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6 Das Arbeitsfeld Hilfen zur Erziehung (Nicola Gragert) 193 6.1 ...

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Die <strong>Arbeitsfeld</strong>er<br />

ständlichkeit oder eine Ausnahme in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe<br />

ist wurde im Projekt »Jugendhilfe und sozialer Wandel« am DJI in<br />

München näher untersucht. Für die (teil-)stationären <strong>Erziehung</strong>shilfeeinrichtungen<br />

kommt die Untersuchung u.a. zu dem Ergebnis, dass die Beteiligung für<br />

die Fachkräfte mit vielen Schwierigkeiten verbunden ist und nicht in allen Bereichen<br />

des Alltags dieselbe Bedeutung hat. Die Vorstellungen, was mit Partizipation<br />

verbunden sein kann, sind bei den Fachkräften noch sehr unkonkret.<br />

Somit ist für die Fachkräfte an der Basis häufig allein das Alter der Kinder und<br />

Jugendlichen ein Grund für die fehlende Mitbestimmung in den einzelnen Bereichen.<br />

Zudem gibt es auch viele Unsicherheiten und Ängste, alte Gewohnheiten<br />

aufzugeben, sowie es als anstrengend empfunden wird, eine Beteiligungskultur<br />

überhaupt zu etablieren (vgl. Pluto 2001; Pluto/Seckinger 2003).<br />

(f) Bildungsdiskussion<br />

Die Jugendministerkonferenz stellt in ihrer Beschlussvorlage vom 6./7. Juni<br />

2002 als Konsequenz der PISA-Studie fest, dass die Potenziale junger Menschen<br />

auch im Hinblick auf die <strong>Erziehung</strong>sangebote mehr als bisher entwickelt<br />

und gefördert werden müssen. Demnach ergibt sich für das Handlungsfeld der<br />

<strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> die Notwendigkeit, die Lernbereitschaft, die Selbstbildungsprozesse<br />

und die Problemlösungskompetenz der jungen Menschen stärker<br />

zu berücksichtigen. Im Hinblick auf die konzeptionelle Ausrichtung der<br />

<strong>Hilfen</strong> bedeutet dies, die Beteiligung, die Selbstbestimmung und die Stärkung<br />

der Eigeninitiativen junger Menschen genau in den Blick zu nehmen. Im Rahmen<br />

des Zusammenwirkens von Eltern, Schule und Jugendhilfe soll die Kooperation<br />

mit den Schulen intensiviert und die Auseinandersetzung mit der<br />

Frage, wie die Bildungs- und <strong>Erziehung</strong>skompetenz der Familien gestärkt werden<br />

kann, in Zukunft in den Vordergrund rücken (vgl. Jugendministerkonferenz:<br />

Die PISA-Studie – eine Herausforderung für die Weiterentwicklung der<br />

Jugendhilfe 2002).<br />

(g) Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung<br />

Die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung wird in Zukunft in quantitativer<br />

sowie in qualitativer Hinsicht für die Kinder- und Jugendhilfe sowie für das <strong>Arbeitsfeld</strong><br />

der <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> eine besondere Herausforderung darstellen<br />

(vgl. van Santen u.a. 2003). Im Elften Kinder- und Jugendbericht wird aus den<br />

quantitativen Konsequenzen das bereitzustellende Angebot an Unterstützungsund<br />

Hilfeleistungen für die kommenden Jahre beschrieben. In dem <strong>Arbeitsfeld</strong><br />

der <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erziehung</strong> können aus den Vorausschätzungen allerdings nur<br />

sehr eingeschränkt qualitative Veränderungen und fachliche Herausforderungen<br />

abgeleitet werden, weil die Entwicklung in diesem Handlungsfeld in hohem<br />

Maße von den sozialstrukturellen Belastungsfaktoren, den jugendamtsspezifischen<br />

Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozessen sowie den Veränderungen<br />

in den Rechtsgrundlagen der Jugendhilfeleistungen abhängt (vgl. hierzu ausführlich<br />

van Santen u.a. 2003; Rauschenbach/Schilling 2001). Im Hinblick auf<br />

die Bevölkerungsentwicklung könnte es in den <strong>Erziehung</strong>shilfen jedoch erfor-<br />

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