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Politikwissenschaft 141 - DVPW

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Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Themengruppe „Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung“<br />

Tagungsbericht Tagungsbericht der der Ad Ad-Hoc Ad Hoc Hoc-Gruppe Hoc Gruppe Gruppe (jetzt Themengruppe) „Vergleichende<br />

Diktat Diktatur Diktat Diktatur<br />

ur- ur und Extremismusfo<br />

Extremismusforschung“ Extremismusfo<br />

schung“ schung“ zur Tagung im im Rahmen des <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>- <strong>DVPW</strong><br />

Kongresses Kongresses Kongresses in in Kiel Kiel am am am Fr., Fr., 25.9.2009<br />

25.9.2009<br />

Lazaros Lazaros Lazaros Miliopoulos Miliopoulos (Universität (Universität (Universität Mainz) Mainz) versuchte in seinem Vortrag über den<br />

„Begriff der ‚natürlichen Ordnung“ in totalitären und autoritären Denkmustern‘<br />

unter Rückgriff auf den Begriff der „natürlichen Ordnung“ in der philosophischen<br />

Geschichtsschreibung Jacob L. Talmons und den Begriff der<br />

„Mentalität“ in der Herrschaftstypologie von Juan Linz die Bedeutungen „natürlicher<br />

Ordnung“ in autoritären Rechtfertigungsversuchen von ihren Bedeutungen<br />

in totalitären Denkmustern idealtypisch abzugrenzen. Dabei verwies<br />

er auf zwei unterschiedliche ideengeschichtliche Stränge seit der französischen<br />

Aufklärung: Einerseits dem Glauben an eine mechanistische „ordre<br />

naturel“ und Machbarkeitsideologie als Angelpunkt einer totalitären Denkungsart<br />

nach der Interpretation von Talmon, andererseits aber auf eine Reihe<br />

politscher Ordnungsvorstellungen im Rahmen organologischer Naturverständnisse,<br />

wie sie im politischen Konservativismus und in der „politischen<br />

Ökologie“ vorzufinden sind. Auf dieser ideengeschichtlichen Grundlage wurde<br />

am Ende die Frage gestellt, ob die Entgegensetzungen demokratischer<br />

und autoritärer Systeme in der klassischen Typologie von Juan Linz und anderen<br />

Vertretern der Vergleichenden Diktaturforschung nicht allzu starr erfolgen<br />

oder der Forschungsstand hinsichtlich der Legitimationswirkung autoritärer<br />

Weltanschauungen in demokratischen wie autoritären Systemen nicht<br />

lückenhaft sei.<br />

Christoph Christoph Busch Busch (Universität (Universität (Universität SSiegen)<br />

S Siegen)<br />

iegen) untersuchte in seinem Vortrag „Das<br />

Grün im Braun. Umweltschutz in den Parteiprogrammen der deutschen extremen<br />

Rechten“ die Bedeutung des Umweltthemas in den Parteiprogrammen<br />

der vier Parteien NPD, DVU, „Republikaner“ und „Pro NRW“ bzw. „Pro<br />

Köln“. Methodisch wurden die Programme inhaltsanalytisch untersucht, indem<br />

eine Triangulierung quantitativer und qualitativer Ansätze vorgenommen<br />

wurde. Frequenzanalytisch bestätigte sich die Annahme einer relativ intensiven<br />

Thematisierung in den NPD-Programmen, wobei allerdings die dahinterstehende<br />

und kaum camouflierte Ideologie (NS-Apologetik, „Heimat- und<br />

Lebensschutz“ in Verbindung mit mythischem Germanentum und völkischem<br />

Gedankengut) keinen Einfluss auf den öffentlichen Diskurs entfalten mag; im<br />

potentiellen Gegensatz zur Verknüpfung von kulturkämpferischer Islamfeindschaft<br />

mit Umwelt- wie Tierschutzgedanken, wie sie – allerdings sehr vereinzelt<br />

– in den Parteiprogrammen der „Pro-Bewegung“ vorzufinden ist.<br />

Stephan Stephan Ortmann Ortmann Ortmann (FernUniversität (FernUniversität in in Hagen) Hagen) evaluierte in seinem Vortrag<br />

„Environmental Governance under Authoritarian Rule: Singapore and China“<br />

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