<br />

Flächengröße: ca. 12.000 qm (Platz einschließlich Umfeld)<br />

Derzeitige Nutzung: Wohngebäude / Platzfläche<br />

Planungsrechtliche<br />

Situation:<br />

Planungsrecht über den Bebauungsplan Nr. 18, 2. Änderung vorhanden (Festsetzungen: Allgemei‐<br />

nes Wohngebiet; GRZ 0,4; III‐geschossig; öffentliche Grünfläche für den Platzbereich)<br />

Erschließung: Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über die Mozartstraße gegeben<br />

Gebäude an der Mozartstraße Blick aus Richtung Osten auf Platz Heutige Gestaltung Grafschafter Platz<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 81


Lageplan: Luftbild:<br />

Bestandssituation<br />

Der ca. 300 m westlich der Hochstraße liegende Grafschafter Platz liegt im erweiterten Betrachtungsbereich. Mit seiner exponierten La‐<br />

ge stellt er zusammen mit der angrenzenden Bebauung einen eigenständigen <strong>Stadt</strong>bereich dar, ist derzeit aber nur unzureichend an den<br />

eigentlichen <strong>Ortskern</strong> angebunden. Weder die Bebauungsstruktur noch die in Ansätzen vorhandene Grünachse parallel zur Mozartstra‐<br />

ße sind dazu geeignet, die Anbindung zwischen dem Einkaufsbereich und dem Siedlungsbereich rund um den Grafschafter Platz über‐<br />

zeugend zu definieren.<br />

Auch die vorhandene Platzgestaltung ist negativ zu bewerten. Die neben der Parkfunktion vorhandenen Aufenthalts‐ und Spielbereiche<br />

sind in ihrer Ausstattung zeitlich überholt und weisen keinen guten baulichen Zustand auf. Ob die in heutigem Umfang vorhandenen<br />

Parkplatzflächen auch weiterhin benötigt werden, ist angesichts der von der <strong>Stadt</strong>verwaltung durchgeführten Belegungsstudie zu hin‐<br />

terfragen.<br />

Entwicklungsperspektive<br />

Da neben einer Aufwertung und Neugestaltung der Platzsituation auch Maßnahmen im direkten Umfeld ergriffen werden sollten, die zu<br />

einer Umgestaltung und städtebaulichen Neuordnung und Verzahnung des Bereiches auch mit dem eigentlichen <strong>Ortskern</strong> führen, wird<br />

für den Grafschafter Platz und die Anbindung entlang der Mozartstraße ein 3‐stufiges Konzept vorgeschlagen.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 82


• Stufe 1:<br />

Die Neugestaltung der Platzfläche sollte unter der Prämisse erfolgen, dass die multifunktionale Nutzung des Platzes grundsätzlich bei‐<br />

behalten, die bisherigen Nutzungen und Funktionen bei der Neugestaltung allerdings klar abgegrenzt und auf der Platzfläche neu defi‐<br />

niert werden. Es wird vorgeschlagen, folgende Vorgaben als Komponenten einer Umgestaltung zu berücksichtigen:<br />

‐ Reduzierung des überdimensionierten Parkplatzangebotes auf Parkmöglichkeiten in den Randbereichen des Platzes. Dabei sollte ei‐<br />

ne erschließungsintensive Nutzung der inneren Platzbereiche zugunsten der Aufenthaltsnutzung möglichst unterbleiben.<br />

‐ Grundlegende Neukonzeption der Begrünung. Derzeit ist ein großer Teil der Fläche mit Bäumen überstanden, so dass Aufenthalts‐<br />

möglichkeiten im wesentlichen in Schattenbereichen bestehen. Gegliederte Baumgruppen mit Sitz‐ oder Liegemöglichkeiten in der<br />

Sonne könnten wesentlich zu einer Belebung der Platzfläche beitragen.<br />

‐ Vergrößerung bzw. Neugestaltung der Aufenthaltsbe‐<br />

reiche mit zweckentsprechender Ausstattung (Sitzge‐<br />

legenheiten sowohl im Schatten als auch in der Sonne)<br />

‐ Bereitstellung von Spielflächen für kleinere und größe‐<br />

re Kinder (Ergänzung des bisherigen Kinderspielplatzes<br />

im Süden z.B. durch einen Bolzplatz) .<br />

Es wird vorgeschlagen, das Konzept für die Umgestaltung<br />

des Platzes durch ein Fachplanungsbüro konkretisieren zu<br />

lassen. In diesem Rahmen sollten auch die Verflechtungen<br />

mit dem Umfeld, wie bestehende Wegebeziehungen mit<br />

umgebenden Bereichen oder Laufgewohnheiten auf der<br />

Platzfläche, berücksichtigt werden.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 83


