48 Gastliche Räume Gutes Essen Auserlesene Weine Claudia Pauletti Wirtschaft zum Schlössli-Haggen 9014 St. Gallen / Telefon 071 277 31 01 Yvonne Pfändler und Markus Strässle Montag , Dienstag geschossen Alouette • Einkaufszentrum Lerchenfeld Zürcher Strasse 204 • 9014 St.Gallen Hauslieferdienst: Telefon 071 277 7 277 vom Lerchenfeld moderne Floristik – Dekorationen – Hochzeiten – Trauergebinde – Hauslieferdienst Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.00–19.00,Donnerstag Abendverkauf bis 20.00 Samstag durchgehend 8.00–17.00
COIFFEUR RELAX, BRUGGEN «ALLTAGS-FREUDEN UND BÜROKRATI- SCHE LASTEN» Unsere Reportage «glücklicher Start» in der Ausgabe 12/2008 brachte uns spontane Sympathiebezeugungen (und diverse Neukunden). Dies motiviert uns, Ihnen einen weiteren Blick hinter die Kulissen unseres lokalen Coiffeurbetriebes zu gewähren. Wir schreiben dies gerne, zumal sich unsere Einnahmen noch keineswegs dorthin entwickelt haben, dass wir in teure Werbung investieren könnten…. Aber wir sind ehrlich stolz, dass es uns gelungen ist, unseren Damen- und Herrensalon «Coiffeur Relax» an der Lehnstrasse 1, in Bruggen bereits ins dritte Geschäftsjahr zu führen! In dieser Zeit konnten wir viele lehrreiche Erfahrungen sammeln, sowohl positive, wie auch andere. Bis heute ist es uns immerhin gelungen, den Geschäftskredit für den Start zurückzuzahlen, alle Lieferantenrechnungen zeitgerecht zu begleichen, die Löhne stets korrekt auszurichten, und es blieb auch noch «Bares» übrig, um plötzliche Ersatzinvestitionen und Reparaturen finanzieren zu können. Wir durften sämtliche Ferienwochen beziehen und geniessen, ohne dass unser Kassabuch «auf Grund lief» und – wenn wir ehrlich sind – freut es uns auch, dass jeder von uns stets etwas mehr verdienen konnte, als an den früheren Arbeitsstellen. Dies haben wir erreicht, Haarschnitt um Haarschnitt, Frisur um Frisur. Die wichtigste Person in unserem Geschäft ist und bleibt die Kundin, resp. der Kunde. Nur die Kundschaft bringt uns das Geld, um hier weiter tätig bleiben zu können. In einem Kleinbetrieb vergisst man dies nie! Um den Weiterbetrieb in der Zukunft sicherzustellen, muss jedes Geschäft mit allen Mitarbeitenden möglichst lange in der Produktivarbeit engagiert sein können. Dies sind jene Tätigkeiten, bei denen man Einnahmen erzielt oder Werte hierfür schafft. Gift sind hingegen unproduktive Wartezeiten sowie Arbeitszeiten für Administration und Bürokratie, wo keine Einnahmen erzielt werden können, jedoch die Lohn- und Mietkosten weiterlaufen. «Wenn die Schere ruht, ist die Stimmung gar nicht gut!» Längere Leerzeiten sind ein absoluter Stim- mungskiller; im Kleingewerbe reagieren wir auf diese kurzfristigen Einflüsse. Wir wissen genau, wie viele Kunden pro Tag nötig sind, um den Soll-Tagesumsatz erreichen zu können, damit die Kosten gedeckt sind. Hausse und Baisse des Kassabuch-Saldos signalisieren uns unmissverständlich den eigenen aktuellen Wirtschaftstrend. Gegen die Flaute bei Regen- und Schneewetter sind wir machtlos. Gegen menschenleere Strassen im Quartier wegen Olma oder Ferienzeit können wir auch nichts tun. Vor dem Zahltag ist auch bei uns oft Ebbe. – Hingegen ärgert es uns, wenn die Lehnstrasse zum zweiten und dritten Mal mit tagelangem Getöse (im Geschäft!) ausgehöhlt wird und unsere Kundenparkplätze wochenlang mit Baumaschinen versperrt sind. (Immerhin war die erste Equipe von der Cellere-Gruppe sehr hilfreich, speditiv und freundlich, ganz im Gegensatz zur zweiten Equipe einer andern Firma, welche anscheinend billiger offeriert haben soll....) Ja, bei uns schauen viele durchs Schaufenster rein, aber wir schauen auch raus, und in einem Coiffeursalon hört man vieles mit! Eine weitere Hürde im Kleinbetrieb – dies haben wir auch lernen müssen – stellt die Mehrwertsteuer dar: zweimal jährlich wird abgerechnet mit 7,6 % vom Umsatz (oder pauschal 6 %, ohne Vorsteuerabzug), falls der Jahresmindestumsatz von Fr. 75'000.00 überschritten wird. Dies sind für uns bedeutende Zusatzkosten. Jedes Mal fliessen Tausende von Franken aus der Kasse ab. Dies sind so viel, wie wir für über 300 Herren-Haarschnitte erhalten pro Jahr. Diese gravierenden Lasten führen in vielen Kleinbetrieben dazu, dass die Eigentümer in diesen beiden Monaten auf das Salär verzichten müssen, damit der Betrieb über die Runden kommt. Wie machen das wohl die Kleinbetriebe in Österreich, wo 49