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6 Das Arbeitsfeld Hilfen zur Erziehung (Nicola Gragert) 193 6.1 ...

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Die <strong>Arbeitsfeld</strong>er<br />

Helming u.a. (1997) nennen als Sozial- und Persönlichkeitskompetenz z.B.<br />

die Kooperations-, Aushandlungs- und Vermittlungsfähigkeit, damit zwischen<br />

den Familien und den Behörden, Schulen und sonstigen Institutionen effektiv<br />

vermittelt werden kann. Persönliche und soziale Kompetenzen sind aber auch<br />

im Umgang mit eigenen Grenzen, bei der Balance zwischen freundlicher Anbindung<br />

und professioneller Distanz oder bei der Teamberatung und Selbstreflexion<br />

gefordert.<br />

Merchel (1998a) verweist auf die notwendige Fähigkeit, mit der Ambivalenz<br />

von Hilfe und Kontrolle umgehen zu können, weil die Anwesenheit der FamilienhelferInnen<br />

einen starken Einbruch in den familiären Intimbereich bedeutet<br />

(vgl. Münder u.a. 1998) und sie sich im Spannungsfeld zwischen Hilfe und<br />

Kontrolle befinden (vgl. Helming u.a. 1997).<br />

Insbesondere die Ergebnisse des Praxisforschungsprojekts von Helming u.a.<br />

(1997) zeigen, dass die Fachkräfte umfangreiche Fähigkeiten aus allen Kompetenzbereichen<br />

für ihre Arbeit benötigen. Weitere Auseinandersetzungen mit<br />

dem Qualifikationsprofil der sozialpädagogischen Familienhilfe verdeutlichen,<br />

dass je nach Art der Betrachtung andere Kompetenzbereiche als besonders bedeutend<br />

hervorgehoben werden. So hebt Merchel (1998a) mit dem Blick auf die<br />

Qualitätsdiskussion die Methodenkompetenz besonders hervor und die überörtlichen<br />

Träger der Jugendhilfe (Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter<br />

1996) stellen die Sozial- und Persönlichkeitskompetenz der FamilienhelferInnen<br />

in den Vordergrund.<br />

6.3.1.3 Soziale Gruppenarbeit<br />

Die soziale Gruppenarbeit gemäß § 29 SGB VIII ist in ihrem Grundkonzept<br />

zwischen den offenen Angeboten der Jugendarbeit und den intensiveren Angeboten<br />

der teilstationären und stationären <strong>Hilfen</strong> angesiedelt (vgl. Wegehaupt-<br />

Schlundt 2001).<br />

(a) Besonderheiten der Hilfeart<br />

Wegehaupt-Schlundt (2001) macht auf die mittlerweile entstandene Heterogenität<br />

der Zielgruppe der sozialen Gruppenarbeit aufmerksam, die zu vielfältigen<br />

Konzepten und einem uneinheitlichen, momentan nicht klar strukturierten Bild<br />

der Praxis geführt haben. Häufig wird die soziale Gruppenarbeit in Form eines<br />

»sozialen Trainingskurses« durchgeführt.<br />

Seit Einführung des SGB VIII hat die Inanspruchnahme der sozialen<br />

Gruppenarbeit kontinuierlich zugenommen, wobei große regionale Unterschiede<br />

zu verzeichnen sind. Die durchschnittliche Dauer von 7,2 Monaten lässt eher<br />

eine »justiznahe« Verwendung der Hilfeform vermuten. Ein Blick auf den<br />

AdressatInnenkreis zeigt, dass die soziale Gruppenarbeit zu 81% aus männlichen<br />

Klienten besteht und im Gegensatz zu anderen <strong>Erziehung</strong>shilfen mit 20%<br />

einen relativ hohen Anteil an ausländischen Kindern und Jugendlichen aufzuweisen<br />

hat (vgl. van Santen u.a. 2003).<br />

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