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6 Das Arbeitsfeld Hilfen zur Erziehung (Nicola Gragert) 193 6.1 ...

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Die <strong>Arbeitsfeld</strong>er<br />

kompetenz (vgl. hierzu Grundsätze der Obersten Landesjugendbehörden<br />

1996). In den vorliegenden Materialien wird jedoch nicht darauf hingewiesen,<br />

dass insbesondere im Zusammenhang mit Verhaltensauffälligkeiten im Jugendalter<br />

auch geschlechtspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen sind.<br />

Als methodische Kompetenz wird der gezielte Einsatz der Methoden erwähnt<br />

sowie die Fähigkeit, soziale und psychologische Probleme von Jugendlichen<br />

zu erkennen, zu analysieren und entsprechende Handlungsstrategien zu<br />

entwickeln.<br />

Die Anwendung dieser Handlungsstrategien sollte in gruppenbezogenen<br />

und individuumsbezogenen Arbeitszusammenhängen zum Tragen kommen.<br />

Vor dem Hintergrund ihrer praktischen Erfahrungen erwähnen Braun/Arnold<br />

(2001) insbesondere auch Kommunikations- und Gesprächsführungskompetenzen,<br />

die z.B. für Gesprächs- und themenorientierte Gruppentreffen, aber<br />

auch für Einzelgespräche und persönliche Beratungen sowie Elterngespräche<br />

erforderlich sind. In der Gruppenarbeit kommt der Fähigkeit, Kommunikationssignale<br />

und Kommunikationsinhalte situations- und personenbezogen auffangen<br />

und beantworten zu können, besondere Bedeutung zu, weil Gruppentreffen<br />

auch in Form eines Kommunikations- und Konflikttrainings genutzt<br />

werden. Konfliktmanagement sollten die MitarbeiterInnen theoretisch sowie in<br />

der praktischen Umsetzung sicher beherrschen. Weiterhin können Elemente<br />

der themenzentrierten Interaktion oder Übungen der Gestaltpsychologie helfen,<br />

Beziehungsprobleme zwischen den Gruppenmitgliedern in Störungsfällen<br />

zu thematisieren und anzugehen. Freizeitpädagogische und auch erlebnispädagogische<br />

Methoden sowie lebenspraktische Kompetenzen sind im Rahmen der<br />

Gruppenarbeit anzuwenden, um die Jugendlichen bezüglich ihrer Freizeit- und<br />

Alltagsgestaltung zu verstehen, zu animieren und an<strong>zur</strong>egen.<br />

In Einzelgesprächen und der persönlichen Beratung sind insbesondere die<br />

Fähigkeiten zu einer systemischen Betrachtungsweise und zu einem konfrontativen<br />

Umgang grundlegend. Auf die Bedeutung der Elternarbeit in diesem <strong>Arbeitsfeld</strong><br />

wird im Zusammenhang mit der systemischen Betrachtungsweise hingewiesen,<br />

da die Defizite in der familiären Sozialisation für die Jugendlichen<br />

und ihre Entwicklung eine große Rolle spielen. In Form von Elternsprechstunden,<br />

Hausbesuchen oder telefonischen Gesprächen sollen gemeinsam mit den<br />

Eltern Probleme fokussiert sowie alternative Problem- und Konfliktbewältigungsstrategien<br />

entwickelt werden (vgl. Braun/Arnold 2001).<br />

Sozial- und Persönlichkeitskompetenz:<br />

• schnelles Reaktionsvermögen<br />

• absolute Akzeptanz der Persönlichkeit des Jugendlichen<br />

• Fähigkeit, ein Vertrauensverhältnis zu Jugendlichen herzustellen<br />

• ressourcenorientiertes Denken<br />

Ein schnelles Reaktionsvermögen in Bezug auf akute Krisensituationen kombiniert<br />

mit einer absoluten Akzeptanz der Persönlichkeit des Jugendlichen und<br />

ressourcenorientiertem Denken sind für Braun/Arnold (2001) die notwendigen<br />

Fähigkeiten für ihre gesamte Arbeit. Von den persönlichen und sozialen Kom-<br />

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