• Stufe 2:<br />

Die Grünverbindung auf der südlichen Seite der Mozartstraße soll in Richtung Westen bis zum Grafschafter Platz fortgeführt werden. Es<br />

ist zu prüfen, ob das vorhandene, renovierungsbedürftige Mehrfamilienhaus zwischen dem Platz und der Grevenstraße durch eine zeit‐<br />

gemäße Wohnanlage ersetzt werden kann (Beratung des Eigentümers).<br />

Wünschenswert wäre darüber hinaus eine weitere Fassung der Grünanlage durch eine Neubebauung auf dem östlich der Grevenstraße<br />

liegenden Grundstück, welches derzeit mit einem älteren Einzelhaus bebaut ist.<br />

Bei Realisierung aller Komponenten (Umgestaltung Grafschafter Platz – Neue Wohnbebauung – Neubau <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsver‐<br />

ein) ließe sich entlang der Mozartstraße eine erhebliche städtebauliche Aufwertung erzielen.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 84


Stufe 3:<br />

In Fortführung der Entwicklung südlich der Mozartstraße könnten auch im südlich<br />

angrenzenden Bereich zwischen Grevenstraße und Grafschafter Platz weitere Flä‐<br />

chen für eine Neubebauung entwickelt werden. Die aus den 60er‐Jahren stam‐<br />

menden Gebäude, die zum Teil einen offensichtlichen Erneuerungsbedarf aufwei‐<br />

sen, sollten durch eine zeitgemäße Wohnbebauung ersetzt werden. Entlang der<br />

Grevenstraße könnte dabei die kleinteilige Struktur z.B. durch <strong>Stadt</strong>villen mit Ei‐<br />

gentumswohnungen aufgegriffen werden.<br />

Die in den Umstrukturierungsbereichen mögliche Wohneinheitenzahl liegt auf<br />

dem Niveau der heute in den 3 Gebäudezeilen vorhandenen Wohnungen (insge‐<br />

samt 36). Zudem könnten im Gegensatz zum baulichen Bestand zusätzliche<br />

Mietergärten angelegt werden, die aus den Erdgeschosswohnungen direkt er‐<br />

reichbar wären.<br />

Baulicher Bestand<br />

Vorschlag Neubebauung<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 85


Konzeptvorschlag für die Neugestaltung des Bereiches südlich Mozartstraße ‐ Gesamtübersicht<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 86


V. 2. Detailbereich Hochstraße / Mozartstraße<br />

Es wird empfohlen, den Einmündungsbereich der Hochstraße<br />

in die Mozartstraße zusammen mit dem vor dem Neukirche‐<br />

ner Erziehungsverein liegendem Platzbereich insgesamt neu<br />

zu gestalten.<br />

Das Ziel ist die verbesserte Anbindung der Andreas‐Bräm‐<br />

Straße an die Hochstraße und die visuelle Betonung des Ein‐<br />

gangsbereiches zum historischen <strong>Ortskern</strong>.<br />

Um die angestrebte funktionale und optische Verbesserung zu<br />

erreichen, werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:<br />

‐ Neugestaltung des Pflasters im Zuge der anstehenden Ka‐<br />

nalbaumaßnahme mit einheitlicher bzw. abgestimmter<br />

Pflasterung von der Hochstraße bis zur Rathausstraße.<br />

‐ Ausgestaltung eines kleinen Platzes am Anfang der Hoch‐<br />

straße, auf dem Sitzmöglichkeiten angeboten werden<br />

könnten.<br />

‐ Entnahme von einzelnen Bäumen an der Mozartstraße<br />

und im Bereich des Denkmals, um die Blickbeziehung in<br />

die Hochstraße zu stärken.<br />

‐ Integration der Bushaltestellen in die Umgestaltungs‐<br />

maßnahme.<br />

‐ Optional Bereitstellung zusätzlicher Parkplätze im östli‐<br />

chen Abschnitt der Mozartstraße.<br />

‐ Aufstellen eines Hinweisschildes auf die Parkmöglichkei‐<br />

ten im Umfeld des historischen <strong>Ortskern</strong>s.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 87


V.3. Städtebauliches Gesamtkonzept<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 88


VI. Zusammenfassung<br />

Das Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> unter besonderer Berücksichtigung des Einzelhandels beinhaltet im Wesent‐<br />

lichen folgende Elemente:<br />

• Überprüfung der Situation des Einzelhandels im Vergleich zu den Ergebnissen der Bestandsbeurteilung zum Einzelhandelskonzept<br />

von 2006<br />

• Ermittlung von Leerständen und Vorschläge für die Nachfolgenutzung leerstehender Ladenlokale<br />

• Darstellung eines Stärken‐ und Schwächen‐Profils des <strong>Ortskern</strong>s aus städtebaulicher Sicht<br />

