Junge Fotografen zeigen - Handwerkskammer Bremen
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Engagement<br />
JULIAN GRIESE SUCHT UNTERSTÜTZER<br />
Vor einem halben Jahr wurde Julian Griese<br />
zu <strong>Bremen</strong>s engagiertestem Azubi gewählt.<br />
Eine Jury von <strong>Handwerkskammer</strong>, Handelskammer,<br />
IHK Bremerhaven, der Hermann-Leverenz-<br />
Stiftung und der Karl-Nix-Stiftung, Radio <strong>Bremen</strong><br />
und dem NDR wählte aus mehr als 270<br />
Azubis den damals einundzwanzigjährigen<br />
Betonbauer aus, der sich nebenberuflich für ein<br />
vom Bundespräsidenten anerkanntes gemeinnütziges<br />
Schulprojekt zur Instandsetzung des<br />
Denkmals KZ Sachsenhausen engagiert und mit<br />
seiner Arbeitskraft und zusammen mit anderen<br />
jungen Handwerkern dazu beiträgt, dass die<br />
Mahn- und Gedenkstätte für die Nachwelt<br />
erhalten bleibt. Im Mai gewann das Projekt<br />
beim Wettbewerb um den ´Bremer Jugendpreis`<br />
dann auch noch den Sonderpreis der Bremer<br />
Arbeitnehmerkammer. Sein Beruf macht<br />
Julian Griese – der sein Abitur mit den Leistungskursen<br />
Bautechnik und Mathematik<br />
bestanden und sich bewusst für die Ausbildung<br />
zum Betonbauer entschieden hat – soviel Spaß,<br />
dass er auf der Top Job-Messe und der Ausbildungsmesse<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> Oldenburg<br />
für die Ausbildung zum Betonbauer geworben<br />
hat und er noch mehr junge Menschen für die<br />
Arbeit auf dem Bau und im Handwerk begeistern<br />
möchte.<br />
Jetzt aber muss er seinen zivilen Ersatzdienst<br />
ableisten. Dafür hat er sich etwas ganz besonderes<br />
vorgenommen: In Alice Springs – mit<br />
rund 28.000 Einwohnern die einzige größere<br />
Stadt im geographischen Zentrum Australiens<br />
und etwa 1.500 Kilometer von allen anderen<br />
Städten entfernt – will er an einer Waldorfschule<br />
ein soziales Jahr ableisten und dort alle anfallenden<br />
Hausmeister-Tätigkeiten erledigen.<br />
Daneben wird er bei der Erweiterung der dortigen<br />
Schule und im Werk-Unterricht der Klas-<br />
Auf der Erde gibt es rund 1.000 Waldorfschulen,<br />
2.000 Kindergärten und 600 heilpädagogische<br />
Einrichtungen, die nach der Lehre Rudolf<br />
Steiners arbeiten. Die rund 1.000 Mitglieder der<br />
‘Freunde der Erziehungskunst’ unterstützen rund<br />
400 Waldorf-Initiativen weltweit. Anders als<br />
eine Stiftung besitzen sie aber kein eigenes Kapital,<br />
sondern bekommen von vielen Einzelspendern,<br />
Waldorfschulen, anderen Einrichtungen<br />
und Stiftungen Spenden, die sie jeweils im Sinne<br />
der Spender verwenden. Dabei leitet der Verein<br />
seit seiner Gründung alle Spenden zu 100 Prozent<br />
weiter.<br />
Auch für die Durchführung eines Freiwilligendienstes<br />
reicht allein ideelle Unterstützung nicht<br />
Julian Griese bittet um Spenden für seinen<br />
Förderkreis. Der Betonbauer und Bremer<br />
‘Azubi des Jahres 2008’ möchte seinen zivilen<br />
Ersatzdienst gern in einer Waldorfschule im<br />
australischen Outback ableisten und intensiv<br />
Englisch lernen. Damit alles klappt, benötigt<br />
die Ersatzdienst-Organisation, die seinen<br />
Aufenthalt organisiert, eine finanzielle Unterstützung<br />
von zirka 3.000 Euro.<br />
(Foto: Catharina Molnar)<br />
sen 1 bis 6 den Kindern ganz bestimmt auch<br />
sein fachliches Know-How <strong>zeigen</strong> können.<br />
Auf die enorme Entfernung und die weitgehende<br />
Isolation im australischen Outback angesprochen<br />
