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Broschüre 700 Jahre Peppenkum - Gemeinde Gersheim

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inne. Am 26. Mai 1773 verlegte das regierende Leyengeschlecht<br />

Wohnsitz und Residenz von Koblenz nach Blieskastel.<br />

Der mit der Verwaltung der drei Dörfer beauftragte Amtmann Johann<br />

von Nunheim, dürfte seinen Dienstherren, den Fuggern Rudolf und<br />

Otto Heinrich, über den trostlosen Zustand der drei Dörfer der<br />

Herrschaft berichtet haben. Die Gebrüder Fugger wurden darauf in<br />

der Absicht verstärkt, sich von den für sie wertlosen Gütern zu trennen.<br />

Herzog Friedrich von Pfalz-Zweibrücken ist als erster Bewerber<br />

um die daniederliegenden Dörfer nachweisbar. Die Verhandlungen<br />

führten nicht zu dem von Pfalz-Zweibrücken erwünschtem Ergebnis.<br />

Der Hauptgrund der Nichtberücksichtigung des Zweibrücker Herzogs<br />

lag wohl in der Konfessionsverschiedenheit, da sowohl dem Hause<br />

Österreich als auch den Fuggern daran gelegen war, „die Lehre<br />

Calvins“ in den Dörfern der Pfarr Medelsheim nicht aufkommen zu<br />

lassen. Beide Herrschaften einigten sich darauf, dem katholischen<br />

Geschlecht von der Leyen das Amt Medelsheim als Lehen zu übertragen.<br />

Die herrschaftlichen Rechte und Güter der neuen „Herrschaft<br />

und Pfarr Medelsheim“ werden nach Aussagen des „Hanß Fräntzel<br />

von Seyweiler, Weber Nickels auß Medelsheim und Niclas Conrad<br />

aus <strong>Peppenkum</strong>“ am 29. Juli 1656 notariell erfasst. Mit Gewissheit<br />

handelt es sich bei den drei Männern um Bewohner der Parr, die die<br />

Wirren der langen Kriegszeit überstanden hatten.<br />

1661 Die Wiederbesiedlung des Dorfes nach den Wirren des<br />

30-jährigen Krieges.<br />

1661 war die Bevölkerung in den drei Dörfern wieder auf einen Stand<br />

gekommen, der eine ordnungsgemäße Beschreibung und Aufteilung<br />

der Gemarkungen erforderlich machte. Bei der vorgenommen<br />

Aufteilung, bei der jedem in der Regel ein Pflugmaß zugeteilt wurde,<br />

traten in <strong>Peppenkum</strong> folgende Personen in Erscheinung: Conrath<br />

Nicklauß, Fuchs Theobaldt, Hahr Jost, Hauprichs Hanß, Schöndorf<br />

Niclauß, Schuster Augustin,Wangen Niclauß. 1667 wohnten in<br />

12 | <strong>700</strong> JAHRE PEPPENKUM<br />

<strong>Peppenkum</strong> sieben Familien mit etwa 31 Personen 1667 neun Familien<br />

mit etwa 40 Personen.<br />

Die erste durch die Herrschaft der Grafen von der Leyen 1698 durchgeführte<br />

Volkszählung ergab für <strong>Peppenkum</strong> neun Männer, neun<br />

Frauen und 35 Kinder. <strong>Peppenkum</strong> nahm somit innerhalb der 32 Orte<br />

des Amtes Blieskastel mit 53 Einwohnern den 19. Platz ein.<br />

1709 waren folgende Neuzugänge an Familiennamen in <strong>Peppenkum</strong><br />

festzustellen: Flock Thomas, Reidters Margaretha, Binder Johannes,<br />

Schwalbach Theobald.<br />

In dem am 23. September 1739 aufgenommenen Protokoll über eine<br />

<strong>Peppenkum</strong>er Bannbegehung unter dem „Dorfmeier“ Haßeller sind<br />

die Namen folgender <strong>Peppenkum</strong>er Gemeinsleute aufgeführt: Binder<br />

Johannes, Bubell Emmrich, Bubell Hanß Martin, Bubell Nickel,<br />

Bubel Philibus, Bubell Simon, Conrath Christoff, Dick Bernhard,<br />

Flock Johannes, Haßeller Joseph, Kolb Joseph, Prister Sutter,<br />

Schondorf Jacob, Schöndorf Johannes, Schwalbach Nicklaß.<br />

1723–1727 Streit wegen der Baulast an der Bickenalbbrücke.<br />

1723 strengte die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Peppenkum</strong> gegen Medelsheim und<br />

Seyweiler einen Prozess beim Oberamt Blieskastel mit dem Ziel an,<br />

diese <strong>Gemeinde</strong>n an den Unterhaltungsarbeiten und -kosten der<br />

Bickenalbbrücke in <strong>Peppenkum</strong> rechtsverbindlich zu beteiligen.<br />

Am 15. Juni 1723 ließ <strong>Peppenkum</strong> drei Zeugen vor das Oberamt<br />

laden. Es handelte sich um Peter Klingeler aus Utweiler, Nicolaus<br />

Lampert aus „Winzelroth“ (Pinningen). Der dritte Zeuge stellte sich<br />

mit Johannis Fuchs „ungefehr 74 Jar alt, Inwohner zu Rißweiller“ vor.<br />

Seine Schwester und die Kinder seines Bruders hätten in <strong>Peppenkum</strong><br />

ihren Wohnsitz. Er selbst sei vor 36 <strong>Jahre</strong>n von <strong>Peppenkum</strong> nach<br />

Riesweiler gezogen. Dieser Johannes Fuchs war demnach einer der<br />

drei <strong>Peppenkum</strong>er, die 1687 die Wiederbesiedlung Riesweilers einleiteten.<br />

Zu der Brücke wusste Johannes Fuchs zu berichten, sie sei zu

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