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Broschüre 700 Jahre Peppenkum - Gemeinde Gersheim

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seiner <strong>Peppenkum</strong>er Zeit öfters mit Hilfe der drei <strong>Gemeinde</strong>n<br />

repariert worden. Auch er habe dabei Hand angelegt. Abschließend<br />

gab er seiner Meinung dahingehend Ausdruck, dass die Brücke „nach<br />

seinem Wissen immer vorhanden gewesen und von der Pfarr unterhalten<br />

worden sei.“ Nach weiteren Verhandlungen und Zeugenvernehmungen<br />

entschied das Oberamt dann schließlich am 12. August<br />

1727, dass die beiden Dörfer Medelsheim und Seyweiler für „die<br />

Brück zu Pepkomb über die Bickenhaller Bach forthin zu gedachter<br />

Herstellung und Reparirung“ verpflichtet seien.<br />

1793–1814 Zwei Jahrzehnte unter französischer Herrschaft.<br />

Im Februar 1793 besetzten französische Truppen das Oberamt<br />

Blieskastel der Grafen von der Leyen. Die französischen Truppen<br />

zeigten sich als Eroberer und verlangten von den Bewohnern in<br />

Medelsheim und den anderen Orten im März 1794 „Alle Früchte,<br />

alles Vieh, besonders alles, was nicht zum Fuhrwesen kann gebraucht<br />

werden, die ganz Herde Schweine, alles Kupfer, Zinn, Messing, Eisen<br />

seien requiriert und gehöre den Franzosen. Wer etwas auf die Seite<br />

schafft, wird gänzlich ruiniert.“ Vorgänge, wie sie sich hier abspielten<br />

und sich an vielen anderen Orten wiederholten, brachten große<br />

Enttäuschung und Ernüchterung bei der drangsalierten Bevölkerung.<br />

Trotzdem erbaten die „Maires und Munizipal-Agenten“ am 13. März<br />

bei ihrer Zusammenkunft in Blieskastel die „Aufnahme ihres<br />

Gebietes in die Französische Republik“.<br />

Der Antrag war wohl ein Ergebnis von Not und Elend. Der größte Teil<br />

der Leute hat wohl im Stillen die alte Herrschaft zurückgewünscht.<br />

Man hatte sich allenthalben von den verkündeten Idealen der<br />

Französischen Revolution abgewandt. In der französischen<br />

Besatzungszeit wurden die vier Parr-<strong>Gemeinde</strong>n Medelsheim,<br />

<strong>Peppenkum</strong>, Seyweiler und Utweiler dem Arrondissement<br />

Zweibrücken im Bereich des Departements Donnersberg zugeordnet.<br />

Die Amtsprache war französisch, das Ziel Frankreichs war die<br />

Französisierung der vereinnahmten Gebiete.<br />

In <strong>Peppenkum</strong> war die Stelle des „Agent-municipal“ durchgehend<br />

von Peter Selzer besetzt.<br />

Mit dem Eintreffen der ersten verbündeten Truppen in unserer Heimat<br />

(Preußen und Russen) in den Befreiungskriegen im Januar 1814<br />

findet die französische Herrschaft ihr Ende.<br />

1816 <strong>Peppenkum</strong> wird als eine <strong>Gemeinde</strong> des Rheinkreises, des<br />

späteren Kreises Pfalz, Bestandteil des Königreiches Bayern.<br />

Die Wende brachten die Befreiungskriege. Mit Beginn des <strong>Jahre</strong>s<br />

1814 erfolgte die Beseitigung des Besatzungsregimes. Nach einer<br />

Übergangsverwaltung ergriff im April 1816 König Max I. Joseph von<br />

Bayern Besitz von der Pfalz und den dazu gehörenden Landesteilen<br />

des früheren Arrondissements Zweibrücken. Damit gehörte auch<br />

<strong>Peppenkum</strong> bis 1918 zum Königreich Bayern und war mit Seyweiler<br />

Bestandteil der Bürgermeisterei Medelsheim, zu der ab 1828 auch<br />

Utweiler zugeordnet wurde. Ab der bayerischen Zeit wurde die<br />

französische „Mairie“ durch die deutsche Bezeichnung<br />

„Bürgermeisterei“ ersetzt. In jeder Bürgermeisterei-<strong>Gemeinde</strong> wählte<br />

der Rat – ab 1818 nannte man ihn Schöffenrat – einen Adjunkten.<br />

Diese bedurften, genau wie die Bürgermeister, der Bestätigung durch<br />

die „hohe Königliche Regierung“. In <strong>Peppenkum</strong> übten Theobald<br />

Müller, Nikolaus Meyer, Georg Binder, Johann Baptist Schwalbach<br />

dieses Amt aus.<br />

1914–1918 Erster Weltkrieg.<br />

Der Krieg wirkte sich durch große Not in den Dörfern der Parr aus.<br />

Da die zum Kriegsdienst eingezogenen Männer 1914 bei der<br />

Erntearbeit fehlten, mussten nach einem Bericht des Pfarrers der Parr<br />

von 1910 bis 1935, Jakob Mühl, die schulpflichtigen Kinder „bei der<br />

Ernte des Habers, der Kartoffeln, Runkeln, des Obstes, bei der<br />

Herbstsaat und beim Dreschen“ helfen. Der Unterricht nach den<br />

Sommerferien begann daher 1914 erst am 1. November. In den<br />

Kriegsjahren mangelte es an Lebensmitteln. Die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>700</strong> JAHRE PEPPENKUM | 13

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