6 Das Arbeitsfeld Hilfen zur Erziehung (Nicola Gragert) 193 6.1 ...
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Die <strong>Arbeitsfeld</strong>er<br />
Fach- und Sachkompetenz:<br />
• entwicklungspsychologisches, entwicklungspathologisches und sozialisationstheoretisches<br />
Wissen<br />
• heilpädagogische Kenntnisse<br />
• analytische und diagnostische Kompetenz<br />
• Kenntnisse über die Breite der sozialarbeiterischen <strong>Arbeitsfeld</strong>er<br />
• rechtliche und verwaltungstechnische Kenntnisse<br />
• empirisch gesichertes Wissen über mögliche Risiken einer <strong>Erziehung</strong>shilfe<br />
Methodenkompetenz:<br />
• flexibler und zielorientierter Umgang mit Methoden (z.B. Einzelarbeit,<br />
Gruppenarbeit)<br />
• Kooperations- und Vermittlungskompetenz<br />
• Gesprächsführungskompetenz<br />
• Integrationsfähigkeit<br />
Zu einer notwendigen, gesicherten Fach- und Sachkompetenz gehören neben<br />
entwicklungspychologischem, entwicklungspathologischem und sozialisationstheoretischem<br />
Wissen u.a. auch Kenntnisse über die Breite der sozialarbeiterischen<br />
<strong>Arbeitsfeld</strong>er sowie rechtliche und verwaltungstechnische Kenntnisse.<br />
Die Fachkräfte sollten durch eine heilpädagogische Qualität in der Heimarbeit<br />
die Anwendung integrierter therapeutischer Verfahren unterstützen. Heime<br />
der <strong>Erziehung</strong>shilfe dürfen jedoch nicht als Klinikersatz genutzt werden, sondern<br />
die Fachkräfte sollten notwendige Strukturen schaffen und wissen, wann<br />
Kinder- und JugendpsychiaterInnen zu beteiligen sind (vgl. Post 1997).<br />
Empirisch gesichertes Wissen und fachliche Sensibilität für die Wirkungen<br />
und möglichen Risiken einer <strong>Erziehung</strong>shilfe sind fachliche Voraussetzungen.<br />
Merkmal und Kennzeichen von Fachlichkeit und Professionalität dieses Arbeitsbereiches<br />
ist, dass sich die Fachkräfte der Grenzen und Risiken ihres Handelns<br />
bewusst sind und darüber einen offenen Diskurs führen können, in den<br />
auch die AdressatInnen der Angebote einbezogen werden (vgl. Späth 2001).<br />
Ein hoher Anspruch wird an die methodischen Kompetenzen der Fachkräfte<br />
gestellt, weil der Zusammenhang zwischen Fachlichkeit und Erfolg in der<br />
Heimerziehung empirisch belegt ist (vgl. BMFSFJ 1998b) und weitere Studien<br />
die Mängel- und Problemlagen der Heimerziehung differenziert aufzeigen (vgl.<br />
Freigang/Wolf 2001). Die Fachkräfte benötigen einschlägige Kenntnisse und<br />
methodische Fähigkeiten, um flexibel und zielorientiert auf den aktuellen<br />
Handlungsbedarf reagieren zu können. Als besonders bedeutsam wird dabei die<br />
ganzheitliche Wahrnehmung und Förderung des Individuums, aber auch Aspekte<br />
der Gruppenpädagogik sowie die Beachtung der Gruppendynamik in der<br />
Alltagsgestaltung gesehen. Methoden der Elternarbeit, Team-, Kooperations-<br />
und Reflexionsfähigkeit sowie die Fähigkeit, komplexe organisatorische und soziale<br />
Vernetzungen zu erfassen, müssen von den Fachkräften beherrscht werden,<br />
um den fachlichen Erfolg der Heimerziehung zu sichern. Aber auch unterschiedliche<br />
Gesprächsführungskompetenzen und analytisch-diagnostische<br />
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