• Sichtung der Potentiale für Entwicklungsstandorte und Bewertung im Hinblick auf städtebauliche Verträglichkeit.<br />

Die wesentlichen Analyseergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

• Einzelhandelsbestand: Im <strong>Ortskern</strong> finden sich derzeit ca. 15 Betriebe des Ladeneinzelhandels und des Ladenhandwerks. Im Ver‐<br />

gleich mit anderen Städten ähnlicher Größenordnung zeigt sich, dass <strong>Neukirchen</strong> aufgrund der Lage im Umfeld der Zentren der<br />

Rhein‐Ruhr‐Region in Bezug auf die Verkaufsflächenanzahl quantitativ unterdurchschnittlich besetzt ist. Im <strong>Ortskern</strong> dominieren<br />

kleinteilig strukturierte Geschäfte. Qualitativ ist auf zahlreiche Lücken im Markenbesatz der mittleren und höheren Segmentberei‐<br />

che (u.a. Drogerieartikel, Bekleidung, Schuhe, Kosmetik) hinzuweisen. Moderne Gastronomiebetriebe (Systemgastronomie, Filial‐<br />

gastronomie) fehlen.<br />

• Sonstige Einrichtungen: Neben den Einzelhandelsbesatz sind im <strong>Ortskern</strong> ca. 26 Dienstleistungs‐ und Gastronomiebetriebe sowie<br />

weitere Einrichtungen der sozialen und administrativen Infrastruktur vertreten. Damit ist im Verlauf der Hochstraße eine deutliche<br />

Konzentration an solchen Einrichtungen im gesamten Ortsteil <strong>Neukirchen</strong> vorzufinden.<br />

• Leerstandsproblematik: Im <strong>Ortskern</strong> gibt es derzeit 11 leer stehende Ladenlokale. Weitere Leerstände durch Betriebsaufgaben<br />

zeichnen sich ab. Allerdings ist nur ein Teil dieser Geschäftsräume aufgrund ihrer Lage oder der Größe bzw. des Zuschnitts für Nach‐<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 89


folgenutzungen im Einzelhandelsbereich geeignet. Für ungeeignete Leerstände in diesem Sinne sind zukünftig andere Nutzungen<br />

(z.B. Dienstleistungen, Büro, Gastronomie, Wohnen) anzudenken.<br />

• Abgrenzung des zentralen Bereichs: Aufgrund der aktuellen Analysen wird empfohlen, im Rahmen einer Fortschreibung des Zen‐<br />

trenkonzeptes die Abgrenzung der (Einzelhandels‐)Innenstadt von <strong>Neukirchen</strong> räumlich enger zu fassen und im Süden an der Alten<br />

Rathausstraße enden zu lassen. Einzelhandelseinrichtungen sollten ‐unter Berücksichtigung des Bestandsschutzes‐ zukünftig primär<br />

im Bereich der Hochstraße angesiedelt werden. Gegebenfalls sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen entsprechende Festset‐<br />

zungen zu treffen. Unabhängig davon wird empfohlen, das Einzelhandelskonzept alle 5 – 7 Jahre zu aktualisieren.<br />

• Städtebauliche Analyse: Der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> ist im Hinblick auf grundlegende Rahmenbedingungen wie Parkplatzangebo‐<br />

te, Erreichbarkeit sowie Gestaltung der ehemaligen Fußgängerzone recht gut aufgestellt. Demgegenüber ist festzuhalten, dass es<br />

Defizite bei Erscheinungsbild und Warenpräsentation der ansässigen Gebäude bzw. Geschäfte gibt. Verbesserungspotenzial besteht<br />

u. a. bei der Aufwertung der <strong>Ortskern</strong>eingänge, bei der Außenpräsentation von Geschäftsgebäuden sowie bei der Gestaltung der<br />

öffentlichen Freiflächen (Grün‐ und Platzflächen).<br />

• Potenzialflächen: Es wurden Entwicklungsgrundstücke ermittelt und bewertet, die in einem überschaubaren Zeitraum für eine bau‐<br />

liche Entwicklung oder Umnutzung in Frage kommen können. Dabei handelt es sich nur zu einem kleineren Teil um Freiflächen; der<br />

überwiegende Teil der ermittelten Potenzialflächen im <strong>Ortskern</strong> ist durch Bestandsnutzungen geprägt. Die Beurteilung und Ent‐<br />

wicklung einer Neubebauung ist wesentlich abhängig von der funktionellen Verfügbarkeit und einer wirtschaftlichen Perspektive.<br />

