Band 2 - Kompetenzzentrum für Integration - Landesregierung ...
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Die Ergebnisse zeigen, dass in der Gruppe der Kursteilnehmenden mit hohem Bildungsniveau<br />
das notwendige Wissen <strong>für</strong> ein selbständiges und finanziell unabhängiges<br />
Leben sicherer verfügbar ist und auch stärker von ihnen eingefordert wird (so die<br />
Ergebnisse aus den Befragungen der Lehrkräfte). Es ist daher davon auszugehen, dass<br />
<strong>für</strong> diese Gruppe Kursinformationen, die ein (finanziell) unabhängiges Leben ermöglichen,<br />
bedeutsamer waren und gleichzeitig auch stärker genutzt werden konnten.<br />
Ebenso ist unter Berücksichtigung der Interviewergebnisse mit den Lehrkräften zu<br />
vermuten, dass <strong>für</strong> die Teilnehmerinnen mit geringerem Bildungsstatus ein starker<br />
Gesprächs- und Informationsbedarf in den Bereichen Familie, Partnerschaft und<br />
Erziehung bestand und dementsprechend berufliche und finanzielle Unabhängigkeit<br />
Themen darstellen, die <strong>für</strong> diese Gruppe zunächst zweitrangig waren.<br />
8.3 Zufriedenheit mit den Erstorientierungskursen<br />
Die Auswertung der „Zufriedenheits“-Items zeigt, dass die Befragten mit den Kursen<br />
sehr zufrieden waren. Als ganz besonders positiv wurde die Arbeit der Dozenten und<br />
Dozentinnen bewertet. Das Item „Besseres Zurechtfinden“ zeigt, dass in den Kursen<br />
eine sehr gute Orientierungshilfe gegeben wurde. Zudem wurde auf die persönliche<br />
Lebenssituation der Befragten eingegangen, indem sowohl die Fähigkeiten der Kursteilnehmenden<br />
herausgearbeitet als auch auf persönliche Schwierigkeiten eingegangen<br />
wurde. Die Kursthemen wurden von fast allen Befragten als abwechslungsreich<br />
und interessant empfunden. Dementsprechend hoch schätzten die Befragten ihre<br />
eigene Beteiligung und Mitarbeit im Kurs ein. Eine etwas geringere Zustimmung erhielten<br />
erwartungsgemäß die Kursmaterialien.<br />
Das positive Bild der Kurse wird auch durch die Antworten auf die offenen Fragen<br />
gestützt: Die Teilnehmenden äußerten fast dreimal soviel Lob wie Kritik. Auch die von<br />
den Befragten genannten Anregungen <strong>für</strong> den weiteren Kursverlauf zeigen, dass die<br />
Idee einer ersten Orientierung sehr positiv aufgenommen wurde, viele Kursteilnehmenden<br />
wünschten sich vertiefende, weiterführende und umfangreichere Maßnahmen.<br />
Als heftigste Kritik wurde von den Kursteilnehmenden angemerkt, dass die Kursdauer<br />
(30 Stunden) als insgesamt zu kurz empfunden wurde. Eine weitere negative Bewertung<br />
muss vermutlich mit dieser Kritik in Verbindung gebracht werden: Viele Teilnehmende<br />
gaben an, dass interessante Themen nur oberflächlich behandelt wurden. Eine<br />
generelle Kritik aus Lünen und Oberhausen/Mülheim richtete sich gegen die <strong>Integration</strong>spolitik<br />
in Deutschland.<br />
Von vielen augenscheinlich bereits länger in Deutschland lebenden Teilnehmenden<br />
wurde bemängelt, dass die Erstorientierungskurse <strong>für</strong> viele zu spät kommen und<br />
bereits zu ihrem Einreisezeitpunkt eine solche Maßnahme sinnvoll und hilfreich gewesen<br />
wäre.<br />
13 Als Bewerbung reichte jedes Projekt im Vorfeld des Programms ein Erstkonzept beim KfI ein. Die Erstkonzepte<br />
umfassten in unterschiedlichem Umfang zentrale Leitgedanken und Schwerpunkte der jeweiligen Projekte, konzeptionelle<br />
und personelle Rahmenbedingungen sowie zielgruppen- und genderspezifische Umsetzungsstrategien.<br />
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