Ortskern Neukirchen - Stadt Neukirchen-Vluyn
Ortskern Neukirchen - Stadt Neukirchen-Vluyn
Ortskern Neukirchen - Stadt Neukirchen-Vluyn
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<strong>Stadt</strong> <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den<br />
<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong><br />
In <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />
ENTWURF 19.10.2012<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 1
<strong>Stadt</strong> <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den<br />
Auftragnehmer:<br />
atelier stadt & haus<br />
Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>‐ und Bauleitplanung mbH<br />
Annastraße 75<br />
45130 Essen<br />
mail@ash‐planung.de<br />
www.ash‐planung.de<br />
<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong><br />
In <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Dipl.‐Ing. Christian Muhs<br />
Dipl.‐Ing. Mario del Vecchio Essen, 19.10.2012<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 2
INHALT<br />
I. Aufgabenstellung und Untersuchungsbereich 5<br />
1. Aufgabenstellung / Methodik 5<br />
2. Abgrenzung des Untersuchungsbereichs 7<br />
II. Aktuelle Situation des Einzelhandels in <strong>Neukirchen</strong> 8<br />
1. Erfassung des Einzelhandelsbestandes 8<br />
2. Stärken und Schwächen des Einzelhandelsbestandes 11<br />
3. Leerstände im <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> 13<br />
III. Städtebauliche Analyse des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> 23<br />
1. Beschreibung der städtebaulichen Situation 23<br />
2. Bilderübersicht Stärken und Schwächen 32<br />
3. Zusammenfassendes Stärken‐Schwächen‐Profil des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> 40<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 3
IV. Maßnahmenkonzept zur Weiterentwicklung des <strong>Ortskern</strong>s <strong>Neukirchen</strong> 43<br />
1. Handlungsfelder 43<br />
2. Handlungsfeldbezogene Maßnahmen 44<br />
3. Maßnahmenkonzeptplan 56<br />
V. Städtebauliches Entwicklungskonzept 57<br />
1. Standortkonzepte ‐ Einordnung und Bewertung von Potenzialflächen 57<br />
2. Detailbereich Hochstraße / Mozartstraße 87<br />
3. Städtebauliches Gesamtkonzept 88<br />
VI. Zusammenfassung 89<br />
Anhang 92<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 4
I. Aufgabenstellung und Untersuchungsbereich<br />
I.1. Aufgabenstellung / Methodik<br />
<strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> ist seit dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden <strong>Neukirchen</strong> und <strong>Vluyn</strong> im Jahr 1928 eine <strong>Stadt</strong> mit zwei gleich‐<br />
berechtigten Siedlungskernen. Innenstadttypische zentrale Funktionen wie z.B. Verwaltungseinrichtungen und Versorgungsbereiche<br />
sind in beiden <strong>Stadt</strong>teilen vorhanden. Der <strong>Stadt</strong>teil <strong>Neukirchen</strong> bildet dabei den östlichen Siedlungsbereich der Gesamtstadt. Von der<br />
Gesamteinwohnerzahl in Höhe von 28.658 (Stand: 30.06.2011) leben 13.771 Bürger in <strong>Neukirchen</strong>.<br />
Innerhalb des <strong>Stadt</strong>teils <strong>Neukirchen</strong> erstreckt sich der ursprüngliche <strong>Ortskern</strong> als Kristallisationspunkt der Siedlungsentwicklung im we‐<br />
sentlichen entlang der Hochstraße zwischen dem Friedhof im Norden bis zur Mozartstraße im Süden. Grundsätzlich ist dieser <strong>Ortskern</strong><br />
vom städtebaulichen Erscheinungsbild als positiv zu bewerten. Historische Gebäude und dörfliche Strukturen prägen noch heute den<br />
Bereich der Hochstraße rund um die evangelische Dorfkirche. Jedoch sind in diesen Lagen im Einkaufsbereich zunehmende Leerstände<br />
von Ladenlokalen und eine verstärkte Fluktuation festzustellen.<br />
Dies liegt einerseits in einem geänderten Konsum‐ und Verbraucherverhalten, mit dem die Einzelhandelslandschaft nicht nur in Neukir‐<br />
chen zu kämpfen hat. Mit dem Strukturwandel im Einzelhandel in Richtung großflächiger Einheiten und dem verstärkten Online‐Handel<br />
stellen sich für die tradierten Einzelhandelsstandorte in den Kernbereichen Fragen hinsichtlich der zukünftigen Nutzungen. Großflächige<br />
Verkaufseinheiten siedeln sich zunehmend nicht mehr in den eigentlichen Innenstadtbereichen an, sondern suchen verkehrsgünstige<br />
Standorte am Rand der <strong>Stadt</strong>‐ und <strong>Ortskern</strong>e. Dieses Ansiedlungsverhalten hat Auswirkungen auf die Struktur und das <strong>Stadt</strong>bild, da der<br />
Leerstand von Ladenlokalen das Ortsbild ebenso beeinträchtigt wie eine nicht adäquate Nachfolgenutzung.<br />
Auf der anderen Seite können aber auch ungünstige städtebauliche Rahmenbedingungen (z.B. die verkehrliche Erreichbarkeit des Kern‐<br />
bereiches) zu einer Verschärfung der Leerstandsproblematik und damit zu einem zunehmenden Funktionsverlust des <strong>Ortskern</strong>s beitra‐<br />
gen. Im vorliegenden Fall ist zudem die Lage von <strong>Neukirchen</strong> im Nahbereich größerer Städte (insbesondere zur Nachbarstadt Moers) zu<br />
nennen.<br />
Die Gemeinde <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> hat daher beschlossen, den Entwicklungen im <strong>Ortskern</strong> mit ihren negativen Folgen für das Ortsbild<br />
durch die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes als integriertes Handlungskonzept entgegen zu wirken. Im Rahmen dieser Entwick‐<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 5
lungskonzeption sollen Stärken und Schwächen aufgezeigt sowie Perspektiven und Handlungsfelder zur Sicherung und Stärkung des<br />
<strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> entwickelt werden.<br />
Dabei wird der Fokus auf folgende Themenfelder gelegt:<br />
� Situation des Einzelhandels und ergänzender zentrenbildender Nutzungen;<br />
� Entwicklung der städtebaulichen und verkehrlichen Rahmenbedingungen.<br />
Aus den möglichen Maßnahmen und Aufwertungsansätzen ergeben sich eine Reihe von Handlungsoptionen, die bei zielgerichtetem<br />
Einsatz geeignet sind, eine Verbesserung der <strong>Ortskern</strong>entwicklung auszulösen. Um den Standort durch das Zusammenwirken sämtlicher<br />
Akteure langfristig wettbewerbsfähiger und attraktiver für Kunden und Besucher zu machen, soll aufbauend auf einer Aktualisierung<br />
der Bestandserfassung sowie einer quantitativen und qualitativen Bewertung der städtebaulichen sowie nutzungsbezogenen Situation<br />
ein handlungs‐ und umsetzungsorientiertes Entwicklungskonzept mit Aussagen zu den wesentlichen Innenstadtthemen (z. B. Bran‐<br />
chenmix, Erscheinungsbild, ergänzende Nutzungen, Verkehr / Parken, Städtebau / öffentlicher Raum, Erlebbarkeit) erstellt werden. Die‐<br />
ses Konzept soll als Handlungsrahmen zur Attraktivierung und Stärkung des <strong>Ortskern</strong>s dienen.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 6
I.2. Abgrenzung des Untersuchungsbereichs<br />
Das Untersuchungsgebiet umfasst den nicht parzellenscharf abgegrenzten<br />
<strong>Ortskern</strong> mit seinen Schwerpunktnutzungen Handel‐ und Dienstleistung<br />
sowie den Übergangsbereich in die angrenzenden Wohnnutzungen.<br />
Räumliches Kernelement des <strong>Ortskern</strong>s ist die frühere Fußgängerzone rund<br />
um die evangelische Kirche mit einer relativ hohen Angebotsdichte an Ge‐<br />
schäften und Dienstleistungseinrichtungen. Dieser <strong>Ortskern</strong> (im nebenste‐<br />
henden Lageplan rot hinterlegt) bildet den Fokus dieser Untersuchung und<br />
erstreckt sich ungefähr vom Friedhof im Norden bis zur Alten Rathausstra‐<br />
ße im Süden.<br />
Der erweiterte Betrachtungsbereich dieser Untersuchung, in dem u.a. die<br />
Potenziale für mögliche städtebauliche Entwicklungen herausgefiltert wer‐<br />
den, erstreckt sich über den eigentlichen <strong>Ortskern</strong> hinausgehend in Rich‐<br />
tung Süden entlang der Andreas‐Bräm‐Straße bis zur Niederrheinallee und<br />
in Richtung Norden bis zum nördlichen Abschluss des Friedhofs.<br />
Abb. 1:<br />
Abgrenzung des Untersuchungsbereichs<br />
<strong>Ortskern</strong><br />
Erweiterter<br />
Betrachtungsbereich<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 7
II. Aktuelle Situation des Einzelhandels in <strong>Neukirchen</strong><br />
II.1. Erfassung des Einzelhandelsbestandes<br />
Eine detaillierte Erfassung des Einzelhandels und die Bewertung der Angebotssituation erfolgten im Zuge des im Jahr 2006 vom Büro Dr.<br />
Acocella erarbeiteten Einzelhandelskonzeptes. Im Rahmen dieses Entwicklungskonzepts werden die zentralen Ergebnisse übernommen<br />
und eine Fortschreibung der Entwicklung vorgenommen.<br />
Der gesamte Versorgungsbereich gemäß der im Einzelhandelskonzept 2006 vorgenommenen Abgrenzung erstreckt sich entlang der<br />
Hochstraße und der Andreas‐Bräm‐Straße in Nord‐Süd‐Richtung. Die Abgrenzung wurde so gewählt, da in diesen Bereichen eine höhere<br />
Konzentration von Einzelhandels‐ und Dienstleistungseinrichtungen vorzufinden ist. Seine lineare Struktur weist in diesen Abgrenzun‐<br />
gen eine Länge von mehr als 600 m auf. Diese für einen relativ kleinen Siedlungsbereich wie <strong>Neukirchen</strong> außerordentliche Größe behin‐<br />
derte aber die Festigung eines zusammenhängenden Einkaufsbereichs. Die Mozartstraße trennt den 2006 definierten Versorgungsbe‐<br />
reich in einen nördlichen Bereich, der die Hochstraße bis zum Evangelischen Gemeindezentrum umfasst und einen südlichen Teil, der<br />
die Andreas‐Bräm‐Straße bis zu deren Einmündung in die Niederrheinallee einschließt.<br />
Eine räumliche Konzentration des Einzelhandels ist im Bereich der Hochstraße vorzufinden, die fußgängerzonenähnlich ausgestaltet, für<br />
Anlieger aber befahrbar ist. Hier findet sich ein Einzelhandelsangebot, welches heute noch Waren aus unterschiedlichen Bedarfsberei‐<br />
chen sowohl des kurz‐, mittel‐ und auch langfristigen Bedarfs umfasst. In der eigentlichen Einkaufslage sind jedoch verstärkt Lücken<br />
durch Leerstände, mindergenutzte Flächen und fehlende Schaufenster bei Büros und Dienstleistungsnutzungen festzustellen. Die Fuß‐<br />
gängerfrequenz ist insgesamt als gering zu bewerten. Im südlichen Kernbereich ist das Angebot an Einzelhandelsbetrieben weitaus ge‐<br />
ringer; es dominieren hier Dienstleistungsangebote aus den Bereichen Lernen, Gesundheit, Finanzen, freie Berufe etc. Das Einzelhan‐<br />
delsangebot in diesem räumlichen Teilbereich hat sich gegenüber der Erfassung der Bestandssituation im Jahr 2006 weiter verringert.<br />
Entlang der Andreas‐Bräm‐Straße ist nur eine lockere Verdichtung der Bebauung vorzufinden, so dass die Funktion als Einzelhandels‐<br />
standort in der Örtlichkeit nicht mehr gegeben ist.<br />
Die räumliche Verteilung der Nutzungen im <strong>Ortskern</strong> und die vergleichende Entwicklung zwischen der Erfassung aus dem Jahr 2006 und<br />
der heutigen Situation ist den beiden nachfolgenden Grafiken zu entnehmen.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 8
Abb. 2: Bestandserfassung von Nutzungen im <strong>Ortskern</strong> von<br />
<strong>Neukirchen</strong> und angrenzenden Bereichen (Stand: 2006)<br />
nach Dr. Acocella<br />
Abb. 3: Bestandserfassung von Nutzungen im <strong>Ortskern</strong> von<br />
<strong>Neukirchen</strong> und angrenzenden Bereichen (Stand: Juni 2012eigene<br />
Erhebung)<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 9
Nutzungen in der Innenstadt von <strong>Neukirchen</strong> und angrenzenden<br />
Bereichen (Stand: 2006) nach Dr. Acocella<br />
Dienstleistung<br />
1 Medizinischer Bereich<br />
2 Banken, Wirtschaft, Recht<br />
3 Post<br />
4 Apotheke<br />
5 Sonstige Dienstleistung<br />
Gastronomie<br />
1 Gastronomie<br />
Einzelhandel<br />
1 Einzelhandelsnahe und sonstige<br />
2 Lebensmittelhandwerk<br />
3 Buchhandlung<br />
Leerstand<br />
Verwaltung / Soziale Infrastruktur<br />
1 Polizeistation<br />
2 <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsverein<br />
3 <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
4 Evangelische Dorfkirche<br />
5 Kindergarten<br />
6 Ev. Gemeindezentrum<br />
Nutzungen im <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> und angrenzenden<br />
Bereichen (Stand: Juni 2012-eigene Erhebung)<br />
Dienstleistung<br />
1 Lernzentrum<br />
2 Sanitärfachbetrieb<br />
3 Reisebüro<br />
4 Bank / Sparkasse<br />
5 Post<br />
6 Arztpraxis<br />
7 Apotheke<br />
8 Frisörsalon<br />
9 Physiopraxis<br />
10 Tanzschule<br />
11 Versicherung<br />
12 Änderungsschneiderei<br />
13 Rechtsanwaltskanzlei<br />
14 Hörzentrum<br />
15 Fotostudio<br />
16 Haustechnik<br />
17 Fahrschule<br />
18 Immobilienmakler<br />
19 Werbeagentur<br />
20 Steuerbüro<br />
21 medizinisches Therapiezentrum<br />
(betriebliches Gesundheitswesen<br />
mit 5 Ärzten)<br />
Gastronomie<br />
1 Hotel<br />
2 Restaurant<br />
3 Imbiss/Pizzeria<br />
4 Eisdiele<br />
5 Gaststätte<br />
Einzelhandel<br />
1 Optiker<br />
2 Buchhandlung<br />
3 Mode<br />
4 Lebensmittel (Vollsortimenter)<br />
5 Lebensmittel (Discounter)<br />
6 Lotto/Toto<br />
7 Reformware<br />
8 Fleischerei<br />
9 Fahrradverkauf<br />
10 Schuhe<br />
11 Badmöbel<br />
12 Blumenladen<br />
13 Motorradladen<br />
14 Backwaren<br />
Leerstand<br />
Soziale Infrastruktur<br />
1 Polizeistation<br />
2 <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsverein<br />
3 <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
4 Evangelische Dorfkirche<br />
5 Kindergarten<br />
6 Ev. Gemeindezentrum<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 10
II.2. Stärken und Schwächen des Einzelhandelsbestandes<br />
Stärken des Einzelhandelsangebotes im <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong><br />
• Als Stärke des Einzelhandelsangebots in der Innenstadt von <strong>Neukirchen</strong> ist zunächst zu nennen, dass es heute noch Waren aus allen<br />
Bedarfsbereichen umfasst. Dazu gehören neben Betrieben für die Nahversorgung auch Betriebe, die mittelfristige oder sogar lang‐<br />
fristige Bedarfe decken (Fahrradhändler, Elektromarkt). Die Einzelhandelsstruktur ist bis heute vor allem durch kleinflächige, inha‐<br />
bergeführte Fachgeschäfte geprägt.<br />
• Die Nahversorgung der Wohnbevölkerung wird innerhalb des <strong>Ortskern</strong>s durch einen Supermarkt, ein Reformhaus und Betriebe des<br />
Lebensmittelhandwerks gewährleistet. Dabei dient insbesondere der Supermarkt als Frequenzbringer für die übrigen Geschäfte;<br />
wenngleich er offensichtlich bei der Kundschaft immer weniger angenommen wird .<br />
• Ergänzend zu den stationären Betrieben findet in der Hochstraße einmal pro Woche ein Wochenmarkt statt, der das Einzelhandels‐<br />
angebot im Bereich der Nahversorgung ergänzt. Gleichzeitig wird die Kundenfrequenz in der Hochstraße erhöht und zudem an den<br />
Markttagen ein positives Ambiente vermittelt.<br />
• Neben den Einzelhandelsbetrieben sind im Betrachtungsbereich verschiedene Dienstleistungsnutzungen vertreten. Post, Apotheken,<br />
Geldinstitute, medizinische und sonstige Dienstleistungen erhöhen die Frequenz und tragen somit zur Belebung des <strong>Ortskern</strong>s bei.<br />
• Auch Einrichtungen der sozialen Infrastruktur (Bücherei, Kindergarten, Kinderbetreuungseinrichtung) tragen zum vielfältigen Charak‐<br />
ter insbesondere der Hochstraße bei und dienen teilweise als Frequenzbringer für den Einzelhandel.<br />
• Die Hochstraße mit der größtenteils zwei‐ bis dreigeschossige Bebauung weist einen dörflichen Charakter auf. Die Pflasterung betont<br />
wichtige städtebauliche Platz‐Bereiche wie den Missionshof oder den Bereich um die evangelische Dorfkirche und trägt an diesen<br />
markanten Punkten in der Innenstadt zur Aufenthaltsqualität bei.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 11
Schwächen des Einzelhandelsangebotes im <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong><br />
• Der erweiterte Bereich des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> weist mit einer Länge von ca. 600 Metern eine zu große Ausdehnung auf. Die<br />
Nutzungsdichte ist daher in Teilbereichen gering, vor allem in der Andreas‐Bräm‐Straße ist der Einzelhandelsbesatz durch Wohnnut‐<br />
zungen und schaufensterlose Dienstleistungsnutzungen unterbrochen. Der rückläufige Einzelhandelsbesatz wurde in den vergange‐<br />
nen Jahren durch die Umnutzung ehemaliger Einzelhandelsbetriebe bestätigt.<br />
• Der aufgrund der geringen Kundenfrequenz in der Hochstraße erfolgte Umzug des Lebensmitteldiscounters aus dem <strong>Ortskern</strong> in den<br />
zentralen Bereich Ernst‐Moritz‐Arndt‐Straße hat zu einer zusätzlichen Abnahme der Kundenfrequenz im <strong>Ortskern</strong> geführt.<br />
• Ein weiterer Lebensmitteldiscounter befindet sich im Nahbereich der Hochstraße. Für diese dringend benötigte Nahversorgungsein‐<br />
richtung mit Lebensmitteln und sonstigen Gütern des täglichen Bedarfs stand im unmittelbaren <strong>Ortskern</strong> keine geeignete Fläche zur<br />
Verfügung. Aufgrund der räumlichen Entfernung und der trennenden Andreas‐Bräm‐Straße ist die ursprünglich erhoffte Funktion ei‐<br />
nes Frequenzbringers weitgehend ausgeblieben.<br />
• Auch der einzige Drogeriemarkt innerhalb des Einkaufsbereiches Hochstraße wurde im Frühjahr 2012 geschlossen. Der verbliebene<br />
Drogeriemarkt am südlichen Ende des Betrachtungsbereiches besteht aufgrund der Insolvenz der Drogeriemarktkette ebenfalls nicht<br />
mehr; er konnte aber ohnehin aufgrund der Entfernung kaum zur Belebung des Haupteinkaufsbereiches Hochstraße beitragen.<br />