Fazit<br />

Die Untersuchung hat gezeigt, dass der <strong>Ortskern</strong> in seiner städtebaulichen Struktur als durchaus positiv zu bewerten ist. Die Versor‐<br />

gungsfunktion ist auch heute noch grundsätzlich sichergestellt, wenngleich in den vergangenen Jahren Schließungen von Einzelhandels‐<br />

einrichtungen zu verzeichnen waren. Die maßgeblichen Probleme des Einzelhandels liegen einerseits in der grundsätzlichen Wandlung<br />

der Einzelhandelslandschaft und des Verbraucherverhaltens, andererseits in der Lage <strong>Neukirchen</strong>s im Umfeld stärkerer Einkaufsberei‐<br />

che und –zentren. Aufgrund des relativ kleinen Einzugsbereichs und hoher Konkurrenz aus dem Umland ist im Bestand nur ein geringer<br />

Geschäftsbesatz vorzufinden. Insbesondere Filialisten der Bekleidungsbranche fehlen fast vollständig; auch Angebote, die sich speziell<br />

an jüngere Verbraucher richten, sich nicht vorhanden. Aufgrund der relativen Schwäche des Einkaufsbereichs Hochstraße, die in der re‐<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 90


gionalen Lage <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong>s und dem geänderten Einkaufsverhalten der Verbraucher begründet ist, kommen für Neuansiedlungen<br />

voraussichtlich nur Betriebe in Frage, die nicht zwingend auf eine hohe Frequentierung durch Laufkundschaft angewiesen sind.<br />

Ansätze für eine Stützung und Stärkung des <strong>Ortskern</strong>s bietet insbesondere der Eckbereich Mozartstraße / Hochstraße. Hier stehen am<br />

Eingangsbereich zur Einkaufszone potenziell zwei Grundstücke für eine Umnutzung zur Verfügung. Damit besteht die Möglichkeit, an<br />

dieser zentralen Stelle eine städtebauliche Aufwertung zu bewirken und den Beginn des Einkaufsbereiches auch für motorisierte Kun‐<br />

den erstmals klar ins Gesichtsfeld zu rücken.<br />

Gleichzeitig sollte auch der entgegengesetzte Pol der Hochstraße definiert werden. Anstelle des in dieser Größe nicht mehr benötigten<br />

Gemeindehauses könnte eine klare bauliche Fassung des Platzbereiches (verbunden mit einer Neugestaltung der Platzfläche) zu einem<br />

eindeutigen baulichen Abschluss des <strong>Ortskern</strong>s beitragen.<br />

Alle in diesem Konzept vorgeschlagenen verkehrstechnischen, gestalterischen, organisatorischen und marketingtechnischen Maßnah‐<br />

men stellen jeweils für sich genommen einzelne Bausteine zur Aufwertung des <strong>Ortskern</strong>s dar. Erst im Zusammenspiel sind sie geeignet,<br />

langfristig die städtebauliche Attraktivität von <strong>Neukirchen</strong> zu erhöhen und damit auch die Akzeptanz als Einzelhandelsstandort zu erhö‐<br />

hen.<br />

Letztendlich muss aber deutlich die Frage gestellt werden, welche Funktion dem <strong>Ortskern</strong> zukünftig angedacht wird. Es ist nicht zu er‐<br />

warten, dass die Versorgungsfunktion in den ursprünglich vorgefundenen Umfang wieder aufgenommen werden kann. Vielmehr ist da‐<br />

von auszugehen, dass eine weitere Verlagerung nahversorgungsrelevanter Einzelhandelsbetriebe an Standorte erfolgt, die den heutigen<br />

Ansprüchen an die Bereitstellung von Verkaufsflächen und Parkplätzen entsprechen. Die Funktion des <strong>Ortskern</strong>s als zentraler<br />

„Nah“versorgungsbereich wird sich an dieser grundsätzlichen Entwicklungstendenz orientieren müssen und die weitere Entwicklung auf<br />

kleinteilige Qualität abstellen müssen.<br />

Das ursprüngliche Ziel eines durchgehenden Geschäftsbesatzes in den Erdgeschosszonen ist zukünftig voraussichtlich nicht durchgängig<br />

aufrecht zu erhalten. Es ist zu prüfen, ob insbesondere für einzelne Gebäude, die für Verkaufsflächen ungünstige Rahmenbedingungen<br />

aufweisen (z.B. abseitige Lage, zu geringe Verkaufsflächengröße) zukünftig auch in den Erdgeschossen Wohnnutzungen zugelassen wer‐<br />

den können. Eine Abweichung vom rechtsverbindlichen Bebauungsplan sollte aber in jedem Einzelfall geprüft und abgewogen werden.<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 91


