Staufner Dorfzeitung Jubiläumsausgabe 2011 - Staufen
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Stuude machen Strauwälle – Stuude<br />
Das bunte Treiben zieht sich durchs Dorf.<br />
Fuder um Fuder wird am Fusse des Staufbergs<br />
abgeladen, von wo eine motorisierte<br />
Equipe das Material auf den Staufberg<br />
zum Feuerplatz schafft. Geübte Hände<br />
setzen das Brennmaterial fachgerecht in<br />
das vorbereitete Gerüst ein. An die Spitze<br />
kommen die Weihnachtsbäume; die unteren<br />
Lagen nehmen das Brennholz auf.<br />
Abschliessend wird die Pyramide mit den<br />
Stuuden eingekleidet.<br />
Viele Schaulustige, darunter unzählige<br />
Heimweh-<strong>Staufner</strong>, verfolgen bei Wurst<br />
und Getränken das Geschehen. Gegen<br />
Abend steht das Silvesterfeuer. Um ein<br />
kleines Lagerfeuer schart sich die Wachmannschaft.<br />
Sie hat die Aufgabe, ein voreiliges<br />
Anzünden des Silvesterfeuers durch<br />
„liebe“ Nachbarn zu verhindern.<br />
Neujahrsapéro, Jugendfest, Näschtle,<br />
Räbeliechtli, Klaus-Chlöpfen, Adventsfenster,<br />
Adventsmärt und Weihnachtsbaum<br />
auf dem Lindenplatz…<br />
Althergebrachte Bräuche haben sich bei<br />
uns bis heute erhalten – Neue finden ihren<br />
Platz im Jahresablauf. – Als Auftakt zum<br />
Jubiläumsjahr fand erstmals am 2. Januar<br />
ein Neujahrs-Apéro statt. Die vielen Gäste,<br />
die der Einladung des Gemeinderates folgten,<br />
bewiesen, dass hier eine Tradition am<br />
entstehen ist.<br />
Alle zwei Jahre feiert <strong>Staufen</strong> sein Jugendfest,<br />
abwechslungsweise ein „Weisses“ oder<br />
eines mit Motto. Am „Weissen“ tragen<br />
die Mädchen ein weisses Kleid, die Buben<br />
dunkle Hosen und ein weisses Hemd; am<br />
Motto-Jugendfest bestimmt ein Thema<br />
den farbenfrohen Umzug.<br />
Die in der Adventszeit gebauten Fackeln<br />
werden gegen 23 Uhr entzündet. Die Zeit<br />
bis Mitternacht wird mit dem Schwingen<br />
der Fackeln, zur Freude der bereits zahllosen<br />
Zuschauer, überbrückt. Für jeden Fackelbauer<br />
ist es Ehrensache die „eigene“<br />
Fackel vor dem Publikum zu schwingen.<br />
Wenn um viertel vor zwölf das alte Jahr<br />
ausgeläutet wird, versammeln sich die<br />
Fackelträger im Kreis um den Holzstoss.<br />
Sobald die Glocken schweigen, herrscht<br />
auch auf dem Silvesterplatz eine fast gespenstische<br />
Ruhe. Gespannt erwartet man<br />
das Zeichen vom Kirchturm: Mitternacht.<br />
Die grosse Glocke schlägt; „eins, zwei,<br />
drei...zwölf“ wird am Feuer laut mitgezählt.<br />
Schlag zwölf fahren die Fackeln in<br />
den Holzstoss und lassen das Feuer auflodern.<br />
Lebendiges Brauchtum<br />
Jugendfestumzug<br />
20<br />
Nach einigen Augenblicken wird die ganze<br />
Pyramide von den Flammen erfasst;<br />
der Hitzepegel auf dem Platz steigt. Bald<br />
bleibt nur noch das Gerüst übrig. Nun ist<br />
es an den wagemutigen „Hackern“, das<br />
Werk zu vollenden. Mit unermüdlichem<br />
Einsatz wird dem Gerüst mittels Muskelkraft<br />
und Axt so lange zu Leibe gerückt,<br />
bis es unter tosendem Applaus zu Boden<br />
fällt. Nach und nach verziehen sich die<br />
Schaulustigen in ihre warmen Stuben. Die<br />
zuständige Abschlussklasse ist sich einig,<br />
das grösste und schönste Silvesterfeuer aller<br />
Zeiten gemacht zu haben.<br />
Philip Isler nach:<br />
Herbert Furter – Chronik der<br />
Gemeinde <strong>Staufen</strong>