• Die Struktur einer Vielzahl von inhabergeführten Fachgeschäfte hat zur Folge, dass ein hoher Anteil an kleinflächigen und unzeitge‐<br />
mäßen Verkaufsflächen besteht, für die im Falle einer Betriebsaufgabe nur schwer Nachfolger zu finden sind. Die Ansiedlung von sog.<br />
Magneten als Frequenzbringer für die übrigen Fachgeschäfte ist aufgrund des strukturellen Problems von zu kleinen Laden‐ und<br />
Grundstücksflächen nicht gelungen.<br />
• Die Aufteilung in einen fast als Fußgängerzone wahrnehmbaren Kernbereich entlang der Hochstraße und der stark befahrenen An‐<br />
dreas‐Bräm‐Straße führt dazu, dass die Innenstadt von <strong>Neukirchen</strong> nicht als Einheit erlebbar ist. Der breite Straßenraum der Andre‐<br />
as‐Bräm‐Straße mit der z.T. offenen Bebauung bildet einen starken Kontrast zur dörflichen Struktur in der Hochstraße. Die Trennung<br />
in zwei Bereiche wird durch das Eingangsgebäude an der Hochstraße, das wie ein Riegel wirkt, und die Grünfläche an der Kreuzung<br />
von Mozartstraße und Andreas‐Bräm‐Straße verstärkt.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 12
• Im südlichen Eingangsbereich der Hochstraße befindet sich ein leerstehendes, in Teilen eingestürztes Gebäude. Die Eingangssituation<br />
in die Hochstraße ist daher optisch wenig ansprechend. Zudem konzentrieren sich Leerstände in diesem Bereich.<br />
• Die Schaufenstergestaltung entspricht z.T. nicht den Anforderungen an eine moderne Warenpräsentation.<br />
II.3. Leerstände im <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong><br />
a. Grundsätzliche Ursachen von Leerständen<br />
In der Vergangenheit sind vielfältige Untersuchungen diverser Einzelhandelsgutachter zu den Ursachen von Ladenleerständen erarbei‐<br />
tet worden. Wenngleich Leerstände von Ladenlokalen den durchgeführten Untersuchungen zufolge grundsätzlich viele Ursachen haben<br />
können, sind sie primär die Folge des durchgreifenden Strukturwandels im Einzelhandel.<br />
Insbesondere ein geändertes Verbraucherverhalten, welches durch zunehmende Kaufaktivitäten im Internet oder Kauferlebnis in den<br />
„Konsumtempeln“ oder den größeren Städten mit vielen Filialisten geprägt ist, macht dem inhabergeführtem Einzelhandel das Überle‐<br />
ben schwierig. Aber auch eine generelle Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die Umsatz‐ und Ertragsschwäche des Einzelhandels<br />
haben den Wettbewerb der Vertriebsformen intensiviert.<br />
Diese prinzipielle Einschätzung trifft auch auf den <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> zu. Hinzu kommt in diesem besonderen Fall, dass der Stand‐<br />
ort <strong>Neukirchen</strong> im Vergleich zu den größeren Nachbarstädten (Moers, Krefeld) ein zu geringes Gewicht hat und „Magnetbetriebe“ in der<br />
Lauflage nicht vorhanden sind.<br />
Neben der grundsätzlichen Entwicklung der Einzelhandelslandschaft können weitere Kriterien gegen eine erfolgreiche Nachfolgenut‐<br />
zung aufgegebener Ladenlokale sprechen. Hier sind als häufige Mängel einzelner Handelsimmobilien insbesondere zu nennen:<br />
• Unterschreitung der aus betrieblichen Gründen erforderlichen Objektgröße<br />
• unbefriedigende verkehrliche Rahmenbedingungen (PKW/ÖPNV‐Erreichbarkeit, Parkierung, Andienung)<br />
• unzureichende Objektqualität (Grundriss, ausreichende zusammenhängende Flächen, Mehrgeschossigkeit etc.)<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 13
• fehlende bauliche Pflege und Modernisierungsmaßnahmen<br />
• Standort‐ / Objekt‐unangemessene Kaufpreis‐ / Mietforderungen der Eigentümer<br />
• fehlende Umfeldnutzungen, trading down‐Prozesse (z. B. Fehl‐ und Mindernutzungen)<br />
• gestalterische Vernachlässigung des städtebaulichen Umfeldes<br />
• unzureichende Sauberkeit und Sicherheit.<br />
In größeren Städten wurden Leerstände nach Aufgaben von Fachgeschäften zunehmend durch filialisierende Handelsketten aufgefüllt,<br />
die in der Lage sind, die entsprechenden Flächen wirtschaftlich zu betreiben. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Zahl der Fir‐<br />
men im Einzelhandel erheblich verringert; die Standortdynamik im Einzelhandel und damit die Nachfrage auch nach „neuen“ Flächen<br />
wurde hauptsächlich durch Filialisten bestimmt. Allerdings sind diese Filialisten auf ein gewisses Maß an Kundenaufkommen und Größe<br />
der Ladenlokale angewiesen, weshalb eine Ansiedlung in kleineren Einkaufsbereichen häufig nicht in Frage kommt.<br />
Dabei stehen insbesondere die gewachsenen Einkaufslagen von Klein‐ und Mittelstädten, welche überwiegend durch kleinflächige und<br />
mittelgroße Fachhandelsanbieter geprägt sind, unter besonderem Anpassungsdruck. Es ist zu beobachten, dass der Leerstand von Han‐<br />
delsflächen in den Kommunen zunehmend flächenhaft auftritt und nicht nur auf Nebenlagen beschränkt ist. Zudem sind auch Objekte<br />
betroffen, die günstige Mieten offerieren. Diese Entwicklung ist quer durch alle Gemeindegrößen und bundesweit zu beobachten.<br />
b. Leerstandssituation im <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong><br />
Im Rahmen der Bestandserhebung im Juni 2012 wurden im <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> 13 leer stehende Gebäude bzw. Geschäfte ermittelt.<br />
Bei der im Zuge des Einzelhandelsgutachtens von Dr. Acocella durchgeführten Erhebung im April 2006 konnten lediglich 2 Leerstände<br />
verzeichnet werden.<br />
Die Mehrzahl der gegenwärtig ungenutzten Ladeneinheiten (11) entfällt auf den Einkaufsbereich Hochstraße und dort auf den südlichen<br />
Abschnitt (insgesamt 7). Dort befindet sich auch das ungenutzte Eckgebäude Hochstraße / Mozartstraße. Zwei weitere Ladenlokale ste‐<br />
hen an der Bruchstraße gegenüber der Kirche innerhalb des Kernbereichs sowie je eins im nördlichen Bereich des Einkaufsbereichs und<br />
am Missionshof leer.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 14
Außerhalb des <strong>Ortskern</strong>s, aber innerhalb des Untersuchungsbereiches<br />
steht darüber hinaus noch ein Ladenlokal im Erdgeschoss des Sparkas‐<br />
sengebäudes an der Poststraße leer. Dieser Leerstand ist aber als funk‐<br />
tional unerheblich für den <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> zu werten, da es<br />
keine direkte Verbindung zur Hauptgeschäftslage gibt und die Sparkasse<br />
als Hauptnutzer des Gebäudes auch in Zukunft Garant für eine hohe<br />
Kundenfrequenz in diesem Bereich ist. Eine optische und strukturelle<br />
Abwertung ist in diesem Bereich nicht zu erwarten. Ebenso ist zwischen‐<br />
zeitlich der Drogeriemarkt an der Andreas‐Bräm‐Straße nicht mehr vor‐<br />
handen.<br />
Bei den derzeitigen Leerständen in der Hauptgeschäftslage Hochstraße /<br />
Bruchstraße handelt es sich um ehemalige Geschäfte bzw. Dienstleis‐<br />
tungsbetriebe ganz unterschiedlicher Branchen, darunter z. B. Modelä‐<br />
den, Drogeriemarkt, Akustikbau etc. Da sich jeder einzelne Leerstand<br />
negativ auf das gesamte Umfeld auswirken kann, sollte zur Vermeidung<br />
einer negativen Prägung des gesamten <strong>Stadt</strong>bildes die Häufung von<br />
Leerständen vermieden werden.<br />
Eine Wiederbesetzung der Leerstände ist allerdings schwierig, da sich<br />
die Leerstände in den wenig frequentierten Lagen befinden und sich von<br />
ihrer Flächendimensionierung und / oder ihrem Gebäudezustand für<br />
Nachnutzungen im Einzelhandel nicht mehr oder nur bedingt eignen.<br />
Abb. 4: Leerstand (Ladenlokale)<br />
(Stand: Juni 2012 – eigene Erhebung)<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 15
Dadurch sind zunehmend auch dauerhafte Leerstände zu verzeichnen, d. h. nur wenige Ladenlokale werden innerhalb eines Jahres wie‐<br />
der besetzt. Eine Abwertung des Umfeldes durch sogenannte trading‐down‐Effekte i. S. von Mindernachnutzungen (z. B. Spielotheken,<br />
Sportwettbüros, Dönerbuden) hat allerdings bisher nicht stattgefunden.<br />
Aufgrund der geänderten Situation im Einzelhandel sind an den Standorten, die aufgrund der Frequentierung oder der Gebäudestruktur<br />
zukünftig nicht mehr für Einzelhandel geeignet erscheinen, auch Nachnutzungen auch außerhalb des Einzelhandels (z. B. Büros, Dienst‐<br />
leistungen, Gastronomie, Wohnen) denkbar.<br />
Zur Bewertung der einzelnen Leerstände wurde ein Leerstandskataster erstellt. Dieses soll für den jeweiligen Leerstand aufzeigen, ob<br />
zukünftig noch eine Eignung im Einzelhandel besteht bzw. welche Nachfolgenutzungen denkbar und aus städtebaulicher Sicht empfeh‐<br />
lenswert sind. Als Kriterien werden neben der verfügbaren Fläche, der Lage und dem baulichen Zustand auch die Erreichbarkeit, die Ein‐<br />
sehbarkeit und die vorhandenen Umfeldnutzungen berücksichtigt.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 16
c. Leerstandskataster für den Einkaufsbereich Hochstraße<br />
Standort Hochstraße 2 Hochstraße 2a Hochstraße 4<br />
Fläche k.A. 75‐100 qm 75‐100 qm<br />
Schaufensterfront Zur Zeit keine Schaufensterfront<br />
vorhanden, grundsätzlich aber mög‐<br />
lich<br />
baulicher Zustand Sanierungsbedürfig; Anbau (Scheu‐<br />
ne) verfallen<br />
bisherige<br />
Dienstleistung (aber lange leerste‐<br />
Nutzungen<br />
hend)<br />
Erreichbarkeit Sehr gut erreichbar, öffentliche<br />
Einsehbarkeit<br />
Parkplätze in unmittelbarer Nähe<br />
Gute Einsehbarkeit sowohl von der<br />
Hochstraße als auch der Mozart‐<br />
straße<br />
aus<br />
und Andreas‐Bräm‐Straße<br />
Umfeldnutzungen Einzelhandel:<br />
Leerstand<br />
Mode, Supermarkt,<br />
Eignung für<br />
Gute Eignung nach Umbau oder<br />
Einzelhandel<br />
Neubau gegeben<br />
Empfehlungen zur<br />
Nachfolgenutzung<br />
1 Fenster (insgesamt ca. 5m) zur<br />
Hochstraße<br />
3 Fenster (insgesamt ca. 8m) zur<br />
Hochstraße; davon eines an der Sei‐<br />
tenfront<br />
Renovierungsbedürftig, eine Stufe<br />
(kein ebenerdiger Zugang)<br />
Noch zeitgemäß, fast ebenerdiger Zu‐<br />
gang (1 kleinere Stufe)<br />
Einzelhandel (Mode) Einzelhandel (Mode)<br />
Fußläufig erreichbar; Parkplätze in ca.<br />
100 m Entfernung<br />
Gute Einsehbarkeit im Verlauf der<br />
Hochstraße<br />
Fußläufig erreichbar; Parkplätze in<br />
ca. 100 m Entfernung<br />
Gute Einsehbarkeit im Verlauf der<br />
Hochstraße<br />
Einzelhandel, Haustechnik, Arztpra‐ Einzelhandel (Mode), Arztpraxen,<br />
xen, Leerstand<br />
Leerstand<br />
Grundsätzliche Eignung gegeben Grundsätzliche Eignung nach Um‐<br />
bau gegeben<br />
Cafe, Gastronomie, Einzelhandel Spezialisierter Einzelhandel, Dienst‐ Spezialisierter Einzelhandel, Dienst‐<br />
leistung<br />
leistung<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 17
Standort Hochstraße 6 Hochstraße…….. Hochstraße 22a<br />
Fläche k.A. k.A. k.A.<br />
Schaufensterfront 2 Fenster (insgesamt ca. 4‐5m) zur<br />
Hochstraße<br />
3 Fenster (insgesamt ca. 6m) zur Ca. 8 m durchgängiger Fensterfront<br />
Hochstraße; davon eines an der Sei‐<br />
tenfront<br />
Guter Zustand, ebenerdiger Zustand Gut, ebenerdiger Zugang<br />
baulicher Zustand Noch zeitgemäß, fast ebenerdiger<br />
Zugang (1 kleinere Stufe)<br />
bisherige<br />
Nutzungen<br />
Telefon/Handyladen Einzelhandel (Juwelier) Änderungsschneiderei<br />
Erreichbarkeit Fußläufig erreichbar; Parkplätze in Fußläufig erreichbar; Parkplätze in ca. Fußläufig gut erreichbar; 2 Park‐<br />
ca. 100 m Entfernung<br />
100 m Entfernung<br />
platzanlagen in jeweils ca. 100 m<br />
Entfernung<br />
Einsehbarkeit Zurückgesetzt im Straßenverlauf, Gute Einsehbarkeit im Verlauf der Gute Einsehbarkeit im Verlauf der<br />
deshalb erst aus der Nähe einsehbar Hochstraße; auch von der Mozart‐<br />
straße aus einsehbar<br />
Hochstraße<br />
Umfeldnutzungen Einzelhandel, Apotheke, Arztpraxen,<br />
Leerstand<br />
Einzelhandel, Arztpraxen, Leerstand Einzelhandel, Büros, Praxen<br />
Eignung für<br />
Eher nicht geeignet wegen zurück‐ Grundsätzlich geeignet Für den Einzelhandel gut geeignet<br />
Einzelhandel<br />
gesetzter Lage<br />
Empfehlungen zur<br />
Nachfolgenutzung<br />
Büro, Dienstleistung, Wohnen Einzelhandel, Dienstleistung Einzelhandel, Dienstleistungen<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 18
Standort Passage parallel zur Mozartstraße Passage parallel zur Mozartstraße Missionshof<br />
Fläche k.A. k.A. k.A.<br />
Schaufensterfront Ein Schaufenster (ca. 3 m) zur Mo‐ Ein Schaufenster (ca. 3 m) zur Mozart‐ 8 m<br />
zartstraße<br />
straße<br />
baulicher Zustand Gut, ebenerdiger Zugang Gut, ebenerdiger Zugang Gut, ebenerdiger Zugang<br />
bisherige<br />
Nutzungen<br />
Erreichbarkeit<br />
Fußpflege k.A.; temporäre Nutzung als Ausstel‐<br />
lungsfläche<br />
Fußläufig gut erreichbar; Parkplätze Fußläufig gut erreichbar; Parkplätze in<br />
in ca. 50‐100 m Entfernung<br />
ca. 50‐100 m Entfernung<br />
Akustikbau<br />
Eher schlecht, Lage innerhalb eines<br />
abseitig gelegenen Durchgangs<br />
Einsehbarkeit Verminderte Einsehbarkeit aufgrund Verminderte Einsehbarkeit aufgrund Keine Einsehbarkeit von der Hoch‐<br />
der Arkaden und Gebüsch<br />
der Arkaden und Gebüsch<br />
straße aus<br />
Umfeldnutzungen Einzelhandel, Gastronomie Einzelhandel, Gastronomie Bücherei, Büros, Praxen<br />
Eignung für<br />
Einzelhandel<br />
Empfehlungen zur<br />
Nachfolgenutzung<br />
Aufgrund der geringen Fußgänger‐ Aufgrund der geringen Fußgängerfre‐ Eher nicht geeignet wegen abseiti‐<br />
frequenz nur bedingt geeignet quenz nur bedingt geeignet<br />
ger Lage<br />
Dienstleistung, Gastronomie Dienstleistung, Gastronomie Büros für freie Berufe oder Dienst‐<br />
leistungen<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 19
Standort Bruchstraße 3 Bruchstraße 5<br />
Fläche 65 qm k.A.<br />
Schaufensterfront Ein Schaufenster (ca. 2m) zur Bruch‐<br />
straße<br />
4 Schaufenster zur Bruchstraße<br />
baulicher Zustand Gut, ebenerdiger Zugang Gut, ebenerdiger Zugang<br />
bisherige<br />
Nutzungen<br />
Erreichbarkeit Etwas abseitige Lage vom Hauptge‐<br />
schäftsbereich Hochstraße; aber in<br />
der Verbindung zum Discounter an<br />
der Andreas‐Bräm‐Straße<br />
Einsehbarkeit Zurückgesetzt im Straßenverlauf,<br />
Umfeldnutzungen<br />
hinter Arkaden „versteckt“<br />
Ladenlokale (z.T. leerstehend), Kir‐<br />
che<br />
Eignung für<br />
Eher nicht geeignet aufgrund der ge‐<br />
Einzelhandel<br />
ringen Fußgängerfrequenz und der<br />
Kleinflächigkeit<br />
Empfehlungen zur Büros für freie Berufe oder Dienst‐<br />
Nachfolgenutzung leistungen<br />
Optiker Drogeriemarkt<br />
Etwas abseitige Lage vom Hauptge‐<br />
schäftsbereich Hochstraße; aber in der<br />
Verbindung zum Discounter an der<br />
Andreas‐Bräm‐Straße<br />
Einsehbarkeit nur von der Bruchstraße<br />
aus gegeben<br />
Tankstelle, leerstehendes Ladenlokal,<br />
Kirche<br />
Aufgrund der geringen Fußgängerfre‐<br />
quenz nur bedingt geeignet<br />
Einzelhandel<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 20
Sinnvoll ist zukünftig ein Leerstandsmanagement, welches frühzeitig auf sich abzeichnende Veränderungen reagiert. Grundsätzlich gilt<br />
nämlich, dass jeder einzelne Leerstand wie ein „totes Auge“ im <strong>Stadt</strong>bild auffällt und das gesamte Umfeld negativ prägt. Eine stadtbild‐<br />
prägende Wirkung gehäuft auftretender Leerstände ist daher zwingend zu vermeiden. Von daher sind die bestehenden Ansätze, leer‐<br />
stehende Ladenlokale als zusätzliche Schaufenster für bestehende Geschäfte zu nutzen, ausdrücklich zu begrüßen. Zusätzlich sind diese<br />
Leerstände als Ausstellungs‐ / Informationsfläche für Vereine / Künstler oder mit zeitlich begrenzter Nutzung, wie etwa als Flohmarkt<br />
etc. nutzbar.<br />
Insgesamt ist aber auch zu berücksichtigen, dass nicht alle Leerstände überhaupt für Einzelhandel nachnutzbar sind. Von den elf Leer‐<br />
ständen kommen im wesentlichen sechs Ladenlokale auch weiterhin als Geschäftsräume in Betracht. Für die übrigen Leerstände sind<br />
aufgrund ihrer Lage und der Größe voraussichtlich auch andere Nutzungen zu fördern.<br />
d. Mögliche Nachfolgenutzungen<br />
Das Spektrum möglicher Nachfolgenutzungen ist aufgrund des geringen Einzugsbereiches und der besonderen städtebaulichen Situati‐<br />
on (kleinflächige Ladenlokale, abseitige Lage) begrenzt. In erster Linie sind Betriebe zur Deckung der Nahversorgung zu nennen (Le‐<br />
bensmittel, Drogeriewaren), die allerdings erhebliche Ansprüche an Lagequalität und Verkaufsflächengröße stellen. Aber auch speziali‐<br />
sierter Einzelhandel, der ein größeres Einzugsgebiet bei kleineren Ladeneinheiten (z.B. Weinhandel mit Weinverkostung / Weinsemina‐<br />
ren) benötigt, käme grundsätzlich in Frage. Schwieriger ist dagegen die Situation für Filialisten aus dem Bereich Mode/Schuhe, da hier<br />
ein gewisses Kundenaufkommen unverzichtbar ist. Allenfalls denkbar wäre ein Textildiscounter, die mitunter auch auf kleineren Flächen<br />
abseits von Haupteinkaufslagen wirtschaftlich betrieben werden können.<br />
Falls Einzelhandelsnutzungen den Leerstand nicht füllen können, wären in erster Linie Dienstleistungsbetriebe als mögliche Nachfolge‐<br />
nutzung anzusehen. Gegenwärtig werden häufig auch in Nebenlagen leerstehende Ladenlokale von Dienstleistungsbetrieben aus dem<br />
Bereich Gesundheit / Beauty angemietet.<br />
Erst in letzter Konsequenz, wenn sich trotz erhöhter Vermarktungsbemühungen keine adäquate Nutzung finden lässt, ist in Einzelfällen<br />
auch über die Umnutzung von Ladenlokalen zu Wohnzwecken nachzudenken. Hierfür sollten aber zunächst die Ladenlokale in Anspruch<br />
genommen werden, für die aufgrund ihrer Lage oder Zuschnitts eine andersartige Nutzung unwahrscheinlich ist.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 21