Anhang<br />

1. Plan „Maßnahmenkonzept“<br />

2. Plan „Städtebauliches Gesamtkonzept“<br />

3. Plan „Detailbereich Hochstraße / Mozartstraße“<br />

4. Vorschlag Verkehrsschild Parkleitsystem<br />

5. Ausschuss‐Vorlagen zur Umgestaltung des Grafschafter Platzes<br />

Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 92


TOP 14<br />

-1-<br />

Der Bürgermeister 11.03.2010<br />

Dez. III / Amt 61<br />

BESCHLUSSVORLAGE - öffentlich -<br />

Beratungsfolge: Sitzungstermin:<br />

StEA 21.04.2010<br />

Betreff:<br />

Umgestaltung Grafschafter Platz<br />

— Bedingungen und Ideen zur gestalterisch-funktionalen Aufwertung<br />

Beschlussvorschlag:<br />

Der <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschuss beschließt,<br />

für den Grafschafter Platz soll die Verwaltung auf Grundlage der vorgestellten Analyse und Ideen<br />

zur Attraktivitätssteigerung den Entwurf einer Umgestaltung erarbeiten.<br />

Abstimmung:<br />

Ja-Stimmen :<br />

Nein-Stimmen :<br />

Stimmenthaltungen :<br />

Nicht teilgenommen :<br />

Beteiligungen/Ergebnisse:<br />

- anderer Ämter : 60, 68<br />

- Gleichstell.beauftr. :<br />

- Personalrat :<br />

Haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:<br />

Personalkosten für die Betreuung des Projektes<br />

Berichterstatter/in:<br />

Herr Eccarius, Herr Knoblach


Schilderung des Sachverhaltes:<br />

1. Einleitung<br />

TOP 14<br />

- 2 -<br />

In den Beratungen zum Haushalt 2010 wurde die Verwaltung mit der Erarbeitung eines<br />

Entwicklungskonzeptes für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> beauftragt. Dieses Konzept wird im Laufe des<br />

Jahres erarbeitet und danach der Politik zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt. Mit ihm<br />

wird der <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in seiner Abgrenzung und in seinen Teilfunktionen definiert. Ohne<br />

den Ergebnissen des Konzeptes vorgreifen zu wollen, kann der <strong>Ortskern</strong> als Raumausschnitt<br />

parallel zur Hochstraße verstanden werden. In dieser Fläche finden sich verschiedene Funktionen<br />

und Flächenpotenziale, die in ihren gegenseitigen Wechselbeziehungen zu erfassen und zu<br />

entwickeln sind.<br />

Der Grafschafter Platz liegt westlich des eigentlichen <strong>Ortskern</strong>s <strong>Neukirchen</strong>, wenn dessen oben<br />

skizzierter Grobdefinition gefolgt wird. Die funktionalen Verflechtungen zwischen ihm und dem<br />

<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> werden als eher gering eingestuft. Daher kann der Grafschafter Platz bereits<br />

jetzt einer Analyse unterzogen und Ideen entwickelt werden.<br />

2. Grundsätzliches<br />

Der Grafschafter Platz liegt, wie zuvor erwähnt, etwas abseits des <strong>Ortskern</strong>s. Er wird nördlich<br />

durch die Mozartstraße flankiert. Von der Mozartstraße aus kann der Grafschafter Platz<br />

unmittelbar ’umfahren’ werden. Er ist nicht unmittelbar durch eine Bebauung gefasst, sondern<br />

zunächst grenzt der Straßenraum an, dann folgt Wohnbebauung.<br />

Die Funktion des Platzes ist nicht eindeutig abzulesen; er ist weder Quartiersplatz 1 noch kann ihm<br />

eine unmittelbare Funktion, wie etwa die eines Marktplatzes, zugeordnet werden. Vielmehr<br />

übernimmt er etliche Funktionen. Er wird als Parkplatz genutzt, ist Spielplatz, hat Rasenflächen,<br />

Wege, Tischtennisplatten, Bänke und einen von einer Pergola gesäumten Weg, der als Ruhezone<br />

dient.<br />

Der Zustand des Platzes ist relativ gut. Der Spielplatz hat 2008 neue Spielgeräte erhalten. Auch<br />

der Baumbestand ist positiv zu bewerten. Einschränkend ist jedoch auf die Überalterung und<br />

Beschädigung des Mobiliars sowie der Pflanzkübel und der Pergola hinzuweisen.<br />

Der angrenzende Straßenraum ist bis auf die östliche Seite ausschließlich funktional ohne<br />

gestalterische Ansprüche; es fehlt an Attraktivität. Auch der westlich liegenden Geschäftszeile fehlt<br />

es an Abwechslungsreichtum.<br />

3. Chancen und Defizite<br />

Die Verwaltung hat nach einer Bestandsaufnahme und einer einwöchigen Überprüfung der<br />

Stellplatzausnutzung sowie der Nutzung der übrigen Platzfunktionen die Chancen und Defizite des<br />

