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„Wenn es soweit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in dir“

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Die Palliativmediz<strong>in</strong> hat die traditionell-kurative Ausr<strong>ich</strong>tung<br />

der ÄrztInnen erweitert, und Sterben und Tod wieder <strong>se<strong>in</strong></strong>en<br />

Platz gegeben. Da für ÄrztInnen unheilbare Krankheit und<br />

Tod sozusagen der natürl<strong>ich</strong>e Fe<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d, <strong>wird</strong> die Erfahrung<br />

di<strong>es</strong>er Grenzen häufig als persönl<strong>ich</strong><strong>es</strong> Versagen empfun<strong>den</strong><br />

– e<strong>in</strong> oft etwas bl<strong>in</strong>der Fleck im ärztl<strong>ich</strong>en Denken. Die<br />

Palliativmediz<strong>in</strong> widmet ihm nun ihre ganze Aufmerksam -<br />

keit. Ihr Ziel ist die maximale Lebensqualität der<br />

PatientInnen – trotz unheilbarer Krankheit. Hier geht <strong>es</strong> um<br />

L<strong>in</strong>derung von B<strong>es</strong>chwer<strong>den</strong> im Ang<strong>es</strong><strong>ich</strong>t und im Annehmen<br />

d<strong>es</strong> Tod<strong>es</strong>, <strong>den</strong>n mögl<strong>ich</strong>st große Schmerzfreiheit ist e<strong>in</strong>e<br />

w<strong>ich</strong>tige Hilfe für e<strong>in</strong> Sterben <strong>in</strong> Würde.<br />

Mit <strong>den</strong> Erkenntnissen der modernen Schmerztherapie im<br />

H<strong>in</strong>tergrund verkündete die Bund<strong>es</strong>ärztekammer bereits<br />

1998, Sterbebegleitung und Schmerzkontrolle seien ärztl<strong>ich</strong>e<br />

Aufgaben, da <strong>in</strong> 95 % aller Fälle die Schmerzen sterbender<br />

Menschen erfolgre<strong>ich</strong> gel<strong>in</strong>dert oder auch ganz verh<strong>in</strong>dert<br />

wer<strong>den</strong> können. Tatsache aber ist bis heute, dass 70 bis<br />

80 % aller schmerzkranken PatientInnen unzure<strong>ich</strong>end<br />

behandelt wer<strong>den</strong>, weil vielen ÄrztInnen die palliative<br />

Ausbildung noch fehlt. Hier ist der unermüdl<strong>ich</strong>e E<strong>in</strong>satz der<br />

Pflegekräfte gefordert, um quasi als Anwalt und Anwält<strong>in</strong><br />

d<strong>es</strong> Sterben<strong>den</strong> die ÄrztInnen zu gew<strong>in</strong>nen. Di<strong>es</strong> setzt ausre<strong>ich</strong>ende<br />

Kenntnisse bezügl<strong>ich</strong> Schmerztherapie und<br />

Symptomkontrolle bei <strong>den</strong> Pflegekräften voraus. Und da<br />

Schmerz immer mehrere Aspekte d<strong>es</strong> Mensch<strong>se<strong>in</strong></strong>s betrifft,<br />

gibt <strong>es</strong> neben <strong>se<strong>in</strong></strong>er leibl<strong>ich</strong>en Dimension auch die seelische:<br />

Seelsorge und Hospizdienst können dabei durchaus auch<br />

schmerzl<strong>in</strong>dernd wirken.<br />

Palliative Care, die Verb<strong>in</strong>dung von Hospizbewegung und<br />

Palliativmediz<strong>in</strong>, ist e<strong>in</strong> ganzheitl<strong>ich</strong><strong>es</strong> Konzept. Es hat alle<br />

menschl<strong>ich</strong>en Grundbedürfnisse, die körperl<strong>ich</strong>en, sozialen,<br />

seelisch-geistigen und religiös-spirituellen im Blick und fragt<br />

nach der Lebensqualität auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten Stun<strong>den</strong> – für<br />

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