Einzelhandel<br />
Gastronomie<br />
Dienstleistung<br />
Sonstiges<br />
Mögliche Nachfolgenutzungen<br />
‐ Textildiscounter (kik o.ä.)<br />
‐ Lebensmittel (Vollsortimenter)<br />
‐ Drogeriemarkt<br />
‐ Telefonladen<br />
‐ Weinladen<br />
‐ Schmuck, Juwelier, Uhrmacher<br />
‐ Bäckereikette mit Cafe<br />
‐ Imbiss / Schnellrestaurant<br />
‐ Nagelstudio<br />
‐ Kosmetik / Fußpflege<br />
‐ Reha‐Einrichtung<br />
‐ Gemeinnützige Vereine/Verbände (Lohnsteuerhilfe o.ä.)<br />
‐ Bildungseinrichtung (Schülerhilfe o.ä.)<br />
‐ Freie Berufe<br />
‐ Kunsthandwerk<br />
‐ Ateliers<br />
‐ Ausstellungsräume<br />
‐<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 22
III. Städtebauliche Analyse des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong><br />
III.1. Beschreibung der städtebaulichen Situation<br />
Der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> ist als Einzelhandelsstandort aus verschiedenen Gründen benachteiligt: Zum einen besitzt die Binde‐<br />
strichstadt <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> zwei gleichberechtigte <strong>Ortskern</strong>e. Daher kann der Ortsteil <strong>Neukirchen</strong> mit ca. 14.000 Einwohnern nur ein<br />
relativ geringes endogenes Nachfragepotential zur Verfügung stellen. Zum anderen gibt es aufgrund der Randlage zum Rhein‐Ruhr‐<br />
Gebiet starke Konkurrenzen im Umfeld, die zeitgemäße, erlebnisorientierte Einkaufsmöglichkeiten bieten. Diese sind von <strong>Neukirchen</strong>‐<br />
<strong>Vluyn</strong> aus mit dem PKW in einem geringen Zeitraum von 10 ‐ 30 Minuten erreichbar.<br />
Als zentrale Konkurrenten sind hier zu nennen:<br />
Moers – Innenstadt: ca. 5 Kilometer<br />
Duisburg‐Innenstadt: ca. 18 Kilometer<br />
Krefeld‐Innenstadt: ca. 19 Kilometer<br />
Oberhausen‐Einkaufszentrum CentrO: ca. 30 Kilometer<br />
Düsseldorf‐Innenstadt: ca. 35 Kilometer<br />
Venlo (Niederlande): ca. 35 Kilometer<br />
Gegenüber diesen Einzelhandelsagglomerationen im Umfeld ist der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> aufgrund des vergleichsweise geringen<br />
Einzelhandelsbesatzes grundsätzlich benachteiligt. Als weitere Faktoren kommen die Knappheit der Entwicklungsflächen im eigentli‐<br />
chen Kernbereich, die Nachteile bei verkehrlicher Erschließung sowie die heterogene Interessenslage der Akteure hinzu.<br />
Um so wichtiger ist es, das zentrale Alleinstellungsmerkmal der <strong>Ortskern</strong>e insbesondere gegenüber peripher gelegenen Einzelhandels‐<br />
agglomerationen zu nutzen: Es handelt sich hier um die städtebauliche Gestalt, die auch in <strong>Neukirchen</strong> einen geschichtlichen Erlebnis‐<br />
raum darstellt, sowie um die Nutzungsmischung aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und weiteren öffentlichen und privaten Dienst‐<br />
leistungen.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 23
Diesen auch für den <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> gegebenen Vorteil einer gewachsenen Innenstadt gilt es zu stärken und fortzuentwickeln,<br />
um ihn auch zukünftig in Teilen als Einzelhandelsstandort attraktiv zu erhalten.<br />
Da die zum Teil über Jahrhunderte gewachsenen Kernbereiche in Konkurrenz zu am Reißbrett konzipierten Einkaufszentren, in denen<br />
von einer optimierten Grundrissgestaltung bis zu Beleuchtung und Musikbeschallung jedes Detail inszeniert ist, stehen, sollte bei dem<br />
Versuch einer Aufwertung des <strong>Ortskern</strong>s insbesondere in den Hauptgeschäftslagen neben einem möglichst attraktiven Einzelhandelsan‐<br />
gebot auch intensiv auf das bauliche Erscheinungsbild geachtet werden.<br />
Im Bereich des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> wurde daher eine detaillierte Analyse der verkehrlichen Erreichbarkeit, Parksituation, Typolo‐<br />
gie / baulichen Struktur, Architektur / Fassadengestaltung / Warenpräsentation, des öffentlichen Raumes und der Fußwegebeziehungen<br />
durchgeführt.<br />
Grundsätzlich ist festzustellen, dass der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> im Hinblick auf Rahmenbedingungen wie Erreichbarkeit und Park‐<br />
platzangebot gut aufgestellt ist. Zudem wurde der <strong>Ortskern</strong> punktuell durch die Erstellung neuer Gebäude aufgewertet. Demgegenüber<br />
ist festzuhalten, dass es einige Defizite bei Erscheinungsbild und Warenpräsentation der ansässigen Geschäfte gibt. Verbesserungspo‐<br />
tenzial besteht zudem insbesondere bei der Aufwertung der Zugänge in die Hochstraße.<br />
Die wesentlichen Ergebnisse sind auf den folgenden Seiten dargestellt, ergänzt um eine anschauliche Fotodokumentation der wichtigs‐<br />
ten Stärken und Schwächen.<br />
1. Nutzungsmischung<br />
Der Einzelhandel erstreckt sich entlang der Hochstraße und der Andreas‐Bräm‐Straße und dehnt sich von Norden nach Süden über den<br />
<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> aus. Die stärkste Konzentration an Einzelhandelsgeschäften befindet sich an der Hochstraße, weiter in Richtung<br />
Süden bis zur Niederrheinallee nimmt der Einzelhandelsbesatz deutlich ab. Diese Tendenz hat sich in den vergangenen Jahren durch die<br />
Umnutzung von Ladenlokalen bestätigt.<br />
Das im <strong>Ortskern</strong> anzutreffende Einzelhandelsangebot umfasst auch heute noch Waren aus allen Bedarfsbereichen. Zum Teil sind Ge‐<br />
schäfte vorhanden, die in solch kleineren Einkaufsstraßen eigentlich nicht mehr zu erwarten gewesen wären (Elektrofachmarkt, Fahr‐<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 24
adgeschäft). Die Einzelhandelsstruktur ist vielfach durch kleinflächige, inhabergeführte Fachgeschäfte geprägt. Die Nahversorgungssi‐<br />
tuation ist noch durch einen Supermarkt als Vollsortimenter im <strong>Ortskern</strong>, ein Reformhaus sowie weitere Betriebe des Lebensmittel‐<br />
handwerkes sichergestellt. Auch der einmal wöchentlich stattfindende Wochenmarkt ergänzt die Angebotspalette der Nahversorgung.<br />
Ein Discounter oder zeitgemäßer Drogeriemarkt fehlt aber als Frequenzbringer; der vor einigen Jahren errichtetet Discounter jenseits<br />
der Andreas‐Bräm‐Straße kann diese Funktion nicht übernehmen.<br />
Auffällig ist der Mangel an Angeboten für jüngere Leute. Einzelhandelseinrichtungen oder Gastronomiebetriebe speziell für diese Ziel‐<br />
gruppe sind praktisch nicht vorzufinden. Auch bekannte Filialisten (insbesondere im Bereich Bekleidung / Schuhe / Kosmetik) sucht man<br />
vergebens. Es ist daher davon auszugehen, dass markenbezogene Käufe in erster Linie in den die <strong>Stadt</strong> <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> umgebenden<br />
Zentren getätigt werden.<br />
Daneben weist der <strong>Ortskern</strong> eine relativ hohe Nutzungsmischung bzw. eine große Vielfalt an unterschiedlichen Nutzungen auf, in der<br />
neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungs‐, Kultur‐ und Bildungsangebote sowie öffentliche Einrichtungen eine gewisse Rolle spie‐<br />
len.<br />
Die räumliche Ausstrahlung des <strong>Ortskern</strong>s in die Region ist aufgrund der Überschneidungen mit Einzugsbereichen wesentlich größerer<br />
Städte im Umfeld als sehr gering zu bezeichnen. Eine Erhöhung der Ausstrahlungskraft durch Ansiedlungen innerhalb des räumlich be‐<br />
grenzten <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong> ist aufgrund der Kraft und Größe der umliegenden Oberzentren nicht realistisch.<br />
Im Falle einer sich abzeichnenden Betriebsaufgabe auch des Lebensmittel‐Vollsortimenters ist von einem weiteren Funktionsverlust und<br />
einer Abnahme der Besucherfrequenz im <strong>Ortskern</strong> auszugehen.<br />
2. Verkehrliche Situation<br />
2.1 Erreichbarkeit für den motorisierten Verkehr<br />
Die überregionale Verkehrsanbindung von <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> ist aufgrund der Situation der Einzelhandelslandschaft in der Rhein‐Ruhr‐<br />
Region für den <strong>Ortskern</strong> nicht von erheblicher Bedeutung. Die Erreichbarkeit für auswärtige Besucher kann als Bewertungskriterium da‐<br />
her vernachlässigt werden.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 25
Innerörtlich kann der <strong>Ortskern</strong> über die Andreas‐Bräm‐Straße erreicht werden, die wiederrum an die Niederrheinallee im Süden und<br />
<strong>Neukirchen</strong>er Ring bzw. Geldernsche Straße im Norden anbindet. Der eigentliche <strong>Ortskern</strong> ist insbesondere aus Richtung Süden von der<br />
Andreas‐Bräm‐Straße aus grundsätzlich gut erreichbar. Jedoch erschweren die abseitige Lage der Hochstraße und die baulichen Gege‐<br />
benheiten die optische Anbindung des <strong>Ortskern</strong>s an die Andreas‐Bräm‐Straße. Für Ortsunkundige ist eine Wahrnehmung des <strong>Ortskern</strong>s<br />
ohne das Wissen, dass es einen solchen gibt, praktisch nicht möglich. Es fehlt eine deutliche und hervorgehobene Beschilderung der Zu‐<br />
gangsmöglichkeiten zum <strong>Ortskern</strong> sowie des Parkplatzangebotes.<br />
Im Zusammenhang mit der verkehrlichen Erschließung des <strong>Ortskern</strong>s ist auch auf die Wettbewerbssituation mit autokundenorientierten<br />
Angeboten hinzuweisen. Die Besucher akzeptieren i. d. R. die Einschränkung (Fußgängerzone / verkehrsberuhigte Zonen), sofern den‐<br />
noch möglichst kurze und attraktive Wegeverbindungen zwischen Parkplätzen und Geschäftslagen vorhanden sind und diese auch so<br />
wahrgenommen werden. Der Einzelhandel in <strong>Neukirchen</strong> steht allerdings in intensivem Wettbewerb mit den großen Angeboten auto‐<br />
kundenorientierter Standorte in den umgebenden Städten. Daher haben die verkehrliche Erreichbarkeit, eine verständliche Beschilde‐<br />
rung und das Parkplatzangebot in diesem Fall einen besonders hohen Stellenwert.<br />
2.2 Rad‐ und Fußwegebeziehungen<br />
In <strong>Neukirchen</strong> ist der wichtigste Einkaufsbereich als Fußgängerzone bzw. verkehrsberuhigter Bereich ausgebildet. Die Bruchstraße er‐<br />
möglich ein Queren der Hochstaße in West‐Ost‐Richtung. In der Vergangenheit bestanden Überlegungen, auch diesen Bereich zur Fuß‐<br />
gängerzone zu erklären oder während Marktzeiten zu sperren. Da allerdings die verkehrliche Erreichbarkeit ein wichtiges Kriterium für<br />
Käufer ist, wird vom Verfasser empfohlen, eine (temporäre oder dauerhafte) Sperrung nur für den Fall vorzunehmen, dass eine Gefähr‐<br />
dung schwächerer Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Kinder) eintritt. Bisher liegen aber keine Hinweise auf ein erhöhtes Gefährdungspo‐<br />
tential vor.<br />
Grundsätzlich ist die Haupteinkaufslage aus allen Richtungen über z.T. wenig befahrene Straßen gut für Fußgänger und Radfahrer zu er‐<br />
reichen. In einigen Bereichen existieren auch vom Straßenverkehr unabhängige Fußgängerwege (z.B. entlang der Mozartstraße und im<br />
Bereich des Kinderspielplatzes). Insgesamt ist eine ausreichende Fußgängerfreundlichkeit und –sicherheit überall im <strong>Ortskern</strong> gegeben.<br />
Auch die sozialen Infrastruktureinrichtungen wie Spielplätze, Kindergärten und die Bücherei sind so gut für den nichtmotorisierten Ver‐<br />
kehr zu erreichen. Allerdings ist der <strong>Ortskern</strong> aufgrund eines unzureichenden Beschilderungssystemes derzeit nicht gut auffindbar.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 26
Wenig genutzt und nicht attraktiv ist die fußläufige Anbindung des neuen Discounters an der Andreas‐Bräm‐Straße zum <strong>Ortskern</strong>. Ein<br />
Austausch mit der Geschäftslage entlang der Hochstraße findet nur in einem untergeordneten Umfang statt. Neben der räumlichen Dis‐<br />
tanz (verbunden mit der Bequemlichkeit vieler Kunden, die mit dem Auto den Einkauf tätigen) sind sicherlich auch die fehlende optische<br />
Verbindung und die erforderliche Querung der breiten Andreas‐Bräm‐Straße Gründe dafür, dass sich die durch die Discounter‐<br />
Ansiedlung erhoffte Belebung der Hochstraße nicht erfüllt hat.<br />
Der Durchgang vom Lebensmittelmarkt zur Hochstraße ist dunkel und vermittelt teilweise eine Hinterhofatmosphäre.<br />
Nur erschwert gelangt man zu den Nutzungen auf der östlichen Seite der Andreas‐Bräm‐Straße, da der Verkehrsraum dazwischen als<br />
Barriere für Fußgänger wirkt.<br />
2.3 Ruhender Verkehr<br />
Grundsätzlich ist positiv hervorzuheben, dass ein zentrumsnahes Parkplatzangebot (insbesondere für Kurzzeitparker) im Nahbereich der<br />
Hochstraße gegeben ist. Im Umfeld des <strong>Ortskern</strong>s bestehen zahlreiche Parkmöglichkeiten, darunter mehrere größere ebenerdige Stell‐<br />
platzanlagen (Parkplatz vor dem Gemeindehaus am nördlichen Ende der Fußgängerzone Hochstraße, Senkrechtparker in der Mozart‐<br />
straße am südlichen Ende der Hochstraße, Parkplatzanlage vor dem Lebensmittelmarkt ´Kaisers`) sowie straßenbegleitende Kurzzeit‐<br />
parkplätze im Verlauf verschiedener Straßen des <strong>Ortskern</strong>s. Während in den 3 genannten Stellplatzanlagen Kurzzeitparkplätze angebo‐<br />
ten werden, stehen in den umgebenden Straßen kostenfreie Stellplätze auch für Dauerparker zur Verfügung.<br />
Alle diese Stellplatzanlagen sind gut an den Haupteinkaufsbereich entlang der Hochstraße angebunden. Bei Begehungen an unter‐<br />
schiedlichen Wochentagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten wurden ausreichende Stellplatzverfügbarkeiten vorgefunden. Die Er‐<br />
reichbarkeit der Parkplätze ist aber aufgrund einer mangelnden Ausschilderung mit Ausnahme des Parkplatzes von ´Kaisers` als schwie‐<br />
rig zu bezeichnen. Vereinzelt sind die aufgestellten Hinweisschilder für den Autofahrer aus dem fahrenden Fahrzeug im Verkehrsfluss<br />
nicht direkt zu erkennen. Von daher sollte geprüft werden, ob für die Parkplatzstandorte die zugehörigen Hinweisschilder an geeignete‐<br />
ren Standorten aufgestellt werden können. In Teilen ist die Gestaltung der Parkplatzanlagen verbesserungswürdig (v.a. nördlich der<br />
Hochstraße).<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 27
Die Einrichtungen im Verlauf der Andres‐Bräm‐Straße weisen in der Regel ausreichende Parkmöglichkeiten vor dem jeweiligen Gebäude<br />
auf. Allerdings wirkt die viel befahrene und überbreite Straße als trennendes Element zwischen den Einzelhandels‐ und Dienstleis‐<br />
tungseinrichtungen östlich der Straße und dem zentralen Einkaufsbereich entlang der Hochstraße.<br />
3. Typologie / bauliche Struktur<br />
Der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> entstand seit dem 13. Jahrhundert im Bereich rund um die Dorfkirche. Die einstige Siedlungsstruktur mit<br />
dem Kristallisationspunkt im Eckbereich der Hochstraße / Bruchstraße ist auch heute noch im Straßenbild erkennbar. Allerdings sind<br />
aufgrund des Bevölkerungswachstums im Zuge der Industrialisierung und auch beim Wiederaufbau nach dem Krieg umfangreiche Sied‐<br />
lungserweiterungen vorgenommen worden. Im Betrachtungsbereich dieses Entwicklungskonzeptes gibt es historischen Gebäudebe‐<br />
stand in nennenswertem Umfang nur im Bereich der Hochstraße. Hier befinden sich vereinzelt historisch wertvolle Gebäude, die durch<br />
einen <strong>Stadt</strong>rundgang mit entsprechenden Erläuterungstafeln kenntlich gemacht worden sind.<br />
Im Verlauf der Hochstraße gibt es mehrere Platzbereiche / Aufweitungen, die insgesamt zu einem ansprechenden Siedlungsbild des<br />
<strong>Ortskern</strong>s beitragen. Zu nennen sind hier vor allem der Bereich rund um die evangelische Dorfkirche, die Platzsituation im Bereich der<br />
<strong>Stadt</strong>bücherei sowie eine kleine zur Hochstraße orientierte Platzaufweitung nördlich des Gebäudekomplexes mit dem Kaiser´s‐<br />
Lebensmittelmarktes.<br />
Entlang der Hochstraße säumen die überwiegend II‐geschossigen, ursprünglichen und historischen Gebäude in traufständiger Stellung<br />
den Straßenverlauf. Mit der historischen Haupterschließung Hochstraße wurden die anliegenden Grundstücke erreicht; viele Grundstü‐<br />
cke haben daher immer noch eine Zufahrtsmöglichkeit von der Hochstraße. Trotz eines geschlossenen wirkenden Straßenraumes sind<br />
die Gebäude nicht als geschlossene Bebauung errichtet.<br />
Im Gegensatz stehen hierzu neuere Gebäude, die im historischen Teil an der Hochstraße bzw. im Kreuzungsbereich mit der Mozartstra‐<br />
ße errichtet worden sind. Bei diesen in jüngerer Vergangenheit errichteten Gebäuden handelt es sich um geschlossene Baukörper, die<br />
meist giebelständig und in einer III‐geschossigen Bauweise errichtet worden sind. Mit dieser großmaßstäblicher angelegten Bebauung<br />
konnten flexiblere Grundrisse vor allem für Einzelhandelsnutzungen in den Erdgeschosszonen generiert werden, die außen durch witte‐<br />
rungsbeständige Kolonnaden begleitet sind. Die Gliederung der Fassade durch Vor‐ und Rücksprünge und Ausprägung einzelner Giebel<br />
nimmt hierbei die Prägung der historischen eher kleinteiligeren Situation auf.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 28
Der zweigeteilte Charakter des erweiterten <strong>Ortskern</strong>s wird durch die eher offen gehaltene Bebauung entlang der Andreas‐Bräm‐Straße<br />
bestimmt. Einseitig auf der westlichen Seite zurückversetzt vom Straßenverlauf reihen sich größere Einzelgebäude, die mit überwiegend<br />
Dienstleistungseinrichtungen durchsetzt sind. Der gesamte Erweiterungsbereich ist hauptsächlich durch die Verkehrsfläche der<br />
Andres‐Bräm‐Straße geprägt.<br />
4. Architektur / Fassadengestaltung<br />
Die Gestaltungsqualität des <strong>Ortskern</strong>s ist sehr heterogen: Einzelne gut gepflegte Gebäude stehen neben sanierungsbedürftigen Objek‐<br />