Platzes herausgearbeitet.<br />

Einige Defizite des Platzes sind zuvor schon angeführt worden. Zu nennen ist aber sicherlich, dass<br />

die Wahrnehmbarkeit des Gesamtplatzes unter der fehlenden Eindeutigkeit seiner Funktion leidet.<br />

1 Ein (Quartiers-)Platz ist zunächst ein städtebauliches Element. Aufgrund seiner Lage und Erreichbarkeit<br />

und seiner gestalterischen Eigenständigkeit kann er einerseits zur räumlichen Identifikation eines<br />

Quartiers beitragen und andererseits sich selbst darüber definieren. Ein Quartiersplatz hat somit sowohl<br />

einen städtebaulich-räumlichen als auch einen sozialräumlichen Aspekt. Insbesondere wegen der<br />

sozialräumlichen Dimension kann es aber keine vorab gesetzte Abgrenzung des Quartiers geben.


TOP 14<br />

- 3 -<br />

Außerdem führt die Nutzung als Parkplatz unumgänglich zu Konflikten zwischen Fußgängern und<br />

Kfz-Verkehr. Durch die Nutzung als Parkplatz werden sowohl die übrigen Funktionen negativ<br />

beeinflusst als auch der Gesamtplatz in seiner Attraktivität gemindert. Die fehlende Fassung des<br />

Platzes und eine Definition der Eingänge führt dann letztlich dazu, dass der gegenseitigen<br />

Abgrenzung von Platz, Parkflächen und Straßenraum die klare Linie fehlt.<br />

Die Größe des Platzes birgt aber die Chance einer klaren funktionalen Neugliederung und seine<br />

umliegende Wohnbebauung verspricht ein hohes Nutzerpotential. Zusätzlich ermöglicht seine<br />

Lage die Ergänzung einer bestehenden Grünverbindung entlang der Mozartstraße.<br />

4. Tatsächliche Nutzungen<br />

Die Ausnutzung der P ARKPLÄTZE ist der Anlage zu entnehmen. Deren Belegung wurde eine<br />

Woche lang (11.05.2009 – 17.05.2009) zu vier verschiedenen Uhrzeiten (6.30, 10.00, 14.00, 18.00<br />

Uhr) montags bis freitags sowie am Wochenende zu drei verschiedenen Zeiten (10.00, 14.00,<br />

18.00 Uhr ) überprüft. Es stellte sich heraus, dass selbst in den Höchstzeiten weniger als 30 % der<br />

Parkplätze genutzt wurden. Im Durchschnitt zeigte sich eine Belegung von 19,25 %. Die größte<br />

Belegung fand man ab 18.00 Uhr vor, sie machte ca. 30 % der verfügbaren Parkplätze aus (im<br />

Durchschnitt waren es hier 20,90 %).<br />

Außerdem wurde jeweils aufgenommen, wie viele Personen sich an welcher Stelle des Platzes<br />

aufhielten sowie die Wetterverhältnisse. Das Ergebnis dieser Betrachtung ergab, dass der Platz<br />

selbst bei hervorragendem Wetter sehr selten genutzt wurde. Der S PIELPLATZ war die einzige<br />

wirklich genutzte Funktion. Dieser wurde vor allen Dingen in den Abendstunden genutzt.<br />

5. Ideen und mögliche Maßnahmen<br />

Ziel soll es sein, den Platz als Aufenthaltsplatz zu stärken und die Funktion und Gestaltung zu<br />

verbessern, ohne hohe Kosten zu verursachen.<br />

Dazu sind Maßnahmen nötig. Die Anzahl der bisherigen Funktionen ist zu verringern, nicht<br />

genutzte sind aufzulösen, die verbliebenen sind klarer zu gliedern und bevorzugte Funktionen sind<br />

zu vergrößern, wobei der Platz insgesamt eine optische Aufwertung erfahren muss.<br />

Im Hinblick auf den demographischen Wandel und dem Ziel, einen Quartiersplatz zu schaffen,<br />

sollte beispielsweise der Spielplatz zu einem Bewegungs- und Begegnungsraum für ’Jung und Alt’<br />

erweitert werden.<br />

Der Konflikt zwischen Befahrbarkeit und Aufenthaltsqualität muss aufgelöst werden. Da die<br />

Parkplatzbelegung nicht annähernd 30 % der verfügbaren Fläche erreicht, ist eine Verringerung<br />

der Parkplatzanzahl möglich. Die Parkplätze auf dem Platz selbst können entfallen. Die<br />

verbleibenden Parkplätze sind ausreichend.<br />

Der angrenzende bestehende Grünzug kann durch die Pflanzung neuer Bäume entlang der<br />

Mozartstraße erweitert werden. Dies verleiht dem Platz eine optische Grenze, sozusagen einen<br />

