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„Passgenaue Vermittlung“ der Handwerkskammer Bremen

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TITELTHEMA<br />

„VIELEN FEHLT DIE oRIENTIERUNG“<br />

Martina Bartels ist seit September für das Projekt <strong>„Passgenaue</strong> <strong>Vermittlung“</strong> <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Bremen</strong> zuständig<br />

Nicht nur beim Handwerk selbst ist Passgenauigkeit gefragt, son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong> Vermittlung in die entsprechenede Lehrstellen<br />

Erstmals gab es in diesem Jahr wie<strong>der</strong><br />

mehr Lehrstellen als Bewerber. Da vielen<br />

Schülern auch noch die ausreichende Qualifikation<br />

fehlte, konnten zahlreiche Ausbildungsplätze<br />

nicht besetzt werden. Seit<br />

September bietet die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Bremen</strong> die <strong>„Passgenaue</strong> <strong>Vermittlung“</strong><br />

an, einen Service den sowohl Betriebe als<br />

auch Ausbildungsplatzsuchende in Anspruch<br />

nehmen können. Die Diplom-Sozialpädagogin<br />

Martina Bartels leitet das<br />

Projekt.<br />

HiB: Passgenaue Vermittlung. was genau<br />

ist das?<br />

Martina Bartels: Es geht darum, passgenau<br />

Auszubildende für den ersten Arbeitsmarkt<br />

zu suchen. Und ich vermittle ins Handwerk.<br />

Ich versuche also, für alle Mitgliedsbetriebe<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Bremen</strong>, die passenden<br />

Auszubildenden zu finden – sofern<br />

sie noch Bedarf haben.<br />

Und wie ist die Idee zu diesem Projekt<br />

entstanden?<br />

Es gibt einen Mangel an Fachkräften. In<br />

Bremerhaven läuft so ein Projekt schon seit<br />

Längerem mit großem Erfolg. Für <strong>Bremen</strong><br />

baue ich das gerade aktuell auf und arbeite<br />

in diesem Bereich auch mit dem Bildungszentrum<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft in <strong>Bremen</strong> (BWU)<br />

zusammen.<br />

woran liegt denn <strong>der</strong> von Ihnen angesprochene<br />

Fachkräftemangel?<br />

Dafür gibt es mehrere Gründe. Es ist zum<br />

Beispiel so, dass viele Schulabgänger nicht<br />

in die Ausbildung gehen, son<strong>der</strong>n erst einmal<br />

weiterführende Schulen besuchen.<br />

wie kommt das?<br />

Viele haben eine o<strong>der</strong> zwei Bewerbungen<br />

geschrieben und dann aufgegeben, da<br />

sie sich schon an einer weiterführenden<br />

Schule eingeschrieben hatten. Sie gehen<br />

dann einfach weiter zur Schule, obwohl sie<br />

vielleicht gar keine Lust mehr dazu haben.<br />

Oftmals fehlt Ihnen die Orientierung, sie<br />

wissen noch gar nicht, wo sie einmal hinwollen<br />

- speziell im Handwerk.<br />

wieso speziell im Bereich Handwerk?<br />

Bei uns gibt es mehr als 130 verschiedene<br />

Berufe. Die meisten kennen in <strong>der</strong> Regel<br />

aber nur sieben o<strong>der</strong> acht davon. Beliebt<br />

sind bei Frauen zum Beispiel Friseurin o<strong>der</strong><br />

Schnei<strong>der</strong>in, bei Männern ist es häufig<br />

<strong>der</strong> KFZ-Mechatroniker, <strong>der</strong> nachgefragt<br />

wird. Diese Berufe sind dann entsprechend<br />

überlaufen.<br />

wer kann denn zu Ihnen kommen?<br />

Es sollen natürlich beide Seiten, Ausbildungsplatzsuchende<br />

sowie die Betriebe,<br />

die Ausbildungsplätze anbieten, zu mir<br />

kommen. Aber ich gehe auch in die Betriebe<br />

um zum Beispiel Anregungen zu geben,<br />

damit dort dann wie<strong>der</strong> ausgebildet wird.<br />

Zudem besuche ich auch Schulen und<br />

Messen, um das Projekt bekannt zu machen<br />

und die Unterstützungsleistung anzubieten.<br />

Derzeit geht es darum, eine Bewerberdatei<br />

anzulegen, um so über einen<br />

Pool zu verfügen. Dabei sichte ich zugleich<br />

die Bewerbungsunterlagen, die Zeugnisse<br />

und die Qualifikation. Ich achte darauf, wie<br />

sie sich selbst einschätzen und gucke ob es<br />

noch an<strong>der</strong>e interessante Berufe für die Bewerber<br />

geben könnte und versuche so, ein<br />

Profil zu erstellen. Manche Schulabgänger<br />

überschätzen sich einfach. Mit einer vier in<br />

Mathe wird man als Elektroniker in <strong>der</strong> Regel<br />

nicht genommen.<br />

Aber gibt es vielleicht auch bei den Betrieben<br />

Fehleinschätzungen?<br />

Ganz klar ja. Einige gehen nur nach den<br />

Zeugnisnoten ohne sich die betreffenden<br />

Personen richtig anzusehen. Auch da versuchen<br />

wir Abhilfe zu schaffen.<br />

wie muss man sich das vorstellen, wenn<br />

ein Ausbildungsplatzsuchen<strong>der</strong> zu Ihnen<br />

kommt?<br />

Ich habe so eine Art Bewerbungsbogen<br />

auf denen die Stammdaten und die Berufswünsche<br />

angegeben werden können.

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