sagt Julian Griese: „Ich möchte die Zeit<br />
nutzen um meinen persönlichen Erfahrungshorizont<br />
zu erweitern und um intensiv Englisch zu<br />
Aus, denn für einen Freiwilligenplatz entstehen<br />
Kosten von bis zu 1000 Euro pro Monat. Obwohl<br />
der Dienst in einem gewissen Rahmen mit<br />
Zuschüssen unterstützt wird, muss der Träger für<br />
viele grundlegende Leistungen und ungefähr ein<br />
Viertel der Kosten selbst aufkommen. Auch Julian<br />
Griese ist daher auf Hilfe angewiesen.<br />
Wer den Förderkreis für Julian Griese gegen eine<br />
Spendenquittung unterstützen möchte, nimmt<br />
am besten direkt Kontakt auf:<br />
Telefon (01 76) 23 55 45 26<br />
Emil: julian.griese@gmx.net<br />
Internet: www.julianinaustralia.blogspot.com<br />
Internet: www.freunde-waldorf.de<br />
Namen & Notizen<br />
Siegertypen gesucht<br />
Mit dem Wettbewerb „Siegertypen gesucht!“<br />
zeichnen <strong>Handwerkskammer</strong>, Handelskammer,<br />
IHK Bremerhaven, Hermann-Leverenz-<br />
Stiftung und die Karl-Nix-Stiftung die Leistungsbereitschaft<br />
und das Engagement von<br />
<strong>Bremen</strong>s Auszubildenden aus. Wer sich – wie<br />
Julian Griese – herausragend oder überdurchschnittlich<br />
engagiert, wird belohnt.<br />
„Wir meinen hier aber nicht eine Ehrung des<br />
Klassenstrebers, der nur mit guten Noten<br />
beeindruckt“, sagt Michael Busch, „sondern<br />
für uns sind neben den rein fachlichen Qualitäten<br />
auch die persönliche und soziale<br />
Kompetenz mindestens genau so wichtig.“<br />
Teilnehmen können Auszubildende und<br />
Teams von Auszubildenden, die sich in einer<br />
dualen Berufsausbildung befinden und ihre<br />
Abschlussprüfung vor der Handelskammer<br />
<strong>Bremen</strong>, der Industrie- und Handelskammer<br />
Bremerhaven oder der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Bremen</strong> ablegen werden. Azubis aus dem<br />
Handwerk können sich ab zirka Mitte August<br />
bei der <strong>Handwerkskammer</strong> bewerben.<br />
lernen“. Anschließend möchte er sich gern für<br />
ein zweisprachiges Architektur-Studium bewerben<br />
und später vielleicht mal einen Bau-Betrieb<br />
übernehmen.<br />
Geholfen haben ihm bei der Suche nach dem<br />
Ersatzdienst-Platz die Freunde der Erziehungskunst<br />
Rudolf Steiners e.V. Der Verein setzt sich<br />
seit 1971 für die Verbreitung der Waldorfpädagogik<br />
und für Freiheit im Bildungswesen ein.<br />
Dazu berät und unterstützt er Waldorfschulen<br />
und -kindergärten, heilpädagogische Einrichtungen,<br />
Ausbildungseinrichtungen und die Sozialarbeit<br />
auf anthroposophischer Grundlage. Pro<br />
Jahr bietet er für rund 500 junge Menschen Freiwilligendienste<br />
im Ausland an.<br />
Da die Freunde der Erziehungskunst ausschließlich<br />
mit geschenktem Geld helfen und<br />
dieses an mehr als 200 Projekte pro Jahr weiter<br />
leiten, wird auch Julian Grieses Aufenthalt<br />
über Spenden finanziert. Darum gehört es zum<br />
Prozedere, dass sich all diejenigen, die ihren<br />
Dienst im Ausland ableisten möchten, selbstständig<br />
einen Förderkreis aufbauen. Rund<br />
3.000 Euro sollten so zusammen kommen,<br />
damit Julian Griese seinen Ersatzdienst ableisten<br />
kann. Darum hofft er auf Unterstützung aus<br />
dem Handwerk. Als Gegenleistung wird er unter<br />
www.julianinaustralia.blogspot.com regelmäßig<br />
über sein Projekt, seine Tätigkeit, seine<br />
Erfahrungen sowie über Vorgänge, die außerhalb<br />
seiner Dienststelle geschehen berichten.<br />
Handwerk in <strong>Bremen</strong> 7+8/2009 33