ten. In einigen Fällen ist auf mangelnde Erhaltung und Pflege der Bausubstanz hinzuweisen, welches insbesondere im Bereich der Ein‐<br />
kaufslagen im Hinblick auf die Attraktivität des <strong>Ortskern</strong>s als negativ zu bewerten ist.<br />
Erheblicher Sanierungsbedarf besteht am südlichen Ende der Hochstraße als wesentlichem Eingang in den alten <strong>Ortskern</strong> von Süden.<br />
Dieser Bereich ist durch Leerstand und verfallene Bausubstanz geprägt. Auch im Verlauf der Hochstraße befinden sich Gebäude, die<br />
derzeit vom Leerstand geprägt sind. Zu erwähnen ist noch die Gestaltung von Gebäuden, die von Leerständen betroffen sind. Leerstän‐<br />
de kommen nahezu zwangsläufig in Einkaufslagen vor, es sollte aber einem gewissen gestalterischen Niveau entsprochen werden (z. B.<br />
keine unkontrollierte Plakatierung). Jeder einzelne Leerstand wirkt nicht nur auf die Immobilie, sondern auf das gesamte Umfeld nega‐<br />
tiv. Leerstände eignen sich vielmehr vorübergehend als Informationsflächen (z. B. für Vereine, Veranstaltung, aktuelle <strong>Stadt</strong>entwick‐<br />
lungsplanungen) oder als zusätzliche Schaufenster‐ / Werbefläche für andere Geschäfte sowie ggf. für attraktive Zwischennutzungen.<br />
Anzumerken ist aber ebenso, dass Neubauten (z. B. Gebäudekomplex Kreuzungsbereich Hochstraße Mozartstraße) das <strong>Stadt</strong>bild positiv<br />
aufwerten (vgl. Stärken III).<br />
5. Öffentlicher Raum / Aufenthaltsqualität<br />
5.1 Möblierung / Bodenbelänge<br />
Entsprechend des historischen <strong>Stadt</strong>grundrisses des Zentrums an der Hochstraße ist der öffentliche Bereich durch eine historisierende<br />
Möblierung ausgestattet. Hierbei korrespondieren Altstadtlaternen mit der sonstigen Möblierung, wie Poller, Bänke Papierkörbe und<br />
einem historisierenden Pumpbrunnen. In den angrenzenden Bereichen der Hochstraße, wie der Bruchstraße und dem Platzbereich Ecke<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 29
Andreas‐Bräm‐Straße / Mozartstraße, erfolgten unterschiedliche und neuere Ausstattungen des öffentlichen Raumes. Ein einheitliches<br />
Bild ist nicht verfolgt worden. In den Sommermonaten werden die Platzaufweitungen im historischen Zentrum von der ansässigen Gast‐<br />
ronomie durch Außenbestuhlung genutzt. Diese zeigt sich in Teilen in einer ansprechenden Qualität (z. B. am Missionshof), verfolgt aber<br />
keine einheitliche Gestaltung. Der Bereich des historischen Zentrums ist mit unterschiedlichen Materialien gestaltet. Die Hochstraße ist<br />
mit Betonsteinpflaster, gegliedert durch Natursteinbänder befestigt. Im Bereich der Platzaufweitungen und im Umfeld der Dorfkirche ist<br />
mit Natursteinpflaster aus Basalt und Backsteinpflaster ein höherwertiges Material verlegt worden. Insgesamt wird mit den Materialien<br />
der Charakter einer Fußgängerzone bzw. einer Anliegerstraße unterstützt.<br />
5.2 Grün‐ / Ruhe‐ / Spielgelegenheiten<br />
Im unmittelbaren Umfeld des <strong>Ortskern</strong>s finden sich eine insgesamt gute Ausstattung mit Grünflächen, die temporäre Möglichkeiten<br />
zum Ausruhen und Spielmöglichkeiten für Kinder bieten.<br />
Dem Auftakt des historischen Zentrums vorgelagert befindet sich eine baumbestandene öffentliche Grünfläche im Kreuzungsbereich<br />
der Andreas‐Bräm‐Straße und der Mozartstraße, in der zudem 1927 ein Kriegerehrendenkmal errichtet wurde. Von hier aus begleitet<br />
auf der südlichen Straßenseite ein Grünstreifen mit Wegeverbindung die Mozartstraße in westlicher Richtung und unterstreicht den<br />
grünen Eindruck.<br />
Neben Sitzmöglichkeiten im Straßenraum befindet sich in rückwärtiger Lage der Hochstraße ein öffentlicher Kinderspielplatz, der von<br />
den umliegenden Straßen und auch der Hochstraße aus fußläufig erreichbar ist. Den nördlichen Abschluss des historischen Zentrum bil‐<br />
det als Grünfläche die Friedhofsanlage zwischen der Hochstraße und Ludwig‐Doll‐Straße.<br />
In exponierter Lage bietet der Grafschafter‐Platz westlich von der Ortsmitte Möglichkeiten zum Verweilen bzw. Spielen. Mittlerweile<br />
zeigen sich hier allerdings Erscheinungen der geringen Nutzung und Alterung der Anlage. Dieses resultiert auch sicherlich aus der heute<br />
nicht mehr zeitgemäßen Gestaltung und Ausstattung der Platzfläche.<br />
Auch im Verlauf der beengten Hochstraße sind Gehölzpflanzungen vorgenommen worden, die sich mittlerweile jedoch zu großkronigen<br />
Bäumen entwickelt haben. Die heute entwickelten Ausdehnungen der Baumäste führen in den engen Gassen daher zur Schattenbil‐<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 30
dung. In Teilbereichen entstehen hierdurch dunkle Räume, die nicht zur Aufenthaltsqualität beitragen. Weitere ausgeprägte Bäume<br />
säumen das Umfeld der Kirche und stehen einreihig entlang der Bruchstraße bis zur Andreas‐Bräm‐Straße.<br />
Im Zuge der beabsichtigten Erneuerung der Kanalinfrastruktur im Zentrum von <strong>Neukirchen</strong> besteht die Möglichkeit, ein Grünausstat‐<br />
tungskonzept für die Hochstraße und angrenzenden Straßen im Rahmen einer Neugestaltung der Oberflächen vorzunehmen und die<br />
vorhandene, zu starke Verschattung einzelner Bereiche zu beheben.<br />
Ebenso kann über eine Neugestaltung der öffentlichen Grünfläche im Falle einer möglichen Neubebauung auf dem Grundstück des<br />
<strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins nachgedacht werden. Ziel sollte hier eine Freihaltung von Sichtachsen in Richtung Hochstraße sein. Mit<br />
diesen Maßnahmen können positive Effekte für die Hochstraße erzielt werden, die die Aufenthaltsqualität und Attraktivität und damit<br />
auch die Voraussetzungen für Einzelhandelsbetriebe verbessern können.<br />
Die Attraktivierung des Grafschafter Platzes durch ein Neugestaltungskonzept wird hingegen weniger Auswirkungen auf den zentralen<br />
Bereich rund um die Hochstraße haben und die Einzelhandelssituation in der Hochstraße nicht verbessern können. Aufgrund des Zu‐<br />
standes und einer überholten Ausstattung der Platzfläche ist eine Neugestaltung als eigenständiges Projekt jedoch bereits in Diskussion<br />
(siehe Vorlage der Verwaltung im Anhang).<br />
Im Zusammenspiel mit einer Verlängerung der gestalteten Grünfläche südlich der Mozartstraße kann eine engere Verzahnung des Graf‐<br />
schafter Platzes mit der Hochstraße erreicht und die Attraktivität des Bereiches westlich der Hochstraße insgesamt erhöht werden.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 31
III.2. Bilderübersicht Stärken und Schwächen<br />
Bilderübersicht: Stärken<br />
a. Gebäude<br />
+ teilweise attraktive, historische Gebäudefassaden<br />
+ Gestaltung der Neubebauung in Anpassung an den dörflichen <strong>Ortskern</strong><br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 32
. Nutzung des öffentlichen Raumes<br />
+ Belebung durch Gastronomieeinrichtungen,<br />
die Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien anbieten<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 33
c. Grünflächen<br />
+ Gepflegte Grünflächen im Umfeld der Hochstraße<br />
+ Großer Spielbereich mit Anbindung an die Hochstraße<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 34
Bilderübersicht: Schwächen<br />
a. Baulicher Zustand der Gebäude<br />
‐ Mangelhafter baulicher Zustand der Gebäude in den beiden Eingangsbereichen der Hochstraße<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 35
. Gestalterische Mängel der Bausubstanz<br />
‐ Kolonnaden ohne Nutzen lassen die Neubebauung wie einen Riegel im Verlauf der Hochstraße erscheinen<br />
‐ Vernachlässigung von Schaufenster und Fassaden<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 36
c. Gestaltung des öffentlichen Raumes<br />
‐ Vernachlässigung von <strong>Stadt</strong>mobiliar = geringe Aufenthaltsqualität<br />
‐ Dicht gepflanzte, großkronige Bäume verschatten Fußgängerbereiche<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 37
‐ Teilweise fehlende, in anderen Fällen kaum<br />
lesbare Beschilderung des <strong>Ortskern</strong>s<br />
‐ Unzureichende Beschilderung der Parkmöglichkeiten<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 38
d. Nutzungsdefizite<br />
‐ Mangelhafte Funktionszuweisung und Gestaltung des<br />
Grafschafter Platzes<br />
‐ Ungenutzte Brachflächen in Sichtlage der Hauptverkehrsstraßen<br />
hier: Andreas‐Bräm‐Straße / NIederrheinallee<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 39
III.3. Zusammenfassendes Stärken‐Schwächen‐Profil des <strong>Ortskern</strong>s von <strong>Neukirchen</strong><br />
Stärken Schwächen<br />
Diversifiziertes Spektrum an Einzelhandels‐ und Dienst‐<br />
leistungseinrichtungen<br />
Hoher Anteil inhabergeführter, individuellen Fachge‐<br />
schäfte<br />
Öffentliche Einrichtungen entlang des Einzelhandelsbe‐<br />
reiches vorhanden (Bücherei, Kindergärten, Bildungsein‐<br />
richtungen)<br />
Funktionsmischung zwischen öffentlichen und privaten<br />
Einrichtungen gegeben<br />
Stationäre Betriebe werden durch einen Wochenmarkt<br />
ergänzt<br />
Verschiedene Gastronomiebetriebe mit Sitzmöglichkeiten<br />
auch im Freien<br />
Nutzungs‐/Einzelhandelsstruktur<br />
Relativ große räumliche Ausdehnung des Innenstadtbereiches mit<br />
„auslaufenden“ Lagen<br />
Keine räumliche Ausstrahlung des <strong>Ortskern</strong>s in die Region (Über‐<br />
schneidungen mit Einzugsbereichen größerer Städte und Einkaufs‐<br />
zentren)<br />
Fehlender Frequenzbringer innerhalb des Einkaufsbereiches Hoch‐<br />
straße (z.B. Discounter, Drogeriemarkt)<br />
Nach Insolvenz einer namhaften Drogeriemarktkette befindet sich<br />
im Untersuchungsbereich kein Drogeriemarkt mehr. Ein grundle‐<br />
gendes Element der Nahversorgung fehlt damit in <strong>Neukirchen</strong><br />
Lücken im Markenbesatz insbesondere für jüngere Leute (v.a. Be‐<br />
kleidung, Schuhe, Kosmetik)<br />
Überwiegend klein‐ und kleinststrukturierte Geschäfte<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 40
Stärken Schwächen<br />
Der zentrale Bereich des <strong>Ortskern</strong>s ist mit dem PKW di‐<br />
rekt erreichbar<br />
Zentral gelegene und kostenfreie Parkgelegenheiten<br />
Der <strong>Ortskern</strong> ist auch für Fußgänger über ausreichend<br />
breite und gut ausgebaute Fußwege zu erreichen (in Tei‐<br />
len separat vom motorisierten Verkehr geführt)<br />
Straßenquerschnitt der Hochstraße mit dörflichem Cha‐<br />
rakter<br />
Abwechslungsreiche Abfolge von Straßen / Plätzen ent‐<br />
lang der Hochstraße<br />
Sauberkeit im öffentlichen Raum und gepflegte Grünan‐<br />
lagen<br />
Verkehrliche Erreichbarkeit / Parken<br />
Überbreite Andreas‐Bräm‐Straße trennt die Einzelhandels‐ und<br />
Dienstleistungseinrichtungen östlich der Straße vom zentralen Ein‐<br />
kaufsbereich entlang der Hochstraße<br />
Durch mangelnde Beschilderung und Nachvollziehbarkeit er‐<br />
schwerte Anfahrbarkeit innenstadtnaher Parkplätze<br />
Architektur / öffentlicher Raum<br />
Mangelhafte Gestaltung und Attraktivität der <strong>Stadt</strong>eingänge Hoch‐<br />
straße<br />
Einige Läden mit veraltetem Erscheinungsbild und unattraktiver<br />
Außenwerbung<br />
Problematischer Anteil an Leerständen im südlichen Teil der Hoch‐<br />
straße und der Bruchstraße<br />
Teilweise anspruchsvolle Architektur von Neubauten Teilweise ungepflegtes <strong>Stadt</strong>mobiliar<br />
Einheitlicher Gestaltungswille im öffentlichen Raum er‐<br />
kennbar (Bodenbelag)<br />
Möglichkeit zur weiteren Verbesserung des öffentlichen<br />
Raumes nach Durchführung der anstehenden Kanalbau‐<br />
arbeiten<br />
Nur geringe Aufenthaltsqualität innerhalb der öffentlichen Flä‐<br />
chen/ wenige Sitzmöglichkeiten<br />
Fehlende Raumkante im Kreuzungsbereich Niederrheinallee / An‐<br />
dreas‐Bräm‐Straße<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 41
Der Einkaufsbereich ist aus fast allen Bereichen nördlich<br />
der Niederrheinallee fußläufig über kleinere Straßen er‐<br />
reichbar<br />
Auch die ergänzenden sozialen Infrastruktureinrichtun‐<br />
gen im Bereich des <strong>Ortskern</strong>s sind für nichtmotorisierte<br />
Verkehrsteilnehmer gut erreichbar<br />
„Tote“ Schaufenster aufgrund von Leerständen oder Nutzungen,<br />
die keine Schaufenster benötigen (z.B. Ärztehaus am südlichen En‐<br />
de der Hochstraße)<br />
Fußwege‐/Fußwegebeziehungen<br />
Geringe Passantenfrequenz in der Hochstraße<br />
Unattraktive Gestaltung der Andreas‐Bräm‐Straße für Fußgänger<br />
(stärkeren Verkehrsteilnehmer wird Vorrang gegeben )<br />
Unzureichende Fußgängeranbindung des Discounters an der An‐<br />
dreas‐Bräm‐Straße zum Einkaufsbereich Hochstraße<br />
Verbesserungswürdige Gestaltung des Durchgangs vom Lebens‐<br />
mittelmarkt zur Hochstraße<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 42
IV. Maßnahmenkonzept zur Weiterentwicklung des <strong>Ortskern</strong>s <strong>Neukirchen</strong><br />
IV.1. Handlungsfelder<br />
Ergebnis der Situationsanalyse, des Leerstandskatasters sowie der städtebaulichen Analyse war ein Stärken‐Schwächen‐Profil des Orts‐<br />
kerns <strong>Neukirchen</strong> (vgl. Kapitel III.). Auf Basis dieser Stärken und Schwächen sowie des Einzelhandelskonzeptes werden sechs wesentli‐<br />
che Handlungsfelder als Oberziele zur Weiterentwicklung des <strong>Ortskern</strong>s formuliert. Die Erarbeitung eines übergeordneten städtebauli‐<br />
chen Leitbildes ist dagegen nicht erforderlich, da in der Vergangenheit schon über viele Jahre Überlegungen und Maßnahmen für den<br />
<strong>Ortskern</strong> getroffen wurden.<br />
Diese Handlungsfelder als Oberziele lauten:<br />
1. Entwicklung des Einzelhandels‐ und Gastronomieangebotes<br />
2. Attraktivierung des bestehenden Einzelhandelsangebotes<br />
3. Nutzung weiterer Potentialflächen<br />
4. Aufwertung des Erscheinungsbildes<br />
5. Verbesserung der Verkehrs‐ und Parksituation<br />
6. Weiterentwicklung von Marketing und Kommunikation.<br />
Im Nachfolgenden werden konkrete Maßnahmen vorgestellt, die in den einzelnen Handlungsfeldern zum Erreichen der o. a. Oberziele<br />
beitragen sollen. Diese verstehen sich als Empfehlungen des Verfassers und sollten im weiteren Verlauf gemeinsam mit der <strong>Stadt</strong>ver‐<br />
waltung und den Akteuren vor Ort diskutiert und hinsichtlich ihrer Priorität und zeitlichen Einordnung gewichtet sowie hinsichtlich ihrer<br />
Zuständigkeiten konkretisiert werden.<br />
Die maßgeblich zuständigen Akteure werden in der letzten Spalte aufgeführt. Die Abkürzungen sind wie folgt zu verstehen:<br />
P = private Engagement oder Investment; ggf. ist die <strong>Stadt</strong> NV in beratender Funktion hinzuzuziehen<br />
NV = <strong>Stadt</strong> <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong><br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 43
NRW = Land NRW (vertreten durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW)<br />
RAG = Kanalsanierung mit Straßenwiederherstellung durch die RAG (Vertrag RAG mit der <strong>Stadt</strong>)<br />
Werbering = zentrale Marketingorganisation für den <strong>Ortskern</strong><br />
IV.2. Handlungsfeldbezogene Maßnahmen<br />
1.1<br />
1.2<br />
Handlungsfeld 1: Entwicklung des Einzelhandels‐ und Gastronomieangebots<br />
Maßnahme<br />
Räumliche Steuerung neuer Ein‐<br />
zelhandelsvorhaben durch die<br />
Begrenzung des Haupteinkaufsbe‐<br />
reichs<br />
Optimierung des Branchenmixes<br />
Strategie / Arbeitsschritte<br />
‐ Einzelhandelseinrichtungen sollten im Bereich der Hochstraße konzentriert<br />
und ein weiteres „Ausfransen“ des Einkaufsbereichs verhindert werden<br />
(dabei ist aber ein Berücksichtigung des Bestandsschutzes unerlässlich)<br />
‐ Freiwerdende Grundstücke außerhalb des eigentlichen <strong>Ortskern</strong>s sollten<br />
keiner Einzelhandelsnutzung zugeführt werden<br />
� Politischer Beschluss zur Änderung des Einzelhandelskonzepts: Änderung<br />
der Ausdehnung der definierten, einzelhandelsbezogenen Innenstadt bis<br />
auf Höhe der Alten Rathausstraße<br />
‐ Versuch zur Ansiedlung eines Drogeriemarktes oder eines Lebensmittel‐<br />
marktes im unmittelbaren <strong>Ortskern</strong>bereich<br />
‐ nach Möglichkeit Umgestaltung des Grundstücks des <strong>Neukirchen</strong>er Erzie‐<br />
hungsvereins (siehe Punkt VI. – Standortkonzepte)<br />
‐ Versuch der Ergänzung des Einzelhandelsangebotes um Filialisten und Gast‐<br />
ronomiebetriebe auch für jüngeres Publikum<br />
Akteur<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 44<br />
P / NV<br />
NV<br />
P<br />
P<br />
P
1.3 Weitere Profilierung des Orts‐<br />
kerns<br />
1.4 Ausbau des gastronomischen An‐<br />
gebotes<br />
� Suchen von in Frage kommenden Filialisten durch die Wirtschaftsförderung<br />
oder den Einzelhandelsverband<br />
� Beratung von Vermietern und Eigentümern mit dem Ziel, entsprechende<br />
Mieter / Käufer zu finden<br />
� Beratung von Vermietern und Eigentümern mit dem Ziel, realistische Miet‐<br />
preise in Ansatz zu bringen<br />
‐ falls möglich, gezielte Ansiedlung fehlender Marken im mittleren und geho‐<br />
benen Profilierungsbereich (v.a. Bekleidung, Schuhe, Körperpflege)<br />
‐ Ziele sind ein möglichst breiter Mix aus Markenstores und individuellen<br />
Fachgeschäften, eine bewusste Stärkung des <strong>Ortskern</strong>s gegenüber den de‐<br />
zentralen Gewerbegebietslagen sowie eine breitere Zielgruppenansprache<br />
(z.B. auch Jüngere / Studenten)<br />
‐ Bereitstellung geeigneter Flächen in geeigneten Lagen (z.B. Ausloten von<br />
Möglichkeiten zur Umnutzung des Geländes <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsver‐<br />