’Rücken’ zur Mozartstraße hin. Gleichzeitig greift dieser Vorschlag Vorgaben des Freiflächenplans<br />

der <strong>Stadt</strong> auf.<br />

Überdies kann der südliche Straßenraum durch neue Baumpflanzungen an Attraktivität gewinnen.<br />

Die Ideen zur Gestaltung des Platzrandes erfordern, dass im weiteren Arbeitsprozess die<br />

Abgrenzung des Platzes einer genaueren Definition unterzogen wird.<br />

Die einzelnen Funktionen können begleitende und unterstützende Maßnahmen erfordern. Da der<br />

Spielplatz als Bewegungs- und Begegnungsraum vor allem in den Abendstunden genutzt wird, ist


TOP 14<br />

- 4 -<br />

über ein Lichtkonzept nachdenken, das dem Platz Wärme verleiht, ihn auch in den Abendstunden<br />

reizvoll hält und Gefahrenräume minimiert.<br />

Schließlich ist insbesondere unter den Vorzeichen <strong>Stadt</strong>marketing und Wirtschaftsförderung auf<br />

eine verbesserte Außendarstellung der Geschäftszeile hinzuwirken.<br />

5. Weiteres Vorgehen<br />

Die weitere Bearbeitung wird vorbehaltlich der Beschlussfassung folgende Punkte beinhalten:<br />

(1) Zunächst ist eine Strukturskizze zu erarbeiten, die die Grundlage für eine Detailausarbeitung<br />

bildet. (2) Außerdem ist zu prüfen, wie die Umsetzung der Maßnahmen erfolgen kann. Ob man die<br />

Umgestaltung in Gänze realisiert oder ob punktuelle Veränderungen im Rahmen der<br />

Unterhaltungsmaßnahmen soweit wie möglich ausgeführt werden, ist zuvor unter Realisierungs-<br />

und Finanzierungsaspekten zu prüfen.<br />

Anlagen:<br />

Analyse | Präsentation<br />

In Vertretung<br />

E c c a r i u s<br />

Erster Beigeordneter


Grafschafter Platz Bestandsaufnahme


Ziele der Überlegungen:<br />

- Chancen und Defizite des Platzes benennen<br />

- Städtebauliche Rolle definieren<br />

- Potenziale für Änderungen erkennen<br />

- Möglichkeiten für eine Attraktivitätssteigerung herausarbeiten


Lage und Beziehungen


Lage und Beziehungen (Parkplatzflächen)


