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Staufner Dorfzeitung Jubiläumsausgabe 2011 - Staufen

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Der Regent reift am Staufberg<br />

muss hier wohl eine besonders trockene<br />

Luft geherrscht haben – dieser Bedarf an<br />

Wein pro Person lag einiges über dem landesüblichen<br />

Durchschnitt!<br />

Um 1900 vernichtete die Reblaus die Reben<br />

und setzte dem Weinbau am Staufberg<br />

ein Ende. Dazu kam die Einfuhr<br />

von billigem Wein aus dem Ausland. Die<br />

Konservenfabrik HERO in Lenzburg war<br />

Abnehmerin von Johannisbeeren und<br />

Quitten, die nun am Staufberg-Südhang<br />

gediehen und für die Landbesitzer finanziell<br />

interessanter waren als Weinbau.<br />

Der Staufberger<br />

Seit 1990 wächst am Staufberg wieder<br />

Wein. Rosmarie und Niklaus Rüttimann<br />

aus Lenzburg legten unterhalb der Kirchenmauer<br />

einen Rebberg an; im Jahr<br />

1994 konnte nach langer Durststrecke der<br />

erste „Staufberger“ geerntet werden.<br />

Dem Beispiel von Niklaus Rüttimann folgten<br />

weitere Rebbauern: Pascal Furer, Marcel<br />

Renold, Emanuel Soldati und Markus<br />

Zuckschwerdt bestellen ihre Rebberge.<br />

Gemäss kantonalen Bestimmungen dürfen<br />

am Staufberg nicht grossflächig<br />

Reben angebaut werden. Zudem sind<br />

naturschützerische Aspekte zu respektieren.<br />

Der Staufberg Südost-Hang stellt ein<br />

besonderes Biotop dar. Seine Natursteinmauern,<br />

Hecken und Waldränder bieten<br />

einer reichen Kleintierwelt den nötigen Le-<br />

bensraum. Hier gilt es, besonders behutsam<br />

vorzugehen. Die Rebsorte „Regent“<br />

kommt mit einem Minimum an chemischen<br />

Eingriffen aus.<br />

Rebbaugenossenschaft Staufberg<br />

Am 8. November 1999 wurde im Zopfhuus-Saal<br />

die Rebbaugenossenschaft<br />

Staufberg gegründet. Von der Erbengemeinschaft<br />

Kull konnten vier Parzellen von<br />

insgesamt 45 Aren erworben werden. Nun<br />

galt es, Terrassen zu erstellen und Reben<br />

zu pflanzen. In der Folge entwickelte sich<br />

reges Winzerleben – die Rebbaugenossenschaft<br />

nimmt ständig an Mitgliedern<br />

zu. An gemeinsamen Arbeitstagen wird<br />

der Rebberg gehegt und gepflegt. Zudem<br />

nehmen sich die Arbeiter im Weinberg<br />

Leset in vollem Gang<br />

18<br />

auch angrenzender Parzellen an, wo die<br />

Eigentümer nicht mehr in der Lage sind,<br />

sie zu pflegen. Zu einem Höhepunkt wird<br />

jeweils der Leset im Herbst – gemeinsam<br />

arbeiten, gemeinsam die Ernte feiern –<br />

das Rebhüsli, das aus der Ruine eines alten<br />

Schafstalles zum kleinen Reduit geworden<br />

ist, bietet die richtige Kulisse dazu.<br />

Insgesamt beträgt die Fläche der Rebberge<br />

am Staufberg nun 40 Aren. Der Regent<br />

hat mit seiner tiefroten Farbe und seinem<br />

aromatischen Duft viele Liebhaberinnen<br />

und Liebhaber gefunden.<br />

Die Rebbaugenossenschaft kümmert sich<br />

auch um die Sanierung der Rebmauern<br />

auf ihrem Gelände, wobei sie durch Gemeinde<br />

und Kanton Aargau finanziell unterstützt<br />

wird.<br />

Verena Sandmeier

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