Broschüre 700 Jahre Peppenkum - Gemeinde Gersheim
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Grußwort<br />
<strong>Peppenkum</strong> begeht in diesem Jahr das <strong>700</strong>-jährige Jubiläum<br />
seiner urkundliche Ersterwähnung. Dies ist ein exzellenter<br />
Anlass, in die Historie diese Dorfes zurückzuschauen und<br />
seine Geschichte Revue passieren zu lassen.<br />
1308 wird <strong>Peppenkum</strong> erstmals genannt. In Kampfmanns<br />
„Heimatkunde des Bezirksamts Zweibrücken“ (1912) heißt<br />
es: „Das Kloster Hornbach besaß hier Legensgüter. 1308<br />
verkauften die Eheleute Helwich, Sohn des Ritters<br />
Sybelo von Lemberg, u. Sophia, seine Frau, ihre Hornbacher<br />
Klosterlehen zu Boppenkeim samt der Mühle an das<br />
Kloster Hornbach.“ Der pfälzische Namensforscher<br />
Ernst Christmann führt die Namensform „Boppenkeim“<br />
auf die ursprüngliche Schreibweise „Boppingen“ oder<br />
„Poppingen“ zurück und erklärt es: „zu (bei) den Leuten des<br />
Boppo“.<br />
Nach mehreren Eigentumswechsel ging <strong>Peppenkum</strong> 1656<br />
an die Grafen von der Leyen über, seit 1816/18 gehörte es<br />
zum Königreich Bayern, verwaltungsmäßig zur Bürgermeisterei<br />
Medelsheim im Kanton Neuhornbach des<br />
Landcommissariates Zweibrücken. Im „Reise-Handbuch<br />
4 | <strong>700</strong> JAHRE PEPPENKUM<br />
durch alle Theile der königlich-bayerischen Pfalz“ von 1841<br />
erwähnt Karl Geib den kleinen Weiler: „Nordwestlich von<br />
hier (Utweiler) kommt man nach <strong>Peppenkum</strong>, auch<br />
Böppigheim genannt, (325 Einw.), an der Bickenalb, mit<br />
einer Mühle.“<br />
Seit dieser Zeit verdichten sich nach und nach auch die<br />
Informationen zu <strong>Peppenkum</strong>, so dass sich die Ortsgeschichte<br />
zu strukturieren beginnt. Über die weiter<br />
zurückliegenden Zeiten <strong>Peppenkum</strong>s ist freilich (bislang)<br />
kaum etwas bekannt.<br />
Vielleicht vermag das <strong>700</strong>-jährige Jubiläum hier Impulse<br />
zu setzen und Licht in das Dunkel der Geschichte zu<br />
bringen. Es geht hierbei weniger um die Geschichte der<br />
„Herrschenden“, sondern um die Lebens- und Arbeitsweise<br />
der eigenen Vorfahren. Diese Spurensuche ist mehr als<br />
Archivalienrecherche und mühsame Lektüre alter Schriften,<br />
sie ist letztendlich auch ein Selbstfindungsprozess: Welchen<br />
Konfrontationen waren unsere Vorfahren ausgesetzt? Auf<br />
welche Weise begegnen wir den Herausforderungen der<br />
Gegenwart? Die Auseinandersetzung mit der eigenen<br />
Geschichte kann durchaus Anlass zur Reflektion der eigenen<br />
Lebenszeit werden. Geschichtsarbeit vor Ort bestärkt<br />
durchaus Heimatgefühl. Es ist schließlich wichtig zu wissen,<br />
woher wir kommen.<br />
Es ist offensichtlich, dass sich die Einwohner <strong>Peppenkum</strong>s in<br />
ihrem Ort wohl fühlen. Allein schon das wiederholte<br />
Engagement im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“<br />
zeigt die Vitalität und die Identität mit dem Heimatort, mit<br />
dem „Ort im Grünen – mit vielen bunten Seiten“.<br />
<strong>Peppenkum</strong> hat daher viele Gründe, (sich) zu feiern.<br />
Dr. Bernhard Becker, Denkmalpfleger