eins)<br />
� Beratung der Grundstückseigentümer / Hinwirken von Politik und Verwal‐<br />
tung auf die angestrebte Lösung<br />
� Umsetzung der Zielvorstellungen durch planungsrechtliche Vorgaben (Auf‐<br />
stellung entsprechender vorhabenbezogener Bebauungspläne)<br />
‐ Förderung von Angebotsergänzungen (Gastronomie, die auch jüngere Ein‐<br />
wohner anspricht)<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 45<br />
NV<br />
NV (Wirtschafs‐<br />
Förderung)<br />
NV<br />
P<br />
P<br />
P<br />
P / NV<br />
P / NV<br />
P
2.1<br />
2.2<br />
2.3<br />
Handlungsfeld 2: Attraktivierung des bestehenden Einzelhandelsangebotes<br />
Maßnahme<br />
Anstreben eines möglichst<br />
durchgängigen Geschäftsbesat‐<br />
zes in der Haupteinkaufslage<br />
Aufwertung der Außenwerbung<br />
und Warenpräsentation<br />
Modernisierung und Attraktivie‐<br />
rung des Erscheinungsbildes der<br />
Gebäude<br />
Strategie / Arbeitsschritte<br />
‐ Prüfung der Möglichkeiten zur Nutzung des Gebäudes im südlichen Ein‐<br />
gangsbereich der Fußgängerzone Hochstraße (siehe Vorschlag unter Punkt<br />
V.1 – Standortkonzepte)<br />
Begründung: Zentraler Standort am Beginn der Fußgängerzone; heute<br />
werden die Blicke aufgrund des leerstehenden Gebäudes nicht in Richtung<br />
Fußgängerzone geleitet<br />
‐ Verstärktes Bemühen um eine Nachfolgenutzung von nicht für den Einzel‐<br />
handel geeigneten Ladenlokalen durch Dienstleistungsbetriebe und in Ein‐<br />
zelfällen auch Wohnnutzungen<br />
� Zunächst keine Änderung des bestehenden Bebauungsplanes<br />
� Aber in begründeten Ausnahmefällen sollten beantragte Abweichungen<br />
mit dem Ziel, Ladenlokale zu Wohnzwecken umzunutzen, geprüft werden<br />
‐ Außenwerbung in vernünftigem Maße und qualitätsvoll zulassen, ggf. An‐<br />
passung der Gestaltungssatzung<br />
‐ Hinweise / Anregungen zur regelmäßigen Anpassung der Geschäfte an<br />
moderne Kundenansprüche (v.a. Warenpräsentation, Schaufenstergestal‐<br />
tung, Werbeanlagen, Barrierefreiheit) schaffen<br />
‐ Aufwertung der Gebäudefassaden im <strong>Ortskern</strong> unter Miteinbeziehung der<br />
Hauseigentümer<br />
Akteur<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 46<br />
P<br />
P/ Werbering<br />
NV<br />
P/NV<br />
P / Werbering<br />
P
2.4<br />
2.5<br />
aktives Flächen‐ und Leerstands‐<br />
management<br />
Entwicklung von Nutzungsalter‐<br />
nativen<br />
� Aktive „Einmischung“ und Unterstützung bei der Umgestaltung von Ge‐<br />
bäuden (z.B. im Zuge anstehender Sanierungs‐/Wärmedämmmaßnahmen)<br />
� Erarbeitung eines Gestaltungskataloges mit Beispielen und Gestaltungs‐<br />
vorschlägen als Richtschnur für Eigentümer oder Überarbeitung der Ge‐<br />
staltungssatzung<br />
‐ Früherkennung von bevorstehenden Geschäftsaufgaben / Leerständen,<br />
frühzeitige Reaktion auf sich abzeichnende Veränderungen<br />
� Förderung sinnvoller Zwischennutzungen für leer stehende Ladenlokale<br />
(z.B. Flohmarkt oder zusätzliche Ausstellungsfläche für andere Geschäfte /<br />
Künstler, als Informationsfläche für Vereine, Veranstaltungen, aktuelle<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungsplanungen) und damit „Kaschierung“ der leer stehenden<br />
Ladenlokale<br />
‐ offensive Suche nach neuen Nutzungen für Ladenlokale, die aufgrund ihrer<br />
Lage, Flächengröße / ‐zuschnitt, Umfeldbedingungen zukünftig aus be‐<br />
triebswirtschaftlicher Sicht nicht mehr für klassischen Einzelhandel geeig‐<br />
net sind. Alternative Nutzungen können z.B. sein: individuelle / experimen‐<br />
telle Anbieter, Kunsthandwerk (z.B. Werkstatt mit Ausstellung / Verkauf),<br />
Büros, Praxen, Dienstleistungen, Gastronomie, Kultureinrichtungen etc.<br />
‐ Entwicklung von Quartieren für hochwertiges innerstädtisches Wohnen<br />
(Identifizierung der Zielgruppen, verstärkte Nutzung des Potenzials „ruhi‐<br />
ges innerstädtisches Wohnen“)<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 47<br />
NV / P<br />
NV<br />
P/NV<br />
(Wirtschaftsför‐<br />
derung,) / Wer‐<br />
bering<br />
P/NV<br />
(Wirtschaftsför‐<br />
derung) / Wer‐<br />
bering<br />
NV
3.1<br />
3.2<br />
3.3<br />
Maßnahme<br />
Nachverdichtungspotentiale nutzen<br />
a) Ev. Gemeindehaus<br />
b) Mandelstraße<br />
c) Fläche östl. Kirche und Pastorat‐<br />
gebäude<br />
d) Heutiges Postgebäude an der<br />
Poststraße<br />
Handlungsfeld 3: Nutzung weiterer Potentialflächen<br />
Strategie / Arbeitsschritte<br />
‐ Nutzung der zur Verfügung stehenden Potentialflächen möglichst für<br />
Wohnungsbauflächen im Segment der Leute, die Geschäfte und Ein‐<br />
richtungen der sozialen Infrastruktur in fußläufiger Entfernung nutzen<br />
(z.B. Seniorenwohnen, Familien mit Kindern); weitere Ausführungen<br />
siehe unter Punkt V.1 – Standortkonzepte<br />
‐ Entwicklungen können nur erfolgen, wenn die jeweiligen Eigentümer<br />
die Maßnahmen aus eigener Kraft finanzieren<br />
� Abstimmung der Ziele mit den Eigentümern der ermittelten Potential‐<br />
flächen<br />
� Schaffung der planungsrechtlichen Grundlagen für eine Neubebauung<br />
im Bereich des heutigen Gemeindehauses<br />
Umnutzung des Polizeigebäudes ‐ Im Falle einer Standortaufgabe sollte eine Nachfolgenutzung vorzugs‐<br />
weise im Segment Wohnen erfolgen<br />
Nutzung des Eckgrundstücks Nieder‐<br />
rheinallee / Andreas‐Bräm‐Straße<br />
� Eine Umnutzung ist auf der Grundlage des § 34 BauGB unmittelbar ge‐<br />
nehmigungsfähig; weitere Arbeitsschritte zur Umsetzung des Zieles<br />
sind nicht erforderlich<br />
‐ Der Kreuzungsbereich sollte durch ein neues Gebäude städtebaulich<br />
akzentuiert werden. Nutzung: Büros, Wohnen, Dienstleistung<br />
‐ Aufgrund der Entfernung zum <strong>Ortskern</strong> ist eine Einzelhandelsansied‐<br />
lung nicht zu präferieren<br />
Akteur<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 48<br />
P<br />
NV / P<br />
P / NV<br />
P<br />
P
3.4<br />
‐ weitere Ausführungen siehe unter Punkt V.1 – Standortkonzepte<br />
� Abstimmung der Ziele mit dem Grundstückseigentümer<br />
� Investorensuche<br />
Baulückenschließung ‐ Nutzung von Baulücken für Wohnbebauung, um das Nachfragepotenti‐<br />
al zu stärken<br />
� ggfs. Aktualisierung des Baulückenkatasters aus dem Jahr 1994, um<br />
Potentiale zu ermitteln<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 49<br />
NV / P<br />
P<br />
P<br />
NV
4.1<br />
4.2<br />
Maßnahme<br />
Aufenthaltsqualitäten im öffentli‐<br />
chen Raum verbessern<br />
Gestaltqualität der privaten<br />
Grundstücksflächen sichern<br />
4.3 Bestehende Missstände beseiti‐<br />
gen<br />
Handlungsfeld 4: Aufwertung des Erscheinungsbildes<br />
Strategie / Arbeitsschritte<br />
‐ Die Möblierung im öffentlichen Raum ist zu erneuern bzw. zu ergänzen<br />
(Bänke erneuern, neue Sitzmöglichkeiten schaffen)<br />
� im Zuge der anstehenden Kanalbaumaßnahme ist ein Gestaltungskonzept<br />
für die Wiederherstellung der Hochstraße zu erarbeiten, dabei ist auf eine<br />
hohe Gestaltqualität der Oberflächen und des Mobiliars zu achten. Auch<br />
auf eine gute Begehbarkeit / Barrierefreiheit ist besondere Rücksicht zu<br />
nehmen<br />
� Umsetzung nach Fertigstellung Kanalbau im Rahmen der Wiederherstel‐<br />
lung der Hochstraße<br />
� im Zuge von Baugenehmigungen bei Bau‐/Umbaumaßnahmen sollte die<br />
bestehende gestalterische Beratung intensiviert werden<br />
� Überprüfung und Anpassung der Gestaltungssatzung an heutige Erforder‐<br />
nisse<br />
‐ Unattraktive Fassaden / Gebäude in schlechtem baulichen Zustand sollten<br />
aufgewertet werden (z.B. Gebäude im nördlichen und südlichen Eingangs‐<br />
bereich zum <strong>Ortskern</strong>, einzelne Gebäude im zentralen Bereich)<br />
� Gespräch mit den jeweiligen Eigentümern suchen<br />
Akteur<br />
NV / RAG<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 50<br />
NV<br />
NV<br />
P<br />
NV / Werbering
4.4<br />
4.5<br />
4.6<br />
4.7<br />
Durchgang Lebensmittelmarkt –<br />
Hochstraße gestalterisch aufwer‐<br />
ten<br />
Umgestaltung des Grafschafter<br />
Platzes<br />
Anbindung des Grafschafter Plat‐<br />
zes an den <strong>Ortskern</strong> verbessern<br />
Umgestaltung der Wohnsiedlun‐<br />
gen rund um den Grafschafter<br />
Platz<br />
4.8 Sichtachse von der Andreas‐<br />
Bräm‐Straße zur Hochstraße<br />
‐ Anregungen an den Eigentümer über die Sinnhaftigkeit einer Neugestal‐<br />
tung (Lichtgestaltung o.ä.)<br />
� Studentenarbeit initialisieren?<br />
‐ Neugestaltung des Grafschafter Platzes mit dem Ziel einer klaren Funkti‐<br />
onsteilung (siehe hierzu auch die Beratungsvorlagen des <strong>Stadt</strong>entwick‐<br />
lungsausschuss im Anhang 5)<br />
‐ Reduzierung der vorhandenen Bepflanzung<br />
‐ Schaffung von Spielmöglichkeiten für ältere Kinder (z.B. Bolzplatz)<br />
� Entwicklung eines Gestaltungskonzeptes<br />
‐ Es ist zu prüfen, ob ein Rückbau des Gebäudeblocks im Kreuzungsbereich<br />
Mozartstraße / Grevenstraße in Betracht kommt (Leerstandsproblematik?).<br />
In diesem Fall ist eine Verlängerung der Grünanbindung bis zum Grafschaf‐<br />
ter Platz möglich.<br />
� Abstimmung mit dem Eigentümer<br />
� Prüfung der planungsrechtlichen Grundlagen<br />
‐ Langfristig ist eine Neugestaltung der Wohnsiedlungen rund um den Graf‐<br />
schafer Platz sinnvoll. Als ein erster Step könnten 3 Gebäudezeilen zwi‐<br />
schen Grevenstraße und Grafschafter Platz durch eine zeitgemäße Neube‐<br />
bauung ersetzt werden.<br />
� Abstimmung mit dem Eigentümer<br />
� Prüfung der planungsrechtlichen Grundlagen<br />
‐ Reduzierung der vorhandenen Bepflanzung durch Entnahme von Bäumen<br />
oder Büschen<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 51<br />
P<br />
NV<br />
P / NV<br />
P<br />
NV
schaffen / verbessern<br />
4.9 Aufwertung des Spielplatzes<br />
westlich der Hochstraße<br />
� Entwicklung eines Freiflächenkonzeptes im Zuge einer möglichen Überpla‐<br />
nung der Flächen des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins<br />
‐ Anbindungen verbessern und vorhandene Zugänge attraktivieren<br />
‐ Aufenthaltsqualität erhöhen<br />
� Umgestaltungskonzept erarbeiten lassen (innerhalb der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
oder durch ein externes Fachbüro)<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 52<br />
NV
5.1<br />
5.2<br />
5.3<br />
5.4<br />
Handlungsfeld 5: Verbesserung der Verkehrs‐ und Parkplatzsituation<br />
Maßnahme<br />
Verbesserung der Wahrnehm‐<br />
barkeit von Parkplätzen<br />
Verbesserung der Anbindung der<br />
Seniorenwohnanlage Ludwig‐<br />
Doll‐Straße / Gartenstraße an<br />
den Einkaufsbereich Hochstraße<br />
Anbindung des Grafschafter Plat‐<br />
zes an den <strong>Ortskern</strong> verbessern<br />
Umgestaltung Parkplatz Hoch‐<br />
straße / Gartenstraße<br />
Strategie / Arbeitsschritte<br />
� Ergänzen der Beschilderung um ein zentrales Hinweisschild (siehe Vor‐<br />
schlag im Anhang)<br />
‐ Umgestaltung der Kreuzungssituation Ludwig‐Doll‐Straße / Gartenstraße<br />
(Verbesserung der Querungsmöglichkeit durch Reduzierung des Fahr‐<br />
bahnquerschnitts im Einmündungsbereich der Ludwig‐Doll‐Straße in die<br />
Gartenstraße oder Einrichtung einer Querungshilfe) im Zuge der anste‐<br />
henden Kanalsanierung<br />
‐ Prüfung eines kleinen Kreisverkehrs innerhalb des bestehenden Straßen‐<br />
raumes<br />
� Möglichkeiten der Straßenraumumgestaltung durch einen Verkehrsplaner<br />
prüfen lassen<br />
‐ Es ist zu prüfen, ob ein Rückbau des Gebäudeblocks im Kreuzungsbereich<br />
Mozartstraße / Grevenstraße in Betracht kommt. In diesem Fall ist eine<br />
Verlängerung der eigenständigen Fußwegeverbindung im Verlauf der Mo‐<br />
zartstraße bis zum Grafschafter Platz möglich.<br />
� Abstimmung mit dem Eigentümer<br />
‐ Der Platzcharakter als Stärke der städtebaulichen Struktur ist eindeutig<br />
herauszuarbeiten; die heutige unübersichtliche Parkplatzfläche sollte um‐<br />
gestaltet werden. Ziel ist eine klare Verkehrsführung und neue Wegever‐<br />
Akteur<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 53<br />
NV<br />
NV / RAG<br />
P / NV<br />
P / NV
5.5 Umgestaltung des Kreuzungsbe‐<br />
reichs Niederrheinallee/ Andre‐<br />
as‐Bräm‐Straße<br />
bindungen zur Gartenstraße und dem Grundstück des Gemeindezentrums<br />
‐ Aufenthaltsqualitäten und Nutzungsmöglichkeiten für nichtmotorisierte<br />
Verkehrsteilnehmer verbessern<br />
� Erarbeitung eines Umgestaltungskonzeptes im Zusammenhang mit der<br />
Umgestaltung des Grundstücks des ev. Gemeindehauses<br />
‐ In Zusammenspiel mit einer Nutzung des Eckgrundstücks sollte eine attrak‐<br />
tive Neugestaltung des Kreuzungsbereichs erfolgen (z.B. Kreisverkehr mit<br />
Hinweis auf den <strong>Ortskern</strong><br />
� Prüfung einer Umsetzungsmöglichkeit der vorliegenden Umgestaltungs‐<br />
planung<br />
NV / NRW<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 54
6.1<br />
6.2<br />
6.3<br />
Handlungsfeld 6: Weiterentwicklung von Marketing und Kommunikation<br />
Maßnahme<br />
Verbesserung der Beschilderung<br />
des <strong>Ortskern</strong>s<br />
Werbemaßnahmen<br />
Strategie / Arbeitsschritte<br />
� Größere Hinweisschilder entlang der Andreas‐Bräm‐Straße<br />
� Hinweisschild auf Parkplätze<br />
‐ Die Attraktivität des <strong>Ortskern</strong>s verstärkt publik machen<br />
‐ Das Alleinstellungsmerkmal „Aufenthaltsqualität“ sollte betont werden:<br />
der <strong>Ortskern</strong> ist als der Ort zu definieren, wo man zum Essen oder Kaffee<br />
trinken hinspaziert.<br />
� Werbung in leerstehenden Ladenlokalen<br />
� Betonung des Eingangsbereiches der Hochstraße durch ein Werbeschild<br />
o.ä.<br />
� Förderung von Aktivitäten und Festen im <strong>Ortskern</strong>, die den Bekanntheits‐<br />
grad steigern und Besucher locken<br />
� Werbung / Veröffentlichung in lokalen Anzeigenblättern<br />
� Werbung im Internet (eigene Homepage oder Homepage der Gesamt‐<br />
stadt)<br />
Leerstandsmanagment ‐ Benennung einer zentralen Stelle oder eines Ansprechpartners, an die sich<br />
Interessenten wenden können.<br />
� Hinweise darauf auf der Homepage<br />
Akteur<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 55<br />
NV<br />
NV /<br />
Werbering in<br />
Abstimmung<br />
mit den jewei‐<br />
ligen Eigentü‐<br />
mern<br />
NV (Wirt‐<br />
schaftsförde‐<br />
rung) oder<br />
Werbering
IV.3. Maßnahmenkonzeptplan<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 56
V. Städtebauliches Entwicklungskonzept<br />
V. 1 Standortuntersuchung „<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong>“‐ Einordnung/Bewertung von Potenzialflächen<br />
Wesentliches Ziel des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes „<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong>“ ist die Bestimmung von Freiflächen und nicht<br />
adäquat genutzten Standorten und Gebäuden, die für eine bauliche Umnutzung oder Verdichtung in Frage kommen und damit zu einer<br />
Stützung und Stärkung der zentralen Funktionen des <strong>Ortskern</strong>s beitragen können.<br />
Der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> stellt einen gewachsenen Siedlungsbereich dar und es finden sich im Kernbereich aufgrund der bereits be‐<br />
stehenden Verdichtung und der kleinteiligen Eigentumssituationen nur sehr begrenzte Potenziale für eine ergänzende baulichen Ent‐<br />
wicklung und qualitative Umnutzung.<br />
Nach Untersuchung der örtlichen Situation unter Berücksichtigung sich abzeichnender Entwicklungen werden die nachfolgenden Poten‐<br />
zialstandorte einer detaillierten Betrachtung unterzogen:<br />
Bereich A – Standorte innerhalb des <strong>Ortskern</strong>es<br />
I. Gelände des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins<br />
II. Eckbereich Hochstraße / Mozartstraße<br />
III. Hochstraße / Gartenstraße<br />
Bereich B – Standorte im erweiterten Betrachtungsbereich<br />
IV. Kreuzungsbereich Niederrheinallee/Andreas‐Bräm‐Straße<br />
V. Postgebäude Andreas‐Bräm‐Straße<br />
VI. Innenergänzung Mandelstraße<br />
VII. Grafschafter Platz<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 57
Daneben finden sich im Betrachtungsbereich weitere Entwicklungspotenziale, die bereits zu früheren Zeitpunkten von der <strong>Stadt</strong>verwal‐<br />
tung benannt worden sind. Hierzu gehören u.a. Standorte für die Nachverdichtung bestehender Siedlungsbereiche im Bereich nördlich<br />
der Mandelstraße oder die Umnutzung des Polizeigebäudes. Allerdings werden Entwicklungen in diesen Bereichen ebenso wie eine<br />
mögliche Baulückenschließung aufgrund der geringen Zahl an zusätzlich möglichen Wohneinheiten keine erheblichen positiven Effekte<br />
auf die Einzelhandelslandschaft haben*.<br />
Eine detaillierte Betrachtung dieser Flächen kann daher im Rahmen dieser Untersuchung unterbleiben; sie sollte für den Fall eines er‐<br />
kannten Mangels an Wohnraum im Rahmen einer Potenzialanalyse möglicher Wohnbauflächen erfolgen.<br />
* Zum Vergleich: Am 30.06.2011 betrug die Gesamteinwohnerzahl von <strong>Neukirchen</strong> 13.771 Einwohner. Selbst hoch angesetzte 100 zusätzliche Wohneinheiten in den genannten<br />
Bereichen würden nur eine Steigerung der Einwohnerzahl um weniger als 0,1 % ausmachen.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 58
Bereich A – Standorte innerhalb des <strong>Ortskern</strong>es<br />
I. Gelände des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins<br />
II. Eckbereich Hochstraße / Mozartstraße<br />
III. Hochstraße / Gartenstraße<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 59<br />
III.<br />
I.<br />
II.
