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Staufner Dorfzeitung Jubiläumsausgabe 2011 - Staufen

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egelte genau, welcher Landbesitzer für<br />

eine bestimmte Zeit das Wasser in sein<br />

Grundstück leiten durfte. Der Wiligraben<br />

war auch die „Badeanstalt“ unseres Dorfes;<br />

an heissen Tagen tummelten sich die<br />

Kinder hier im kühlen Nass.<br />

Quellen und ein Reservoir<br />

Zu den vorhandenen 9 Quellen am Staufberg<br />

konnte die Gemeinde im Jahr 1907 die<br />

Wasserrechte an 7 Quellen im „Bettenthal“<br />

in Schafisheim erwerben. Die Wasserknappheit<br />

war vorerst gemildert.<br />

Der Bau des ersten Reservoirs am Staufberg<br />

im Jahre 1908 setzte der prekären Situation<br />

ein Ende. Mit zwei Kammern fasste<br />

es 150m3 Brauchwasser und 150m3 Löschreserve.<br />

Die neue Wasserversorgung wurde<br />

am Jugendfest, 19. Juli 1908, eingeweiht.<br />

Der Kanton bewilligte 21 Jahre später den<br />

Bau eines Pumpwerks am Wiligraben.<br />

Zwei Sulzer-Hochdruckpumpen von 500<br />

Liter und 250 Liter pro Minute förderten<br />

das Wasser aus einer Tiefe von 23 Meter.<br />

Unser Wasser beziehen wir aus dem Aabach-Grundwasserstrom,<br />

einem isolierten<br />

Grundwasservorkommen in der lokalen<br />

Kiesablagerung.<br />

Veränderte Lebensgewohnheiten der<br />

wachsenden Bevölkerung steigerten den<br />

Wasserverbrauch pro Kopf um ein Vielfaches;<br />

in den fünfziger Jahren wurde die<br />

250-Liter-Pumpe durch eine 1’000-Liter-<br />

Pumpe ersetzt.<br />

Seit 1979 sichert das neue Reservoir am<br />

Staufberg mit zwei Kammern von total<br />

1‘700 m 3 Inhalt den Wasservorrat; 300 m 3<br />

Betriebswarte im alten Schulhaus<br />

werden als Löschreserve zurückgehalten. Im<br />

zweistöckigen Pumpenhaus am Wiligraben<br />

sind zwei Pumpen mit einer Kapazität von<br />

je 1‘500 Liter pro Minute installiert, wobei<br />

nur jeweils eine Pumpe in Betrieb ist, während<br />

die andere als Reserve bereitsteht. Die<br />

Konzession für das Pumpwerk am Wiligraben<br />

läuft am 31.12.2012 ab, wird aber auf<br />

Zusehen hin verlängert, bis sich <strong>Staufen</strong> für<br />

eine definitive Lösung entscheidet.<br />

Wasser ist ein kostbares Gut<br />

Unser Wasser ist von bester Qualität. Der<br />

Wasserverbrauch steigt stetig. Neue Lösungen<br />

sind gesucht: Für Toiletten oder<br />

Gärten könnte Regenwasser von den Dächern<br />

abgeleitet und verwendet werden.<br />

Brunnenmeister Walter Furter ist Betriebsleiter<br />

der Wasserversorgung. Er kontrolliert<br />

Reservoir, Pumpwerk und Quellfassungen.<br />

Die Betriebswarte im alten Schulhaus<br />

registriert den Wasserstand im Reservoir.<br />

Sinkt bei einer Panne im System der Pegel<br />

unter das erlaubte Mass, wird automatisch<br />

Alarm ausgelöst. Der Brunnenmeister wird<br />

mittels Tele-Alarm aufgefordert, nach dem<br />

Rechten zu sehen. Er quittiert die Schadensmeldung<br />

und nimmt sich der Störung an.<br />

9<br />

Wasser hat es immer gleich viel auf der<br />

Erde. Im ewigen Kreislauf fällt Regen,<br />

speist Grundwasser und Flüsse, fliesst<br />

zum Meer, steigt als Dunst wieder auf und<br />

bildet Wolken, um als Niederschlag wieder<br />

auf die Erde zu gelangen. Die durchschnittliche<br />

Niederschlagsmenge beträgt<br />

in der Schweiz 120 cm pro Jahr. In den<br />

letzten Jahren wurde dieser Durchschnittswert<br />

nicht mehr erreicht. Dies führt zu einem<br />

Tiefstand des Grundwassers.<br />

Dazu kommt, dass das Grundwasser immer<br />

weniger auf natürliche Art gespiesen<br />

wird. Grossflächige Überbauungen und<br />

die zunehmende „Verbetonierung“ der<br />

Landschaft verhindern das Versickern des<br />

Wassers ins Grundwasser. Regenwasser<br />

wird oft in die Kanalisation geleitet. Heute<br />

lassen viele Hausbesitzer das Dachwasser<br />

nach Möglichkeit versickern.<br />

Der Wasserverbrauch in <strong>Staufen</strong> betrug im<br />

Jahr 2010 pro Tag und Kopf 178 Liter.<br />

Wir erwarten selbstverständlich, dass<br />

beim Drehen des Wasserhahns das Wasser<br />

durch die Röhre fliesst. Sind wir uns dieses<br />

Privilegs bewusst?<br />

Verena Sandmeier

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