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SONJA KATRIN BAYER Bildschirmtypographie. Technische und

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looking over the whole text, selecting and discarding information, and quickly reading<br />

and highlighting selected parts [...]. We defined screen skimming as reading the hyperlinked<br />

outline […], clicking the outline to access specific sections of the text, quickly<br />

reading and highlighting those sections, and scrolling to read the highlighted sections to<br />

get the main ideas.“ 92<br />

Der Skimming-Begriff meint also traditionell das Erkennen von Merkmalen der<br />

sprachlichen Oberflächenstruktur, die Wahrnehmung der Textorganisation <strong>und</strong> das<br />

Erkennen der wichtigsten Ideen. Der Terminus Skimming kann sowohl für Print- als<br />

auch für digitale Medien angewendet werden. Ein Printtext wird durch Skimmen<br />

schnell überflogen <strong>und</strong> aktiv bearbeitet, beispielsweise durch Unterstreichungen. Für<br />

den Lesevorgang bei digitalen Medien wurde der Skimming-Begriff so angepasst, dass<br />

der Leser sich im Vorgang des Skimmens durch einen verlinkten Text bewegt, durch<br />

Links spezifische Textsektionen betritt <strong>und</strong> sich durch Scrolling durch den Text bewegt,<br />

um sich die wichtigsten Informationen anzueignen. Der Scanning-Begriff impliziert<br />

nach Kol <strong>und</strong> Schcolnik am Bildschirm hingegen das Suchen nach einer bestimmten<br />

Information innerhalb des Textes unter Zuhilfenahme einer<br />

softwaretechnischen Suchfunktion. Diese Unterscheidung von Skimming <strong>und</strong> Scanning<br />

wird jedoch in der Literatur nicht konsequent durchgeführt, in den meisten<br />

Publikationen wird mit Blick auf das Lesen am Bildschirm der Begriff Scanning verwendet,<br />

oft werden beide Begriffe auch synonym verwendet. In dieser Arbeit soll der<br />

begrifflichen Einheitlichkeit halber der Scanning-Begriff für das überfliegende Lesen<br />

digitaler Dokumente verwendet werden.<br />

Ziel von Jürgen Redelius’ Dissertation Der digitale Gutenberg war es nun, jene<br />

typografischen Parameter zu identifizieren, die die Leserlichkeit digitaler Bildschirmschriften<br />

beeinflussen. Redelius zählt folgende Faktoren auf, die einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Leserlichkeit von Schrift am Bildschirm aufweisen:<br />

92<br />

Duktus:<br />

Durch die geringe Auflösungsfeinheit der Bildschirme <strong>und</strong> bei Bitmap-<br />

Darstellung der Zeichen können sich (auch bei Anwendung der Hinting-Technik)<br />

unterschiedliche Resultate bei der Bildschirmpräsentation gleicher Buchstaben ergeben.<br />

Dadurch kann die Darstellungsabweichung der Strichstärke variieren <strong>und</strong><br />

die Leserlichkeit beeinträchtigt werden.<br />

Formgebung der Mittellängen:<br />

Während der Fixationsperioden registriert das Auge keine Einzelbuchstaben, sondern<br />

nur Wortbilder oder Teile davon. Im Leseprozess kommt den Wortbildern<br />

also besondere Bedeutung zu, weshalb bei einer gut leserlichen Druckschrift die<br />

Einzelbuchstaben im Hinblick auf ihre Wirkung innerhalb des Wortbildes gezeichnet<br />

sind <strong>und</strong> sich bei deutlicher Unterscheidbarkeit untereinander bestmöglich<br />

ins Wortganze einfügen müssen. Für das Erkennen von Buchstaben <strong>und</strong><br />

Wortbildern werden die wesentlichen Informationen aus den Oberlängen <strong>und</strong><br />

dem oberen Teil der Mittellängen bezogen.<br />

Buchstabenbreite <strong>und</strong> Laufweite:<br />

Kol / Schcolnik 2000, S. 70.<br />

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