I. Gelände des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins<br />
Steckbrief<br />
Grundstücksgröße: ca. 6.750 qm<br />
Derzeitige Nutzung: Verwaltung, Buchhandlung, ehemalige Druckerei (leerstehend)<br />
Planungsrechtliche<br />
Situation:<br />
Erschließung:<br />
Kein Bebauungsplan vorhanden; Beurteilung nach § 34 BauGB<br />
Fußläufige Erschließung über die Mozartstraße und die Andreas‐Bräm‐Straße,<br />
Anbindung für Kfz‐Verkehr über die Alte Rathausstraße<br />
Ansicht Mozartstraße Ansicht Andreas‐Bräm‐Straße von Süden Rückwärtiger Bereich<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 60
Lageplan: Luftbild:<br />
Bestandssituation<br />
Das Grundstück des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins bildet nach Flächengröße (ca. 6.750 qm) und Lagewert innerhalb des <strong>Ortskern</strong>s das<br />
Hauptpotenzial für eine zentral gelegene Entwicklungsmaßnahme. Die Nutzung umfasst neben der Verwaltung des Erziehungsvereins<br />
eine Buchhandlung, eine nicht mehr genutzte Druckerei sowie eine untergenutzte Stellplatzanlage.<br />
Allerdings ist derzeit nicht absehbar, ob die Flächen in der vorhandenen Größenordnung vom Erziehungsverein zukünftig noch benötigt<br />
werden oder ob der Gebäudekomplex und die ihn umgebenden Freiflächen zur Disposition stehen werden. In der Vergangenheit sind<br />
Gespräche mit dem Eigentümer ergebnislos verlaufen.<br />
Entwicklungsperspektive<br />
Das Grundstück liegt in der Mitte des von Nord nach Süd ausgerichteten <strong>Ortskern</strong>s und am Beginn des Einkaufsbereiches Hochstraße.<br />
Die zentrale Lage und die fehlende Verfügbarkeit alternativer Entwicklungsflächen begründen den hohen Potenzialwert des Standortes.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 61
Die integrierte Lage im <strong>Ortskern</strong> könnte bei Entwicklung insbesondere von kundenintensivem Einzelhandel in Ergänzung der vorhande‐<br />
nen Nutzungsmischung einen wesentlichen Beitrag zur Belebung und Anziehungskraft des <strong>Ortskern</strong>es leisten.<br />
Voraussetzung ist eine städtebaulich und auch nutzungsbezogene sensible Berücksichtigung der Standortgegebenheiten. Als Nutzung<br />
wäre insbesondere kundenintensiver Einzelhandel in Betracht zu ziehen, der den vorhandenen Nutzungsmix ergänzen sollte. Vorrangig<br />
könnte der Standort für Nahversorgungseinrichtungen aus dem Segment des Lebensmitteleinzelhandels (z.B. Lebensmitteldiscounter<br />
oder Vollsortimenter) oder dem Drogeriemarktbereich verfügbar gemacht werden. Diese Betriebsformen können aufgrund ihres Kun‐<br />
denaufkommens eine Magnetwirkung entwickeln und Ankerpunkte der Einzelhandelsentwicklung bilden. Neben einer der aufgeführten<br />
Einzelhandelseinrichtungen könnte ein zweites Geschäft (z.B. der vorhandene Buchladen in verkleinerter Form) untergebracht werden.<br />
Aufgrund der zentralen Lage des Standorts ist davon auszugehen, dass ein Teil der Kundschaft auf den PKW verzichten wird und statt‐<br />
dessen fußläufig die angesiedelten Geschäfte erreichen wird. Dieser Kundenkreis könnte zu einer erhöhten Frequentierung auch der<br />
angrenzenden Hochstraße und der Andreas‐Bräm‐Straße beitragen.<br />
Unter städtebaulichen Gesichtspunkten kommt dem Standort eine äußerst hohe Wichtigkeit als Leitgrundstück für den Einkaufsbereich<br />
Hochstraße zu. Es sollte auf ein Gebäude von architektonischer Prägnanz und gestalterisch hochwertiger Ausführung Wert gelegt wer‐<br />
den. Ein eingeschossiger, typischer Discounterbau wäre an dieser Stelle als funktional und gestalterisch unangemessen zu bewerten. Ein<br />
neues Gebäude sollte III‐IV‐Geschosse aufweisen, um zum einen eine städtebauliche Prägung des Bereiches rund um das Denkmal be‐<br />
wirken zu können. Zum anderen könnte in einem mehrgeschossigen Gebäude auch zukünftig der Verwaltungssitz des <strong>Neukirchen</strong>er Er‐<br />
ziehungsverein untergebracht werden.<br />
Im Zusammenhang mit einer Neunutzung des Grundstücks wäre auch eine Umgestaltung des Bereiches bis zur Andreas‐Bräm‐Straße<br />
anzustreben.<br />
Zur Umsetzung dieser Planung ist die Schaffung der planungsrechtlichen Grundlagen erforderlich, da eine Genehmigungsfähigkeit nach<br />
§ 34 BauGB nicht gegeben sein wird. Es wird empfohlen, zum gegebenen Zeitpunkt das Instrumentarium des vorhabenbezogenen Be‐<br />
bauungsplans (Vorhaben‐ und Erschließungsplan) anzuwenden, um die Umsetzung der angestrebten städtebaulichen Zielstellung ver‐<br />
traglich absichern zu können.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 62
Konzeptvorschlag<br />
Nutzungs‐/Gestaltungsbeispiele für die<br />
Unterbringung von Einzelhandelseinrich‐<br />
tungen in mehrgeschossigen Gebäuden:<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 63
II. Eckbereich Hochstraße/Mozartstraße<br />
Steckbrief<br />
Grundstücksgröße: ca. 450 qm<br />
Derzeitige Nutzung: Leerstehendes, in Teilen verfallenes Gebäude (ehemalige Scheune)<br />
Planungsrechtliche<br />
Situation:<br />
Eine Bebauungsmöglichkeit ist über den Bebauungsplan Nr. 14 gesichert (Festsetzungen: Kernge‐<br />
biet; GRZ 0,8; GFZ 1,4; I bzw. II‐geschossig).<br />
Erschließung: Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über die Hochstraße und die Mozartstraße<br />
Hauptgebäude Hochstraße 5 Hintergebäude ehem. Scheune Mozartstraße Eingangsbereich Hochstraße<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 64
Lageplan: Luftbild:<br />
Bestandssituation<br />
Das Eckgrundstück Hochstraße / Mozartstraße liegt am südlichen Eingang des engen Einkaufsbereiches Hochstraße und hat auf Grund<br />
dieser Lage eine hohe Bedeutung für die Prägung des Einkaufsbereichs. Das heutige Erscheinungsbild des Gebäudes ist als unbefriedi‐<br />
gend zu bewerten: Mit Brettern verkleidete Fenster an der Hochstraße und eine teilweise eingefallene, ehemalige Scheune an der Mo‐<br />
zartstraße bestimmen nachteilig die städtebauliche Situation.<br />
Entwicklungsperspektive<br />
Eine Umgestaltung oder Neubau an dieser Stelle, verbunden mit einer attraktiven Nutzung in der Erdgeschosszone trägt zu einer städ‐<br />
tebaulich visuellen Aufwertung und zu einer Belebung der Hochstraße bei.<br />
In Verbindung mit dem Gelände des <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsvereins könnte der <strong>Ortskern</strong> an seinem südlichen Pol attraktiviert und<br />
Kundenströme über die Mozartstraße in den Beginn des Einkaufsbereiches Hochstraße „gelockt“ werden. Als Nutzung wird zur Umset‐<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 65
zung dieses Zieles z.B. eine Bäckerei / Cafe oder sonstige Gastronomieeinrichtung vorgeschlagen, welche möglichst auch über Sitzmög‐<br />
lichkeiten im Außenbereich verfügen sollte. In den oberen Geschossen sollten zusätzliche Wohnungen entstehen können.<br />
Konzeptvorschlag<br />
Nutzungs‐/Gestaltungsbeispiel:<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 66
III. Hochstraße / Gartenstraße<br />
Steckbrief<br />
Grundstücksgröße: ca. 2.750 qm<br />
Derzeitige Nutzung: Parkplatz, Ev. Gemeindehaus<br />
Planungsrechtliche<br />
Situation:<br />
Kein Bebauungsplan; Genehmigungsfähigkeit einer Neubebauung u.U. nach § 34 BauGB möglich<br />
Erschließung: Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über die Hochstraße und die Gartenstraße<br />
Ansicht von der Hochstraße aus Norden Ansicht von der Hochstraße aus Süden Blick von Süden<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 67
Lageplan: Luftbild:<br />
Bestandssituation<br />
Das Entwicklungsgrundstück liegt unmittelbar nördlich des Einkaufsbereichs Hochstraße. Dort befindet sich derzeit das evangelische<br />
Gemeindehaus, welches in absehbarer Zeit aufgegeben werden soll. Nach Norden schließen in Richtung Friedhof Rasenflächen an das<br />
Gemeindehaus an; nach Süden ist dem Gebäude eine baumbestandene, private Stellplatzanlage vorgelagert. Diese grenzt an die öffent‐<br />
liche Parkplatzfläche im Verlauf der Straße „Am alten Pastorat“ an.<br />
Entwicklungsperspektive<br />
Aufgrund seiner ruhigen Lage und der vorhandenen Versorgungsinfrastruktur bietet sich eine Nachfolgenutzung des Grundstücks durch<br />
Wohnungsbau an. Zu präferieren wäre z. B. eine Einrichtung für seniorengerechtes Wohnen. Im Rahmen der architektonischen Ausge‐<br />
staltung könnte geprüft werden, ob in einem neuen Baukörper auch ein Multifunktionsraum untergebracht werden könnte, der ggf.<br />
auch die Funktion eines Gemeindesaals übernehmen würde. Alternativ sollte eine Wohnanlage mit hochwertigen Eigentumswohnun‐<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 68
gen in Betracht gezogen werden. Eine reine Einzelhandelsnutzung sollte dagegen an dieser Stelle unterbleiben, um den Einkaufsbereich<br />
nicht noch weiter in die Länge zu ziehen.<br />
Ein mögliches Gebäude sollte anders als das heutige Gemeindehaus einen klaren baulichen Abschluss des <strong>Ortskern</strong>s in Richtung Süden<br />
definieren. Hierzu wäre es denkbar, auch Teile der heutigen Stellplatzanlage zu überbauen, was aber mit dem Verlust der Bäume an<br />
dieser Stelle einhergehen würde. Die entfallenden Stellplätze könnten in einer Stellplatzanlage nördlich des Baukörpers kompensiert<br />
werden.<br />
Im Zusammenhang mit der Neubebauung wird eine Neugestaltung des Platzbereiches zwischen Gartenstraße, Hochstraße und „Am Al‐<br />
ten Pastorat“ vorgeschlagen. Die heute als Parkplatz genutzte Fläche weist an ihren Rändern keine klare Definition auf und wird gestal‐<br />
terisch nur unzureichend gegenüber den angrenzenden Nutzungen abgegrenzt.<br />
Das Ziel einer Umgestaltung sollte eine klarere Wegeführung, eine eindeutige Funktionszuweisung und die Anbindung der vorgeschla‐<br />
genen Neubebauung an den <strong>Ortskern</strong> sein.<br />
Es wird empfohlen, auf der Grundlage des nachfolgenden Konzeptvorschlags in enger Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer ei‐<br />
ne detaillierte Prüfung der Umnutzungsmöglichkeiten vorzunehmen.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 69
Konzeptvorschlag<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 70
Bereich B – Standorte im erweiterten Betrachtungsbereich<br />
IV. Kreuzungsbereich Niederrheinallee/Andreas‐Bräm‐Straße<br />
V. Postgebäude Andreas‐Bräm‐Straße<br />
VI. Innenergänzung Mandelstraße<br />
VII. Grafschafter Platz / Mozartstraße<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 71<br />
VII.<br />
VI.<br />
IV.<br />
V.
IV. Kreuzungsbereich Niederrheinallee / Andreas‐Bräm‐Straße<br />
Steckbrief<br />
Grundstücksgröße: ca. 3.500 qm<br />
Derzeitige Nutzung: Brachliegend, in Teilen ausgebauter und in Teilen unbefestigter Parkplatz<br />
Planungsrechtliche<br />
Situation:<br />
Erschließung:<br />
Eine Bebauungsmöglichkeit ist über den Bebauungsplan Nr. 33 gegeben (Festsetzungen: Misch‐<br />
gebiet; GRZ 0,6; Gebäudehöhe bis zu ca. 15 m). Allerdings sind die Festsetzungen sehr objektbe‐<br />
zogenen auf ein Projekt aus dem Jahr 2000 zugeschnitten, welches nicht umgesetzt worden ist.<br />
Fußläufige Erschließung über die Poststraße, die Andreas‐Bräm‐Straße und die Niederrheinallee;<br />
eine Anbindung für den Kfz‐Verkehr besteht derzeit nur von der Poststraße aus.<br />
Ansicht von der Andreas‐Bräm‐Straße aus Ansicht Niederrheinallee Heutige Nutzung<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 72
Lageplan: Luftbild:<br />
Bestandssituation<br />
Der Bereich befindet sich innerhalb des erweiterten Betrachtungsraums im Anschluss an den engeren <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong>. Es han‐<br />
delt sich um eine ca. 3.800 qm große Brachfläche, die zum Teil für Stellplätze genutzt wird. Die einzige Zufahrtsmöglichkeit auf das<br />
Grundstück besteht von der Poststraße aus. Für das Grundstück ist seit dem Jahr 2000 ein auf ein konkretes Bauvorhaben zugeschnitte‐<br />
ner Bebauungsplan rechtskräftig. Das geplante Bauvorhaben ist seinerzeit nicht umgesetzt worden.<br />
Entwicklungsperspektive<br />
Da der Bereich nicht unmittelbar der Haupteinkaufslage zuzurechnen ist, sollte das zur Verfügung stehende Grundstück nicht primär ei‐<br />
ner Einzelhandelsnutzung zugeführt werden. Gleichwohl ist eine bauliche Nutzung zur Aufwertung des Straßenraums und zur Betonung<br />
des Kreuzungsbereichs wünschenswert. Eine Bebauung mit III‐IV Vollgeschossen für Büro‐/Dienstleistungs‐/ Wohnnutzungen, die den<br />
Kreuzungsbereich der Niederrheinallee mit der Andreas‐Bräm‐Straße auch an dieser Stelle städtebaulich betont, wäre bevorzugt weiter<br />
zu untersuchen. Bei einer möglichen Konzeption sind verschiedene Rahmenbedingungen zu beachten bzw. weiter zu untersuchen: So<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 73
ist unter verkehrstechnischen Gesichtspunkten die angestrebte Umgestaltung des Kreuzungsbereiches zu einem Kreisverkehr zu be‐<br />
rücksichtigen. Eine weitere sinnvolle Anbindung für Kfz‐Verkehr im Nahbereich des Kreuzungspunktes Andreas‐Bräm‐Straße/ Nieder‐<br />
rheinallee müsste unter verkehrstechnischen Gesichtspunkten geprüft werden (insbesondere die Möglichkeit einer Fahrbeziehung<br />
Rechts‐rein/Rechts‐raus vom Grundstück auf die Andreas‐Bräm‐Straße), weiterhin wie viele der heute vorhandenen Stellmöglichkeiten<br />
für PKW in Zukunft an diesem Standort benötigt werden. Eine direkte Erschließung von der Niederrheinallee ist voraussichtlich nicht<br />
möglich, so dass Einschränkungen für Nutzungen bestehen, die ein hohes Kundenverkehrsaufkommen aufweisen.<br />
Es wird empfohlen, die Möglichkeiten der verkehrstechnischen Erschließung detailliert zu prüfen und dem Eigentümer nochmals Ent‐<br />
wicklungsperspektiven für sein Grundstück aufzuzeigen.<br />
Konzeptvorschlag<br />
Berücksichtigung der<br />
Kreisverkehrsplanung<br />
Ein‐ und<br />
Ausfahrts‐<br />
möglichkeit<br />
prüfen<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 74
V. Postgebäude Andreas‐Bräm‐Straße<br />
Steckbrief<br />
Grundstücksgröße: ca. 2.300 qm<br />
Derzeitige Nutzung: Postgebäude mit rückwärtigem Parkplatz<br />
Planungsrechtliche<br />
Situation:<br />
Planungsrecht über den Bebauungsplan Nr. 30 vorhanden (Festsetzungen: Mischgebiet; GRZ 0,4;<br />
GFZ 1,2; II‐geschossig)<br />
Erschließung: Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über die Poststraße und die Andreas‐Bräm‐Straße<br />
Ansicht von der Andreas‐Bräm‐Straße aus Ansicht Poststraße mit freistehendem Einzelhaus<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 75
Lageplan: Luftbild:<br />
Bestandssituation<br />
Auf dem Grundstück im Kreuzungsbereich der Poststraße und der Andreas‐Bräm‐Straße ist das II‐geschossige Gebäude der Postfiliale<br />
untergebracht. Der Baukörper befindet sich augenscheinlich in einem guten baulichen Zustand. Der von der Andreas‐Bräm‐Straße ab‐<br />
gewandte Grundstücksteil hinter dem Gebäude ist als Stellplatzfläche für Postfahrzeuge großflächig versiegelt.<br />
Entwicklungsperspektive<br />
In der Vergangenheit gab es Spekulationen darüber, dass dem allgemeinen Trend entsprechend auch dieser Standort der Postfiliale auf‐<br />
gegeben werden könnte. Sollte dies der Fall sein und das Postgebäude aufgrund seiner baulichen Gegebenheiten auch für eine Umnut‐<br />
zung nicht in Betracht kommen, wäre an dieser Stelle eine Nachfolgenutzung durch eine Wohnbebauung zu bevorzugen.<br />
Um eine höhere Ausnutzung der Grundstücksfläche zu erreichen, wäre eine Konzeption, bestehend aus zwei Gebäudekörpern jeweils<br />
im Westen und Osten des Grundstücks unter Einbeziehung eines Einzelgebäudes anzustreben. Neue Gebäude sollten mindestens II<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 76
Vollgeschosse zuzüglich eines Staffelgeschosses aufweisen, um eine angemessene Fassung des Straßenraumes zu gewährleisten. Insbe‐<br />
sondere entlang der Andreas‐Bräm‐Straße sind auch bis zu 3 Vollgeschosse als städtebaulich angepasst zu bewerten, da sich südlich der<br />
Poststraße ein noch höherer Baukörper anschließt.<br />
Die planungsrechtliche Zulässigkeit wäre auf der Grundlage des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes gegeben; eventuell wären Be‐<br />
freiungstatbestände (wie z.B. eine Überschreitung der zulässigen Zahl der Vollgeschosse) zu prüfen.<br />
Handlungsbedarf besteht an dieser Stelle erst, wenn eine Aufgabe der Postfiliale absehbar ist und keine geeignete Nachfolgenutzung für<br />
das Gebäude gefunden werden kann.<br />
Konzeptvorschlag<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 77
VI. Innenergänzung Mandelstraße<br />
Steckbrief<br />
Flächengröße: ca. 4.000 qm<br />
Derzeitige Nutzung: Hausgärten<br />
Planungsrechtliche<br />
Situation:<br />
Erschließung:<br />
Kein Bebauungsplan; Genehmigungsfähigkeit einer Neubebauung nach § 34 BauGB aufgrund feh‐<br />
lender Erschließung nicht möglich<br />
Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über eine neue Erschließungsstraße mit Anbindung an<br />
die Gartenstraße<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 78
Lageplan: Luftbild:<br />
Bestandssituation<br />
Im Blockinnenbereich zwischen der Mandelstraße im Norden und der Lindenstraße im Süden befinden sich übertiefe Grundstücksflä‐<br />
chen, die grundsätzlich für eine bauliche Ergänzung mit Wohngebäuden geeignet wären. Die Flächen werden derzeit als Privatgärten<br />
genutzt.<br />
Entwicklungsperspektive<br />
Insgesamt könnten im Zuge einer Innenentwicklung bis zu 16 Hauseinheiten in Form von Einzel‐ oder Doppelhäusern entstehen. Dazu<br />
wäre es erforderlich, eine von der Mandelstraße ausgehende neue Wohnstraße in den Innenbereich zu führen. Aufgrund der geringen<br />
Zahl an Wohneinheiten und des damit verbundenen relativ geringen Verkehrsaufkommens wäre eine Bebauung in dieser Form grund‐<br />
sätzlich als nachbarschaftsverträglich zu bewerten. Zwar würden sich in den umliegenden Bereichen geringfügige klimatische Verände‐<br />
rungen ergeben (z.B. erhöhte Aufheizung durch Versiegelung), erhebliche negative Auswirkungen auf das Kleinklima wären aber bei ei‐<br />
ner lockeren Bebauung in Form von Einzel‐ und Doppelhäusern nicht zu erwarten.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 79
Voraussetzung für eine solche Entwicklung ist jedoch die Bereitschaft aller Grundstückseigentümer, an einer solchen Entwicklung teil‐<br />
zunehmen. Bei fehlender Bereitschaft auch nur einzelner Eigentümer besteht keine Chance auf Umsetzung. Unmittelbare positive Aus‐<br />
wirkungen auf den Einkaufsbereich Hochstraße sind mit der Maßnahme voraussichtlich nicht verbunden. Die Zahl der möglichen Haus‐<br />
einheiten ist im Vergleich zur Gesamtzahl der vorhandenen Wohngebäude zu gering, als dass eine spürbare Erhöhung des Passanten‐<br />
aufkommens in der Hochstraße zu erwarten wäre.<br />
Da somit kein dringendes städtisches Interesse besteht, wird empfohlen, die Grundstückseigentümer lediglich über die Entwicklungs‐<br />
möglichkeit zu informieren. In Eigenregie sollten diese dann ein mögliches Interesse eruieren und ggfs. einen Bauträger zur Entwicklung<br />
und Koordination der Gesamtmaßnahme einschalten.<br />
Konzeptvorschlag<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 80
VII. Grafschafter Platz / Mozartstraße<br />
Steckbrief<br />
Flächengröße: ca. 12.000 qm (Platz einschließlich Umfeld)<br />
Derzeitige Nutzung: Wohngebäude / Platzfläche<br />
Planungsrechtliche<br />
Situation:<br />
Planungsrecht über den Bebauungsplan Nr. 18, 2. Änderung vorhanden (Festsetzungen: Allgemei‐<br />
nes Wohngebiet; GRZ 0,4; III‐geschossig; öffentliche Grünfläche für den Platzbereich)<br />
Erschließung: Anbindung für Fußgänger und Kfz‐Verkehr über die Mozartstraße gegeben<br />
Gebäude an der Mozartstraße Blick aus Richtung Osten auf Platz Heutige Gestaltung Grafschafter Platz<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 81
Lageplan: Luftbild:<br />
Bestandssituation<br />
Der ca. 300 m westlich der Hochstraße liegende Grafschafter Platz liegt im erweiterten Betrachtungsbereich. Mit seiner exponierten La‐<br />
ge stellt er zusammen mit der angrenzenden Bebauung einen eigenständigen <strong>Stadt</strong>bereich dar, ist derzeit aber nur unzureichend an den<br />
eigentlichen <strong>Ortskern</strong> angebunden. Weder die Bebauungsstruktur noch die in Ansätzen vorhandene Grünachse parallel zur Mozartstra‐<br />
ße sind dazu geeignet, die Anbindung zwischen dem Einkaufsbereich und dem Siedlungsbereich rund um den Grafschafter Platz über‐<br />
zeugend zu definieren.<br />
Auch die vorhandene Platzgestaltung ist negativ zu bewerten. Die neben der Parkfunktion vorhandenen Aufenthalts‐ und Spielbereiche<br />
sind in ihrer Ausstattung zeitlich überholt und weisen keinen guten baulichen Zustand auf. Ob die in heutigem Umfang vorhandenen<br />
Parkplatzflächen auch weiterhin benötigt werden, ist angesichts der von der <strong>Stadt</strong>verwaltung durchgeführten Belegungsstudie zu hin‐<br />
terfragen.<br />
Entwicklungsperspektive<br />
Da neben einer Aufwertung und Neugestaltung der Platzsituation auch Maßnahmen im direkten Umfeld ergriffen werden sollten, die zu<br />
einer Umgestaltung und städtebaulichen Neuordnung und Verzahnung des Bereiches auch mit dem eigentlichen <strong>Ortskern</strong> führen, wird<br />
für den Grafschafter Platz und die Anbindung entlang der Mozartstraße ein 3‐stufiges Konzept vorgeschlagen.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 82
• Stufe 1:<br />
Die Neugestaltung der Platzfläche sollte unter der Prämisse erfolgen, dass die multifunktionale Nutzung des Platzes grundsätzlich bei‐<br />
behalten, die bisherigen Nutzungen und Funktionen bei der Neugestaltung allerdings klar abgegrenzt und auf der Platzfläche neu defi‐<br />
niert werden. Es wird vorgeschlagen, folgende Vorgaben als Komponenten einer Umgestaltung zu berücksichtigen:<br />
‐ Reduzierung des überdimensionierten Parkplatzangebotes auf Parkmöglichkeiten in den Randbereichen des Platzes. Dabei sollte ei‐<br />
ne erschließungsintensive Nutzung der inneren Platzbereiche zugunsten der Aufenthaltsnutzung möglichst unterbleiben.<br />
‐ Grundlegende Neukonzeption der Begrünung. Derzeit ist ein großer Teil der Fläche mit Bäumen überstanden, so dass Aufenthalts‐<br />
möglichkeiten im wesentlichen in Schattenbereichen bestehen. Gegliederte Baumgruppen mit Sitz‐ oder Liegemöglichkeiten in der<br />
Sonne könnten wesentlich zu einer Belebung der Platzfläche beitragen.<br />
‐ Vergrößerung bzw. Neugestaltung der Aufenthaltsbe‐<br />
reiche mit zweckentsprechender Ausstattung (Sitzge‐<br />
legenheiten sowohl im Schatten als auch in der Sonne)<br />
‐ Bereitstellung von Spielflächen für kleinere und größe‐<br />
re Kinder (Ergänzung des bisherigen Kinderspielplatzes<br />
im Süden z.B. durch einen Bolzplatz) .<br />
Es wird vorgeschlagen, das Konzept für die Umgestaltung<br />
des Platzes durch ein Fachplanungsbüro konkretisieren zu<br />
lassen. In diesem Rahmen sollten auch die Verflechtungen<br />
mit dem Umfeld, wie bestehende Wegebeziehungen mit<br />
umgebenden Bereichen oder Laufgewohnheiten auf der<br />
Platzfläche, berücksichtigt werden.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 83
• Stufe 2:<br />
Die Grünverbindung auf der südlichen Seite der Mozartstraße soll in Richtung Westen bis zum Grafschafter Platz fortgeführt werden. Es<br />
ist zu prüfen, ob das vorhandene, renovierungsbedürftige Mehrfamilienhaus zwischen dem Platz und der Grevenstraße durch eine zeit‐<br />
gemäße Wohnanlage ersetzt werden kann (Beratung des Eigentümers).<br />
Wünschenswert wäre darüber hinaus eine weitere Fassung der Grünanlage durch eine Neubebauung auf dem östlich der Grevenstraße<br />
liegenden Grundstück, welches derzeit mit einem älteren Einzelhaus bebaut ist.<br />
Bei Realisierung aller Komponenten (Umgestaltung Grafschafter Platz – Neue Wohnbebauung – Neubau <strong>Neukirchen</strong>er Erziehungsver‐<br />
ein) ließe sich entlang der Mozartstraße eine erhebliche städtebauliche Aufwertung erzielen.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 84
Stufe 3:<br />
In Fortführung der Entwicklung südlich der Mozartstraße könnten auch im südlich<br />
angrenzenden Bereich zwischen Grevenstraße und Grafschafter Platz weitere Flä‐<br />
chen für eine Neubebauung entwickelt werden. Die aus den 60er‐Jahren stam‐<br />
menden Gebäude, die zum Teil einen offensichtlichen Erneuerungsbedarf aufwei‐<br />
sen, sollten durch eine zeitgemäße Wohnbebauung ersetzt werden. Entlang der<br />
Grevenstraße könnte dabei die kleinteilige Struktur z.B. durch <strong>Stadt</strong>villen mit Ei‐<br />
gentumswohnungen aufgegriffen werden.<br />
Die in den Umstrukturierungsbereichen mögliche Wohneinheitenzahl liegt auf<br />
dem Niveau der heute in den 3 Gebäudezeilen vorhandenen Wohnungen (insge‐<br />
samt 36). Zudem könnten im Gegensatz zum baulichen Bestand zusätzliche<br />
Mietergärten angelegt werden, die aus den Erdgeschosswohnungen direkt er‐<br />
reichbar wären.<br />
Baulicher Bestand<br />
Vorschlag Neubebauung<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 85
Konzeptvorschlag für die Neugestaltung des Bereiches südlich Mozartstraße ‐ Gesamtübersicht<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 86
V. 2. Detailbereich Hochstraße / Mozartstraße<br />
Es wird empfohlen, den Einmündungsbereich der Hochstraße<br />
in die Mozartstraße zusammen mit dem vor dem Neukirche‐<br />
ner Erziehungsverein liegendem Platzbereich insgesamt neu<br />
zu gestalten.<br />
Das Ziel ist die verbesserte Anbindung der Andreas‐Bräm‐<br />
Straße an die Hochstraße und die visuelle Betonung des Ein‐<br />
gangsbereiches zum historischen <strong>Ortskern</strong>.<br />
Um die angestrebte funktionale und optische Verbesserung zu<br />
erreichen, werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:<br />
‐ Neugestaltung des Pflasters im Zuge der anstehenden Ka‐<br />
nalbaumaßnahme mit einheitlicher bzw. abgestimmter<br />
Pflasterung von der Hochstraße bis zur Rathausstraße.<br />
‐ Ausgestaltung eines kleinen Platzes am Anfang der Hoch‐<br />
straße, auf dem Sitzmöglichkeiten angeboten werden<br />
könnten.<br />
‐ Entnahme von einzelnen Bäumen an der Mozartstraße<br />
und im Bereich des Denkmals, um die Blickbeziehung in<br />
die Hochstraße zu stärken.<br />
‐ Integration der Bushaltestellen in die Umgestaltungs‐<br />
maßnahme.<br />
‐ Optional Bereitstellung zusätzlicher Parkplätze im östli‐<br />
chen Abschnitt der Mozartstraße.<br />
‐ Aufstellen eines Hinweisschildes auf die Parkmöglichkei‐<br />
ten im Umfeld des historischen <strong>Ortskern</strong>s.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 87
V.3. Städtebauliches Gesamtkonzept<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 88
VI. Zusammenfassung<br />
Das Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> unter besonderer Berücksichtigung des Einzelhandels beinhaltet im Wesent‐<br />
lichen folgende Elemente:<br />
• Überprüfung der Situation des Einzelhandels im Vergleich zu den Ergebnissen der Bestandsbeurteilung zum Einzelhandelskonzept<br />
von 2006<br />
• Ermittlung von Leerständen und Vorschläge für die Nachfolgenutzung leerstehender Ladenlokale<br />
• Darstellung eines Stärken‐ und Schwächen‐Profils des <strong>Ortskern</strong>s aus städtebaulicher Sicht<br />
• Sichtung der Potentiale für Entwicklungsstandorte und Bewertung im Hinblick auf städtebauliche Verträglichkeit.<br />
Die wesentlichen Analyseergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />
• Einzelhandelsbestand: Im <strong>Ortskern</strong> finden sich derzeit ca. 15 Betriebe des Ladeneinzelhandels und des Ladenhandwerks. Im Ver‐<br />
gleich mit anderen Städten ähnlicher Größenordnung zeigt sich, dass <strong>Neukirchen</strong> aufgrund der Lage im Umfeld der Zentren der<br />
Rhein‐Ruhr‐Region in Bezug auf die Verkaufsflächenanzahl quantitativ unterdurchschnittlich besetzt ist. Im <strong>Ortskern</strong> dominieren<br />
kleinteilig strukturierte Geschäfte. Qualitativ ist auf zahlreiche Lücken im Markenbesatz der mittleren und höheren Segmentberei‐<br />
che (u.a. Drogerieartikel, Bekleidung, Schuhe, Kosmetik) hinzuweisen. Moderne Gastronomiebetriebe (Systemgastronomie, Filial‐<br />
gastronomie) fehlen.<br />
• Sonstige Einrichtungen: Neben den Einzelhandelsbesatz sind im <strong>Ortskern</strong> ca. 26 Dienstleistungs‐ und Gastronomiebetriebe sowie<br />
weitere Einrichtungen der sozialen und administrativen Infrastruktur vertreten. Damit ist im Verlauf der Hochstraße eine deutliche<br />
Konzentration an solchen Einrichtungen im gesamten Ortsteil <strong>Neukirchen</strong> vorzufinden.<br />
• Leerstandsproblematik: Im <strong>Ortskern</strong> gibt es derzeit 11 leer stehende Ladenlokale. Weitere Leerstände durch Betriebsaufgaben<br />
zeichnen sich ab. Allerdings ist nur ein Teil dieser Geschäftsräume aufgrund ihrer Lage oder der Größe bzw. des Zuschnitts für Nach‐<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 89
folgenutzungen im Einzelhandelsbereich geeignet. Für ungeeignete Leerstände in diesem Sinne sind zukünftig andere Nutzungen<br />
(z.B. Dienstleistungen, Büro, Gastronomie, Wohnen) anzudenken.<br />
• Abgrenzung des zentralen Bereichs: Aufgrund der aktuellen Analysen wird empfohlen, im Rahmen einer Fortschreibung des Zen‐<br />
trenkonzeptes die Abgrenzung der (Einzelhandels‐)Innenstadt von <strong>Neukirchen</strong> räumlich enger zu fassen und im Süden an der Alten<br />
Rathausstraße enden zu lassen. Einzelhandelseinrichtungen sollten ‐unter Berücksichtigung des Bestandsschutzes‐ zukünftig primär<br />
im Bereich der Hochstraße angesiedelt werden. Gegebenfalls sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen entsprechende Festset‐<br />
zungen zu treffen. Unabhängig davon wird empfohlen, das Einzelhandelskonzept alle 5 – 7 Jahre zu aktualisieren.<br />
• Städtebauliche Analyse: Der <strong>Ortskern</strong> von <strong>Neukirchen</strong> ist im Hinblick auf grundlegende Rahmenbedingungen wie Parkplatzangebo‐<br />
te, Erreichbarkeit sowie Gestaltung der ehemaligen Fußgängerzone recht gut aufgestellt. Demgegenüber ist festzuhalten, dass es<br />
Defizite bei Erscheinungsbild und Warenpräsentation der ansässigen Gebäude bzw. Geschäfte gibt. Verbesserungspotenzial besteht<br />
u. a. bei der Aufwertung der <strong>Ortskern</strong>eingänge, bei der Außenpräsentation von Geschäftsgebäuden sowie bei der Gestaltung der<br />
öffentlichen Freiflächen (Grün‐ und Platzflächen).<br />
• Potenzialflächen: Es wurden Entwicklungsgrundstücke ermittelt und bewertet, die in einem überschaubaren Zeitraum für eine bau‐<br />
liche Entwicklung oder Umnutzung in Frage kommen können. Dabei handelt es sich nur zu einem kleineren Teil um Freiflächen; der<br />
überwiegende Teil der ermittelten Potenzialflächen im <strong>Ortskern</strong> ist durch Bestandsnutzungen geprägt. Die Beurteilung und Ent‐<br />
wicklung einer Neubebauung ist wesentlich abhängig von der funktionellen Verfügbarkeit und einer wirtschaftlichen Perspektive.<br />
Fazit<br />
Die Untersuchung hat gezeigt, dass der <strong>Ortskern</strong> in seiner städtebaulichen Struktur als durchaus positiv zu bewerten ist. Die Versor‐<br />
gungsfunktion ist auch heute noch grundsätzlich sichergestellt, wenngleich in den vergangenen Jahren Schließungen von Einzelhandels‐<br />
einrichtungen zu verzeichnen waren. Die maßgeblichen Probleme des Einzelhandels liegen einerseits in der grundsätzlichen Wandlung<br />
der Einzelhandelslandschaft und des Verbraucherverhaltens, andererseits in der Lage <strong>Neukirchen</strong>s im Umfeld stärkerer Einkaufsberei‐<br />
che und –zentren. Aufgrund des relativ kleinen Einzugsbereichs und hoher Konkurrenz aus dem Umland ist im Bestand nur ein geringer<br />
Geschäftsbesatz vorzufinden. Insbesondere Filialisten der Bekleidungsbranche fehlen fast vollständig; auch Angebote, die sich speziell<br />
an jüngere Verbraucher richten, sich nicht vorhanden. Aufgrund der relativen Schwäche des Einkaufsbereichs Hochstraße, die in der re‐<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 90
gionalen Lage <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong>s und dem geänderten Einkaufsverhalten der Verbraucher begründet ist, kommen für Neuansiedlungen<br />
voraussichtlich nur Betriebe in Frage, die nicht zwingend auf eine hohe Frequentierung durch Laufkundschaft angewiesen sind.<br />
Ansätze für eine Stützung und Stärkung des <strong>Ortskern</strong>s bietet insbesondere der Eckbereich Mozartstraße / Hochstraße. Hier stehen am<br />
Eingangsbereich zur Einkaufszone potenziell zwei Grundstücke für eine Umnutzung zur Verfügung. Damit besteht die Möglichkeit, an<br />
dieser zentralen Stelle eine städtebauliche Aufwertung zu bewirken und den Beginn des Einkaufsbereiches auch für motorisierte Kun‐<br />
den erstmals klar ins Gesichtsfeld zu rücken.<br />
Gleichzeitig sollte auch der entgegengesetzte Pol der Hochstraße definiert werden. Anstelle des in dieser Größe nicht mehr benötigten<br />
Gemeindehauses könnte eine klare bauliche Fassung des Platzbereiches (verbunden mit einer Neugestaltung der Platzfläche) zu einem<br />
eindeutigen baulichen Abschluss des <strong>Ortskern</strong>s beitragen.<br />
Alle in diesem Konzept vorgeschlagenen verkehrstechnischen, gestalterischen, organisatorischen und marketingtechnischen Maßnah‐<br />
men stellen jeweils für sich genommen einzelne Bausteine zur Aufwertung des <strong>Ortskern</strong>s dar. Erst im Zusammenspiel sind sie geeignet,<br />
langfristig die städtebauliche Attraktivität von <strong>Neukirchen</strong> zu erhöhen und damit auch die Akzeptanz als Einzelhandelsstandort zu erhö‐<br />
hen.<br />
