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6 Das Arbeitsfeld Hilfen zur Erziehung (Nicola Gragert) 193 6.1 ...

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Die <strong>Arbeitsfeld</strong>er<br />

viel Schriftverkehr gehört hierzu die Wirtschaftsplanung, die Finanzplanung<br />

oder die Personalplanung. Aufgabe der Bereichsleitung ist in diesem Zusammenhang<br />

z.B. das Führen von Vorstellungsgesprächen oder Aufnahmegesprächen<br />

mit Jugendlichen und ihren Eltern.<br />

Im Folgenden werden die von den Fachkräften als erforderlich angesehenen<br />

Kernkompetenzen <strong>zur</strong> Bewältigung ihrer zuvor erwähnten Tätigkeiten dargestellt.<br />

Zur Systematisierung der genannten Fähigkeiten wird, wie für die Kategorisierung<br />

der Ergebnisse der Sekundäranalyse, die Einteilung in Fach- und<br />

Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Persönlichkeitskompetenz<br />

gewählt. Dies ermöglicht im Anschluss eine Gegenüberstellung der<br />

für erforderlich gehaltenen Kompetenzen. Einige Zitate aus der Gruppendiskussion<br />

sollen genauer erläutern, warum die Fachkräfte einige Kompetenzen<br />

für besonders erforderlich halten und beispielhaft zeigen, wie sie ihren Berufsalltag<br />

beschreiben.<br />

(e) Erforderliche Kernkompetenzen für die Fachkräfte im Gruppendienst<br />

Fach- und Sachkompetenz:<br />

• hauswirtschaftliches Wissen<br />

Fachbezogenes und fachübergreifendes Wissen wurde von den MitarbeiterInnen<br />

in der untersuchten Einrichtung nicht explizit als erforderliche Kernkompetenz<br />

erwähnt. Die Bedeutung dieses Wissens kommt jedoch im Bereich der<br />

methodischen Kompetenzen zum Ausdruck, da hier die Notwendigkeit benannt<br />

wird, in bestimmten Situationen oder Krisen fachliches Wissen oder Beratungen<br />

einfordern zu können. Auffällig ist, dass die in der Wohngruppe tätigen<br />

ErzieherInnen und Diplom-PädagogInnen in diesem Zusammenhang keine<br />

unterschiedlichen Angaben machen.<br />

Als notwendig wurde lediglich das hauswirtschaftliche Wissen benannt. Hierzu<br />

gehört zum einen das hauswirtschaftliche Denken und Rechnen, z.B. wie viel<br />

sich die Gruppe leisten und wo kostengünstig eingekauft werden kann, und<br />

zum anderen das Wissen über Haushaltsführung. Dazu gehört das Kochen oder<br />

die Instandhaltung des Hauses. Dieses Wissen wird als Grundvoraussetzung<br />

dafür gesehen, Jugendliche bezüglich anfallender Arbeiten im Haushalt<br />

anleiten und motivieren zu können und damit einen Beitrag zu ihrer Verselbstständigung<br />

zu leisten. Welche Bedeutung das hauswirtschaftliche Wissen hat,<br />

wird durch die Schilderung alltäglicher Arbeitssituationen deutlich: In der untersuchten<br />

Wohngruppe sind die Jugendlichen für den Bereich Kochen selbst<br />

verantwortlich. Allerdings erscheinen sie häufig nicht rechtzeitig oder ihnen<br />

fehlen die hauswirtschaftlichen Fähigkeiten <strong>zur</strong> Erledigung dieser Aufgabe. Daher<br />

sind es häufig die Fachkräfte, die das Essen für die Gruppe vor- und zubereiten<br />

oder zumindest unterstützend mitwirken müssen. Aus diesem Grund<br />

und nicht zuletzt, weil die Jugendlichen in der Wohngruppe sowieso häufig am<br />

Essen »nörgeln«, benötigen die Fachkräfte fundierte hauswirtschaftliche Fähigkeiten.<br />

An dieser Stelle wird schon deutlich, dass für eine Aufgabe oder Tätigkeit<br />

unterschiedliche Kompetenzen aus den verschiedenen Kompetenzberei-<br />

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