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Tätigkeitsbericht 2006-2007 - Technoseum

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Neu in der Schreibmaschinensammlung sind<br />

zwei Exemplare für ostasiatische Schriften.<br />

Gebaut wurden sie in Japan, die eine 1957<br />

von Matsuda (Toshiba), die andere von der<br />

Japan Typewriter Corporation um 1965. Beide<br />

Maschinentypen sind nur äußerst selten bis<br />

nach Europa gelangt und fanden auch im Ursprungsland<br />

keine große Verbreitung, da die<br />

Handhabung kompliziert ist und die Schreibgeschwindigkeit<br />

hinter der handschriftlichen<br />

Textanfertigung zurück bleibt. Zu den Maschinen<br />

gehören die Schriftsätze für Japanisch,<br />

Koreanisch und Chinesisch mit jeweils über<br />

Tausend Einzelzeichen.<br />

Wertvolle Neuzugänge sind vier Objekte,<br />

die die im 19. Jahrhundert betriebene systematische<br />

Erfassung, Katalogisierung und<br />

Untersuchung der Natur auf ihren wirtschaftlichen<br />

Wert hin belegen. Es handelt sich um<br />

Furnierproben aus einer Holzbibliothek, publiziert<br />

in Brünn (Thüringen) im Jahr 1881, ein<br />

landwirtschaftliches Herbarium aus Roßleben,<br />

1861 erschienen, mit 201 Nutzpfl anzen wie<br />

Getreide, Gräser, Kräuter, Kleesorten etc. inklusive<br />

Textheft mit Erläuterungen, weiterhin<br />

den Einzelband Holzapfelbaum aus der 1800<br />

veröffentlichten Ebersberger Holzbibliothek,<br />

bei der die Deckel des in Buchform gehaltenen<br />

Werkes aus dem Holz des abgehandelten<br />

Baumes gefertigt sind, die Rücken aus einem<br />

aufgetrenntem Zweig mit Rinde. Enthalten<br />

sind Samenkörner, Sommer- und Winterzweig,<br />

Holzmasertafel, Schadinsekten und<br />

Moose. Das vierte Objekt ist der Einzelband<br />

Sauerkirschbaum aus der Ebersberger Holzbibliothek<br />

mit gleicher Aufmachung und gleichem<br />

Inhalt wie beim Band Holzapfelbaum.<br />

Schließlich konnten auch wieder wertvolle<br />

Objektensembles für die Sammlung gewonnen<br />

werden. Die Schirmmacherei Münzenmayer<br />

aus Heidelberg, 1882 gegründet und<br />

bis 1997 in Betrieb, gehört dazu. Zu diesem<br />

aussagekräftigen Bestand aus einem heute<br />

weitgehend ausgestorbenen Metier zählen<br />

zahlreiche Werkstatteinrichtungsgegenstände,<br />

Handwerksgeräte, Halbfertigzeuge und Ma-<br />

terialien, aber auch eine Sammlung von Schirmen,<br />

Griffen und Stöcken, die zum Teil aus<br />

wertvollen Rohstoffen wie Elfenbein bestehen<br />

und teilweise bis in die 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

zurück datieren. Ergänzend wurden<br />

umfangreiche Foto- und Schriftquellen zur Familien-<br />

und Betriebsgeschichte gesichert.<br />

Die Kontrolluhrensammlung von Werner<br />

Schmid aus Stuttgart dokumentiert mit 158<br />

Einzelexemplaren die komplette Entwicklung<br />

der Zeiterfassungs- und Arbeitskontrolluhren<br />

von den ersten Nachtwächteruhren aus dem<br />

Jahr 1830 über die Fabrikstechuhren der Zeit<br />

um 1900 bis zu den modernen elektronischen<br />

Zeiterfassungsgeräten. Ergänzt wird diese<br />

Kollektion durch eine umfassende Objektdokumentation<br />

und gut 10 laufende Regalmeter<br />

archivarisches Material, darunter zahlreiche<br />

Originalpatentschriften, Fotodokumentationen<br />

und rund 50 Fachpublikationen zum Thema.<br />

Wertvolles Ensemble:<br />

Exponate und Werkzeuge<br />

einer aufgelösten Schirmmacherei<br />

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