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SONJA KATRIN BAYER Bildschirmtypographie. Technische und

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des traditionellen Typografie-Begriffs sowie dessen Verschiebung seit Aufkommen<br />

von Desktop-Publishing-Systemen <strong>und</strong> Internet stehen. Mit dem Aufschwung des<br />

Desktop-Publishing wurde der Terminus Typografie zunehmend unabhängig vom<br />

Techniksystem gebraucht <strong>und</strong> auf die gestalterische Ebene eingeschränkt. Seit dem<br />

Aufschwung des Internet Mitte der 1990er Jahre ist zudem für die gestalterische Bearbeitung<br />

elektronischer Dokumente eine Vielzahl neuer, englischer Begriffe zu verzeichnen.<br />

Der inhaltlichen Abgrenzung <strong>und</strong> Hierarchisierung dieser Begriffe soll sich<br />

der einleitende Teil der vorliegenden Arbeit widmen.<br />

Das Design digitaler Medien ist in der Auswahl <strong>und</strong> Verwendung seiner Mittel<br />

von drei großen Gebieten abhängig, die als Gr<strong>und</strong>lagen erarbeitet werden sollen. Die<br />

Ausgabe digitaler Medien <strong>und</strong> damit auch die nutzerseitige Informationsentnahme<br />

erfolgt am Bildschirm. So wie in Printmedien die Farbe des Papiers <strong>und</strong> der Kontrast<br />

zu den aufgedruckten Zeichen den Leseprozess beeinflussen, so wirkt auch der technische<br />

Aufbau der Bildschirme unmittelbar auf die kognitive Informationsentnahme<br />

ein. Neben einem kurzen Einblick in technische Implikationen des Gestaltungsmediums<br />

Computer <strong>und</strong> des Ausgabemediums Bildschirm soll zudem auf die technischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Schriftdarstellung am Monitor eingegangen werden.<br />

Die Auswirkungen dieser technischen Gr<strong>und</strong>lagen auf die menschliche Informationsaufnahme<br />

am Bildschirm sollen unmittelbar überleiten zum zweiten großen Kapitel,<br />

den physiologischen <strong>und</strong> psychologischen Determinanten der typografischen<br />

Gestaltung digitaler Dokumente. Hier sollen schwerpunktmäßig die Theorien <strong>und</strong><br />

Erkenntnisse der Wahrnehmungs-, Lese-, Aufmerksamkeits-, Farb- <strong>und</strong> Gedächtnispsychologie<br />

sowie deren Auswirkungen auf die typografischen Vorgaben zur Sprache<br />

kommen. Auf diese Weise soll ein breiter Rahmen von Richtlinien zur psychologisch<br />

nutzerfre<strong>und</strong>lichen Gestaltung (Usability) bildschirmemittierter Dokumente abgesteckt<br />

werden.<br />

Im dritten Teil soll dieser breit gefächerte Rahmen im Licht von Ergebnissen empirischer<br />

Studien konkretisiert werden <strong>und</strong> ein Katalog von mikro- <strong>und</strong> makrotypografischen<br />

Gestaltungsrichtlinien für den Bildschirm erarbeitet werden. Angewendet<br />

werden sollen die aus psychologischen Theorien <strong>und</strong> empirischen Studien gewonnenen<br />

Erkenntnisse schließlich durch die Analyse einer Beispielpublikation. Es werden<br />

aber auch alle zuvor vorgestellten Theorien mit Beispielen belegt.<br />

Ziel der vorliegenden Arbeit soll es einerseits sein, die technischen, physiologischen<br />

<strong>und</strong> psychologischen Determinanten der Informationsaufnahme am Bildschirm<br />

herauszufiltern, die den User in seinem Verhalten unmittelbar beeinflussen<br />

<strong>und</strong> derer sich der typografische Gestalter bewusst sein sollte, die er aber oft nur indirekt<br />

beeinflussen kann. Andererseits soll ausgehend von oft differierenden Gestaltungsrichtlinien<br />

in Design-Handbüchern ein Katalog gesicherter Kriterien für die<br />

typografische Gestaltung digitaler Publikationen entstehen.<br />

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