6 Das Arbeitsfeld Hilfen zur Erziehung (Nicola Gragert) 193 6.1 ...
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Die <strong>Arbeitsfeld</strong>er<br />
• Elternförderung,<br />
• Gemeinwesenorientierte Arbeit,<br />
• Förderung einer positiven Einstellung zu den Bedürfnissen junger Menschen<br />
und ihrer Familien in der Öffentlichkeit,<br />
• Kooperation mit anderen Einrichtungen, Initiativen und Selbsthilfegruppen<br />
sowie Angebote der beraterischen Unterstützung (vgl. Hundsalz 2001;<br />
Münder 1995; Strasser/Gruber 2003).<br />
(c) Erforderliche Kernkompetenzen <strong>zur</strong> Bewältigung der Aufgaben<br />
Fach- und Sachkompetenz:<br />
• umfangreiches psychologisches und klinisches Wissen<br />
• Wissen um die Bedeutung gesellschaftlicher Hintergründe und Erklärungsmuster,<br />
wie z.B. die Pluralisierung familiärer Lebensformen oder gesellschaftlicher<br />
Rahmenbedingungen<br />
Methodenkompetenz:<br />
• Anwendung therapeutischer Methoden<br />
• diagnostische Kompetenz<br />
• Genderkompetenz<br />
• Kompetenz, das familiale Systeme im Kontext der jeweiligen Lebenssituation<br />
zu begreifen<br />
• Kompetenz <strong>zur</strong> kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und<br />
familiären Leitbildern<br />
<strong>Das</strong> Wissen um die Bedeutung gesellschaftlicher Hintergründe und Erklärungsmuster<br />
ist durch die Pluralisierung familiärer Lebensformen sowie im Hinblick<br />
auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (Armutsentwicklung, gesundheitliche<br />
Beeinträchtigungen), die auch unterschiedliche Bewertungen einzelner<br />
Lebensentwürfe mit sich bringen, zu einer grundlegenden Kompetenz geworden<br />
(vgl. Hundsalz 2001).<br />
Um Kinder, Jugendliche, Eltern und andere <strong>Erziehung</strong>sberechtigte unterstützen<br />
zu können, müssen die Fachkräfte in der Lage sein, das familiale System<br />
im Kontext der jeweiligen Lebenssituation zu begreifen und sich mit persönlichen,<br />
gesellschaftlichen und familiaren Leitbildern kritisch auseinander setzen<br />
(vgl. Kurz-Adam 1997). Erscheint in diesem Zusammenhang eine länger andauernde,<br />
methodisch und zeitlich strukturierte Zusammenarbeit mit der Klientel<br />
notwendig, sind die Fachkräfte mit der Aufgabe konfrontiert, auch therapeutische<br />
Elemente in die Arbeit einzubauen. Strasser und Gruber (2003) weisen<br />
darauf hin, dass die gesunde psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen<br />
im Mittelpunkt des erziehungsberaterischen Handelns steht. Zu der erforderlichen<br />
diagnostischen Kompetenz gehört für sie daher auch die Fähigkeit,<br />
Probleme und deren psychosoziale und gesellschaftliche Bedingungen fallbezogen<br />
zu analysieren sowie mögliche organische Ursachen abzuklären.<br />
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