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Band 2 - Kompetenzzentrum für Integration - Landesregierung ...

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Zusammenstellung der Module hinsichtlich geschlechtsspezifischer/gruppenspezifischer<br />

Bedarfe der Zielgruppe zu überarbeiten. Hierzu ist die Einführung von Pflicht-<br />

und Wahlmodulen eine Möglichkeit: Neben der Betonung von Themen, die <strong>für</strong> die<br />

Gruppe besonders relevant sind, kann die Gruppe <strong>für</strong> die Dauer einzelner Module auch<br />

geschlechtsspezifisch getrennt werden. Im Hintergrund dieser Idee stand die Überlegung,<br />

dass es Teilnehmenden vermutlich leichter fällt, einige Themen in gleichgeschlechtlichen<br />

Gruppen zu diskutieren. Aufgrund der Tatsache, dass die meisten Kurse<br />

geschlechtshomogen durchgeführt wurden, liegen keine Erfahrungen über eine situative,<br />

geschlechtsspezifische Trennung der Kursteilnehmenden vor.<br />

Theoretische Grundlagen und eine konkrete Umsetzung von Gender Mainstreaming<br />

(GM) waren den Projekten zu Beginn der Pilotphase noch sehr vage. Sowohl die wissenschaftliche<br />

Begleitung als auch die verantwortlichen Mitarbeiter des KfI wurden daher<br />

regelmäßig um genaue Zielvorgaben und Anregungen <strong>für</strong> die konkrete Umsetzung<br />

gebeten. Da sich die Projektträger bisher nicht mit dem Thema auseinandergesetzt<br />

hatten, wurde der Bedarf an einer allgemeinen Einführung und einer Personalschulung<br />

in Bezug auf Gender Mainstreaming festgestellt. Die Förderung bot aber keine hinreichenden<br />

finanziellen Ressourcen, um diesem Bedürfnis nachzukommen. Ziel in Bezug<br />

auf Gender Mainstreaming Aspekte war es, die Erkenntnisse des Evaluationsberichts<br />

zum Gender Mainstreaming der Kompasskurse auf die Erstorientierungskurse <strong>für</strong><br />

Migranten und Migrantinnen aus der Türkei - so weit dies möglich ist - zu übertragen.<br />

Der Transfer stellte damit im Pilotprogramm nur einen Teilbereich dar und war daher<br />

von den Projektkoordinatoren selbst zu leisten. Diese Aufgabenstellung war aber in<br />

den Projekten faktisch kaum einlösbar. Eine vorbereitende Schulung der Koordinatoren<br />

und Lehrkräfte wäre sinnvoll gewesen (Trainings, Weiterbildungen etc.). Der Bericht<br />

zum Gender Mainstreaming der Kompasskurse stellte keine ausreichende Vorbereitung<br />

dar.<br />

Ein Einstieg in das Gender Mainstreaming der Projekte erfolgte durch einen Vortrag<br />

seitens der wissenschaftlichen Begleitung und eine sich anschließende Diskussion mit<br />

den Projektkoordinatoren. Ziel war es, in einen Reflexionsprozess über die Kategorie<br />

Geschlecht einzusteigen, um im weiteren Verlauf eine dementsprechende Ergänzung<br />

und Optimierung der Modulthemen, der Handreichung und der Unterrichtsgestaltung<br />

in Bezug auf Gender Mainstreaming zu initiieren (Koordinationssitzung). Im Anschluss<br />

an diese Koordinationssitzung wurden die Projektbeteiligten um die Bearbeitung<br />

des Rundbriefs zum Thema GM gebeten. Erstens sollten sie darstellen, inwieweit GM<br />

Aspekte bereits konzeptionell, strukturell und inhaltlich im Projekt Berücksichtigung<br />

gefunden hatten, zweitens sollten die zentralen GM Ziele skizziert werden. Einstieg und<br />

Umsetzung fanden jedoch im Projektverlauf erst spät statt, so dass entsprechende<br />

Veränderungen kaum noch wissenschaftlich begleitet werden konnten.<br />

Alle Projekte entwickelten sich in Bezug auf das Gender Mainstreaming der Kurse<br />

konzeptionell, strukturell und inhaltlich stark weiter. Ideen und Ziele von GM wurden<br />

nicht ausschließlich auf die Erstorientierungsmaßnahmen bezogen, sondern darüber<br />

hinaus auch auf die inhaltlichen und personellen Rahmenbedingungen des Projekts<br />

(z.B. Qualifikation des Personals) und der einzelnen Träger (z.B. Notwendigkeit von<br />

GM-Schulungen). Im Rundbrief zeigte sich die Haltung, dass Männer und Frauen aus<br />

der Türkei unterschiedliche Herkunftsbedingungen mitbringen, zudem in geschlechts-<br />

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