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SONJA KATRIN BAYER Bildschirmtypographie. Technische und

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Die Kennzeichnung der Monitorgröße erfolgt durch Angabe der Bilddiagonalen in<br />

Zoll, ein 17-Zoll-Monitor weist eine sichtbare Bilddiagonale von 43.2 Zentimetern<br />

auf. Handelsübliche Monitore besitzen eine Bilddiagonale von 15, 17, 19, 20 oder 21<br />

Zoll. Für eine akzeptable Auflösung von bis zu 1024 ∆ 768 Punkten wird eine Bildröhre<br />

mit einer Diagonale von mindestens 15 Zoll benötigt.<br />

Im Folgenden sollen mit Blick auf die mikrotypografische Gestaltung noch die<br />

technischen Eigenheiten der Darstellung von Schrift am Monitor betrachtet werden.<br />

3 <strong>Technische</strong> Implikationen der Schrift am Bildschirm<br />

Das Schriftformat Bitmap war einerseits zum Darstellen von Schrift am Bildschirm<br />

<strong>und</strong> andererseits zum Drucken auf alten Matrix-Druckern gedacht <strong>und</strong> stellt eigentlich<br />

kein Schriftformat an sich dar, sondern vielmehr die Repräsentation oder das<br />

Bild einer Schrift. Bitmap-Schriften besitzen eine feste Auflösung von 72 dpi <strong>und</strong><br />

eine unveränderbare Größe von beispielsweise 12 Punkt oder anderen Größen.<br />

Wenn also eine solche 72-dpi-Schrift auf einem 600-dpi-Laserdrucker ausgegeben<br />

wird, so werden dennoch nur 72 dpi gedruckt, was bei einer Vergrößerung der<br />

Schrift beispielsweise auf 40 Punkt zu einer erheblichen Qualitätsverschlechterung<br />

führt.<br />

Abb. 3: Bitmap-Schrift (Arial 40 Pt). (http://pc-anfaenger.de/kurs/cktvsc2.htm)<br />

Bei der Bitmap-Darstellung können sehr verschiedene Resultate entstehen – je gröber<br />

ein Raster zur Berechnung der Bitmap ist, desto größer fallen Darstellungsabweichungen<br />

beispielsweise des Duktus aus. Bei der Darstellung von Buchstaben am Bildschirm<br />

sollten solche Zufälle vermieden werden, um die Buchstaben eines Alphabetes<br />

so gleichförmig wie möglich darzustellen. In allen Schriften finden sich wiederkehrende<br />

Elemente wie im lateinischen Alphabet, beispielsweise die senkrechten geraden<br />

Abstriche, die Querstriche, die Diagonalen oder die Serifen, die in der geometrischen<br />

Ausprägung am stärksten von zufälligen Rasterfehlern betroffen sein können. Deshalb<br />

werden zur Bitmap-Berechnung der Bildschirmschriften die Konturlinien mit so<br />

genannten Hints versehen, wobei es sich hier um Instruktionen handelt, die eine<br />

intelligente Rasterung ermöglichen. Die Hinting-Technik wird später in diesem Kapitel<br />

genauer behandelt. 38<br />

Von den in letzter Zeit vorgestellten Schriftformaten konnten sich jedoch im Wesentlichen<br />

nur das PostScript- <strong>und</strong> das TrueType-Format durchsetzen. Der überzeugende<br />

Vorteil von PostScript <strong>und</strong> TrueType ist, dass es sich hier um Outline-<br />

Schriften oder skalierbare Schriften handelt. Outline-Schriften sind nicht eine bloße<br />

Repräsentation einer Schrift wie Bitmap-Schriften, sondern stellen die mathematische<br />

Beschreibung einer Schrift dar, die die Kurven der Schrift definiert, so dass diese<br />

mit den immer gleichen Proportionen am Bildschirm oder auf dem Drucker ausge-<br />

38<br />

Vgl. Redelius 1998, S. 9–13.<br />

24

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