Strukturskizze Quartier + Platz<br />

2<br />

1<br />

5<br />

4<br />

5<br />

3<br />

2<br />

1 Parken auf der<br />

Platzfläche<br />

2 Parken am Platz<br />

3 Spielplatz<br />

4 Aufenthaltsflächen<br />

5 Wiesen | Grün<br />

Quartier<br />

Platzbereich


Chancen und Defizite: städtebauliche Lage und Beziehungen<br />

- Nördliche Raumkante des<br />

Platzes nicht definiert<br />

- Platz definiert nicht<br />

eindeutig den Mittelpunkt<br />

eines Quartiers<br />

- Platz hat keine eindeutige<br />

städtebauliche Zuordnung<br />

- gute Erreichbarkeit<br />

(motorisiert und fußläufig)<br />

- Möglichkeit, bestehende<br />

Grünverbindungen zu<br />

ergänzen (Freiflächenplan<br />

N-V)<br />

- direkte Verknüpfung zu<br />

umliegender<br />

Wohnbebauung<br />

- hohes Nutzungspotential<br />

durch viele Anwohner


Chancen und Defizite: verkehrliche Rahmenbedingungen<br />

- hohe Flächeninanspruchnahme<br />

des<br />

Platzes für Parkplatzflächen<br />

- keine klare Zonierung<br />

zwischen Fußgänger- und<br />

Kfz-Verkehr<br />

- gute verkehrliche<br />

Anbindung (siehe Lage und<br />

Beziehungen)<br />

- viele<br />

Parkplatzmöglichkeiten


Chancen und Defizite: Nutzungsstruktur + Rahmenbedingungen<br />

- Platz hat viele Funktionen<br />

(Parken, Spielen, Sitzen,<br />

Erholen)<br />

- es existieren keine klaren<br />

Abgrenzungen zwischen<br />

den einzelnen Funktionen<br />

- Konflikte zwischen<br />

Parkplatzfläche und<br />

Fußgängern<br />

- Straßen als Distanzraum<br />

zwischen Häusern und<br />

Platz<br />

- Straßen bilden keine<br />

Raumkante aus<br />

- große Fläche gibt die<br />

Möglichkeit zur<br />

Multifunktion


Chancen und Defizite: stadtgestalterische Situation Räumliche Defizite<br />

- Platz durch Straße, nicht<br />

durch Bebauung ‘gefasst‘<br />

- Platz hat zu viele zu undefinierte<br />

Eingänge<br />

- Platzrand zu offen<br />

Optische Defizite<br />

- Möblierung, Pergola,<br />

Pflanzkübel sind veraltet<br />

und zum Teil beschädigt<br />

- mangelnde Attraktivität<br />

des Straßenraumes<br />

- überholte Außenpräsentation<br />

der<br />

Geschäftszeile<br />

- Wahrnehmbarkeit als<br />

geschlossene Platzeinheit<br />

durch Funktionsvielfalt,<br />

fehlende Platzfassung und<br />

fehlende klare Gliederung<br />

Nutzungsdefizite<br />

- mangelnde Attraktivität<br />

durch übermäßige<br />

räumliche Inanspruchnahme<br />

als Parkplatz<br />

- Negative Beeinflussung<br />

der übrigen Funktionen<br />

durch Inanspruchnahme<br />

als Parkplatz<br />

- geringe/wenige Anreize<br />

für Aufenthalt<br />

- intakter Baumbestand<br />

- attraktive Spielgeräte


Städtebauliche Rolle<br />

- der Platz soll die Rolle eines<br />

Quartiersplatzes<br />

übernehmen<br />

- Auf der Platzfläche soll die<br />

bestehende Grünverbindungen<br />

verstärkt werden sowie der<br />

östliche und westliche<br />

Netzanschluss herstellt werden<br />

(Freiflächenplan N-V)<br />

- der Platz soll keine Konkurrenz zur<br />

Nord-Süd Achse (Einzelhandel)<br />

darstellen<br />

- er soll nicht die Funktion des<br />

Markplatzes übernehmen, der<br />

Markt findet im <strong>Ortskern</strong> statt


Potenziale<br />

Potentiale<br />

- großes Flächenangebot<br />

- hohes Nutzerpotential<br />

- umliegende<br />

Wohnbebauung<br />

- anschließende<br />

Grünverbindung<br />

- gute Erreichbarkeit<br />

- intakter Baumbestand<br />

- attraktive Spielgeräte


Bestand Ideen zur Attraktivitätssteigerung<br />

1. Verringerung der Funktionen<br />

2. Klare Gliederung der<br />

Funktionen<br />

3. optische Aufwertung<br />

4. Vergrößerung der derzeitigen<br />

Hauptnutzung: Spielplatz,<br />

Bewegungsfläche, Ausbau für<br />

‘Jung und Alt‘<br />

(demographischer Wandel)<br />

5. Befahrbarkeit des Platzes<br />

ausschließen<br />

6. Konzentration der Stellplätze<br />

auf den Randbereich<br />

7. Schaffung einer optischen<br />

Grenze und Platzfassung<br />

durch Anknüpfung an die<br />

bestehende Grünverbindung<br />

durch Ergänzung der Bäume<br />

Richtung Mozartstraße<br />

8. Baumpflanzung südlicher<br />

Straßenrand<br />

9. Lichtkonzept entwickeln<br />

10. Anreize für Aufenthalt<br />

schaffen<br />

11. verbesserte Außendarstellung<br />

der Geschäftszeile


Belegung der Parkplätze<br />

Belegungsquote (%)<br />

Belegungsquote (%)<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

0,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

0,00<br />

Belegung der ausgewiesenen Stellplätze auf dem<br />

Grafschafter Platz nach Wochentag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

Samstag<br />

Belegung der ausgewiesenen Stellplätze auf dem<br />

Grafschafter Platz nach Tageszeit<br />

Sonntag<br />

06:30 10:00 14:00 18:00<br />

Uhrzeit<br />

Quelle:<br />

eigene Erhebung;<br />

Erhebungszeitraum (11.05-17.05.2009)<br />

Montag bis Freitag jeweils 6:30, 10:00, 14:00, 18:00 Uhr<br />

Samstag und Sonntag jeweils 10:00, 14:00, 18:00 Uhr


Frequentierung des Spielplatzes<br />

Personen<br />

Personen<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Spielplatzfrequentierung nach Wochentagen<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

Samstag<br />

Kinder Erwachsene gesamt<br />

Spielplatzfrequentierung nach Tageszeit<br />

Sonntag<br />

06:30 10:00 14:00 18:00<br />

Uhrzeit<br />

Kinder Erwachsene gesamt<br />

Quelle:<br />

eigene Erhebung;<br />

Erhebungszeitraum (11.05-17.05.2009)<br />

Montag bis Freitag jeweils 6:30, 10:00, 14:00, 18:00 Uhr<br />

Samstag und Sonntag jeweils 10:00, 14:00, 18:00 Uhr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!