Letztendlich muss aber deutlich die Frage gestellt werden, welche Funktion dem <strong>Ortskern</strong> zukünftig angedacht wird. Es ist nicht zu er‐<br />
warten, dass die Versorgungsfunktion in den ursprünglich vorgefundenen Umfang wieder aufgenommen werden kann. Vielmehr ist da‐<br />
von auszugehen, dass eine weitere Verlagerung nahversorgungsrelevanter Einzelhandelsbetriebe an Standorte erfolgt, die den heutigen<br />
Ansprüchen an die Bereitstellung von Verkaufsflächen und Parkplätzen entsprechen. Die Funktion des <strong>Ortskern</strong>s als zentraler<br />
„Nah“versorgungsbereich wird sich an dieser grundsätzlichen Entwicklungstendenz orientieren müssen und die weitere Entwicklung auf<br />
kleinteilige Qualität abstellen müssen.<br />
Das ursprüngliche Ziel eines durchgehenden Geschäftsbesatzes in den Erdgeschosszonen ist zukünftig voraussichtlich nicht durchgängig<br />
aufrecht zu erhalten. Es ist zu prüfen, ob insbesondere für einzelne Gebäude, die für Verkaufsflächen ungünstige Rahmenbedingungen<br />
aufweisen (z.B. abseitige Lage, zu geringe Verkaufsflächengröße) zukünftig auch in den Erdgeschossen Wohnnutzungen zugelassen wer‐<br />
den können. Eine Abweichung vom rechtsverbindlichen Bebauungsplan sollte aber in jedem Einzelfall geprüft und abgewogen werden.<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 91
Anhang<br />
1. Plan „Maßnahmenkonzept“<br />
2. Plan „Städtebauliches Gesamtkonzept“<br />
3. Plan „Detailbereich Hochstraße / Mozartstraße“<br />
4. Vorschlag Verkehrsschild Parkleitsystem<br />
5. Ausschuss‐Vorlagen zur Umgestaltung des Grafschafter Platzes<br />
Städtebauliches und nutzungsbezogenes Entwicklungskonzept für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in <strong>Neukirchen</strong>‐<strong>Vluyn</strong> 92
TOP 14<br />
-1-<br />
Der Bürgermeister 11.03.2010<br />
Dez. III / Amt 61<br />
BESCHLUSSVORLAGE - öffentlich -<br />
Beratungsfolge: Sitzungstermin:<br />
StEA 21.04.2010<br />
Betreff:<br />
Umgestaltung Grafschafter Platz<br />
— Bedingungen und Ideen zur gestalterisch-funktionalen Aufwertung<br />
Beschlussvorschlag:<br />
Der <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschuss beschließt,<br />
für den Grafschafter Platz soll die Verwaltung auf Grundlage der vorgestellten Analyse und Ideen<br />
zur Attraktivitätssteigerung den Entwurf einer Umgestaltung erarbeiten.<br />
Abstimmung:<br />
Ja-Stimmen :<br />
Nein-Stimmen :<br />
Stimmenthaltungen :<br />
Nicht teilgenommen :<br />
Beteiligungen/Ergebnisse:<br />
- anderer Ämter : 60, 68<br />
- Gleichstell.beauftr. :<br />
- Personalrat :<br />
Haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:<br />
Personalkosten für die Betreuung des Projektes<br />
Berichterstatter/in:<br />
Herr Eccarius, Herr Knoblach
Schilderung des Sachverhaltes:<br />
1. Einleitung<br />
TOP 14<br />
- 2 -<br />
In den Beratungen zum Haushalt 2010 wurde die Verwaltung mit der Erarbeitung eines<br />
Entwicklungskonzeptes für den <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> beauftragt. Dieses Konzept wird im Laufe des<br />
Jahres erarbeitet und danach der Politik zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt. Mit ihm<br />
wird der <strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> in seiner Abgrenzung und in seinen Teilfunktionen definiert. Ohne<br />
den Ergebnissen des Konzeptes vorgreifen zu wollen, kann der <strong>Ortskern</strong> als Raumausschnitt<br />
parallel zur Hochstraße verstanden werden. In dieser Fläche finden sich verschiedene Funktionen<br />
und Flächenpotenziale, die in ihren gegenseitigen Wechselbeziehungen zu erfassen und zu<br />
entwickeln sind.<br />
Der Grafschafter Platz liegt westlich des eigentlichen <strong>Ortskern</strong>s <strong>Neukirchen</strong>, wenn dessen oben<br />
skizzierter Grobdefinition gefolgt wird. Die funktionalen Verflechtungen zwischen ihm und dem<br />
<strong>Ortskern</strong> <strong>Neukirchen</strong> werden als eher gering eingestuft. Daher kann der Grafschafter Platz bereits<br />
jetzt einer Analyse unterzogen und Ideen entwickelt werden.<br />
2. Grundsätzliches<br />
Der Grafschafter Platz liegt, wie zuvor erwähnt, etwas abseits des <strong>Ortskern</strong>s. Er wird nördlich<br />
durch die Mozartstraße flankiert. Von der Mozartstraße aus kann der Grafschafter Platz<br />
unmittelbar ’umfahren’ werden. Er ist nicht unmittelbar durch eine Bebauung gefasst, sondern<br />
zunächst grenzt der Straßenraum an, dann folgt Wohnbebauung.<br />
Die Funktion des Platzes ist nicht eindeutig abzulesen; er ist weder Quartiersplatz 1 noch kann ihm<br />
eine unmittelbare Funktion, wie etwa die eines Marktplatzes, zugeordnet werden. Vielmehr<br />
übernimmt er etliche Funktionen. Er wird als Parkplatz genutzt, ist Spielplatz, hat Rasenflächen,<br />
Wege, Tischtennisplatten, Bänke und einen von einer Pergola gesäumten Weg, der als Ruhezone<br />
dient.<br />
Der Zustand des Platzes ist relativ gut. Der Spielplatz hat 2008 neue Spielgeräte erhalten. Auch<br />
der Baumbestand ist positiv zu bewerten. Einschränkend ist jedoch auf die Überalterung und<br />
Beschädigung des Mobiliars sowie der Pflanzkübel und der Pergola hinzuweisen.<br />
Der angrenzende Straßenraum ist bis auf die östliche Seite ausschließlich funktional ohne<br />
gestalterische Ansprüche; es fehlt an Attraktivität. Auch der westlich liegenden Geschäftszeile fehlt<br />
es an Abwechslungsreichtum.<br />
3. Chancen und Defizite<br />
Die Verwaltung hat nach einer Bestandsaufnahme und einer einwöchigen Überprüfung der<br />
Stellplatzausnutzung sowie der Nutzung der übrigen Platzfunktionen die Chancen und Defizite des<br />
Platzes herausgearbeitet.<br />
Einige Defizite des Platzes sind zuvor schon angeführt worden. Zu nennen ist aber sicherlich, dass<br />
die Wahrnehmbarkeit des Gesamtplatzes unter der fehlenden Eindeutigkeit seiner Funktion leidet.<br />
1 Ein (Quartiers-)Platz ist zunächst ein städtebauliches Element. Aufgrund seiner Lage und Erreichbarkeit<br />
und seiner gestalterischen Eigenständigkeit kann er einerseits zur räumlichen Identifikation eines<br />
Quartiers beitragen und andererseits sich selbst darüber definieren. Ein Quartiersplatz hat somit sowohl<br />
einen städtebaulich-räumlichen als auch einen sozialräumlichen Aspekt. Insbesondere wegen der<br />
sozialräumlichen Dimension kann es aber keine vorab gesetzte Abgrenzung des Quartiers geben.
TOP 14<br />
- 3 -<br />
Außerdem führt die Nutzung als Parkplatz unumgänglich zu Konflikten zwischen Fußgängern und<br />
Kfz-Verkehr. Durch die Nutzung als Parkplatz werden sowohl die übrigen Funktionen negativ<br />
beeinflusst als auch der Gesamtplatz in seiner Attraktivität gemindert. Die fehlende Fassung des<br />
Platzes und eine Definition der Eingänge führt dann letztlich dazu, dass der gegenseitigen<br />
Abgrenzung von Platz, Parkflächen und Straßenraum die klare Linie fehlt.<br />
Die Größe des Platzes birgt aber die Chance einer klaren funktionalen Neugliederung und seine<br />
umliegende Wohnbebauung verspricht ein hohes Nutzerpotential. Zusätzlich ermöglicht seine<br />
Lage die Ergänzung einer bestehenden Grünverbindung entlang der Mozartstraße.<br />
4. Tatsächliche Nutzungen<br />
Die Ausnutzung der P ARKPLÄTZE ist der Anlage zu entnehmen. Deren Belegung wurde eine<br />
Woche lang (11.05.2009 – 17.05.2009) zu vier verschiedenen Uhrzeiten (6.30, 10.00, 14.00, 18.00<br />
Uhr) montags bis freitags sowie am Wochenende zu drei verschiedenen Zeiten (10.00, 14.00,<br />
18.00 Uhr ) überprüft. Es stellte sich heraus, dass selbst in den Höchstzeiten weniger als 30 % der<br />
Parkplätze genutzt wurden. Im Durchschnitt zeigte sich eine Belegung von 19,25 %. Die größte<br />
Belegung fand man ab 18.00 Uhr vor, sie machte ca. 30 % der verfügbaren Parkplätze aus (im<br />
Durchschnitt waren es hier 20,90 %).<br />
Außerdem wurde jeweils aufgenommen, wie viele Personen sich an welcher Stelle des Platzes<br />
aufhielten sowie die Wetterverhältnisse. Das Ergebnis dieser Betrachtung ergab, dass der Platz<br />
selbst bei hervorragendem Wetter sehr selten genutzt wurde. Der S PIELPLATZ war die einzige<br />
wirklich genutzte Funktion. Dieser wurde vor allen Dingen in den Abendstunden genutzt.<br />
5. Ideen und mögliche Maßnahmen<br />
Ziel soll es sein, den Platz als Aufenthaltsplatz zu stärken und die Funktion und Gestaltung zu<br />
verbessern, ohne hohe Kosten zu verursachen.<br />
Dazu sind Maßnahmen nötig. Die Anzahl der bisherigen Funktionen ist zu verringern, nicht<br />
genutzte sind aufzulösen, die verbliebenen sind klarer zu gliedern und bevorzugte Funktionen sind<br />
zu vergrößern, wobei der Platz insgesamt eine optische Aufwertung erfahren muss.<br />
Im Hinblick auf den demographischen Wandel und dem Ziel, einen Quartiersplatz zu schaffen,<br />
sollte beispielsweise der Spielplatz zu einem Bewegungs- und Begegnungsraum für ’Jung und Alt’<br />
erweitert werden.<br />
Der Konflikt zwischen Befahrbarkeit und Aufenthaltsqualität muss aufgelöst werden. Da die<br />
Parkplatzbelegung nicht annähernd 30 % der verfügbaren Fläche erreicht, ist eine Verringerung<br />
der Parkplatzanzahl möglich. Die Parkplätze auf dem Platz selbst können entfallen. Die<br />
verbleibenden Parkplätze sind ausreichend.<br />
Der angrenzende bestehende Grünzug kann durch die Pflanzung neuer Bäume entlang der<br />
Mozartstraße erweitert werden. Dies verleiht dem Platz eine optische Grenze, sozusagen einen<br />
’Rücken’ zur Mozartstraße hin. Gleichzeitig greift dieser Vorschlag Vorgaben des Freiflächenplans<br />
der <strong>Stadt</strong> auf.<br />
Überdies kann der südliche Straßenraum durch neue Baumpflanzungen an Attraktivität gewinnen.<br />
Die Ideen zur Gestaltung des Platzrandes erfordern, dass im weiteren Arbeitsprozess die<br />
Abgrenzung des Platzes einer genaueren Definition unterzogen wird.<br />
Die einzelnen Funktionen können begleitende und unterstützende Maßnahmen erfordern. Da der<br />
Spielplatz als Bewegungs- und Begegnungsraum vor allem in den Abendstunden genutzt wird, ist
TOP 14<br />
- 4 -<br />
über ein Lichtkonzept nachdenken, das dem Platz Wärme verleiht, ihn auch in den Abendstunden<br />
reizvoll hält und Gefahrenräume minimiert.<br />
Schließlich ist insbesondere unter den Vorzeichen <strong>Stadt</strong>marketing und Wirtschaftsförderung auf<br />
eine verbesserte Außendarstellung der Geschäftszeile hinzuwirken.<br />
5. Weiteres Vorgehen<br />
Die weitere Bearbeitung wird vorbehaltlich der Beschlussfassung folgende Punkte beinhalten:<br />
(1) Zunächst ist eine Strukturskizze zu erarbeiten, die die Grundlage für eine Detailausarbeitung<br />
bildet. (2) Außerdem ist zu prüfen, wie die Umsetzung der Maßnahmen erfolgen kann. Ob man die<br />
Umgestaltung in Gänze realisiert oder ob punktuelle Veränderungen im Rahmen der<br />
Unterhaltungsmaßnahmen soweit wie möglich ausgeführt werden, ist zuvor unter Realisierungs-<br />
und Finanzierungsaspekten zu prüfen.<br />
Anlagen:<br />
Analyse | Präsentation<br />
In Vertretung<br />
E c c a r i u s<br />
Erster Beigeordneter
Grafschafter Platz Bestandsaufnahme
Ziele der Überlegungen:<br />
- Chancen und Defizite des Platzes benennen<br />
- Städtebauliche Rolle definieren<br />
- Potenziale für Änderungen erkennen<br />
- Möglichkeiten für eine Attraktivitätssteigerung herausarbeiten
Lage und Beziehungen
Lage und Beziehungen (Parkplatzflächen)
Strukturskizze Quartier + Platz<br />
2<br />
1<br />
5<br />
4<br />
5<br />
3<br />
2<br />
1 Parken auf der<br />
Platzfläche<br />
2 Parken am Platz<br />
3 Spielplatz<br />
4 Aufenthaltsflächen<br />
5 Wiesen | Grün<br />
Quartier<br />
Platzbereich
Chancen und Defizite: städtebauliche Lage und Beziehungen<br />
- Nördliche Raumkante des<br />
Platzes nicht definiert<br />
- Platz definiert nicht<br />
eindeutig den Mittelpunkt<br />
eines Quartiers<br />
- Platz hat keine eindeutige<br />
städtebauliche Zuordnung<br />
- gute Erreichbarkeit<br />
(motorisiert und fußläufig)<br />
- Möglichkeit, bestehende<br />
Grünverbindungen zu<br />
ergänzen (Freiflächenplan<br />
N-V)<br />
- direkte Verknüpfung zu<br />
umliegender<br />
Wohnbebauung<br />
- hohes Nutzungspotential<br />
durch viele Anwohner
Chancen und Defizite: verkehrliche Rahmenbedingungen<br />
- hohe Flächeninanspruchnahme<br />
des<br />
Platzes für Parkplatzflächen<br />
- keine klare Zonierung<br />
zwischen Fußgänger- und<br />
Kfz-Verkehr<br />
- gute verkehrliche<br />
Anbindung (siehe Lage und<br />
Beziehungen)<br />
- viele<br />
Parkplatzmöglichkeiten
Chancen und Defizite: Nutzungsstruktur + Rahmenbedingungen<br />
- Platz hat viele Funktionen<br />
(Parken, Spielen, Sitzen,<br />
Erholen)<br />
- es existieren keine klaren<br />
Abgrenzungen zwischen<br />
den einzelnen Funktionen<br />
- Konflikte zwischen<br />
Parkplatzfläche und<br />
Fußgängern<br />
- Straßen als Distanzraum<br />
zwischen Häusern und<br />
Platz<br />
- Straßen bilden keine<br />
Raumkante aus<br />
- große Fläche gibt die<br />
Möglichkeit zur<br />
Multifunktion
Chancen und Defizite: stadtgestalterische Situation Räumliche Defizite<br />
- Platz durch Straße, nicht<br />
durch Bebauung ‘gefasst‘<br />
- Platz hat zu viele zu undefinierte<br />
Eingänge<br />
- Platzrand zu offen<br />
Optische Defizite<br />
- Möblierung, Pergola,<br />
Pflanzkübel sind veraltet<br />
und zum Teil beschädigt<br />
- mangelnde Attraktivität<br />
des Straßenraumes<br />
- überholte Außenpräsentation<br />
der<br />
Geschäftszeile<br />
- Wahrnehmbarkeit als<br />
geschlossene Platzeinheit<br />
durch Funktionsvielfalt,<br />
fehlende Platzfassung und<br />
fehlende klare Gliederung<br />
Nutzungsdefizite<br />
- mangelnde Attraktivität<br />
durch übermäßige<br />
räumliche Inanspruchnahme<br />
als Parkplatz<br />
- Negative Beeinflussung<br />
der übrigen Funktionen<br />
durch Inanspruchnahme<br />
als Parkplatz<br />
- geringe/wenige Anreize<br />
für Aufenthalt<br />
- intakter Baumbestand<br />
- attraktive Spielgeräte
Städtebauliche Rolle<br />
- der Platz soll die Rolle eines<br />
Quartiersplatzes<br />
übernehmen<br />
- Auf der Platzfläche soll die<br />
bestehende Grünverbindungen<br />
verstärkt werden sowie der<br />
östliche und westliche<br />
Netzanschluss herstellt werden<br />
(Freiflächenplan N-V)<br />
- der Platz soll keine Konkurrenz zur<br />
Nord-Süd Achse (Einzelhandel)<br />
darstellen<br />
- er soll nicht die Funktion des<br />
Markplatzes übernehmen, der<br />
Markt findet im <strong>Ortskern</strong> statt
Potenziale<br />
Potentiale<br />
- großes Flächenangebot<br />
- hohes Nutzerpotential<br />
- umliegende<br />
Wohnbebauung<br />
- anschließende<br />
Grünverbindung<br />
- gute Erreichbarkeit<br />
- intakter Baumbestand<br />
- attraktive Spielgeräte
Bestand Ideen zur Attraktivitätssteigerung<br />
1. Verringerung der Funktionen<br />
2. Klare Gliederung der<br />
Funktionen<br />
3. optische Aufwertung<br />
4. Vergrößerung der derzeitigen<br />
Hauptnutzung: Spielplatz,<br />
Bewegungsfläche, Ausbau für<br />
‘Jung und Alt‘<br />
(demographischer Wandel)<br />
5. Befahrbarkeit des Platzes<br />
ausschließen<br />
6. Konzentration der Stellplätze<br />
auf den Randbereich<br />
7. Schaffung einer optischen<br />
Grenze und Platzfassung<br />
durch Anknüpfung an die<br />
bestehende Grünverbindung<br />
durch Ergänzung der Bäume<br />
Richtung Mozartstraße<br />
8. Baumpflanzung südlicher<br />
Straßenrand<br />
9. Lichtkonzept entwickeln<br />
10. Anreize für Aufenthalt<br />
schaffen<br />
11. verbesserte Außendarstellung<br />
der Geschäftszeile
Belegung der Parkplätze<br />
Belegungsquote (%)<br />
Belegungsquote (%)<br />
30,00<br />
20,00<br />
10,00<br />
0,00<br />
30,00<br />
20,00<br />
10,00<br />
0,00<br />
Belegung der ausgewiesenen Stellplätze auf dem<br />
Grafschafter Platz nach Wochentag<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
Mittwoch<br />
Donnerstag<br />
Freitag<br />
Samstag<br />
Belegung der ausgewiesenen Stellplätze auf dem<br />
Grafschafter Platz nach Tageszeit<br />
Sonntag<br />
06:30 10:00 14:00 18:00<br />
Uhrzeit<br />
Quelle:<br />
eigene Erhebung;<br />
Erhebungszeitraum (11.05-17.05.2009)<br />
Montag bis Freitag jeweils 6:30, 10:00, 14:00, 18:00 Uhr<br />
Samstag und Sonntag jeweils 10:00, 14:00, 18:00 Uhr
Frequentierung des Spielplatzes<br />
Personen<br />
Personen<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Spielplatzfrequentierung nach Wochentagen<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
Mittwoch<br />
Donnerstag<br />
Freitag<br />
Samstag<br />
Kinder Erwachsene gesamt<br />
Spielplatzfrequentierung nach Tageszeit<br />
Sonntag<br />
06:30 10:00 14:00 18:00<br />
Uhrzeit<br />
Kinder Erwachsene gesamt<br />
Quelle:<br />
eigene Erhebung;<br />
Erhebungszeitraum (11.05-17.05.2009)<br />
Montag bis Freitag jeweils 6:30, 10:00, 14:00, 18:00 Uhr<br />
Samstag und Sonntag jeweils 10:00, 14:00, 18:00 Uhr